Altgriechische Sprache
Altgriechische Sprache
Altgriechische Sprache
Der Sprachcode nach ISO 639 für Alt- und Mittelgriechisch (bis 1453) ist grc.[1][2][3]
Inhaltsverzeichnis
Textprobe
Klassifikation
Geschichte
Schrift
Phonologie
Unterschiede zur indogermanischen Ursprache
Vokale
Konsonanten
Tonalität und Akzent
Morphologie
Grammatik
Deklination
Grammatikalische Kategorien der Nomina
Deklination der Substantive
Adjektive
Pronomina
Konjugation
Grammatische Kategorien des Verbsystems
Konjugationstabellen
Heutige Bedeutung
Siehe auch
Literatur
Geschichte
Geschichte und Gliederung der Dialekte
Etymologische Wörterbücher
Wörterbücher
Grammatiken
Historische Grammatik
Aussprache
Lehrbücher
Weblinks
Wörterbücher
Sprachlehrgänge
Bibliographien
Sonstiges
Textsammlungen
Einzelnachweise
Textprobe
(1)
πεπεισμένος δὲ πειρῶμαι καὶ τοὺς ἄλλους πείθειν ὅτι τούτου τοῦ κτήματος
Originaltext:
(2)
pepeisménos dè peirōmai kaì toùs állous peíthein hóti toútou toū ktḗmatos
Transkription:
(3) IPA: pepeːzménos dè peːrɔ̂ ː mai̯ kaì̯ tùːs álːuːs péːtʰ eːn hóti túːtuː tûː ktɛː́matos
(4) versuche- zu-
überzeugt also auch die anderen dass dieses des Besitzes
Interlinear: ich überzeugen
ἄν
(1) τῇ ἀνθρωπείᾳ φύσει συνεργὸν ἀμείνω Ἔρωτος οὐκ ῥᾳδίως λάβοι.
τις
an
(2) tē anthrōpeia physei synergon ameinō Erōtos ouk rhadiōs laboi.
tis
án
(3) tɛ̂ː (i̯) antʰ rɔːpéːaː(i̯) pʰ ýseː synergòn améːnɔː érɔːtos uːk rʰ aː(i̯)díɔːs láboi̯
tis
für- (als-die)- bekommen-
(4) menschliche Natur Helfer besseren nicht wer mühelos
die Liebe kann
Übersetzung: „Selbst überzeugt, versuche ich, auch die anderen zu überzeugen, dass man zur Erlangung dieses Guts
einen besseren Helfer für die menschliche Natur als die Liebe schwerlich finden kann.“
(Platon: Symposion)[4]
Klassifikation
Das Altgriechische lässt sich als indogermanische Sprache klassifizieren, leitet sich also vom Ur-Indogermanischen ab,
das sich wahrscheinlich im 3. Jahrtausend v. Chr. in die heute bekannten Sprachzweige aufspaltete. Lautbestand und
Vokabular des Altgriechischen weichen jedoch von allen anderen Sprachen der Familie so erheblich ab, dass es als
eigener Zweig des Indogermanischen im engeren Sinne gewertet wird und man von einer starken Substratwirkung der
„vorgriechischen“ Sprachstufen auf die griechischen Idiome ausgeht.[5]
Den Ursprung vieler nicht indogermanischer Wörter des Griechischen (etwa thalassa θάλασσα ‚Meer‘ und nēsos
νῆσος ‚Insel‘) vermuten Forscher in der Sprache oder den Sprachen der Bewohner Griechenlands vor Ankunft der
indogermanischen Völker um 2000 v. Chr., die auch als Ägäische Sprachen bezeichnet werden. Die vorgriechische
Bevölkerung hieß im Altgriechischen u. a. Pelasgoi Πελασγοί ‚Pelasger‘.[6] Sicher haben auch das Minoische und
Eteokretische, vorgriechische Sprachen auf Kreta, das Vokabular des frühen Griechisch beeinflusst.[4]
Geschichte
→ Hauptartikel: Griechische Sprache
Die ältesten Schriftzeugnisse des Griechischen sind in Linear B abgefasst und stammen aus dem 14. Jahrhundert bis
frühen 12. Jahrhundert v. Chr.[7] Die damit in der mykenischen Kultur (1600–1050 v. Chr.) geschriebene Sprache wird
als mykenisches Griechisch bezeichnet und als frühgriechischer Dialekt, nicht jedoch als direkter ‚Vorgänger‘ des
klassischen Griechisch gesehen.[5] Aus der Zeit zwischen ca. 1200 und 800 v. Chr. gibt es keine schriftlichen Quellen
des Griechischen; mit den Epen Homers, die vermutlich zwischen 850 und 700 v. Chr. entstanden, begegnet uns
erstmals ein literarisches Werk in altgriechischer Sprache. Die Sprache Homers ist eine künstlich gebildete
Literatursprache, die vorwiegend aus ionischen und äolischen Elementen besteht. Zu dieser Zeit muss das
Altgriechische in verschiedenen Dialekten im südlichen Balkan und um die Ägäis weit verbreitet gewesen sein.
Nach und nach wurde mit der steigenden kulturellen und wirtschaftlichen Bedeutung der Poleis und ihrer Kolonien im
gesamten Mittelmeerraum das Griechische zu einer Weltsprache der Antike. Man schätzt die Zahl der Griechisch-
Sprecher zu Beginn des 4. Jahrhunderts v. Chr. auf sieben Millionen Menschen, zur Zeit Alexanders des Großen auf
neun Millionen.[5] Als Staatssprache des Reichs Alexanders und seiner Nachfolger verbreitete es sich bis Ägypten und
Mittelasien, als Amtssprache des Römischen Reiches bis Großbritannien, Spanien und Nordafrika.
Altgriechisch wird in vier Dialektgruppen gegliedert, das Ionisch-Attische, das Arkadisch-Kyprische, das Äolische,
sowie Westgriechisch, das aus dorischen und nordwestgriechischen Dialekten bestand. Neben diesen epichorischen
also ‚einheimischen‘, d. h. regional verteilten gesprochenen Dialekten entwickelten sich auch sogenannte literarische
Dialekte: Verschiedene Gattungen der Versdichtung bedienten sich hauptsächlich vierer Varianten der epichoreischen
Dialekte (Ionisch, Äolisch, Dorisch und Attisch). Die literarische Prosa war zu Beginn von ionisch schreibenden
Autoren bestimmt (die Naturphilosophen Thales, Anaximander und Anaximenes; Herodot), doch setzte sich im
5. Jahrhundert das Attische als vorherrschender literarischer Dialekt durch und wurde durch Autoren wie Platon zum
klassischen literarischen Vorbild für die gesamte griechische
Literatur. Diese Sprachform wurde fortan von den meisten
Autoren der Antike als Literatursprache verwendet und gilt bis in
die Gegenwart als Norm für das Altgriechische.[5]
Schrift
→ Hauptartikel: Griechisches Alphabet
In byzantinischer Zeit kam das Iota subscriptum (‚untergeschriebenes Iota‘) hinzu, das ursprünglich der zweite
Buchstabe der Langdiphthonge ηι, ωι und ᾱι war, aber schon im 8. Jahrhundert v. Chr. verstummt war. Da aber die
Kennzeichnung dieser Langvokale zur Distinktion grammatischer Kategorien nötig ist, wurde das Iota unter den
übrigen Vokal gesetzt. Bei Majuskeln wird es als Iota adscriptum neben den Vokal gesetzt (Beispiel: ῾Άιδης Hadēs).
Die griechischen Minuskeln wurden vermutlich in Syrien im 9. Jahrhundert n. Chr. entwickelt. Die heute für das
Altgriechische gebrauchten Satzzeichen wurden zur selben Zeit eingeführt: Komma, Punkt und Kolon (:) werden wie
im Deutschen gebraucht. Das Semikolon (;) schließt anders als in der lateinischen Schrift einen Fragesatz ab, die
Funktion des Semikolons erfüllt der Hochpunkt (·).
Die Gräzistik der Neuzeit verwendet zur Kennzeichnung der langen und kurzen Phoneme von α, ι und υ auch die
diakritischen Zeichen Breve und Makron (ᾰ/ᾱ – ῐ/ῑ – ῠ/ῡ). Außerhalb der Fachliteratur werden sie jedoch kaum
verwendet.
Phonologie
→ Hauptartikel: Altgriechische Phonologie
Das Altgriechische unterscheidet sich im Lautbestand von der indogermanischen Ursprache und anderen Sprachen der
Familie erheblich. So kann ein Wort im Altgriechischen beispielsweise nur mit einem Vokal oder den Konsonanten /n/,
/r/, und /s/ enden; dies betrifft sowohl griechische Suffixe als auch beispielsweise suffixlose Nominativformen,
vergleiche epheron ἔφερον ‚sie trugen‘ gegenüber lateinisch ferebant oder Nominativ gala γάλα zum Genitiv galaktos
γάλακτος ‚Milch‘. Weitere Lautentwicklungen aus dem Indogermanischen sind insbesondere:
Indogermanisch /j/ im Anlaut entspricht griech. /h/ oder /z(d)/: lat. jugum, dt. Joch, gr. z(d)ygon ζυγόν. Im
Wortinnern fällt /j/ ganz weg.
Indogermanisch /s/ im Anlaut entspricht griech. /h/: lat. sex, dt. sechs, gr. hex ἕξ.
Wegfall des indogermanischen und frühaltgriechischen Lautes /w/ (und des Digammas, des
entsprechenden Graphems): alte Form wergon ϝεργον wurde zu attisch ergon ἔργον, vgl. deutsch Werk.
Die indogermanischen Labiovelare, noch im mykenischen Griechisch erhalten, gehen verloren; so wird
das Phonem /kʷ/, das im Lateinischen /qu/ und im Althochdeutschen /(h)w/ entspricht, im Griechischen
der klassischen Zeit zu /p/ oder /t/: lat. quo, dt. wo, gr. pou πού.
Den indogermanischen behauchten stimmhaften Plosive /bh/, /dh/ und /gh/, die sich in den modernen
indoarischen Sprachen erhalten haben, entsprechen die griechischen Laute [pʰ], [tʰ] und [kʰ].[4]
Vokale
Das Altgriechische kennt sieben Vokale, deren Länge bedeutungsunterscheidend ist. Zwei Vokale kommen jedoch nur
in Langform vor, so dass insgesamt zwölf Phoneme bestehen. Bei [a], [i] und [y] wird die Länge nicht bezeichnet, lässt
sich aber in betonten Silben (ab etwa 300 v. Chr.) durch die Akzente erschließen. Die neuzeitliche Gräzistik
kennzeichnet in Wörterbüchern und Grammatiken den Unterschied durch Breve (˘) für kurze und Makron (¯) für lange
Vokale.
Phonem [a] [aː] [o] [oː] [ɔː] [e] [eː] [ɛː] [i] [iː] [y] [yː]
υ
α/ α/ ι/ ι/ υ/
Graphem ο ου ω ε ει η /
ᾰ ᾱ ῐ ῑ ῡ
ῠ
Aus den Vokalen bilden sich zahlreiche Diphthonge, die stets in [i̯] oder [u̯ ] enden, wobei letzteres aus einer früheren
Sprachform durch das υ wiedergegeben wird: [ai̯] (αι), [oi̯] (οι), [yi̯] (υι), [au̯ ] (αυ), [eu̯ ] (ευ), [ɛːu̯ ] (ηυ). Bei den drei i̯-
Diphthongen mit langem Anlaut ([aːi̯], [ɛːi̯], [ɔːi̯]) schwand ungefähr zu klassischer Zeit der [i̯]-Laut, die Herkunft
dieser Vokale aus Diphthongen wird seit byzantinischer Zeit jedoch durch das sogenannte Iota subscriptum angezeigt:
(ᾳ, ῃ, ῳ).
Konsonanten
Die Plosive erscheinen, wie noch heute im Armenischen, in Dreierreihen (stimmhaft, stimmlos, stimmlos-behaucht).
Hinzu kommen drei Affrikaten aus den stimmlosen Plosiva und /s/, die auch in der Flexion (etwa π > ψ) eine Rolle
spielen. Die Aussprache des ζ (Zeta) in klassischer Zeit ist nicht vollständig geklärt, sie war jedenfalls nicht [ts].
Dionysios Thrax beschreibt es als eine Verbindung von σ und δ, was die Aussprache sd (beides stimmhaft, also [zd])
nahelegt; die beiden Laute könnten aber auch umgekehrt (also ds, [dz]) angeordnet gewesen sein.
Traditioneller Phonetische
Bilabial Alveolar Velar
Name Beschreibung
Psilá, ψιλά,
stimmlos [p] π [t] τ [k] κ
Tenues
Mésa, μέσα,
stimmhaft [b] β [d] δ [ɡ] γ
Mediae
Daséa,
aspiriert und
δασέα, [pʰ ] φ [tʰ ] θ [kʰ ] χ
stimmlos
Aspirata
Diplá, διπλά,
stimmlos + /s/ [ps] ψ ([dz] ζ) [ks] ξ
Affrikata
Erst in nachklassischer Zeit wandelte sich die Aussprache der Aspirata <φ>, <θ>, <χ> hin zu stimmlosen Frikativen
([f], [θ], [x]). So transkribierte man in den griechischen Lehnwörtern des Lateinischen das Phi zunächst mit <ph>. Erst
seit dem ersten Jahrhundert findet sich auch die Transkribierung mit <f>, wodurch „Philippus“ zu „Filippus“ werden
konnte. Gewissermaßen in Fortschreibung dieser Entwicklung haben griechische Fremdwörter im Italienischen, die
auf Wörter mit <φ> zurückgehen, durchgehend <f>, etwa in la fisica „Physik“ oder sfera „Sphäre“>; gleiches gilt für
das Spanische. Im Französischen, Englischen und Deutschen blieb man demgegenüber – bis auf individuelle
Ausnahmen – bei der konservativen Schreibweise (z. B. Philosophie), folgte aber zugleich der vermutlichen
spätantiken Aussprache [f]. Im Englischen gilt etwas Paralleles auch für das Verhältnis zwischen Schreibweise und
Aussprache des Theta in griechischen Fremdwörtern (gesprochen [θ] gemäß der mittelgriechischen Aussprache). Erst
jüngst fand eine Anpassung der deutschen Orthographie in Richtung auf den italienischen (oder skandinavischen oder
auch slawischen) Usus statt (z. B. Fotografie, Grafik).
Neben diesen Plosiven gibt es die Nasale [m] (μ) und [n] (ν), letzteren mit der Variante [ŋ] vor velaren Konsonanten
(geschrieben γ), den lateralen Approximanten [l] (λ) und den Vibranten [r] (ρ), letzteren mit der Variante [r̥] oder [rʰ],
die später ῥ geschrieben wurde und in deutschen Fremdwörtern noch als rh erscheint, sowie den Frikativ [s] (σ). Im
Anlaut gab es außerdem [h], das etwa ab dem dritten Jahrhundert v. Chr., durch den Spiritus asper (῾) über dem
betreffenden Vokal wiedergegeben wurde. Der Spiritus lenis (᾽) wurde als graphisches Äquivalent für ‚kein [h]‘ neu
erfunden und stand ebenfalls über dem Anlaut (sofern dieser vokalisch war). Teilweise wird die Theorie vertreten, dass
es für den Glottisschlag [ʔ] stand, jedoch nur von einer Minderheit; es ist also davon auszugehen, dass ein vokalischer
Anlaut gebunden wurde.
Die gesamte altgriechische (Vers-)Dichtung und Metrik beruht nicht wie im Deutschen auf dem Kontrast zwischen
betonten und unbetonten Silben, sondern ausschließlich auf der Länge oder Kürze der jeweiligen Silben.
Hinweis: Die Schulaussprache des Altgriechischen der verschiedenen Lehrtraditionen weicht in allen
Fällen von der mittlerweile erforschten Phonologie der Sprache erheblich ab.
Morphologie
Das Altgriechische ist eine stark flektierende Sprache; bedeutungstragende Wortstämme sind vielseitigen Wandlungen
unterworfen. Sowohl der Vokal-Ablaut als auch insbesondere der Konsonantenwandel im Auslaut von Wortstämmen
sind bei Deklination und Konjugation häufig, ebenso wie in der Wortableitung und -bildung. Sie stellen für den
Griechischlernenden ein großes Pensum an Lernstoff dar.
Beispiele:
Die griechische Wurzel bal gibt den Begriff des Werfens wieder. Sie bildet das Verb βάλλειν (ballein
‚werfen‘), das in der Konjugation Formen wie ἔβαλον (ebalon ‚ich warf‘), βέβληκα (beblēka
(Perfektform) ‚ich habe geworfen (und es liegt dort)‘) bildet; von der Wurzel leiten sich Wörter ab wie
βέλος (belos ‚Wurfgeschoss‘) und βολή (bolē ‚Wurf‘).
Von der Wurzel lab ‚nehmen‘ werden gebildet: λαμβάνω (lambanō ‚ich nehme‘), ἔλαβον (elabon ‚ich
nahm‘), λήψομαι, (lēpsomai ‚ich werde mir nehmen‘), ληφθήσομαι (lēphthēsomai ‚ich werde genommen
werden‘) und εἴλημμαι (eilēmmai ‚ich bin genommen‘).
Die Wurzel pod mit der Bedeutung ‚Fuß‘, Genitiv ποδός (podos), verschmilzt in der Nominativform zu
πούς (pous, aus *pods), bildet eine Dativ-Pluralform ποσί (posi); davon abgeleitet sind πηδόν (pēdon,
‚Schiffsfuß‘ ‚Steuerruder‘) und τράπεζα (trapeza ‚Tisch‘).
Die Wurzel prāg ‚handeln‘ ‚tun‘ erscheint in der Konjugation des Perfekts Medium/Passiv in vier
unterschiedlichen Formen: πέπραγμαι (pepragmai, 1. Person Sg.), πέπραξαι (pepraxai, 2. Person Sg.),
πέπρακται (pepraktai, 3. Person Sg.) und πέπραχθε (peprachthe, 2. Person Pl.).
Zu dem Stamm treten verschiedene Präfixe und Endungen, die im Sinne eines fusionalen Sprachbaus die
unterschiedlichen grammatischen Parameter wiedergeben. Besondere Erscheinungen im Griechischen sind:
das Augment (lateinisch augmentum ‚Zuwachs‘), ein die Vergangenheit andeutendes Morphem (meist
ε), das dem Stamm vorangestellt wird.
die Reduplikation: Der Anlaut des Stammes wird verdoppelt, Beispiel θνῄσκω (thnēskō ‚ich liege im
Sterben‘), τέθνηκα (tethnēka ‚ich bin tot‘)
die Stammerweiterung durch /s/ für den Aorist und das Futur: βλέπω (blepō ‚ich sehe‘), ἔβλεψα
(eblepsa ‚ich sah (plötzlich)‘), βλέψομαι (blepsomai ‚ich werde gesehen werden‘).
Des Weiteren verfügt das Altgriechische über eine Fülle von Morphemen, die die grammatischen Kategorien als Infixe
und Affixe wiedergeben. Das Altgriechische kommt weitestgehend ohne zusammengesetzte Formen aus, das heißt,
alle grammatischen Parameter lassen sich durch Anfügungen an die Wurzel bilden und vereinen sich in einem einzigen
Wort.
So lässt sich ein so komplexer Ausdruck wie ‚ich werde mir [etwas] schreiben lassen‘, das im Deutschen durch fünf
einzelne Wörter ausgedrückt werden muss, im Altgriechischen durch eine einzige Verbform, (graphēsomai)
γραφήσομαι ausdrücken.
Auch die Wortbildung verfügt über zahlreiche Morpheme, die Ableitungen und Bedeutungsdifferenzierungen
ermöglichen, im Griechischen sind ähnliche ‚Bandwurmwörter‘ möglich wie im Deutschen. Berühmtes Beispiel ist das
karikierende Endloswort λοπαδοτεμαχοσελαχογαλεοκρανιολειψανοδριμυποτριμματοσιλφιοκαραβομελιτοκατα‐
κεχυμενοκιχλεπικοσσυφοφαττοπεριστεραλεκτρυονοπτοκεφαλλιοκιγκλοπελειολαγῳοσιραιοβαφητραγανοπτερύγων
(‚austernschneckenlachsmuränen-essighonigrahmgekröse-butterdrosselnhasenbraten-hahnenkammfasanenkälber-
hirnfeldtaubensiruphering-lerchentrüffelngefüllte Schüssel‘) aus den Ekklesiazusai des Aristophanes (Vers 1169).
Grammatik
Siehe auch: Altgriechische Flexion
Die ersten Grammatiklehrbücher des Abendlandes wurden zu hellenistischer Zeit in der philologischen Schule von
Alexandria abgefasst. Aristarch von Samothrake schrieb eine technē grammatikē des Griechischen. Die vermutlich
erste autonome grammatische Schrift ist die technē grammatikē des Dionysios Thrax (2. Jahrhundert v. Chr.), welche
die Phonologie und Morphologie einschließlich der Wortarten umfasst. Die Syntax ist Gegenstand eines sehr
systematischen Werks des zweiten bedeutenden griechischen Grammatikers, des Apollonios Dyskolos (2. Jahrhundert
n. Chr.). Angeblich im Jahre 169/68 „importierten“ die Römer die griechische Grammatiklehre und adaptierten sie.
Die Grammatik des Altgriechischen ist auf den ersten Blick recht ähnlich zum Lateinischen, was
Partizipialkonstruktionen und sonstige satzwertige Konstruktionen (AcI etc.) anbelangt, so dass Lateinkenntnisse beim
Erlernen des Altgriechischen sehr hilfreich sind – und umgekehrt. Gutes Verständnis der deutschen Grammatik hilft
allerdings auch; in vielen Fällen ist das Altgriechische dem Deutschen strukturell ähnlicher als dem Lateinischen,
beispielsweise sind bestimmte Artikel im Griechischen vorhanden, während sie im Lateinischen fehlen. Es gibt auch
Fälle, in denen die Ähnlichkeit mit dem Lateinischen eher oberflächlicher Art ist und mehr Verwirrung stiftet als hilft –
beispielsweise werden die Zeitformen der Verben im Griechischen oft anders verwendet als im Lateinischen.
Im Westen und auch in diesem Artikel werden oft lateinisch-basierte Begriffe (wie Substantiv, Dativ, Aktiv, Person …)
zur Bezeichnung von altgriechischen grammatischen und semantischen Kategorien verwendet, die (oft) direkte
Übersetzungen der griechischen Definitionen darstellen. In Griechenland werden dagegen bis heute griechisch-basierte
Begriffe aus der technē grammatikē des Dionysios Thrax verwendet.
Deklination
Im Altgriechischen werden Substantive, Adjektive, Pronomina, der (definite) Artikel und einige Zahlwörter dekliniert.
Besonders Zahl und Formenreichtum der Verbaladjektive ist hoch.
Die altgriechischen Nomina (deklinierbaren Wörter) werden in den folgenden grammatischen Kategorien dekliniert:
Auch Partizipien, Verbaladjektive und Infinitive werden dekliniert, sie gelten als Zwischenformen (sogenannte
Nominalformen des Verbs). Substantive können mit einem Artikel (ho, hē, to ὁ, ἡ, τό ‚der, die, das‘) bestimmt werden;
einen unbestimmten Artikel gibt es nicht.
Kasus
Von den acht Kasus des Indogermanischen haben sich im Altgriechischen fünf erhalten: Nominativ, Akkusativ,
Genitiv, Dativ und Vokativ (Anredeform). Nach ihrer Verwendungsweise werden zahlreiche verschiedene
Kasusfunktionen unterschieden. Das altgriechische Kasussystem ähnelt in seinen Grundzügen dem deutschen.
Der Nominativ ist der Subjektskasus (ho ornis ādei ὁ ὄρνις ᾄδει ‚der Vogel singt‘) und der Kasus des
Prädikatsnomens (ho philosophos sophos estin ὁ φιλόσοφος σοφός ἐστιν ‚der Philosoph ist klug‘).
Der Genitiv drückt in seiner ursprünglichen Bedeutung eine Zugehörigkeit oder einen Bereich aus. Es
lassen sich hierbei zahlreiche Kasusfunktionen unterscheiden, u. a. der Genitivus possessoris, der
einen Besitz ausdrückt (ho tou geōrgou agros ὁ τοῦ γεωργοῦ ἀγρός ‚das Feld des Bauern‘), der
Genitivus partitivus, der eine Teilmenge angibt (polloi tōn anthrōpōn πολλοὶ τῶν ἀνθρώπων ‚viele von
den Menschen‘), der Genitivus subjectivus, der den Handlungsträger angibt (hē tēs mētros agapē ἡ τῆς
μητρὸς ἀγάπη ‚die Liebe der Mutter‘) und der Genitivus objectivus, der das Handlungsziel angibt (hē tēs
mētros agapē ἡ τῆς μητρὸς ἀγάπη ‚die Liebe zur Mutter‘). Ferner hat der Genitiv vom
indogermanischen Ablativ die Bedeutung einer Herkunft übernommen. Dies drückt sich u. a. als
Genitivus separativus, der eine Trennung bezeichnet (eleutheros phobou ἐλεύθερος φόβου ‚frei von
Furcht‘), aus. Im klassischen Griechisch sind diese beiden Gebrauchsweisen in vielen Fällen
miteinander verschmolzen. Viele altgriechische Verben regieren den Genitiv (etwa tynchanein tinos
τυγχάνειν τινός ‚etwas erlangen‘).
Der Dativ ist der Kasus des indirekten Objekts (edōke autō chryson ἔδωκε αὐτῷ χρυσόν ‚er gab ihm
Gold‘). Weiterhin hat er vom indogermanischen Instrumental die Funktion der Angabe eines Mittels
übernommen (Dativus instrumentalis, wie tois ophthalmois horān τοῖς ὀφθαλμοῖς ὁρᾶν ‚mit den Augen
sehen‘), vom indogermanischen Lokativ die Funktion der Angabe eines Ortes oder einer Zeit (Dativus
loci bzw. temporis etwa tautē tē hēmera ταύτῃ τῇ ἡμέρᾳ ‚an diesem Tag‘). Weitere Kasusfunktionen des
Dativs sind u. a. der Dativus modi, der die Art und Weise angibt (toutō tō tropō τούτῳ τῷ τρόπῳ ‚auf
diese Weise‘ ‚so‘) und der Dativus causae, der den Grund angibt (hēdomai tē nikē ἥδομαι τῇ νίκῃ ‚ich
freue mich über den Sieg‘).
Der Akkusativ ist der Kasus des direkten Objekts (horō auton ὁρῶ αὐτόν ‚ich sehe ihn‘). Weiterhin kann
er eine räumliche oder zeitliche Ausdehnung (wie deka hēmeras emeine δέκα ἡμέρας ἔμεινε ‚er blieb
zehn Tage‘) ausdrücken. Der Accusativus limitationis oder respectus drückt eine Beziehung oder
Hinsicht aus (etwa tēn psychēn nosein τὴν ψυχὴν νοσεῖν ‚in Bezug auf die Seele krank sein‘ ‚seelisch
krank sein‘).
Der Vokativ ist die Anredeform (kyrie eleēson κύριε ἐλέησον ‚Herr, erbarme dich‘). Er ist im Plural und
bei vielen Substantiven (besonders bei Nomina der 3. Deklination und Feminina) auch im Singular mit
dem Nominativ identisch. Dem Vokativ geht oft die Interjektion ō ὦ voran (etwa ō andres athenaioi ὦ
ἄνδρες Ἀθηναῖοι ‚Ihr Männer von Athen!‘). Ein Fehlen derselben ist ein Zeichen von sachlicher Kühle
oder gar von Geringschätzung: „Akoueis, Aischinē?“ „Ἀκούεις, Αἰσχίνη;“ „Hörst du, Aischines?“ fragt
etwa Demosthenes seinen verhassten Gegner.
Numerus
Neben dem Singular (Einzahl) und Plural (Mehrzahl) hat das Altgriechische noch in Resten den Dual (Zweizahl)
behalten. Die Artikel des Duals lauten oft in allen Genera tō τὼ im Nominativ und Akkusativ und toin τοῖν im Genitiv
und Dativ. Seltenere Formen des femininen Duals sind entsprechend ta τὰ und tain ταῖν. In der o-Deklination (s. u.)
hat er die Endungen -ō -ω im Nominativ und Akkusativ und -oin -οιν im Genitiv und Dativ. In der a-Deklination lauten
die Endungen entsprechend -ā -ᾱ und -ain -αιν, in der 3. Deklination -e -ε und -oin -οιν. Der Dual war schon zu
vorklassischer Zeit (vor dem 5. Jahrhundert v. Chr.) im Schwinden begriffen, und die ursprüngliche Verwendungsweise
(nur für wirklich in der Zweizahl Zusammengehöriges, wie Zwillinge, die beiden Hände, Augen und so weiter) ging
verloren. In der klassischen Literatur wurden vorsichtige Wiederbelebungsversuche unternommen, die den Dual
jedoch nicht wieder etablierten und außerdem seiner ursprünglichen, spezifischen Verwendungsweise entfremdeten.
Aufgrund seiner Seltenheit ist der Dual in den untenstehenden Deklinationsbeispielen nicht aufgenommen.
Beispiele:
tō chōrā τὼ χώρα ‚die zwei Länder‘, toin chōrain τοῖν χώραιν ‚den zwei Ländern‘ ‚der zwei Länder‘
tō theō τὼ θεώ ‚die zwei Götter‘, toin theoin τοῖν θεοῖν ‚den zwei Göttern‘ ‚der zwei Götter‘
tō paide τὼ παῖδε ‚die zwei Söhne/Kinder‘, toin paidoin τοῖν παίδοιν ‚den zwei Söhnen‘ ‚der zwei Söhne‘
tō polei τὼ πόλει ‚die zwei Städte‘, toin poleoin τοῖν πολέοιν ‚den zwei Städten‘ ‚der zwei Städte‘
Genus
Wie die meisten indogermanischen Sprachen kennt das Altgriechische drei Genera: Maskulinum (männlich),
Femininum (weiblich) und Neutrum (sächlich). Männliche Personen sind oft maskulin, weibliche oft feminin.[8][9]
Winde, Flüsse und Monate sind oft maskulin, Länder, Inseln und Städte oft feminin.[9] Eine Besonderheit des
Neutrums ist, dass bei einem neutralen Subjekt das Prädikat stets im Singular steht. Dies lässt sich damit erklären, dass
das Neutrum Plural sprachhistorisch auf ein Kollektivum zurückgeht.
Das Genus commune ist bei einigen Vokabeln ebenfalls erhalten, etwa bei ho/hē bous ὁ/ἡ βοῦς, das sowohl ‚Rind‘ als
auch ‚Ochse‘ oder ‚Kuh‘ heißen kann. Einige Wörter sind Epicöna wie hē alōpēks ἡ ἀλώπηξ, der Fuchs, was sowohl
männliche als auch weibliche Füchse einschließt.[10][11]
Das Altgriechische kennt drei grundlegende Deklinationsklassen: die o-Deklination, die a-Deklination und eine dritte,
konsonantische Deklination.
Zur a-Deklination (oder ersten Deklination) gehören Feminina auf kurzes -ă -ᾰ (wie doxă δόξᾰ ‚Ruhm‘ ‚Ansicht‘),
langes -ā -ᾱ (etwa chōrā χώρᾱ ‚Land‘) und -ē -η (etwa nikē νίκη ‚Sieg‘) sowie Maskulina auf -ās -ᾱς (etwa neaniās
νεανίᾱς ‚Jüngling‘) und -ēs -ης (etwa poiētēs ποιητής ‚Dichter‘). Endet der Wortstamm auf ein e ε, i ι oder r ρ, haben
die Endungen in allen Formen ein a α (Alpha purum), andernfalls wird ein langes ā ᾱ zu einem ē η (Alpha impurum).
Die Maskulina haben im Genitiv die Endung-ou-ου, im Vokativ enden sie auf -ă -ᾰ, ansonsten werden sie gleich
dekliniert wie die Feminina.
Beispielwort: doxă δόξᾰ ‚Ruhm‘ ‚Ansicht‘ (femininum, mit kurzem Alpha impurum)
Singular Plural
Nominativ hē doxa ἡ δόξα hai doxai αἱ δόξαι
Genitiv tēs doxēs τῆς δόξης tōn doxōn τῶν δοξῶν
Dativ tē doxē τῇ δόξῃ tais doxais ταῖς δόξαις
Akkusativ tēn doxan τὴν δόξαν tas doxas τὰς δόξας
Vokativ ō doxa ὦ δόξα ō doxai ὦ δόξαι
Zur o-Deklination (oder zweiten Deklination) gehören Maskulina auf -os -ος (wie philos φίλος ‚Freund‘) und Neutra
auf -on -ον (wie teknon τέκνον ‚Kind‘). Die Deklinationsendungen sind dieselben, außer dass Wörter auf -on -ον wie
alle Neutra im Nominativ und Akkusativ Plural auf -a -α enden und im Vokativ dieselbe Form wie im Nominativ
haben. Ganz vereinzelt kommen auch Feminina auf -os -ος vor (etwa nēsos νῆσος ‚Insel‘), die ebenso dekliniert
werden wie die Maskulina. Dazu kommen als Sonderfälle Kontrakta (etwa nous νοῦς ‚Sinn‘), bei denen der vokalische
Stamm mit der Deklinationsendung verschmolzen ist, und die sogenannte attische Deklination (wie neōs νεώς
‚Tempel‘).
Singular Plural
Nominativ ho philos ὁ φίλος hoi philoi οἱ φίλοι
Genitiv tou philou τοῦ φίλου tōn philōn τῶν φίλων
Dativ tō philō τῷ φίλῳ tois philois τοῖς φίλοις
Akkusativ ton philon τὸν φίλον tous philous τοὺς φίλους
Vokativ ō phile ὦ φίλε ō philoi ὦ φίλοι
Die 3. Deklination umfasst eine Vielzahl von konsonantischen Stämmen. Je nach Stammauslaut lassen sie sich in
Muta-Stämme (etwa gyps γύψ m. ‚Geier‘, aix αἴξ f. ‚Ziege‘, ὄρνις ornis m. ‚Vogel‘), Liquida- und Nasalstämme (etwa
rhētōr ῥήτωρ m. ‚Redner‘, mētēr μήτηρ f. ‚Mutter‘, limēn λιμήν m. ‚Hafen‘), Sigma-Stämme (wie genos γένος n.
‚Geschlecht‘ ‚Art‘) und Vokalstämme (etwa polis πόλις f. ‚Stadt‘, basileus βασιλεύς m. ‚König‘) unterteilen. Aus
sprachhistorischen Gründen unterliegt die Deklination der einzelnen Untergruppen Unregelmäßigkeiten, auf die hier
nicht eingegangen werden kann. Zur 3. Deklination gehören sowohl Maskulina, Feminina und Neutra. Der Nominativ
ist bei den Maskulina und Feminina entweder durch die Endung -s -ς oder die Dehnstufe des Stammes (etwa rhētōr
ῥήτωρ zum Stamm rhētor- ῥητορ-) gekennzeichnet, bei den Neutra besteht er aus der Grundstufe des Stammes.
Manche Liquidastämme unterliegen dem quantitativen Ablaut (so hat mētēr μήτηρ im Nominativ die Dehnstufe, im
Akkusativ mētera μητέρα die Grundstufe und im Genitiv mētros μητρός die Schwundstufe).
Singular Plural
Nominativ ho rhētōr ὁ ῥήτωρ hoi rhētores οἱ ῥήτορες
Genitiv tou rhētoros τοῦ ῥήτορος tōn rhētorōn τῶν ῥητόρων
Dativ tō rhētori τῷ ῥήτορι tois rhētorsi(n) τοῖς ῥήτορσι(ν)
Akkusativ ton rhētora τὸν ῥήτορα tous rhētoras τοὺς ῥήτορας
Vokativ ō rhētor ὦ ῥῆτορ ō rhētores ὦ ῥήτορες
Adjektive
Adjektive werden entweder nach der o/a-Deklination oder nach der 3. Deklination dekliniert. Erstere enden im
Maskulinum auf -os -ος, im Femininum auf -a -α oder -ē -η und im Neutrum auf -on -ον (etwa neos, nea, neon; νέος,
νέα, νέον ‚neu‘). Manche (vor allem zusammengesetzte) Adjektive sind auch zweiendig, d. h., sie enden sowohl im
Maskulinum als im Femininum auf -os -ος (etwa eukolos, eukolon; εὔκολος, εὔκολον ‚leicht‘). Adjektive der 3.
Deklination werden teils im Femininum nach der a-Deklination dekliniert (wie pas, pasa, pan; πᾶς, πᾶσα, πᾶν
‚ganz‘), teils sind sie auch zweiendig (etwa saphēs saphes, σαφής σαφές ‚klar‘ ‚deutlich‘).
Adjektive können gesteigert werden (Positiv sophos σοφός ‚klug‘, Komparativ sophōteros σοφώτερος ‚klüger‘,
Superlativ sophōtatos σοφώτατος ‚am klügsten‘). Der Superlativ kann als absoluter Superlativ auch nur eine absolute
Herausgehobenheit (‚sehr klug‘) bezeichnen. Die Endungen des Komparativs und des Superlativs sind meist -teros -
τερος und -tatos -τατος, bei einigen Adjektiven auch -iōn -ίων und -istos -ιστος; κακός, κακίων, κάκιστος (etwa kakos,
kakiōn, kakistos ‚schlecht, schlechter, am schlechtesten‘).
Adverbien werden von den Adjektiven mit der Endung -ως -ōs abgeleitet (vgl. sophos estin σοφός ἐστιν ‚er ist klug‘ –
sophōs legei σοφῶς λέγει ‚er spricht klug‘).
Pronomina
Personalpronomina gibt es in der 1., 2. und 3. Person.[13][14] Die Nominativformen der Personalpronomina (attisch:
egō ἐγώ ‚ich‘, sy σύ ‚du‘, hēmeis ἡμεῖς ‚wir‘, hymeis ὑμεῖς ‚ihr‘) sind stets betont, weil die Person im Normalfall
schon durch das Verb angegeben ist. In den übrigen Kasus wird zwischen den enklitischen unbetonten Formen (etwa
me με ‚mich‘) und nicht-enklitischen Formen (eme ἐμέ), die in betonter Stellung und nach Präpositionen stehen,
unterschieden. Als Ersatz für die Personalpronomina der 3. Person werden im Nominativ auch die Formen des
Demonstrativpronomens houtos οὗτος ‚dieser‘, in den übrigen Kasus die Formen des Wortes autos αὐτός ‚selbst‘
verwendet. In allen drei Personen gibt es reflexive und nichtreflexive Formen des Personalpronomens, je nachdem ob
sie sich auf das Subjekt des Satzes beziehen (etwa eme ἐμέ ‚mich‘ – emauton ἐμαυτόν ‚mich [selbst]‘). In der 3.
Person wird zudem zwischen direkt und indirekt reflexiven Pronomina unterschieden, wobei sich die indirekt
reflexiven Pronomina auf das Subjekt des übergeordneten Satzes beziehen. Das Possessivpronomen lautet emos, sos
ἐμός, σός. Es existiert im klassischen Griechisch nur in der 1. und der 2. Person.
An Demonstrativpronomina kommen hode, hēde, tode ὅδε, ἥδε, τόδε ‚dieser‘ (wie lat. hic, haec, hoc), houtos, hautē,
touto οὗτος, αὕτη, τοῦτο ‚dieser‘ (wie lat. is, ea, id) und ekeinos, -ē, -o ἐκεῖνος, -η, -ο ‚jener‘ (wie lat. ille, illa, illud)
vor. Das Relativpronomen hos, hē, ho ὅς, ἥ, ὅ wird durch Anhängung des Indefinitpronomens zum
verallgemeinernden Relativpronomen hostis, hētis, hoti ὅστις, ἥτις, ὅτι. Das verallgemeinernde Relativpronomen
ähnelt dem indirekten Fragepronomen. Das direkte Fragepronomen tis, ti τίς, τί ‚wer‘ ‚was‘ trägt stets den Akut. Das
Indefinitpronomen tis, ti τις, τι ‚irgendjemand‘ ‚irgendetwas‘ entspricht dem direkten Fragepronomen, ist aber
enklitisch.
Konjugation
Das altgriechische Tempussystem unterscheidet sich grundlegend von dem deutschen oder lateinischen. Die in der
Grammatik übliche Einteilung in sechs (sieben bei Berücksichtigung des seltenen Perfektfuturs) Tempora ist genau
genommen irreführend, da nicht die zeitliche Bedeutung, sondern der Aspekt im Vordergrund steht. Im
Altgriechischen gibt es drei Tempusstämme, die einen bestimmten Aspekt ausdrücken. Zu jedem Tempusstamm gehört
im Indikativ ein Haupttempus mit Gegenwarts- und ein Nebentempus mit Vergangenheitsbedeutung. (Der
Aoriststamm ist der älteste Tempusstamm und hat ein Haupttempus im Indikativ nie ausgebildet.) Zum Beispiel drückt
der Indikativ Präsens eine durative Handlung der Gegenwart, der Indikativ Imperfekt eine durative Handlung der
Vergangenheit aus. Dazu kommt der sprachhistorisch jüngere Futurstamm, der kein Nebentempus kennt und
tatsächlich eine rein zeitliche Bedeutung hat.
Mit der Handhabung dieser drei Aspekte stellt der Griechischsprechende durch Flexionsaffixe die zeitlichen Bezüge
her, die von den Aspekten selbst nicht ausgedrückt werden. Die Aspekte gelten generell, während es eine direkt
zeitliche Bedeutung nur im Indikativ gibt (bis auf das Futur: siehe unten).
Die Vergangenheit wird im Indikativ mit Hilfe der Nebentempora gebildet. Das sind im Präsensstamm das Imperfekt,
im Perfektstamm das Plusquamperfekt und im Aoriststamm der Aorist.
Die Tempora (χρόνοι) des Altgriechischen lassen sich nach folgendem Schema darstellen:
Die übrigen Modi werden jeweils dem Haupttempus des Tempusstammes (wenn vorhanden, sonst dem Nebentempus)
zugeordnet. Sie haben aber keinerlei zeitliche Bedeutung. Dadurch erklärt sich auch die auf den ersten Blick paradox
wirkende Tatsache, dass mit dem Imperativ Aorist eine Befehlsform zu einem Vergangenheitstempus existiert.
Der Präsensstamm– auch linearer oder paratatischer Stamm genannt – ist besser als Imperfektivstamm zu behandeln.
Er übernimmt die Funktionen der durativen, iterativen, habituativen und konativen Aktionsart. Das bedeutet, es wird
mit diesem Aspekt u. a. der Verlauf oder das Andauern einer Handlung ausgedrückt.
Beispiele:
nosein νοσεῖν ‚krank sein‘ (‚krank darniederliegen‘)
(apo)thnēskein (ἀπο)θνῄσκειν ‚sterben‘ (‚im Sterben liegen‘)
Der Aoriststamm bezeichnet Punktuelles. Das bedeutet, es wird der bloße Vollzug einer Handlung vermeldet. (Die
Bezeichnung punktuell wird benutzt, um den Gegensatz zum linearen sogenannten Präsensstamm auszudrücken. Der
Aoriststamm ist die Normalform und benennt eine Handlung oder ein Ereignis, ohne ausdrücken zu wollen, ob diese
Handlung in Wirklichkeit punktuell oder linear war/ist.) Bei diesem Aspekt wird in der Sprachpraxis gern ein
bestimmter Punkt des Verbalbegriffs ins Auge gefasst, nämlich der Abschluss (resultativ) oder der Beginn (ingressiv,
inchoativ) einer Handlung.
Beispiele:
Die Formen des Perfektstamms haben vorzeitig-ergebnisbezogene Bedeutung. Das heißt: Da, wo andere Sprachen
Verben resultativer Aktionsart setzen, steht im Altgriechischen eine Perfektform. Das bedeutet, es wird mit diesem
Aspekt ein (erreichter) Zustand oder einfach ohne jede nähere Bestimmung die Qualität einer Sache ausgedrückt.
Beispiele:
Der vierte Tempusstamm des Altgriechischen, der Futurstamm, ist eine jüngere Entwicklung und hat in der Tat in allen
Modi zeitliche Bedeutung.
Modussystem
Es gibt im Altgriechischen (nach Ansicht moderner Linguisten)[15] vier Modi: Indikativ, Optativ, Konjunktiv,
Imperativ. Die Funktionen, die diese Formen syntaktisch und semantisch erfüllen, sind sehr vielfältig. Hier kann nur
eine grundsätzliche Bestimmung ihrer Bedeutung vorgenommen werden.
Der Modus bringt die geistige Einstellung des Sprechenden gegenüber dem Verbalinhalt zum Ausdruck:
Mit dem Indikativ drückt der Sprecher aus, dass ihm ein Vorgang oder Zustand als wirklich (real),
gegeben erscheint. Allerdings wird auch der Indikativ verwendet, wenn etwas fast Geschehenes
bezeichnet wird.
In den anderen Modi drückt der Sprecher aus, dass ihm der Vorgang oder Zustand nur als vorgestellt,
modal eingeschränkt, gilt:
Der Imperativ drückt einen Befehl, eine Aufforderung, aus, etwa Phere moi tode. Φέρε μοὶ τόδε.
‚Bring mir das her!‘
Der Konjunktiv drückt einen Willen (Voluntativ) oder eine Erwartung (Prospektiv) aus (er hat also
leicht futurische Bedeutung, was umgekehrt für das Futur in Bezug auf den Konjunktiv auch gilt),
ähnelt aber auch dem Konjunktiv des Lateinischen, etwa Iōmen. Ἴωμεν. ‚Lasst uns gehen!‘
(vergleiche lateinisch (coniunctivus hortativus): eamus!)
Der Optativ drückt einen Wunsch (Kupitiv) oder eine Möglichkeit (Potentialis) aus, etwa Eithe tis lyoi.
Εἴθε τις λύοι. ‚Möge [das] jemand lösen‘.
Von den drei Diathesen sind zwei (Aktiv und Medium) aus dem Indogermanischen geerbt. Das Passiv ist eine jüngere
Entwicklung.
Das Passiv drückt die Wirkung einer Handlung auf das Subjekt aus, die nicht von ihm ausgeht. Insofern die Handlung
nur noch auf das Subjekt wirkt, ohne von ihm auszugehen, bildet es den Grenzfall des Mediums. (Außerhalb des
Futur- und Aoriststamms hat das Passiv keine eigenständige Form. Formal übernimmt dort das Medium neben der
eigenen Funktion auch die des Passivs, was nur aus dem syntaktischen Zusammenhang oder bei genauer Kenntnis der
Beschaffenheit des entsprechenden Verbums zu unterscheiden ist.)
Beispiele:
Aufgrund der Personalflexion des altgriechischen Verbs werden die Personalpronomina des Nominativs wie in vielen
anderen indogermanischen Sprachen (so auch im Lateinischen) meist ausgelassen, wenn sie nicht besonders betont –
etwa in Adversativsätzen – werden sollen. Es muss also nicht zwangsläufig ein das Subjekt ausdrücklich nennendes
Bezugswort (Pronomen oder Substantiv) beim Verb stehen – die Endung reicht aus, um die Person und damit das
Subjekt zu identifizieren. Das Altgriechische ist also eine Pro-Drop-Sprache.
Das Altgriechische kennt beim Verb einen Singular, einen Plural und einen Dual (als Schwundform). Der Dual mit
eigenen Endungen wird nur für die 2. und 3. Person gebildet, während die 1. Person des Duals mit der ersten Person
Plural zusammenfällt. In den folgenden Beispielen wird nur das Aktiv behandelt.
Präsens Indikativ
Singular 2. Person: paideueis παιδεύεις ‚du erziehst‘
Dual 2. Person: paideueton παιδεύετον ‚ihr zwei erzieht‘
Plural 2. Person: paideuete παιδεύετε ‚ihr erzieht‘
Aorist Indikativ
Singular 3. Person: epaideuse(n) ἐπαίδευσε(ν) ‚er erzog‘
Dual 3. Person: epaideusatēn ἐπαιδευσάτην ‚sie zwei erzogen‘
Plural 3. Person: epaideusan ἐπαίδευσαν ‚sie erzogen‘
Konjugationstabellen
Konjugationstabelle für das regelmäßige Verb lyō λύω,(Infinitiv lyein λύειν ‚lösen‘) im Aktiv.
Der Dual wurde aufgrund seiner Seltenheit nicht berücksichtigt.
Haupttempora Nebentempora
Konjunktiv Optativ Imperativ
des Indikativs des Indikativs
ἔλυον, ἔλυες,
λύω, λύεις, λύει, λύω, λύῃς, λύῃ, λύοιμι, λύοις, λύοι,
Präsens/ ἔλυε(ν), —, λῦε, λυέτω,
λύομεν, λύετε, λύωμεν, λύητε, λύοιμεν, λύοιτε,
Imperfekt ἐλύομεν, ἐλύετε, —, λύετε, λυόντων
λύουσι(ν) λύωσι(ν) λύοιεν
ἔλυον
λύσω, λύσεις, λύσοιμι, λύσοις,
λύσει, λύσοι,
Futur — — —
λύσομεν, λύσετε, λύσοιμεν, λύσοιτε,
λύσουσι(ν) λύσοιεν
ἔλυσα, ἔλυσας, λύσω, λύσῃς, λύσαιμι, λύσαις,
—, λῦσον, λυσάτω,
ἔλυσε(ν), λύσῃ, λύσαι,
Aorist — —, λύσατε,
ἐλύσαμεν, ἐλύσατε, λύσωμεν, λύσητε, λύσαιμεν, λύσαιτε,
λυσάντων
ἔλυσαν λύσωσι(ν) λύσαιεν
λέλυκα, λέλυκας, ἐλελύκειν, λελύκω, λελύκῃς, λελύκοιμι, Zusammengesetzt:
λέλυκε(ν), ἐλελύκεις, ἐλελύκει, λελύκῃ, λελύκοις, λελύκοι, —, λελυκὼς ἴσθι,
Perfekt/
λελύκαμεν, ἐλελύκεμεν, λελύκωμεν, λελύκοιμεν, λελυκὼς ἔστω,
Plusquamperfekt
λελύκατε, ἐλελύκετε, λελύκητε, λελύκοιτε, —, λελυκότες ἔστε,
λελύκασι(ν) ἐλελύκεσαν λελύκωσι(ν) λελύκοιεν λελυκότες ἔστων
Transkription:1
Entsprechende Tabelle für das wichtige unregelmäßige Hilfsverb eimi εἰμί (Infinitiv einai εἶναι ‚sein‘).
Haupttempora Nebentempora
Konjunktiv Optativ Imperativ
des Indikativs des Indikativs
—, ἴσθι,
εἰμί, εἶ, ἐστί(ν), ὦ, ᾖς, ᾖ, εἴην, εἴης, εἴη,
ἦ, ἦσθα, ἦν, ἔστω,
Präsens/Imperfekt ἐσμέν, ἐστε, ὦμεν, ἦτε, εἴημεν, εἴητε,
ἦμεν, ἦτε, ἦσαν —, ἔστε,
εἰσί(ν) ὦσι(ν) εἴησαν
ἔστων
ἐσοίμην, ἔσοιο,
ἔσομαι, ἔσῃ,
ἔσοιτο,
ἔσται,
Futur — — ἐσοίμεθα, —
ἐσόμεθα, ἔσεσθε,
ἔσοισθε,
ἔσονται
ἔσοιντο
Transkription:2
Haupttempora Nebentempora
Konjunktiv Optativ Imperativ
des Indikativs des Indikativs
–, isthi,
eimi, ei, esti(n), ō, ējs. ēj, eiēn, eiēs, eiē,
ē, ēstha, ēn, estō,
Präsens/Imperfekt esmen, este, ōmen, ēte, eiēmen, eiēte,
ēmen, ēte, ēsan –, este,
eisi(n) ōsi(n) eiēsan
estōn
esoimēn, esoio,
esomai, esē,
esoito,
estai,
Futur – – esoimetha, –
esometha,
esoisthe,
esesthe, esontai
esointo
Die restlichen Tempora sind für die Benutzung als Hilfsverb irrelevant. Sie werden eigentlich aus dem Stamm des
Verbs gignomai γίγνομαι (‚werden‘; gleichbedeutend mit englisch to become) abgeleitet.
Heutige Bedeutung
Im deutschsprachigen Raum ist das Griechische neben Latein seit dem ausgehenden Mittelalter bis heute eine wichtige
Bildungssprache.
Für Studiengänge wie Latinistik, Theologie, Klassische Archäologie, Alte Geschichte und Philosophie ist das
Griechisch-Examen, das sogenannte Graecum, bis heute oft Voraussetzung. Grundlage für das in Schulen gelehrte
Altgriechisch bildet das Attische des 5. und 4. Jahrhunderts v. Chr., aber auch Autoren anderer Dialekte werden
behandelt.
Zahlreiche deutsche Ausdrücke (geflügeltes Wort, Schwanengesang) und Sprichwörter (Im Wein liegt Wahrheit, Eine
Hand wäscht die andere) stammen ursprünglich aus altgriechischen Quellen und sind Lehnübersetzungen. Viele
exemplarische Redewendungen altgriechischer Autoren sind bis heute berühmt und werden vielfach zitiert.
Aus dem Altgriechischen entlehnte Wörter finden sich in zahlreichen wissenschaftlichen Fachsprachen, besonders in
Gebieten, die bereits durch altgriechische Autoren bearbeitet wurden. Insbesondere im Bereich der Geometrie,
Naturwissenschaften, Medizin, Philosophie und Theologie sowie Rhetorik und Theaterwissenschaft haben griechische
Wortstämme das Fachvokabular geprägt.
Anders als etwa ältere Formen des Deutschen in der deutschen Sprache, spielt das Altgriechische auch im aktiven
Wortschatz der neugriechischen Sprache eine Rolle: So werden antike Zitate und Redewendungen stets unübersetzt
benutzt, Wortneubildungen und zusammengesetzte Wörter sind direkt aus dem Altgriechischen abgeleitet.
Siehe auch
Altgriechische Grammatik
Phonologie der Koine
Polytonische Orthographie
Liste griechischer Präfixe
Liste griechischer Suffixe
Literatur
Geschichte
Francisco R. Adrados: Geschichte der griechischen Sprache von den Anfängen bis heute. Tübingen
2002, ISBN 3-7720-2981-7.
Egbert Bakker (Hrsg.): A Companion to the Ancient Greek Language. Malden 2010.
A.-F. Christidis (Hrsg.): A History of Ancient Greek: From the Beginnings to Late Antiquity. Cambridge
u. a. 2007 (orig. Thessaloniki 2001).
Hans Eideneier: Von Rhapsodie zu Rap. Aspekte der griechischen Sprachgeschichte von Homer bis
heute. Tübingen 1999, ISBN 3-8233-5202-4.
Lothar Willms: Klassische Philologie und Sprachwissenschaft. Göttingen 2013, ISBN 978-3-8252-3857-
5.
Etymologische Wörterbücher
Alois Vanicek: Griechisch-lateinisches etymologisches Wörterbuch. Wiesbaden 1972 (Nachdruck der
Ausgabe Leipzig 1877). Digitalisate: Band I (http://www.archive.org/stream/griechischlatei00vanigoog#p
age/n5/mode/2up), ISBN 3-500-24610-9; Band II (http://www.archive.org/stream/griechischlatei01vango
og#page/n7/mode/2up) ISBN 3-500-24620-6.
Robert Stephen Paul Beekes: Etymological dictionary of Greek. Leiden 2010, ISBN 978-90-04-17420-7
(2 Bände).
Pierre Chantraine: Dictionnaire étymologique de la langue grecque. Histoire des mots. Klincksieck, Paris
2009, ISBN 978-2-252-03681-5
Hjalmar Frisk: Griechisches etymologisches Wörterbuch. Heidelberg 1973 (3 Bände).
Wörterbücher
Wilhelm Gemoll: Griechisch–Deutsches Schul- und Handwörterbuch. München 2006, ISBN 3-486-
13401-9.
Langenscheidt: Langenscheidts Taschenwörterbuch Altgriechisch, München, ISBN 978-3-468-11032-0
(basierend auf dem Wörterbuch von H. Menge).
Henry Liddell, Robert Scott, Henry Stuart Jones u. a.: A Greek-English Lexicon. Oxford 1996, ISBN 0-
19-864226-1.
Wilhelm Pape: Handwörterbuch der griechischen Sprache in 4 Bänden. ADEVA, Graz 1954 (Nachdruck
der Ausgabe Braunschweig 1842).
Wilhelm Pape: Griechisch-Deutsch [Elektronische Ressource]: altgriechisches Wörterbuch, Neusatz und
Faksimile, Directmedia Publishing, Berlin 2005, ISBN 3-89853-517-7.
Grammatiken
Eduard Bornemann und Ernst Risch: Griechische Grammatik. Frankfurt am Main 1986, ISBN 3-425-
06850-4.
Herbert W. Smyth: Greek Grammar. Cambridge/Mass. 1984, ISBN 0-674-36250-0.
Adolf Kaegi: Kurzgefasste griechische Schulgrammatik. Hildesheim 2001, ISBN 3-615-70100-3
(Erstausgabe Berlin 1884).
Raphael Kühner, Friedrich Blass, Bernhard Gerth: Ausführliche Grammatik der griechischen Sprache.
Darmstadt 2015, ISBN 978-3-534-26732-3 (Erstausgabe Hannover 1890–1892).
Historische Grammatik
Eduard Schwyzer: Griechische Grammatik. München 1990 ff. (3 Bände).
Helmut Rix: Historische Grammatik des Griechischen. Laut- und Formlehre. Wissenschaftliche
Buchgesellschaft, Darmstadt 1992, ISBN 3-534-03840-1.
Andrew L. Sihler: New Comparative Grammar of Greek and Latin. New York 1995, ISBN 0-19-508345-
8.
Aussprache
W. Sidney Allen: Vox Graeca. A Guide to the Pronunciation of Classical Greek. Cambridge 1968
(Taschenbuchausgabe 1987), ISBN 978-0-521-33555-3.
Axel Schönberger: Zur Behandlung der Akzentuierung des Altgriechischen in ausgewählten deutschen
Darstellungen unter kritischer Betrachtung griechischer Quellen des ersten Jahrtausends nach Christus.
Frankfurt am Main 2016, ISBN 978-3-936132-39-7.
Lehrbücher
Christophe Rico et al.: Polis – Altgriechisch lernen wie eine lebende Sprache. Übersetzung aus dem
Französischen von Helmut Schareika, Helmut Buske Verlag, Hamburg 2011, ISBN 978-3-87548-571-4.
Günther Zuntz: Griechischer Lehrgang. 3 Bände, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1983. Als freie
PDFs verfügbar.
Weblinks
Test-Wikipedia auf Altgriechisch (https://incubator.wikimedia.org/wiki/Wp/grc?uselang=de)
Wiktionary: Altgriechisch – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wiktionary: Portal:Altgriechisch – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wörterbücher
Wikisource: Altgriechische Wörterbücher – Quellen und Volltexte
Daniel Ackermann, Christiane Schwind: ΝΙΚΗ – Ein Überlebenswortschatz für das Graecum (https://gra
ecum-latinum.de/gr_texte/nike.pdf) (PDF; 1,7 MB)
Wilhelm Gemoll: Griechisch-deutsches Schul- und Handwörterbuch (https://gemoll.eu), 1. Auflage 1908
Egon Gottwein: Altgriechisches Online-Wörterbuch griechisch – deutsch – griechisch (http://www.gottwe
in.de/GrWk/Gr00.php)
Wilhelm Pape: Handwörterbuch der griechischen Sprache (http://www.zeno.org/Pape-1880), 1914
S. C. Woodhouse: Wörterbuch Englisch – Altgriechisch (http://www.lib.uchicago.edu/efts/Woodhouse/),
1910
Henry George Liddell, Robert Scott: The Online Liddell-Scott-Jones Greek-English Lexicon (http://steph
anus.tlg.uci.edu/lsj/#eid=1&context=lsj), hg. Maria Pantelia / Thesaurus Linguae Graecae 2011.
Perseus Word Study Tool: perseus.tufts.edu (http://www.perseus.tufts.edu/hopper/morph?l=&la=greek#l
exicon): Liddell-Scott-Jones, Middle Liddell, Slater, Authenrieth
Sprachlehrgänge
F. J. Mehr: Online-Kurs Altgriechisch (http://www.instructioneducation.info/inhaltgriech.html) (ziemlich
umfangreicher Einstiegskurs; kein Unicode, erfordert Installation von Windowsfont)
Egon Gottwein: Sprachkurs für Altgriechisch (http://www.gottwein.de/grueb/gr000.htm) (altgriechischer
Online-Sprachkurs in 100 Lektionen)
Günther Zuntz: Griechischer Lehrgang (Lehrgang in 86 Lektionen, als Download beziehbar)
Bibliographien
Liste von Büchern zum Erlernen des Neutestamentlichen Griechisch (https://web.archive.org/web/20160
518071057/http://www-user.uni-bremen.de/~wie/texte/books-german.html) (Memento vom 18. Mai 2016
im Internet Archive) Wörterbücher, Sprachliche Schlüssel, Grammatiken.
Bibliographie – Griechisch (http://www.karlo-vegelahn.de/nachschlagwerke_griechisch.html)
Sonstiges
Betacode-Converter zum Schreiben griechischer Texte (http://www.gottwein.de/beta/dictio/converter.ph
p)
Textsammlungen
Wikisource: Altgriechische Texte bei Wikisource – Quellen und Volltexte
Wikiquote: Griechische Sprichwörter – Zitate
griechische Texte in der Bibliotheca Augustana (http://www.fh-augsburg.de/~harsch/graeca/Auctores/g_
alpha.html)
Griechische und lateinische Sprichwörter (http://www.gottwein.de/dicta/dic_00.php) (private Seite)
Materialien zum Altgriechischen, Autoren (http://www.chairete.de/) (private Seite)
Einzelnachweise
1. Library of Congress: ISO 639-2 (https://www.loc.gov/standards/iso639-2/)
2. SIL: grc (http://www-01.sil.org/iso639-3/documentation.asp?id=grc)
3. Ethnologue: grc (http://www.ethnologue.com/show_language.asp?code=grc)
4. Heinz F. Wendt: Das Fischer Lexikon – Sprachen. Frankfurt am Main 1987, ISBN 3-596-24561-3.
5. Christos Karvounis: Griechisch. In: Miloš Okuka (Hrsg.): Lexikon der Sprachen des europäischen
Ostens. Klagenfurt 2002 (PDF; 977 KB (http://wwwg.uni-klu.ac.at/eeo/Griechisch.pdf))
6. Fritz Schachermeyer: Die vorgriechischen Sprachreste. In: Paulys Realencyclopädie der classischen
Altertumswissenschaft. Band XXII, 1494 ff.; F. Lochner-Hüttenbach: Die Pelasger. Arbeiten aus dem
Institut für vergleichende Sprachwissenschaft in Graz, Wien 1960.
7. Jan Driessen: Chronology of the Linear B-Texts. In: Yves Duhoux; Anna Morpurgo Davies (Hrsg.): A
Companion to Linear B. Vol. 1, Dudley, Louvain-la-Neuve 2008, S. 69–79, bes. S. 75f.
8. Herbert Weir Smyth, Gordon M. Messing: Greek Grammar. Cambridge, Harvard University Press, 1956,
S. 45 f.
9. William W. Goodwin, A Greek Grammar. Revised and enlarged, Boston, 1900, S. 35. “159 The gender
must often be learned by observation. But
(1) Names of males are generally masculine, and names of females feminine.
(2) Most names of rivers, winds, and months are masculine; and most names of countries, towns, trees,
and islands are feminine.
[…]
(4) Diminutive nouns are neuter […].”
10. Herbert Weir Smyth & Gordon M. Messing: Greek Grammar. Cambridge, Harvard University Press,
1956, S. 46. Zitat: “198. Common Gender. – Many nouns denoting persons are either masculine or
feminine. […]”
11. William W. Goodwin, A Greek Grammar. Revised and enlarged, Boston, 1900, S. 35. Zitat: “158. Nouns
which may be either masculine or feminine are said to be of the common gender as (ὁ, ἡ) θεός, God or
Goddess. Names of animals which include both sexes, but have only one grammatical gender, are
called epicene (ἐπίκοινος); as [..] ἡ ἀλώπηξ, the fox; [..] including males and females.”
12. Herbert Weir Smyth & Gordon M. Messing: Greek Grammar. Cambridge, Harvard University Press,
1956, S. 84. Zitat: “134. Moveable N may be added at the end of a word when the next word begins with
a vowel. […] 135 Moveable ν is usually written at the end of clauses, and at the end of a verse in poetry.
To make a syllable long by position (144) the poets add ν before words beginning with a consonant.
Prose inscriptions frequently use ν before a consonant.”
13. Herbert Weir Smyth & Gordon M. Messing: Greek Grammar. Cambridge, Harvard University Press,
1956, S. 90.
14. William W. Goodwin, A Greek Grammar. Revised and enlarged, Boston, 1900, S. 82.
15. Herbert Weir Smyth: A Greek Grammar For Colleges. 1920, §.357: „The infinitive […] is sometimes
classed as a mood.“
16. Günther Zuntz: Griechischer Lehrgang. Band 3: Appendix grammatica, Summa grammatica,
Sachregister. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1983, ISBN 3-525-25320-6, S. 114 f. (digitale-
sammlungen.de (https://digi20.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb00049374_00112.html)
[abgerufen am 15. April 2019]).
17. Martin Holtermann: "Medio tutissimus ibis. Zur Didaktik der Diathesen im Griechischunterricht". Forum
Classicum. 2019, S. 180–192 (uni-heidelberg.de (https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/fc/articl
e/view/68356) [abgerufen am 16. Dezember 2019]).
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