Liebenfels Lanz Von - Theozoologie

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~ - THEOZOOLOGIE ODER - ~

DIE KUNDE VON DEN


SODOMS - ÄFFLINGEN
UND DEM GÖTTER-
ELEKTRON, EINE
EINFÜHRUNG IN DIE ÄLTESTE
UND NEUESTE WELTANSCHAU-
UNG UND EINE RECHTFERTI-
GUNG DES FÜRSTENTUMS UND
DES ADELS (MIT 45 BILDERN)
- VON J. LANZ-LIEBENFELS -
WIEN - LEIPZIG - BUDAPEST
- - MODERNER VERLAG. - -
Alle Rechte, besonders das der Über-
setzung, vom Verfasser strengstens vor-
behalten.

Gescannt von c0y0te.


Zur Einführung

„Ich lehre euch den Übermenschen.


Der Mensch ist etwas, das überwunden werden soll.
Was habt ihr getan, ihn zu überwinden?
Alle Wesen bisher schufen etwas über sich hinaus:
und ihr wollt die Ebbe dieser großen Fluth sein und
lieber noch zum Thiere zurückgehen, als den Men-
schen überwinden?“

F.W.Nietzsche: Also sprach Zarathustra

„Ich sage Ihnen ein Geheimnis. Der neue Mensch


lebt unter uns. Genügt Ihnen das? Ich sah den
neuen Menschen, furchtlos und grausam. Ich
erschrak vor ihm.“

Adolf Hitler zu Herrmann Rauschning

Lanz von Liebenfels wurde als Adolf Joseph Lanz am 19.7.1874


in Wien geboren und starb am 22.4.1954, ebenfalls in Wien. Von
1893 bis 1899 lebte als Zisterziensermönch im Stift Heiligenkreuz.
Hier hatte er sein „Erweckungserlebnis“, die Ausgrabung einer
Grabplatte, auf der ein Ritter abgebildet war, der einen Affen-
menschen (bzw. einen „Wilden Mann“) verfolgte. Dies führte ihn
zu Schlußfolgerungen, die seinen Hinauswurf aus dem Orden nach
sich zogen. Anlehnend an die Templer gründete er den Neu-
templerorden (Ordo Novi Templi, ONT), und zwar am 25.12.1900,
also der ersten Wintersonnenwende des Zwanzigsten Jahrhunderts.
Der Ordenskonvent des ONT fand auf der Burg Werfenstein (Stru-
dengau) statt, wo man 1907 das erste Mal die Hakenkreuzfahne
hißte. Übrigens zelebrierte dort auch die Wiener jüdische
Gemeinde das Laubhüttenfest. Sogar eine Verbindung zwischen
dem ONT und der besagten Gemeinde wurde geknüpft und zwar
i
durch Moritz Altschüler, wie Lanz Mitarbeiter an der „Monumenta
judaica“. Für IDGR und andere wiesenthaler Publikationen muß
Lanz jedoch ein Antisemit sein, vielleicht gerade weil er fordert:
„Bei der Beteiligung sehe man strenge auf (alte, gut germanische,
bei Juden auf echt israelitische) Abstammung.“ (S.143) Ein
Schelm, wer an den Dreizehnten Stamm denkt ...
1904 erschien sein bekanntestes Werk, die „Theozoologie“. Es ist
letzlich eine Fortführung von Gedanken, die er schon in dem
Artikel „Anthropozoon biblicum“ (Vierteljahresschrift für Bibel-
kunde), veröffentlicht hatte. Äußerlich erscheint sie zunächst als
ein recht trockenes Werk, das sich vornehmlich an Theologen und
Altertumswissenschaftler wendet.
Lanz' explizit sexuelle (und eben auch eugenische) Interpreta-
tionen gewisser, in der kanonischen Übersetzung durchaus dunkel
bleibender Bibelstellen sorgten jedoch bald für Aufsehen.
„Die wissenschaftlichen Schriften der Alten sind in einer Geheim-
sprache geschrieben und enthalten durchaus keine Unge-
reimtheiten und Fabeleien.“ (S.1)
Er reihte sich damit in eine Strömung ein, die bereits in England
zur Gründung des Golden Dawn geführt und auch in Deutschland
und Frankreich tiefe Wurzeln in den okkulten Gesellschaften
geschlagen hatte. Später finden wir Lanz mit Rudolf Heß, Dietrich
Eckhart, Rudolf v.Sebottendorf, Karl Haushofer und Alfred
Rosenberg im Thule-Orden.
Seine ab 1905 erscheinende Zeitschrift „Ostara“ soll auch Hitler
beeinflußt haben. Nach 1938 bekam Lanz jedoch Schreibverbot
und die meisten okkulten Gesellschaften in Deutschland wurden
aufgelöst.

Der vorliegende Scan ist seitengetreu, also zitierfähig. Zeilenum-


brüche ließen sich aber nicht immer vermeiden. Diverse Ortho-
und typographische Fehler des Originals (wie z.B. S.63
übeinstimmen statt übereinstimmen) habe ich aus diesem Grunde
mit übernommen.
ii
Die Herausarbeitung recht eindeutiger eugenischer Anweisungen
aus dem Alten Testament mag für so manchen die Weltanschauung
stören, aber man sollte bedenken, daß auch das heutige Israel
(wohl als einziger Staat der Welt) seine Staatsbürgerschaft direkt
nach Rasse und Abstammung vergibt und auch wenig Hemmungen
bei humangenetischen Forschungen zeigt - selbst Deutschland
besorgt sich eben dort Embryonen. Im übrigen finden wir solche
Überlegungen auch im Ŗgveda, in den Keilschriftttexten, in der
griechischen und römischen Antike und in der Renaissance.
Auch eher wunderlich erscheinende Stellen, wie z.B. der Hinweis
auf die „Erdställe“ (S.8) ergeben schon bei kurzer Recherche im
Internet erstaunliche Ergebnisse.
http://berg.heim.at/almwiesen/410022/Erdstaellefotos.htm .
Illustrativ kann auch eine Recherche nach skulls und ica sein.
http://www.enigmas.org/aef/lib/archeo/askulls.shtml
Die Versuche zur Unterdrückung ‚unpassender’ anthropologisch-
er Funde, wie z.B. der Guanchen, Tocharier, Kennewick, Spirit
Cave, Chachapoya und Peñon sprechen auch so eine deutliche
Sprache.
Ob in der Vergangenheit nun alles so war, wie es Lanz gedeutet
und übersetzt hat, ist eine Frage von eher akademischem Interesse,
über die gewiß noch einige Tinte vergossen werden wird.
Wichtig aber ist es vor allem in bezug auf eines und eben hier
trifft sich der bibelkundige Ordensmeister mit dem radikalen
Atheisten Nietzsche:

Ob der Gottmensch, der Übermensch geschaffen und gezüchtet


werden kann oder soll: das ist wohl die Wut wert; den Kampf und
die Flut aus Vernichtung und Lüge, die über jene hereinbrach - die
es versuchten.

c0y0te

iii
TE AGAPOMENE.
i i

„Gott ist entaffte Minne... So wir unter


unseresgleichen der entafften Minne
pflegen, so bleibet Gott in uns.“ (I. Brief
Johannis IV, 8 und 12.)
INHALT.
SEITE
Arche — Der Anfang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1
Anthropognosis — Die Kenntnis vom Menschen 3
Gaia — Die Sodoms-Erde . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26
Pege — Der Sodoms-Quell . . . . . . . . . . . . . . . . 34
Pyr — Das Sodoms-Feuer . . . . . . . . . . . . . . . . 47
Aither — Die Sodoms-Luft . . . . . . . . . . . . . . . . 56
Theognosis — Die Kenntnis von Gott . . . . . . . . . 75
Pater — Der Götter-Vater . . . . . . . . . . . . . . . . . 91
Pneuma — Der Götter-Geist . . . . . . . . . . . . . . . 101
Hyios — Der Götter-Sohn . . . . . . . . . . . . . . . . . 113
Ekklesia — Die Götter-Gemeinde . . . . . . . . . . . . 132
Telos — Das Ende . . . . .. . . . . . . . . . . . . . . . . 155
Abbildung des Schuppenmenschen . . . . . . . . . . . . 161
Anmerkungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 161
Abkürzungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 168
Umschrift-Tafel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 169
Druckfehler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 169
Radium-Mißgeburten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 171
NB. Seite 80, Zeile 25 von oben ist „und
Rutot“ zu streichen.
ARCHE — DER ANFANG.
Die Wahrheit, die ich in diesem Buche zunächst
meinen liebsten und lieben Freunden vorlege, ist
eine geschichtlich feststehende Tatsache, die die
Menschheit mit Absicht vergessen hat, deren Ver-
kündigung sie bisher mit Martern und Verfolgungen
aller Art verhindert hat. Es ist die Wahrheit, die
derjenige lehrte, von dem es hieß, er sei gesetzt
zum Untergange und zur Auferstehung vieler.1) Daß
meine Wieder-Entdeckungen vielen zum Untergang
sein werden, davon bin ich fest überzeugt, deswegen
mache ich mich auf die wütendsten Angriffe gefaßt
und die sollen mich nur freuen. Aber außer meinen
Freunden wird es gewiß noch viele Menschen geben,
denen dieses Buch zur Auferstehung werden kann,
denen es nichts Neues, sondern nur langst Geahntes
sagen und bestätigen wird. Wem das vorliegende
Buch zu wenig wissenschaftlich ist, den verweise
ich auf meine ausführliche Abhandlung „Anthro-
pozoon biblicum” in Vierteljahrschrift f. Bibelkunde
Berlin, Calvary. So abenteuerlich das klingen mag,
was ich vorbringe, es ist doch aus durchaus ver-
läßlichen geschichtlichen Quellen auf streng wissen-
schaftlichem Wege geschöpft und wird durch die
neuesten naturwissenschaftlichen Entdeckungen und
kunstgeschichtlichen Altertumsfunde in ganz über-
raschender Weise bestätigt. Die wissenschaftlichen
Schriften der Alten sind in einer Geheimsprache

1
geschrieben und enthalten durchaus keine Unge-
reimtheiten und Fabeleien. Wir haben, nach den
Kunstaltertümern der Alten zu schließen, keinen
Grund, sie für dümmer als die jetzigen Menschen zu
halten. Der alte Geograph Strabo sagt C. 474: „Jede
Untersuchung über die Götter erforscht die alten
Meinungen und Fabeln (mythos), indem die Alten die
natürlichen Gedanken, die sie über diese Geschehnisse
hegten, in Rätsel hüllten und ihren Untersuchungen
stets die Fabel beimischten”. Sowohl Pythagoras, als
auch Plato und Jesus hatten zweierlei Lehre und
zweierlei Schüler. „Euch ist es gegeben zu wissen die
Rune (Ulfilas) der Gottesherrschaft; jenen aber, die
draußen sind, wird alles in Rätselrede (parabolai)
zuteil”.2) Die Mandäer gaben den Aeonen, den Ur-
weltswesen, ganz merkwürdige Namen wie: „Türen”,
„Wohnungen” „Weinstock”, „Lebenswasser”, „zweiter
Tod”, großes Licht”, „erster Mensch” (Urmensch),
„großer Wagenlenker”. Noch bedeutsamer ist, was der
Talmud3) sagt: ,,Die Jerusalemiter waren šachas-
Menschen; einer fragte seinen Nächsten: Womit hast
du heute Mahlzeit abgehalten? Mit ,Brot‘ aus
gebeuteltem ,Mehl‘ oder aus ungebeuteltem ,Mehl‘?
Mit gordolischem ,Wein' .... auf einem breiten
,Polster, oder auf einem schmalen ,Polster‘ in guter
oder schlechter Gefreundschaft“. R. Hisda erklärte:
,,Alles (ist) im erotischen Sinne (gemeint).“ Gerade die
orientalischen Urtexte, die verschiedenen alten Über-

2
setzungen und die Erklärungen der älteren Väter
geben uns den Schlüssel zu dieser Geheimsprache
und damit zur abgrundtiefen Weisheit der Alten.
ANTHROPOGNOSIS — DIE
KENNTNIS VOM MENSCHEN.
In unserem Suchen nach Gott sind wir Neueren
irregegangen, weil wir den Grundsatz aller Weisheit
der Alten vergessen haben, weil wir das Ziel und
den Anfang alles Forschens, den Menschenleib
vergessen haben. Schön sagt Hippolyt1): „Der Anfang
der (geistigen) Reife ist die Kenntnis vom Menschen,
die Kenntnis von Gott ist die vollendete (geistige)
Reife“. So suchen wir denn, dem Rate der Alten
folgend, Gott auf menschenkundlichem (anthropolo-
gischem) Wege! —
Das merkwürdigste Geschöpf neben dem Menschen
ist der Affe. Die Alten kannten ihn nur zu gut. Voll
Bitterkeit ruft Ennius aus: „Affe, du schändliches
Scheusal, wie ähnlich doch bist du uns Menschen !”2)
Die altertümlichen Tiermenschen3) Behemot und
Leviatan heißen bei Job. XL, 14 gar: „Die Erstlinge
der Wege Gottes”. Daß es einst auf der Erde Tier-
menschen gegeben habe, daran ist nach den Funden
des Pithecanthropus Dubois, der Neanderthaler, Spyer
und Krapineser Schädelreste, und nach den zahl-
losen Steinwerkzeugfunden, nicht mehr zu zweifeln.
Diese Tiermenschen können auch heute nicht völlig
verschwunden sein. Es ist auffallend, daß die affen-

3
ähnlichsten Menschen und menschenähnlichsten Af-
fen nahe nebeneinander wohnen. Dies gilt besonders
von Mittelafrika. Fig. 5 zeigt einen Wambutti mit
schimpansenartiger Gesichtsbildung. 4) In Neu-Guinea
hat man neuestens in den Aghai-Ambos eine fast
tierische Menschenart entdeckt. Auch gab es und gibt
es heute noch Zwerge, von denen die alten Berichte
so viel erzählen. Mac Iver fand in den Gräbern von
Abydos in Ägypten eine Menge Zwergschädel und
Kollmann stellt fest, daß die Zwerge in der Mitte des
VI. Jahrtausends vor Christus 20% der Bevölkerung
ausmachten.5) Über ihre sonstige körperliche
Beschaffenheit, abgesehen von der Kleinheit des
Körpers, kann niemand etwas aussagen. Aus den
Funden ergab sich weiters, daß sich eine große
Menschenrasse mit diesen Zwergen vermischt hatte.
Die Zwerge sind heute durch Funde auf der ganzen
Erde nachgewiesen.6) Gerade in jenen Gegenden, wo
uns die Geschichte von Zwergen berichtet, ist heute
noch ein kleinerer Menschenschlag festzustellen. Die
Alpenkretins sind meiner Ansicht nach nicht
Kranke, sondern Überreste einer eigenen Menschen-
art; denn der Kretinismus pflanzt sich fort, er
herrscht besonders stark in der Umgebung alter
Klöster und Wallfahrtsorte, wo sie von gutmütigen
Menschen, sogar durch eigene Stiftungen, wie durch
die Trottelstiftung zu Admont, oder durch geile und
ehebrecherische Weiber vor der völligen Ausrottung
bewahrt bleiben. In den Märchen und Sagen aller

5
Völker spielt der die schönen Frauen schändende
Zwerg eine wichtige Rolle. „Da ich zum ersten Male
bei deiner Mutter lag, das war im grünen Maien an
einem Mittag, sie weinte heiße Tränen, als ich sie da
bezwang”, so prahlt Zwerg Alberich im Ortnit II,
168.
Daß es beschwänzte Menschen gab und noch gibt,
ist eine wissenschaftliche Tatsache. In Fig. 14 ist ein
derartiger beschwänzter moderner Mensch abgebil-
det.7) Bolsche8) sagt, daß beim Menschen die
Schwanzwirbel sogar besser entwickelt seien, als bei
den Menschenaffen. Beispiele von behaarten
Menschen sind die 1860 gestorbene Pastrana, der
von ihr geborene Knabe9), die noch jetzt lebende
Marie Schörgbaum und andere. Eine der eigen-
tümlichsten und bisher nicht erklärbaren Erschei-
nungen sind die Menschen mit einer Schuppenhaut
(Ichthyosis). Im Anfang des vorigen Jahrhunderts
erregte die Familie Lambert wegen ihrer Schuppen-
haut allgemeines Aufsehen.10). Die nahe Blutsver-
wandtschaft des Menschen mit dem Affen wurde von
Uhlenhuth 11), Friedenthal u. a. mittelst Blutserum-
Einspritzungen, von Lassar, Metschnikoff u. a. durch
Überimpfung der dem Menschen allein eigentüm-
lichen Syphilis auf Schimpansen nachgewiesen.
Die Ergebnisse der Anthropologie werden durch die
uns erhaltenen archäologischen Funde bestätigt und
weiter beleuchtet. Auf Fig. 3, einem altsteinzeitlichen
Knochenstück aus Maz-d'Azil, ist ein auf allen Vieren

6
gehendes, behaartes affenähnliches Wesen mit
fliehender Stirne und auffallend großem Schamglied
zu sehen.12) Ein fettsteißiges, behaartes Weib liegt in
Fig. 1 (Fund aus Langerie-Basse) unter einem
Renntier.18) Die Fettsteißigkeit ist sowohl archäo-
logisch, wie anthropologisch nachweisbar. So findet
sich auf einem ägyptischen Bilde die Darstellung
eines übermäßig feisten Weibes (Fig. 10), dessen
Heimat nach den Inschriften die Landschaft Punt
ist.14). Gerade in dem dieser Landschaft nahen Somali
ist heute noch die Fettsteißigkeit sehr verbreitet,
andererseits wurden in Ägypten fettsteißige Mumien
gefunden 15), so daß nicht gezweifelt werden kann,
daß derartige Menschen wirklich gelebt haben. Ebenso
sind im ganzen Mittelmeergebiet zahllose fettsteißige
Figürchen durch Ausgrabungen zu Tage gefördert
worden. Die Tonfigur 26 stammt aus Thrakien 16),
woher man im Altertum die Buhlerinnen bezog.
Wenn diese Weiber Kleider anzogen, so mußten sie
wandelnden Glocken geähnelt haben (Fig. 19), wie
auch solche Funde besonders in Böotien gemacht
wurden.17) Dieser Fettansatz um die Hüften kann nur
eine Art von Schwimmgürtel gewesen sein. Es ist
nämlich auffallend, daß diese Bilder und die damit
übereinstimmenden neueren Madonnenbilder (Fig. 18)
immer in Beziehung zum Wasser stehen. Neben
dem feisten Weib in Fig. 10 sind auf der ägyptischen
Darstellung Pfahlbauten abgebildet. Affenähnliche
Wesen, teils beschwänzt, teils behaart sieht man

7
in Abb. 2 (Schale aus Praeneste18) Abb. 6 und 3 (aus
Vetulonia19). Bei den zweibeinigen Affenmenschen
aus Sanchi (Indien) auf Fig. 12 sind wieder die
großen Schamglieder vom Künstler besonders betont.
An Zwergendarstellungen ist gleichfalls kein Mangel.
In Fig. 23 sehen wir den vorbildlichen ägyptischen
Zwerg20) mit dem großen Rumpf und den kurzen
Armen und Beinen, während der Kopf gewöhnliche
Größe hat. Der beschwänzte Zwerg in Fig. 24 hat
ein bärtiges Gesicht und eine heraushängende Zunge.21)
Aus der Zwergfigur entsteht bei flüchtiger Zeichnung
die Fig. 17, die geheimnisvolle Lebens-Hieroglyphe
und das Hammonidol. In Fig. 22 ist der Zwerg auf
einer indischen, 22) in Fig. 2 auf einer alten etrus-
kischen und in Fig. 43 auf einer pompejanischen
Darstellung zu sehen.23) Obwohl sich diese Dar-
stellungen zeitlich und räumlich sehr ferne stehen,
zeigen sie soviel Übereinstimmung, daß man un-
bedingt das Dasein derartiger Zwergmenschen als
feststehend annehmen muß. Ein letzter überzeugender
Beweis sind die uns heute noch erhaltenen Erdbauten
jener Zwerge. Denn die rätselhaften, in Niederöster-
reich besonders zahlreichen Erdställe, können zum
Teile nur derartige Zwergbauten gewesen sein.24) Es
ist wichtig, die Nachrichten der Alten über die Affen
zu sammeln und näher zu betrachten. In der Bibel
kommt der Affe (h. qop) offenkundig nur III. Reg.
X, 22 und II. Par. IX, 21 vor. Der h. Grundtext ist
beidemale aufs Wort gleichlautend. Salomon

8
erhielt von Tarschisch „Gold”, „Silber”, „Elfenbein”
und Affen (h. qopim.) Die 1. Bibel übersetzt beide-
male simiae, die Griechen dagegen übersetzen nur
II. Par. IX, 21 mit pithekoi, dagegen III. Reg. X, 22
mit lithoi = Steine. „Alle Tiere sind im Traume
gutbedeutend, ausgenommen der Affe25) und die
Meerkatze”,26) heißt es im Talmud.27) Merkwürdig ist,
was der Talmud im Anschluß daran sagt: „Wer
einen Zwerg . . . einen Affen,25) eine Meerkatze26)
sieht, spreche: Gebenedeit sei der, der die Geschöpfe
verändert!” — Ein zweites semitisches Wort für
Affe ist tamewan. Dieses Wort steht in Job. III, 16
für Mißgeburt (IV. Esdr. V. 8) und in Targ.
(aramäische Bibelübersetzung) zu Is. XIII, 21 und
Is. XXXIV, 4 für das h. siim. Die Griechen sagten
theria und daimonia, die Lateiner bestiae und
daemonia. In beiden Bibelstellen wird von Affen-
horden berichtet, die sich in den Trümmerstätten
herumtreiben. Daraus ergibt sich klar, daß der Dämon
der Alten der Affe (und ähnliche Wesen) ist. Das
von tamewan abgeleitete h. temunah kommt unter
anderem auch in Ex. XX, 4 vor; die entsprechenden
Übersetzungen sind: g. homoioma, 1. similitudo. Das
griechische Wort thamnos = 1. frutex = Strunk,
Dummkopf, halte ich fur eine Umschrift des
semitischen tamewan. In der Tat stammt auch von
Empedocles der schöne Vers aus dem Buch „über
die Natur der Dämonen”: „Fürwahr ich bin gewesen
ein Kuros, eine Kore, ein Thamnos, ein Flattertier

9
und ein dem Meer entlaufener Fisch”. — Was wir
Entwicklungslehre nennen, das nannten die Alten
„Wesenswandelung“ (Metempsychose). — In Is. XIII,
22 und XXXIV, 14 tanzen mit dem tamewan die
haarigen Unholde, die śe'irim. Hieronymus sagt, sie
seien Beschäler (incubones) oder Satyren oder
„gewisse” Waldmenschen. Esau ist ein solcher
haariger Śa'ir-Mensch (Gen. XXVII, 11). Mit diesen
Affenmenschen trieben die Bewohner Palästinas
Unzucht, und Gott muß Lev. XVII, 7 diese Buhlerei
strenge verbieten. Die śe'irim hießen bei den Griechen
daimonia, mataioi, chimaroi, tragoi (Lev. XVI, 5),
bei den Lateinern pilosi, hirci, daemones. — Mit
dem h. śa'ir ist in der Ur-Schreibung vollkommen
gleich das h. śa'ar, das „Entsetzen”, „Schamhaar”,
„Tor” und „Gerste” bedeuten kann. Wir lesen daher
in Is. XVI, 31 von einem heulenden „Tor” ( śa'ar)
Babylons, und in Jud. V, 8, daß Gott die feindlichen
„Tore” zerschmettert. Der berühmte Sündenbock
Azazel (Lev. IV, 23; IX, 3 etc.) war auch ein śa'ir.
Eine fernere Benennung für affenartige Wesen ist h.
ze'eb und namer. (Jer. V, 6; Hab. I, 8) Die
nemarim wohnen auf dem Hermon (Cant. IV, 8).
Die Griechen übersetzen mit lykos und pardalis
„Wolf” und „Pardel”. In der bereits öfter erwähnten
Stelle Is. XIII, 21 heißt es, daß die Häuser mit siim
und 'ochim erfüllt sind. Bochart28) hält mit anderen
älteren Erklärern den 'oach für ein affenartiges
Wesen, die Syrer sagten dafür kol-Menschen, die

10
Griechen echo, typhon, die Lateiner dracones. Es ist
nun nicht ohne Bedeutung, daß die Echo in den
Göttersagen eine Nymphe und Geliebte des Pan ist. In
jener Affenmenschengesellschaft erscheinen auch die
'ijim, die Bochart29) mit den Pavianen zusammen-
bringt. Aelian: hist. I. c. 7 sagt, daß die thoes (Paviane)
menschenliebige Tiere seien und Oppian bemerkt in
seinem Kynegetikon, daß die thoes Mischlinge aus
„Wölfen” und „Panthern” seien. In Jer. L, 38 nennt
Hieronymus die 'ijim Feigenfaune; wir werden sehen,
wieso sie zu diesem Namen gekommen sind, ich
erwähne nur, daß bei den Spartanern der Pan
Sykites, d. h. der Feigenfaun hieß. Als Riesen und
Monstra galten die 'emim (Jer. L, 38 u. Deut. II, 11).
Sie werden den repha'im und 'enakim gleichgesetzt.
Die Lateiner sprechen sie portenta (Unholde) an, die
Griechen sagen merkwürdiger Weise dafür nesoi, d. i.
Inseln. Ebenso sonderbar werden die bereits
erwähnten siim übersetzt. In Is. XIII, 21 und Jer. L,
38 sind sie „Drachen”, in Ps. LXXIII, 13 „äthi=
opisches Gesindel“, Is. XXIII, 13 „starke Menschen”.
Gerade diese verschiedenartigen Übersetzungen
stimmen wunderbar zusammen, wenn man darunter
Affenmenschen versteht. Denn den Alten wurde es
ebenso schwer, wie den neuen Forschern, eine
strenge Grenze zwischen niederen Menschenarten und
höheren fossilen Tiermenschen-Resten zu ziehen. Da
die siim auch „Drachen” heißen, so entnehmen wir,
daß sich die Alten unter „Drachen”, Tier-

11
menschen vorstellten. Es ist dann ganz glaublich, daß
Drachen schöne Weiber rauben, sprechen und ver-
nünftig handeln. (z. B. Apoc. XIII, 11). — Ein sehr
häufiges semitisches Wort für Affenmensch ist šadi.
So sagt der Targ. fast immer für das h. śa'ir das
šadi (z. B. Lev. XVII, 7). Gen. XIV, 5 hat: „Sie
kommen zusammen im Affenmenschental (śidim)
und schlugen die Rephaim, Zuzim, Emim, Chorim
und Emore”. Es sind dies offenbar Tiermenschen.
Es muß erwähnt werden, daß das śidim-Tal bei
Sodom lag. In dem talmudischen Traktat Kilaim
(über die Mischlinge) VIII wird der adoni ha-šadeh
erwähnt. Alle Ausleger verstehen darunter einen
Affenmenschen. In demselben Traktat heißt es, daß
der adoni ha-šadeh, das qoped („Igel”) und das
chuldat (,,Wiesel”) zur Gattung des chaiah gehören.
Die in der Bibel stets formelhaft vorkommenden
chaiat ha-šadeh (Wesen des Feldes, Sadeh-Wesen)
sind demnach stets Erstlings-Wesen. In Gen. IX, 5
haben sie Hände, Jos. VIII, 29 ist in Hai ein „König“.
Man begreift nicht den Zorn Gottes gegen ihn und
gegen die schändlichen chaiah in Lev. XXVI, 6, die
ausgerottet werden sollen, wenn darunter nicht
Tiermenschen zu verstehen wären. Im IV. Reg.
XVII, 30 wird ein Wesen 'ašimah genannt, das sich
auf Händen stützt und in den Königspalästen wohnt.
Wichtig fur die Gleichstellung von 'ašimah = Tier-
mensch ist Is. XIV, 9, wo Aqu. und Theod. raphaeim,
Sept. gigantes und die Syra 'ašimat hat. 'Aschimah

12
ist aber auch gleich phön. charim. Nun haben wir
oben gerade die Horiter als einen Menschenstamm
kennen gelernt. (vergl. usum-gallu und Eschmun.)
Die ägyptischen Wörter für Affenwesen sind: aan,
nfr, ap, (h. qop, g. kepos) an, utn, (Adonis, g. hedone),
bnt (Bock von Mendes), sa, bsa (Bes), hpi, kafu etc.
Erman30) schreibt, daß der Affe bei den Ägyptern
das beliebteste Schoßtier war, man trifft ihn sehr
häufig auf Grabsteinen. So wie unsere Damen ihre
Schoßhündchen schön aufputzen, so haben auch die
Ägypter ihre Buhlaffen oft sehr kostbar angezogen.
(vergl. Fig. 11 und 13.) Weil es für das Nachfolgende
von Wichtigkeit ist, erwähne ich noch, daß nach
Strabo, 626 die Etrusker die Affen Arimer nennen.
Nach Il. II, 781 und Deut. III, 6 waren im Arimerland
(Syrien) die Lagerstätten der „Riesen” und
Hesychius erklärt die Arimer-Berge (Hermon?) mit
Affenberge. Als besonders reich an Affen galt im
Altertum Indien. Strabo 698 erzählt, auf welch
schlaue Weise die Affenmenschen gefangen wurden.
Die Affenjäger gingen in die von den Affen be-
wohnten Wälder, stellten Gefäße mit Wasser vor
sich hin und wuschen sich, während die Affen aus
ihren Verstecken neugierig zusahen, mit Wasser die
Augen aus. Dann aber setzten sie statt des Wassers
ein Gefäß mit Vogelleim hin, gingen fort und lauerten
von ferne auf. Wenn die Tiere herabgesprungen waren
und die Bewegungen der Jäger nachahmend, sich
die Augen verkleistert hatten, liefen die Jäger wieder

13
herbei und fingen sie lebendig. Ähnlich war der
Fang mit Schläuchen, die inwendig mit Vogelleim
bestrichen waren, und die sich die Affen wie Hosen
anzogen. Ein griechisches Wort für affenartige Wesen
ist auch sphinx. Sie wird als lebend neben Hunds-
köpfen und keboi von Strabo C. 774 erwähnt. Aelian:
nat. anim. XVI, 10 erzählt von einem menschen-
ähnlichen Affengeschlechte, das den hyrkanischen
Hunden an Größe gleichkomme und ein satyr-
ähnliches Kinn habe. Diese Nachricht stimmt mit
Herodot I, 192, der sagt, daß 4 babylonische Dörfer
für die Zucht der „indischen Hunde” aufkommen
müssen. (vergl. auch VII, 187.) — Eine fernere
Beweisstelle dafür, daß die Griechen unter kyones
auch affenartige Wesen verstanden, ist Strabo 821
und Prokop: Goth. III, 26, der von Pygmäen auf
Sizilien berichtet, die „Hündlein” heißen. Plinius
VIII, 29 bezeugt uns, daß die Affenmenschen bei den
Spielen der Römer vorgeführt wurden, obwohl
früher der Senat gegen derartigen Unfug war und
sogar ein Verbot gegen Einfuhr von „Afrikanern”
erlassen hatte. Plinius XI, 44 beschreibt das
Affengeschlecht als „Vollständige Nachahmung des
Menschen”. Nur betreffs der Schamglieder der
Männchen bestehe ein Unterschied. „Hütet euch”,
so warnt Ignatius in seinem Brief an die Smyrnaer,
IV „vor den menschengestaltigen Tieren” (apo ton
therion anthropomorphon!)
Die besprochenen Worte werden von den meisten

14
Gelehrten als ,,Affen“ oder ,,affenartige Wesen“
ausgelegt. Unter anderen, weniger bekannten Worten,
die gleichfalls als Tiermenschen zu deuten sind,
nenne ich an erster Stelle die Nymphe Echidna, die
nach Hesiod: Theog. 295 ff. in den Grotten des
Arimerlandes lebt. Mit dieser mischgestaltigen Jung-
frau übt Herakles den Beischlaf aus und zeugt die drei
Skythenstämme. (Her. IV, 9.) Eine Tochter der
Echidna ist die Sphinx oder Phix. Nach anderen ist
sie eine Tochter des Pan und der Hybris (d. i.
Sodomie). Die Echidna muß ein menschenartiges
Wesen gewesen sein, denn sonst könnte Christus nicht
einen Teil der Juden eine „Zucht der Echidna” nennen.
(Matth. III, 7; XII, 34; XXIII, 33). Es entsprechen
diese Stellen Joh. VIII, 44, wo diese Sippe vom
Teufel abgeleitet wird. Christus behauptet genau
dasselbe, was in Ezech. XVI, 3 gesagt wird, nämlich
daß ein Teil der Bewohner von dem Amoriter und der
Hettiterin (Riesin) abstamme. Als Paulus auf Malta
landete, wurde er von einer echidna angepackt (Act.
XXVIII, 2), er wies sie aber von sich. In Lev. XI, 27
werden als unrein jene Wesen bezeichnet, die „auf
Händen” gehen. Das kann nur von Erstlings-Wesen
gelten. Zu ihnen werden gerechnet das „Wiesel” (gale,
mustela) die „Maus” und das „Krokodil”. Darunter
sind wieder andere Tiere verstanden als wir mit diesen
Worten meinen, denn gale = Wiesel ist die
Bezeichnung für lüsterne Menschen und Herod. IV,
191 berichtet, daß es in

15
Libyen wilde Menschen und drei Mäusearten gebe,
nämlich Zweifüßler, zegeries oder boynoi und
echinees, ferners auch galai, die den tartessischen
ähnlich seien. Nun haben wir gerade eingangs
gehört, daß Salomo aus diesem Lande Affen be-
kommt. Das besonders häufig in der Bibel
vorkommende behemah bedeutet auch ein menschen-
ähnliches Wesen, denn Jon. III, 8, kleiden sie sich
in Säcke und rufen zum Herrn. — Bedeutsam ist,
daß auch die Edda die Tiermenschen als Berserker
und Werwölfe kennt. Sie wohnen im Osten und
Donar zieht gegen sie in den Kampf. Zum Schlusse
sei noch eine seltsame Bezeichnung für den
Tiermenschen erwähnt. Er heißt geheimnisvoll „der
Gewisse” (g. tis, l. quidam). So sagt Plinius XI
(105), daß nur der Mensch Waden habe, „ein
Gewisser in Aegypten” aber nicht. Sohlen habe aber
der Mensch und „der Gewisse“. Herodot II, 170
erwähnt, daß in Sais das Grab eines „Gewissen” sei,
den er nicht nennen darf. Es ist der in II, 42
erwähnte Krios. Auch Gott heißt III, Reg. XIX, 5
und Job. IV, 16 der „Gewisse”.
Die Geilheit der Affen, besonders der Paviane über-
steigt jede Vorstellung. Sie sind Sodomiten, Pä-
derasten und Onanisten, sie gebärden sich auch
Männern und Jünglingen gegenüber schändlich. Es
wird von allen Seiten versichert, daß Paviane
Mädchen anfallen und mißhandeln31) und selbst in
Tiergärten Frauen durch ihre lüsterne Zudringlich-

16
keit und Schamlosigkeit lästig fallen. (Brehm).
Nördlich vom Kiwusee (Afrika) erzählen die Ein-
gebornen von riesigen Affen (Gorillas), die die Weiber
vergewaltigen und ihnen beim Beischlaf die Ge-
schlechtsteile zerreissen.32) Es obliegt uns zunächst,
zu untersuchen, warum die Vermischung mit Tieren
auch Sodomie heißt, die eigentlich richtige Be-
zeichnung ist Bestialität oder Tierschändung. Die
Sodomiter hatten sich das fürchterlichste Verbrechen
zuschulden kommen lassen. Nach Gen. XIX, um-
ringten sie das Haus Lots und wollten die beiden
Engel schänden, ähnlich wie es die Belial-Menschen
von Gabaon in Jud. XIX an einem Weibe tatsächlich
geübt haben. In Gen. XIV ist von „Pferden”
(hippoi, h. rekus) die Rede; für hippoi hat in Amos
VI, 7 Hieronymus: „Lüstlinge” und Origines:
homilia XIV in Josua erklärt zu Ps. XX, 7, daß
unter ,,Wagen” und „Pferden” Dämonen verstanden
seien. In Ex. XXII, 19, Lev. XVIII, 23; XX, 15 ist
es besonders den Weibern streng verboten, sich
vor ein Behemah hinzustellen, um sich von ihm
begatten zu lassen. „Denn es ist eine Schandtat,
dadurch haben sich die goim verunreinigt”. Sie
sollen nicht fürderhin opfern den še'irim, mit denen
sie hurten“, heißt es Lev. XVII, 7, und wenn ein
Mann bei seinem Weib ein 'arot33), einen Gegen-
stand der Sodomsliebe findet, so soll er ihr den
Scheidebrief schreiben. (Deut. XXIV, 1.) „Aus ge-
setzlosem Beischlaf erzeugte Sprößlinge sind Zeugen

17
der Verworfenheit wider ihre Erzeuger” heißt es Sap.
IV, 6 und „vertilgt soll werden der Same aus
widernatürlichem (paranomos) BeiIager” (Sap. III, 16).
,,Schändung der Wesen,34) Abänderung der Geburt
(Bastardierung), Wahllosigkeit der Ehen und die
Zucht namenloser Götzen ist alles Übels Ursach,
Anfang und Ende” sagt mit tiefem Sinne Sap. XIV,
26. Das Wort „Wesen” = h. nepes = 1. anima = g.
psyche ist durchaus nicht mit „Seele” zu übersetzen.
Denn aus dem Talmud wissen wir, daß die še'irim
sodomitische Verbindungen, kelaim, aufsuchen und
daraus unvollkommene nepeš entstehen. In Sap. XII, 6
heißt es, daß die Chanaaniter Eltern hilfloser „Seelen”
seien und daß ihr Same von Anfang her verflucht
sei. Ebenso werden Oseas IV, 2 die verflucht, die
Blut auf Blut mischen, so daß die Erde (Tierwelt)
trauert und die šedim, die „Himmelsflatterer” und die
„Meerfische” entarten. Berühmt ist die Stelle Jer.
XXXI, 22 wegen des dunklen Sinnes: „Der Herr
wird ein Neues im Lande schaffen, das Weib wird
den (Menschen) Mann umgeben. . . es kommt die
Zeit, daß ich Israel und Juda besamen will, beide mit
Menschen und behemah”. Soweit war es gekommen,
daß der natürliche Verkehr zwischen Menschenmann
und Menschenweib ein „Neues” und die Buhlschaft
mit den Unholden das Gewöhnliche geworden war. Der
Handel und die Zucht der Sodomssprößlinge war ein
äußerst gewinnbringender Geschäftszweig und

18
besonders die Tempelpriester erwarben sich dadurch
ungeheure Reichtümer, da Männer und Weiber den
Sodomsgenuß um schweres Geld erkaufen mußten.
(Ezech, XVI, 33). Deswegen heißen diese Buhlen
auch „Wucher” (tarbut).
Das babylonische Gilgames-Epos (I. Taf. II. Kol.)
hat eine der bereits erwähnten Vermischung des
Herkules mit der Echidna ähnliche Begebenheit.
Jabani ist ein zottiger šair-Mensch wie Esau. Mit
dem „Vieh” und dem „Gewimmel des Wassers” lebt
er wild zusammen. Er ist ein Geilheitsmensch (I.
Taf. IV. Kol.). Gilgames lässt ihn durch eine Buhl-
dirne fangen. „Da machte das Freudenmädchen ihre
Brüste los, öffnete ihre Scham und er nahm ihre
Überkraft, sie scheute sich nicht, nahm seine Fülle ...
sie machte ihm Geilheit, des Weibes Werk ... seine
Muskel preßten sich auf ihren Rücken, 6 Tage und 7
Nachte begattet so Jabani das Freudenmädchen.”
Bei den Ausgrabungen hat man zahllose nackte
Frauenstatuettchen in schamloser Stellung, die
Brüste zeigend gefunden. Auf einem Sarge aus
Amathont 35) auf Fig. 25 sehen wir diese geilen
Buhlerinnen in einer langen Reihe stehen, während
die häßlichen Zwerge herbeieilen. Eine nicht minder
unzüchtige Stellung hat das Weib mit dem Zwerg
auf Fig. 21. 36) Herodot II, 46 berichtet folgendes:
,,Es heißen aber der Bock und Pan auf ägyptisch
Mendes. 37) In der mendesischen Mark begab sich
zu meiner Zeit folgende Merkwürdigkeit: Es paarte

19
sich ein Bock (tragos) mit einera Weibe vor aller
Augen.” In der Tat sehen wir auch auf einem
etruskischen Spiegel ein Weib eben in Begattung
mit einem Tier (Fig. 20). Bochart: Hierozoicon 642
sagt, daß Moses Lev. XVII, 7 auf die schändlichen
Leidenschaften der Aegypter, die er sich scheue
vorzubringen, angespielt habe. I Cor. X, 20: ,,Ihr
könnt nicht zugleich des Herrn und der Dämonen
Kelch trinken” wurde stets auf Sodomie gedeutet.
Selbst ein neuerer Theologe wie der Jesuit Pesch
in: prael. dogm. III. 221 sagt, daß der ganze Götzen-
dienst im alten Testament eigentlich Teufelsbuhl-
schaft ist. Aelian VII, 19 sagt, daß die Hundsköpfe
und tragoi den unbezähmbaren Trieb haben, sich
mit den Weibern zu vermischen, und Strabo 802
ergänzt Herodot, indem er erzählt, in Mendes ver-
ehre man den Pan und den Bock (tragos) der Zoa
und die Weiber ließen sich dort von den Böcken
beschlafen. In Indien werden noch heute die Mädchen
durch eine mit einem großen Schamglied versehene
Götzenpuppe entjungfert. Der hölzerne Götze ist an
Stelle des lebendigen Sodomsbuhlen getreten. Ander-
seits ist das auf einem Phallus aufgespießte Pyg-
mäenweibchen in Fig. 4 ein archäologischer Beweis
dafür, daß auch die Männer Tierminne getrieben
haben. Als die italischen Mütter nicht gebären kon-
nten, befahl Juno, daß sie sich von „Böcken (hirci)
bespringen lassen sollten. (Ovid: fasti II, 440). Die
Sibylle (ed. Friedlieb) II 386 sagt von Rom: “Durch

20
dich fanden schändliche Männer der Tiere Beilager
(ktenon koiten)... nicht mehr finden bei dir jung-
fräuliche Kurai göttliches Feuer des Waldes, der so
gerne die Flamme ernähret“, und III, 464 heißt es
von Italien: „Mutter der Guten bist du nicht mehr,
sondern Tiere (theres) erziehst du.” Jormandes de
reb. get. c. 24 berichtet, der Gotenkönig Filimer habe
aus seinem Volke die „Zauberinnen” vertrieben; sie
hatten sich in den Wäldern mit den Feigenfaunen
vermischt und daher stammten die Hunnen. Eine
scheußliche und mißgestaltige Brut erzeugt Rigr im
Rigsmal mit der Edda. Ebenso hat auch Loki
sodomitische Gelüste und der g. Boreas. Die
Sodomie mit den Affenmenschen erhält sich als
Teufels- und Dämonenbuhlschaft in den Schriften der
Väter. Auch die Albigenser und Templer trieben
derartige Unzucht und der ganze mittelalterliche
Hexenglaube geht offenbar auf die Sodomie zurtlck.
Auch noch in unseren Tagen ist Umgang mit den
Tieren, insbesonders von Weibern mit Hunden, nicht
allzuselten.38)
Die Begriffe der Alten über Unzucht oder Ehebruch
deckten sich nicht mit unseren Vorstellungen. Außer-
ehelicher Verkehr zwischen Menschen galt den Alten
als kein Vergehen. Strabo 783 sagt, Ehebrecher ist
der, welcher aus einer anderen Art ist. Offenbar ist
darunter Sodomie gemeint, denn auch Sophokles 39)
erklärt uneheliche Schwangerschaft durch
Hinzukunft eines daimon. Der Affenmensch heißt

21
nämlich bei den Alten auch der „Fremdling”, der
„fremde Mann” (h. zar, nekar, achar, g. allos,
allotrios, xenos, l. alienus, alienigena). In der kleinen
Genesis steht „alienigena” und an der überein-
stimmenden Stelle im Buche Kufale „Moloch”. Zach.
IX. 6 wird mamzer, das „Mischling” oder „Bastard”
bedeutet, von den Griechen mit „Fremdling”, von den
Lateinern mit „Trenner” (separator) übersetzt.
Nunmehr verstehen wir auch den schändlichen Brauch
der Babylonier, von dem Herodot I, 199 spricht. In
dem heiligen Hain der Aphrodite sitzen die Weiber in
Reihen, es ist ein Kommen und Gehen, und die
,,fremden Männer” beschlafen dort die Frauen;
dasselbe berichtet Baruch VI und Strabo 745. Beson-
ders überzeugend ist eine Stelle bei Lucian: de Syr.
dea, 14, wo er die Mischgestalt der Derketo ein theema
xenon (fremde Erscheinung) nennt. Xenika und
Wollust erwähnt er zusammen im Kynikos 8. Sowohl
die Engel wie Sodom haben einem „fremden” Fleisch
nachgehurt, sagt der Judasbrief 7 (vergl. I Esdr. IX, 2).
Warum die Menschen, besonders die Weiber auf
dieses abscheuliche Laster verfielen, das sagt Ezech.
XXIII, 20. ,,Das Weib raste vor Wollust bei der
Buhlschaft mit denen, deren Glieder sind wie Esels-
glieder und deren Samenfluß wie Samenfluß der
Hengste” 44) und Ez. XVI, 26, „das Weib hurte mit
den Misraim-Menschen mit ihren großen Gliedern”.
Auch die in Fig. 3, 12 und 16 dargestellten archäo-

22
logischen Zeugen bestätigen diese Annahme. Diodor
berichtet, daß die Griechen den Priap wegen seines
großen Schamgliedes verehrten.
Es entsteht nunmehr die wichtige Frage, ob die
Vermischung zwischen den Menschen und den Tier-
menschen fruchtbar war und ob daraus Bastarden
entstanden. Die Quellen bejahen dies, wo Ver-
mischung mit naheverwandten Wesen stattfand. So
werden Gen. XXXVI Söhne (d. s. Menschen) des
Horiters Se'ir angeführt, im Lev. I, 5, Ps. CXIII, 6
und Jer. XXXI, 12 erscheinen baqar- und so'on-
Menschen. Das eigenltliche hebräische Wort für
Bastard ist mamzer. Er ist nach Deut. XXIII, 2 von
der „Auslese” des Herrn (ecclesia d. i. die Kirche)
ausgeschlossen, wird dagegen von den Philistern
besonders verehrt (Zach. IX, 6). Das Wort wird von
mazar = buhlen abgeleitet. Das Land Musri werden
wir noch als Heimat der Tiermenschen kennen
lernen, Aegypten heißt überhaupt das Bastardenland,
Misraim. Die assyrische Landschaft Musri stimmt
nach der Lage mit Nabatäa fast überein. „Nabates”
ist aber nach Steph. Byz. Mit „Mischling” oder
Dacharener gleichbedeutend und Hieronymus
bemerkt zu Ezech. XXX, 5, daß Chub die
„Hybriden” oder „Mischlinge” der Alten seien. Mit
Menschenmischlinge wird Num. XXXII, 14 das h.
tarbut übersetzt, was in derselben Bedeutung und
zugleich in Verbindung mit Buhlerei im Gesetzbuch
des Hammurabi (ed. D. H. Müller) § 185—193

23
und in assyrischen Texten40) mit ukupe = Affen (in
durchaus geschichtlichen Stellen) nachgewiesen ist.
Diese Mischlinge sprechen eine unverständliche
Sprache (Is. XXXIII, 19) und Isaias macht auf sie
XXVIII, 10 ein Spottlied, das ihr Pfauchen nach-
ahmt. Und voll Verzweiflung sagt Ezechiel XIII, 19
von dem sodomitischen Volk, sie morden Wesen,
die nicht sterben sollen und setzen ins Leben Wesen,
die nicht leben sollen. Daher erzeigt Gott jenen
zonim-Menschen nach Oseas VI, 5 keine Vaterliebe,
obwohl er doch nach Sap. I. 3 ein menschen-
freundlicher Geist ist. Jene Mischlinge müssen aus-
gerottet werden, um den Gottmenschen Platz zu
machen (Sap. XV, 4, Gen. XXXIV die Sichemiten,
Deut. XX, 16). Gott betrachtet sie nur als ,,so zu
sagen-Menschen” (Sap. XII, 8). Auch die ägyptischen
Quellen, die sich sonst fast ausschließlich der Ge-
heimsprache bedienen, erwähnen Sumpfmenschen
(sachete) im Nildelta, die die mittelalterlichen Quellen
Buschmuriten nennen.41) Bei den Griechen gelten
der Pais (Zwerg), Kabiros, Prolaos oder Protogonos
als Urmenschen. (Paus. IX, 25). Der Ketzer Basilides
rechnet die Affen zu den Bastarden. Bekanntlich
berichten sehr viele alte Quellen über Zwerge.
Dagegen dürfte weniger bekannt sein, daß der Zwerg
h. daq, g. (Leseart der Sept.) nanos, 1. lippus in
Lev. XXI, 20, offenkundig nachgewiesen ist. Andere
Bezeichnungen sind h. lap 42) = g. Sym. ochlos = 1.
parvulus, h. 'ezrach43) = g. (Var.) autochthon =

24
1. indigena. Ezech. XXVII, 11, heißen die Pygmäen
h. gamadim, g. phylakes (Wächter!). Sie werden in
eigenen Türmen verwahrt. II. Par. XII, 3 erwähnt
die sukiim als Troglodyten. Aus den vielen ge-
schichtlichen Beweisstellen für Tiermenschen und
Mischlinge hebe ich noch hervor Plin. VIII, 2, der
nach Artemidorus erzählt, daß einige indische Volks-
stämme den „wilden Tieren” (feris) beiwohnen und
die Geburten Mischlinge und ,,Halbtiere” seien. Bei
keiner anderen Tierart sagt Phin. VIII, 53 ist eine
Vermischung mit dem Menschen so leicht als bei
dem Schwein und diese Vermischungen wurden von
den Alten Hybriden oder Halbtiere genannt. Es zeigt
jedenfalls von Fachkenntnis, wenn Plinius X (85)
behauptet, daß sich Tiere verschiedener Arten frucht-
bar kreuzen können, wenn die Dauer der Schwanger-
schaft gleich lang sei. Da die Angelegenheit von
weittragender Bedeutung ist, so wäre es höchste
Zeit, daß man mit verschiedenen Bastardierungs-
versuchen (selbverständlich nur unter fachmännischer
Leitung) begönne und die Berichte der Alten über-
prüfe. Allerdings dürften für uns die Versuche
schwieriger sein, da uns die Mittel- und Übergangs-
formen fehlen. Jedenfalls ist ein Erfolg bei Kreuzung
höchststehender Menschenaffen und niedrigststehen-
den Menschenarten (womöglich im selben Gebiet)
sehr wahrscheinlich, denn überall, wo Menschenaffen
vorkommen, betrachten sie die Eingeborenen als
Verwandte und weisen den Genuß des
Affenfleisches
25
zurück. Man begreift auch nun die Fastengebote der
Aegypter und Inder. Es spricht für die Richtigkeit der
Anschauungen der Alten, wenn sie diese Tiermenschen
ebenso wie wir ,,Reste” oder „Überbleibsel” älterer
Tierwelten nannten. (II. Reg. XXI. 2, IV Esdr. VI, 56,
Js. XIV, 30, Soph, I, 3).
GAIA — DIE SODOMS-ERDE.
Auf dem sogenannten schwarzen Obelisken des
Assyrerkönigs Salmanassar (905—870 v. Chr.) sind
ganz merkwürdige Darstellungen zweibeiniger,
menschenartiger Wesen zu sehen. (Fig. 7, 8, 9). Die
Beischrift, eine nüchterne geschichtliche Tributliste,
besagt, daß der König aus dem Lande Musri (ara-
mäische Landschaft) pirati baziati und udumi als
Tribut erhalten habe.1) Die in Fig. 8 und 9 dar-
gestellten behaarten Wesen sind offenbar die udumi.
Das Wort udumu kommt noch zweimal2) als Be-
zeichnung für die biblische Landschaft Edom vor. Es
ist daher jeder Zweifel ausgeschlossen, daß das ass.
udumu = h. adam ist! In Gen. XXVII, 11 wird Esau,
der auch Edom heißt, ein iš śa'ir genannt, ein zottiger
Mensch (vrgl. Fig. 8, 9, 1, 2, 3). Nach der jetzigen
Bibelübersetzung wird es uns nicht klar, warum Gott
den Esau haßt, den Jakob liebt. (Mai. I, 3; Jer. XLIX,
17.) Wohl aber sagt Paulus Hebr. XII, 16, Esau war
ein Hurer. Esau war ein Sodomit, denn nach Gen.
XXV, 30 aß er von der udumu-Speise8) und verlor
dadurch das Erstgeburts-

26
recht, d. h. er wurde der Stammvater der niederen
Bastardenrasse der Edomiter und Horiter. Nach
Gen. XXVI, 34 nahm er sich Tiermenschen als
Weiber, die Riesin Judith und die stinkende Base-
math.4) Gott haßt die Edomiter als Sodomiten und
rottet sie aus (III Reg. XI, 16). Das hebräische 'adam
kann in manchen Stellen der Bibel nur als udumu
übersetzt werden, so in Num. V, 6; Jos. XIV, 15; III
Reg. XI, 1, wo die Edomiterinnen „fremde Weiber”
und „Buhlerinnen” genannt werden; Werner Is. II, 21;
XLIV, 11; Ezech. XXXVI, 38, wo von udumu-
Horden die Rede ist und Ezech. XXVII, 13, wo 'adam
von Hieronymus schlankweg mit ,,Vieh” übersetzt
wird. Ebenso wird nun in Os. XI, 4 der udumu-
Strick verständlich; denn auf den Darstellungen
sehen wir, wie die udumi an Ketten vorgeführt
werden. Nach all dem bleibt nichts anderes übrig, als
den 'Adam in Gen. II, 7 gleichfalls mit udumu zu
übersetzen. Dort heißt es nicht, daß Gott den Adam
„geschaffen”, sondern daß er ihn ,,gebildet”,
,,umgeformt” habe aus einem 'apar min-ha'adamah.
Das Wort 'adamah wird mit „Erde” übersetzt.
'Adamah ist aber nach Gen. X, 19; XIV, 2, 8; Deut.
XXIX, 22 eine Stadt des Sodomsbezirkes; in Jos. XV,
7 liegt 'Adumin im Tal der repha'im, d. i. der Riesen.
Daß 'adamah nicht schlechtweg mit Erde, vielmehr
mit udumu-Art zu übersetzen ist, ergibt sich aus
IV. Reg., V, 17, wo die Griechen das Wort einfach
mit

27
hemionos, d. i. Mischesel übersetzen. Nun wird
Syrien in den klassischen und assyrischen Texten das
Land der Mischesel genannt, in Is. XIV, 7 freut sich
die Erde und Origines erklärt in hom. XIX, in Josua
Idumaea = terrena. Wenn es in Gen. II, 20 von
'Adam heißt, er habe die Tiere benannt, so heißt
dies, er habe sie sodomisiert. Denn ,,mit Namen
nennen” bedeutet in der Bibel und in den
Keilinschriften soviel als „den Beischlaf ausüben”.
Denn in Is. IV, 1 bitten die Weiber den Menschen-
mann, er möge über sie seinen Namen aussprechen,
was an dieser Stelle nur „beischlafen” bedeuten
kann. Übrigens sagt der Talmud Jebom. 63 a aus-
drücklich, 'Adam habe sich mit den Tieren bastar-
diert, und dasselbe berichtet Fabricius Cod. pseudep. 5.
Nach Hippolyts: refutatio, 123 ist 'Adam = g. Kepheus
und nach Strabo VII, 321 sind die Athamanes eine von
den Lapithen vertriebene Urbevölkerung in Epirus. Im
Aegyptischen entspricht dem hebr. 'adam, der
affengestaltige Atmu oder Thum (Fig. 11).
Wir haben gesehen, daß die Griechen 'adamah nicht
klar mit udumu-Art, sondern mit ge = Erde über-
setzten, d. h. ein Geheimwort gebrauchten. Übrigens
glaube ich, daß die jonische Form gaia nichts anderes
als die Umschrift des semitischen chaiah ist, das wir
in der Anthropognosis als Tiermensch erkannt haben.
Es ist uns auch bei III, Reg. X, 22, aufgefallen, daß
die Griechen abweichend von den

28
Lateinern und abweichend von II Par. IX, 12 qup mit
lithos = Stein übersetzen. Es bleibt keine andere
Annahme übrig, als daß ,,Stein” das Geheimwort (die
allegoria) für Tiermensch, Affe ist. Pherekydes erzählt,
daß die Kerkopen Sillos und Triballos wegen ihrer
Schandtaten (Sodomie) in ,,Steine” verwandelt
wurden, Xenagoras sagt, sie seien Affen geworden
und die Pithekussen hießen so nach ihnen. 5) Philo
Byblius hinwiederum berichtet, daß die baitylia
,,belebte Steine” gewesen seien. Die baitylia sind die
Umschrift der semitischen batulot, die wirkliche
Lebewesen waren, wie denn auch der Bathyllos ein
von Anacreon6) besungener Buhlzwerg ist und
batalos soviel wie Wicht bedeutet. — Die
Geheimworte entstehen infolge lautlicher oder
sachlicher Beziehung. Stein heißt im Semitischen
char, kopo (g. kepos) sur; chori kann auch Horiter
(Gen. XXXVI, 20), qop ,,Affe” und sur „Stier”
bedeuten. Andererseits haben jene Tiermenschen in
Felshöhlen gelebt. (Job. XXX, 6). In Deut. XXXII, 18
ist Gott ein gebärender Fels (sur) in Job. V, 23 wird
mit šadeh-Felsen ein Bund geschlossen, in Ezech.
XXIII, 47 erscheinen gar „Gesindel-Steine”. Nun
verstehen wir auch in Is. VIII, 14 den Stein des
Anstoßes und daß bei Hab. II, 11 und Apoc. XVIII, 21
die Steine schreien. In Sap. XIII, 10 wird von
menschenähnlichen Wesen als von unnützen Steinen,
und dem Werk einer „alten” Hand gesprochen.
Jellinek;

29
Beth ha-Midrasch II, 60 berichtet, in Rom sei ein
Marmorstein in Form eines schönen Mädchens
gewesen. Es kommen aber die Frevler und Kinder
Belials, erhitzen ihn, schlafen damit und Gott bewahrt
ihren Samen in dem Stein und bildet darin ein —
Kind. Von Virgil berichtet die Sage, daß er in Rom ein
weibliches Standbild aufgerichtet habe, das den
Römern als Lustdirne diente, ebenso wie ja auch
Pygmalion ein ,,Standbild” beschläft. Strabo 812 sagt
von der ägyptischen Pansstadt, daß sie ein alter
Wohnsitz der Steinhauer und Leineweber gewesen
sei. — Ist „Stein” Geheimwort für Tiermensch, so
deckt sich die Ansicht der Griechen, daß sie aus
„Deukalions Steinen” abstammen, so ziemlich mit den
Anschauungen neuerer Forscher. Orpheus und
Amphion können ganz gut die „Steine” bezaubert und
gezähmt haben (Clemens d. Alexandriner:
protrepticus I, 4).
Da h. šur auch ,,Mauer” und einen von den ebenfalls
tierischen Ismaeliten bewohnten Landstrich bedeutet,
so werden uns nunmehr die zusammenstürzenden
„Mauern” Jerichos nicht mehr als ein Wunder
erscheinen. (vergl. II. Reg. XXII, 30). Es sind
Sodomswesen, die vor dem Sodomsfeinde Jehovah7)
und seinem Auslese-Volke weichen. Tiermenschen
sind auch die „Steine” im Grabe des Lazarus und
Christus.
Ebenso wie „Stein” ist auch „Holz” (h. 'es) ein
Geheimwort für Sodomswesen. Der Gnostiker Justinus

30
sagt, daß die Engel allegorisch auch „Hölzer” genannt
werden, und daß das ,,Holz der Erkenntnis des
Bösen und Guten” der Naas, d. i. die Paradieses-
Otter sei.8) Das so öfters in der Bibel vorkommende
Wort „Ceder” bedeutet häufig jene Buhläfflinge.
So übersetzen Ps. XXXVI, 35 die Lateiner das h.
'ezrach mit cedrus, die Griechen nach Aquilas mit
autochthon, d. i. „Urbewohner”. An zahlreichen
Stellen der Keilinschriften wird erzählt, daß die
Könige auf dem Libanon Cedern fällten, und in
den Tell-Amarna-Briefen (um 1400 v. Chr.) wird
stets als besonders betrübend erwähnt, daß „alle
geworden sind die Söhne und Töchter und die
,Hölzer' ihrer Häuser". In Ps. CIII, 16 werden die
šadeh-Holzer gesättigt, in Ps. XCV, 12 freuen sie
sich, ebenso in Is. XIV. 8. In Ezech. XVII, haben
sie die Fähigkeit des Verstandes. Der Hämling
braucht sich nach Is. LVI, 3 nicht ein dürres Holz
zu nennen. Wir können nun den Zorn Jehova's
gegen die Sodoms-Cedern des Libanon begreifen.
(Ps. XXVIII, 5). Denn unter jedem ,,saftigen Holz”
warfen sich die Weiber buhlerisch hin (Jer. II, 20),
sie ließen sich von „Holz” und „Stein” schänden.
(Jer. III, 9). „Stein” und ,,Holz” werden Väter und
zeugen Kinder (Jer. II, 27). Die ,,Steine” heulen und
die ,,Hölzer” geben Antwort (Heb. II, 11), ebenso
wie die Fichten und Basans-Eichen, an deren Stelle
oft von feisten Basanskühen die Rede ist, brüllen, da
der Mischlings-Hain ausgehauen ist. (Zach. XI, 2). —

31
Wenn man den in Fig. 23 dargestellten Zwerg an-
sieht, so kann man eine gewisse äußerliche Ähnlichkeit
mit Wurzeln (Alraunwurzeln) nicht verkennen. Der-
artige Sodoms-Wichte versteht Paulus in Hebr. XII, 15
unter der ,,bitteren Wurzel”, vor der sich die Christen
hüten sollen. Fulgentius nennt die Menschheit einen
Garten und Christum den Gärtner. Auch diese
Redensart stammt von Sodoms-Gebräuchen. In den
Keilinschriften heißt es z. B. von Tiglath-Pilesar(?), er
habe ,,fremde Hölzer” in seinen Lusthainen und
Sodomsgärten gepflanzt (Keilinsch. Bibl. I,41), ebenso
wie Herodot VIII, 138 einen Silenusgarten kennt.
Nach Plin. XX (16) waren die syrischen Gärten
sprichwörtlich. Das g. kepos bedeutet ebenso zugleich
„Affe” und ,,Garten”, wie das h. 'eden. Das biblische
Eden ist der Garten der Sodomswonne, die Zeit, da
die Welt noch erfüllt war, von jenen Wesen, die
später des Sinnesgenusses wegen dem Gold und Silber
an Wert gleichgesetzt wurden. „Das Paradies ist die
Fülle der Engel.”9) Palladius erzählt in: hist. Laus. 20
von zwei Zauberern (Affenmenschenzüchtern), die
sich ein Kepotaphion (Hain- oder Affengrab) angelegt
hatten, in dem sie eine Menge seltener ,,Bäume”
pflanzten, um in diesem Paradiese der Wollust zu
pflegen. Durch ihre ,,Kunst” hatten sie das
Kepotaphion bald mit einer Menge ver-
schiedengestaltiger Dämonen gefüllt. ,,Ihr werdet
euch eurer Gärten schämen”, heißt es in Is. I, 29. Das
Eden ist nichts anderes als Adonis, der Spender

32
der höchsten Liebeswonne, den die Frauen der Alten so
sehnsüchtig erwarteten. Lucian erzählt: d. Syr. Dea.
16, daß die Hellenen kleine Männer (Zwerge) aus
,,Holz” mit mächtigen Schamgliedern herumtragen
und daß sie Muskelspanner10) hießen. Auch Herodot II,
48 erwähnt sie, aber äußert sich über sie sehr
geheimnisvoll und zurückhaltend. — In der nordischen
Göttersage war das erste Menschenpaar Askr und
Embla aus ,,Holz”.
Wir haben bereits gelesen (Ezech. XXVII, 11), daß
man die Buhlzwerge in Türmen verwahrte. Is.
XXXIII, 18 wird migdal (Turm) mit I. parvulus =
,,Kleiner”, g. trephomenos (Aufgezogener, larbit) über-
setzt. Magdala, woher Magdalena stammte, war ein
altes Sodomiternest. Da wir ,,Mauer” bereits als
Geheimwort für diese Sodomswesen nachgewiesen
haben, so liegt die Geheimbezeichnung ,,Turm” um
so näher. Von König Ozias heißt es II Par. XXVI, 10,
daß er sich für seine Feld- und Wüstentiere Türme und
Zisternen baute, da er ein der udumu-Pflege sehr
ergebener Mann war. Im Barnabasbrief XVI kommt der
Turm wieder in Verbindung mit Viehmenschen vor
und im Pastor Hermae sind die Steine des Turmbaues
durchaus Menschen. Isaias schildert V, 2 in einem
herrlichen Bild Gott als Weingärtner und Turm-
bauer. Er hatte sein Volk rein gezüchtet von der
Sodomsbrut, sich einen auserlesenen Rebacker, aus
dem er die ,,Steine” entfernt hatte, angelegt und einen
Turm mit einem

33
Kelter gebaut. — Aus Baruch V, 32 geht hervor daß
aueh ,,Stadt” ein Geheimwort für diese Buhläfflinge
war. Nunmehr bekommen auch die vor Gott
gehaßten Städtebauten des Kain und der Turmbau von
Babel einen tiefen und verständlichen Sinn, der bisher
fehlte. Durch die Anlage von Hügeln, Hainen,
umzäunten Gärten und Türmen zur Zucht der
Mischlinge, war der Grund zur Verwirrung der
Menschheit gelegt. Nicht nur die Sprachen, auch alles
Denken und Fühlen wurde durch diese wahnwitzige
Buhlerei vermischt. Die Sodomswesen heißen auch
,,Häuser”, so in Amos I, 5, wo die ,,Häuser der
Wollust” von den Griechen mit „Männern von
Charran” gegeben werden. Da Gott die Menschen zur
Reinzucht anleiten wollte, hat er auch den Titel der
große Baumeister. Die Menschen sind sein Bauwerk (I
Cor. III 9), und herrlich, voll unvergänglicher Weisheit
ist ein altägyptischer Spruch: ,,Heirate in der Jugend
eigenes Haus — nicht fremdes, nicht Äfflings-Haus
— das beste Ding, weil dir das Weib einen dir
gleichen Sohn schenken wird”.11) Noch heute betet die
Kirche, ohne mehr den wahren Sinn zu verstehen,
zum Weibe der Reinheit und Tugend, zu Maria: ,,Du
goldenes Haus, du Davids-Turm”!
PEGE — DER SODOMS-QUELL.
Der Assyrerkönig Assurnassirbal (930—905) schreibt
folgenden rühmenden Bericht 1) über seinen Kriegs-

34
zug gegen Phönizien: „Linnene Gewänder, einen
großen und einen kleinen pagutu, Ušu- und Ur-
karina-Holz, Zähne des Nahiri, des Meergeschöpfes,
empfing ich als Tribut. Meine Knie umfaßten sie.
Zum Amanus stieg ich hinauf, Balken von Cedern,
Cypressen ... schlug ich”. Auf der berühmten
Jagdinschrift erwähnt ein Assyrerkönig, er sei mit
arvadischen Schiffen ins Meer gefahren und habe
einen nahir (Schnauber) erlegt. Er preist die Götter
Ninib und Nergal, die ihm „Getier des Feldes”
(bu'ur siri) gewahrt haben. Alles mögliche Getier
brachte er in seine Lusthaine und „Häuser der
Freude”. Dann heißt es an einer anderen Stelle2):
,,Einen großen pagutu, einen emsuha, Flußmenschen,3)
(amil nari) und Tiere des großen Meeres hatte der
König von Musri gesandt und er ließ die Leute
seines Landes sie bespringen (uśiibri). Von den
übrigen Tieren und den issuri šamii und dem „Ge-
tier des Feldes" (bu'ur siri) dem „Werke seiner
Hände", ließ er ihren Namen (d. i. Same) mit den
Tieren aufschreiben ... Das Haus der pagri (Äser)
baute er.” Layard; cuneif inscr. 43—44 bringt eine
übereinstimmende Nachricht. Der König läßt in
Kalach zahlreiche Herden züchten und bringt die
Tiere „zueinander”. Wieder heißt es, er habe malšir-
issuri und pagutu von den Leuten seines Landes
bespringen (ušabri) lassen. Das Wort ušubri ist
von dem semitischen Zeitwort 'abar = „über-
setzen”, „besteigen” abzuleiten. Gerade dieses Wort
35
wird stets gebraucht, um die Sodoms-Buhlschaft zu
bezeichnen. So in Lev. XVIII, 21: „Du sollst deinen
Samen nicht hingeben, um den Moloch zu
bespringen4) und den Namen Gottes zu schänden".
Die mišbere-iam werden in Ps. XCII. 4 von Aqu.
mit: „Meer-Bastarden” gegeben. In Job. XXI, 20
steht 'abar offenbar für „beschälen” und Ezech.
XVI, 15 und 25 heißt es: „Du zeigst deine Scham
und grätschest die Beine jedem Beschäler ('ober)”;
ähnlich bei, Baruch VI, 42. Es ist das g. Hybris nur
eine Umschrift von 'abar. Die Göttersage bestätigt
diese sprachliche Gleichung, indem Hybris die
Mutter der Sphinx ist. Auch der in der Bibel häufig
vorkommende Ausdruck „Werk der Hände” bedeutet
stets „Bastarde”, wofür Talmud Sabb. 30 b, Gen.
V, 29; Apoc. IX, 20 beweisendes Zeugnis ablegen.
Ein seltener Zufall hat es gefügt, daß wir diese
merkwürdigen pagutu, diese „Meermenschen”, auf
einem in Nimrud, dem alten Kalach, gefundenen
Relief noch heute sehen können (Fig. 16). Es sind
zweibeinige, etwa 1.20 m hohe Bestien mit einer
Schuppenhaut. An ihr ehemaliges Dasein kann
umso weniger gezweifelt werden, als sie nicht nur
in den auszugsweise gegebenen strenggeschichtlichen
Berichten, sondern sogar in dem alten Gesetzbuche
des Babylonier-Königs Hammurabi (um 2250 vor
Chr.) als tarbit, d. i. als Bastarde erwähnt werden.
Nach III Rawlinson 29, Revers 3 bekommt Assur-

36
banibal pagi, Affen und šade-tarbit als Tribut.
Ebenso wird in einer Liste von Geschenken des
Aegypter-Königs an den Babylonier-König Burna-
buriasch ein pakudu und sein weibliches Junge aus
kaspu (Silber) aufgeführt.5) Die eigentümliche
menschenähnliche Gestalt in Fig. 15 wurde in den
Pfahlbauten von Ripač in Bosnian gefunden. (Hörnes,
Gesch. der bild. Künste 225). Ich bringe sie mit
den pagutu in Verbindung.
Die pagutu kommen als pagoin, als Buhldämone
sehr häufig im Talmud vor.6) Die Hexapla gibt den
Zwerg in Lev. XXI, 20 mit phakotos, und die Syrer
sagen in Num. XXVI, 3 für „Moabsfelder” pakoto.
Nach dem Etymologicum Magnum ist Beelphagor =
Beelphagos; auch in I Par, I, 50 wechselt Phogor für
Phaoy. Der Beelphagor ist nach Hieronymus in
Oseam IV, 14 der von den Weibern wegen seines
großen Schamgliedes besonders verehrte Priap.
Vorzüglich scheint Moab ein Lieblings-Aufenthalt
der pagutu gewesen zu sein, denn dort werden
Num. XXlV, 17 pa'ate Moab erwähnt. Ebenso sind
auch in II Reg. XVII, 9 unter den pechatim die
pagutu gemeint; denn die Griechen übersetzen mit
boynoi, die wir als Tiermenschen bereits oben
nachgewiesen haben. Ebenso wie gegen Edom und
Buz, so hat Gott auch gegen die pa'at Moab, die
„Winkelgestutzten” oder ,,Moabsherzoge” und gegen
dieses ganze Mischgesindel einen unversöhnlichen
Groll. (Jer. IX, 26; XXV, 23; XLVIII,

37
45). In Ezechiel XXIII, 23 werden die pekod mit
,,Edelleute” übersetzt. Im Buche Job. XL und XLI
werden uns Behemot und Leviatan als Tiermenschen
geschildert, vom Leviatan heißt es XLI, 25 er sei
ein ben-šachas, wofür Targum: ,,Fischmensch” sagt,
ebenso wie Os. XI, 10 ausdrücklich „Wasser-
menschen” erwähnt. Die Phönizier treiben mit dem
Leviatan Handel, die Weiber buhlen mit ihm (XI, 22,
XLI, 3). Allerdings können sie sich nicht ohne Gefahr
von ihm beschlafen lassen, deswegen wird er
gefesselt, und bekommt einen Maulkorb. Auch rahab
und tanin, im Griechischen alazoneia (vrgl. Job.
XXVIII, 87); Ps. LXXXVIII; Job. XXVI, 12: superbus;
Is. LI, 9 etc.) sind Sodomswesen. In Apoc. XIII, 2
erscheint ein Tier, das dem Meere entsteigt und
affenähnliche Gestalt hat. Hesiod. fragm. 180 erwähnt
unter den Nymphen die liebesgierweckende Phaio.
Strabo 371 erzählt, daß sich in den Lernäischen
Sümpfen Wasser-,,Schlangen” aufhalten und man we-
gen der dort stattfindenden ,,Reinigungen” von einem
Lerna der Sünder (kakon) spreche. Plinius berichtet
IX, 5 allen Ernstes von den mit Schuppen bedeckten
Wassermenschen und Tigellinus veranstaltet nach
Tacitus, Ann. XV 37 eine Sodoms-Orgie, bei der die
,,Meerestiere” beteiligt sind, so daß die lüsternen
römischen Edeldamen in hellen Haufen
herbeiströmen. Die arabischen Quellen des
Mittelalters glauben fest an das Dasein derartiger
Nickerwesen. Zur Zeit des L. Vives war in

38
Holland ein Meermann, der zweimal die Pest bekam.
Bochart, 1. c. I, 860 berichtet von derartigen
Monstra, und erwähnt, daß sie besonders auf die
Weiber erpicht seien. Wir dürfen an die Existenz
dieser, sich im Wasser herumtreibenden Sodoms-
nicker umso weniger zweifeln, da noch heute die
geheimnisvolle Schuppenkrankheit nachgewiesen ist
und die gesamte Weltliteratur bis in die neueste Zeit
von diesen Wesen erzählt. So brachte die Wiener
Zeitung 1803, 8. August die amtliche Nachricht, daß
der Wassermann vom Hasag (Sumpfgegend südlich
vom Neusiedler-See) wieder gesehen worden war, den
man 1776 gefangen und porträtiert hatte.
Beachtenswert ist, daß die Leute den ,,Moor-Stefan”
für einen Halbgott hielten.
Es wird uns nunmehr auch die Pfahlbaukultur und
die Neigung der Haut der Neger zur Runzelbildung
erklärlich. — Das Wort pagu bedeutet auch Feige. Ein
anderes hebr. Wort für Feige, debel, hat wieder den
Nebensinn von ,,Buhlschaft” und Oseas I, 3 wird eine
,,Feigen-Tochter” erwähnt, die nach R. Jochanan so
hieß, weil sie in aller Mund so süß war, wie eine
Feige.10) Es war offenbar ein pagu-Weibchen. Nun
begreifen wir auch die Feigenfaune (Is. XIII, 22;
XXXIV, 14; Jer. L, 39). Übrigens ist Feige in der
Sprache der meisten Völker eine sinnbildliche
Bezeichnung für das weibliche Schamglied. Der im
Evangelium vorkommende Ort Beth-Phage ist eine
der Stätten, wo sich die

39
pagutu herumtrieben. Nach den alten Erklärern ist
Beth-Phage = Beth-ania. Das semitische Wort 'ain
hat aber die verschiedenste Bedeutung wie: Auge,
Erscheinung, Quelle, Götze (Zaoh. V, 6). Das
ähnlichlautende ia'en bedeutet Sirene.
Ein anderes Wort für Feige ist te'enah, das in Jer. II,
24 auch „Begattung” bedeutet. Die griechische
Bezeichnung für Feigen ist sykos, das eine Um-
schreibung des semitischen šikus ist. III Reg. XI, 7 ist
der moabitische Chamoš, XL 5, der Milkom, ein
solcher šikus (Scheusal: vrgl. got. skohsl). Strabo, 811
erwähnt, daß zu Arsinoe zahme „Krokodile”, die
soychos heißen, gezüchtet werden. Es kann mit šikus
nichts anderes als pagu verstanden sein, denn Oseas
IX, 10 heißt es: ,,Israel war eine Edelfeige, da gingen
sie aber zum Beelphegor und wurden šikusim wie
ihre Liebhaber”, d. h. durch diese Buhlerei entarteten
die Bewohner des Landes auch schon in ihrer äußeren
Erscheinung. Übrigens heißen in dem obenerwähnten
Keilschriftbericht die pagutu auch emsuha.8) Im
Aegyptischen9) hat emsehu in der Tat die Bedeutung
,,Krokodil”. Dieses Wesen hat auch Herodot gesehen,
es hieß champsa, war aber kein eigentliches
Krokodil, sondern den jonischen ,,Krokodilen”
ähnlich. Es wird mit der Angel gefangen und zuerst
geblendet (vrgl. Strabo oben), erst dann kann man mit
ihm machen, was man will (II. 69). Es ist offenbar,
daß das champsa und der semitische kemoš, der III
Reg, XI., 5 auch

40
šikus heißt, ein und dasselbe sind. Im Talmud
(Berak. 40 a) werden drei Ansichten über die Natur
des „Baumes” geäußert, von dem Adam aß. Die einen
meinen, es sei ein Weinstock (gepen), die anderen ein
Feigenbaum (deber), die dritten ein Weizen oder
dagan gewesen. Im Grunde sind alle drei Ansichten
gleich, denn der Dagon ist ein fischgestaltiger Gott,
also nichts anderes als das pagu. Jer. LXVIII, 45
werden die Moabiter kemoš-Menschen genannt,
nachdem im Verse 44 erwähnt worden war, daß alle
pa'at verschwunden seien, und der Chamos in die
Verbannung gewandert sei. Das semitische kemoš
findet sich in g. Umschrift als kyamos bei den alten
Weltweisen. Bisher wurde immer mit „Bohne”
übersetzt, was einen läppischen Sinn ergibt. Übrigens
dient kyamos auch zur Bezeichnung der
Geschlechtsteile. Pythagoras soll gesagt haben:
„Elende Welt, enthalte dich doch des Genusses der
Bohne!” Gewiß ist darunter nicht harmloser Hülsen-
früchten-Genuß zu verstehen. Das beweist die in
Hipp.: ref. 13 wiedergegebene Äußerung des Zaratos,
der sagte, die Bohne (kyamos) sei im Anfange der
Welt entstanden. Dies zeugt für den Scharfblick der
Alten, denn die pagutu haben in der Tat ein höchst
altertümliches Aussehen. Übrigens kennt Plin. VIII, 29
eine Affenart chama. Bei den Aegyptern ist chem der
Pan und Gott der Unzucht; chemu, das Land der
Schwarzen, ist auch der eigentliche Name Aegyptens,
der sich in der Bibel als Cham erhalten

41
hat. Eine besonders überzeugende Stelle dafür, daß
Feige = pagu ist, ist II Esd. II, 13, wo h. tanin, g. sykos
(Feige), 1. dracon steht, während Ezech. XXXII, 2
tanin = Leviatan, also ein Tiermensch ist. Übrigens
geben die Übersetzer tanin ohnehin meistens mit
„Sirenen”. — Ein trauriges und entsetzliches Sitten-
bild von der allgemein herrschenden Unzucht in Rom
enthüllen uns die Verse Martials ep. 70: „Verfeigt ist
die Gattin, verfeigt ist der Gatte, verfeigt ist die
Tochter, verfeigt auch der Eidam” und ep. 13: „Um
(Buhl)knaben zu kaufen, verkaufte Labienus die
Gärten. Ein Feigenhain ist nun des Labienus Besitz”.
Das Epigramm hätte keinen Witz, wenn nicht die
Buhlknaben = Feigen = pagutu waren. Alle die
köstlichen Gärten, die großen „Fischteiche”, die
„Warmbäder”, sie dienten, wie ihre Anlage und
zum Teil auch die Funde in Pompeji beweisen, der
Sodomsbuhlschaft. Alle Gastereien und Symposien
der Alten waren wüste Sodomsgelage.
Zugleich mit pagutu werden in dem oben erwähnten
Keilschrifttext auch „Gewänder” genannt. Das hebrä-
ische Wort für Kleid ist beged, das an pagutu an-
klingt. Lev. XIX, 19 verbietet Mischlings-Kleider 11)
zu weben, und in Ezech. XXVII, 20 und Soph. III, 4
bedeutet beged soviel wie „Tiere” oder „rasende
Männer”. In Jer. XII, 1 und Is. XXIV, 16 wird es
mit „Sünde” übersetzt.
Es liegt nun sehr nahe, daß die Alten das pagu auch
„Fisch” nannten. Es sind offenbar pagutu, die in Job.

42
XII, 8 sprechen, und sie sind die „Durchstecher”
(dagim) in Soph. I, 10. Der von den Philistern
verehrte Dagon wird auf den Denkmälern mit einem
Fischleib und auch oft mit einem Brot (dagan) in der
Hand abgebildet. Die in der Bibel so häufig mit den
„Feldtieren” erwähnten „Meerfische” (dagot ha-jam)
sind stets pagu-ähnliche Wesen. Ebenso sind die von
den klassischen Schriftsteller erwähnten „Fischesser”
(Ichthyophagen) Menschen, die mit den pagutu
Buhlerei treiben. Das h. dag (Fisch) kann umso eher
pagu bedeuten, da ja in Lev. XXI, 20 das h. daq von
der Hexapla mit phakotos übersetzt wird.
Weil nun h. dagan auch Brot bedeutet, so wird Brot
Geheimwort für Geschlechtsteil und Sodomsunholde.
Von den bekehrten Weibern sagt Is. IV, 1, ihrer sieben
werden einem Menschenmann nachlaufen und
sprechen, wir wollen wieder unser (d. i. Menschen-)
„Brot” essen und uns von unseren „Gewändern”
decken lassen. II. Esdr. V, 18 spricht gar von pachah
(pagu)-„Brot”; Prov. IV, 17 vom „Brot” der Schande
und dem „Wein” der Widernatur. Bei Herodot V, 92
ist die Wendung „Brot in den Ofen schieben” gleich
,,beschlafen”. Dem Hurer ist jedes ,,Brot” lieb, heißt
es Eclus. XXIII, 24. Talmud Sabbath 33 a erklärt
Lev. XXVI, 26, wo vom Zerbrechen der ,,Brotstütze”
die Rede ist: ,,Wegen Entweihung des göttlichen
Namens (d. i. Sodomie) vermehren sich die
Sodomswesen, die

43
Menschen aber werden weniger und das Land ver-
ödet”. Job. XX, 14 spricht vom ,,Brot in der Mutter-
scheide”, das scheußliche Tiermenschen erzeuge.12)
Das war die Sünde Sodoms, die ,,Überfülle des
Brotes”, heißt es Ez. XVI, 49, und süß schmeckt dem
Menschen das ,,falsche Brot” sagt Prov. XX, 17. „Ich
will zerschmettern die ,,Stütze des Brotes” . . .
ausrotten udumu und behemah”, d. h. die Buhl-
sprößlinge, so droht Gott Ez. XIV, 13. In Is. III, 1 sind
die ,,Kraft des Brotes” und die ,,Kraft des Wassers”
die Giganten, Propheten, Wahrsager und anderes
Sodomsgesindel.
Auch der Ausdruck ,,Fleisch” hat seinen Sodoms-
Sinn. Beelphagos = Beelphagor. Phagor ist gleich Beor,
dem Vater des Bileam, den jedoch II Petri II, 15 auch
Bosor, d. i. ,,Fleisch” nennt. Bosra gilt als Land der
Sodomsschrättlinge. Die ,,Fleischtöpfe” Aegyptens,
nach denen sich das Mischgesindel unter den Israeliten
sehnt, sind nichts anderes als jene Buhläfflinge.
Talmud, Joma 75 a sagt, daß die ägyptischen „Fische”
erotisch gemeint seien.
In der ganzen Literatur der Alten ist aber das
häufigste Wort für das pagu das Geheimwort
,,Wasser”. Schon Anaximander sagt, daß der Mensch
im Anfang einem anderen Tiere, nämlich dem Fische
ähnlich gewesen sei.13) Xenophanes behauptet, es hatte
einmal eine Mischung von ,,Erde” und ,,Meer”
stattgefunden, und beruft sich auf pagutu-ähnliche
Wesen auf Malta, die offenbar mit der Echidna des

44
Paulus und den Hündlein des Prokop ein und
dasselbe sind. ,,Wir gehören in gleicher Weise dem
Meer und der Erde an und sind eigentlich Amphibien“,
meint Strabo I, 19. Süßer schmecken die ,,Lügen-
wasser” und süßer das ,,geheime Brot”, so spricht
Prov. IX, 17. Was in der Bibel wunderbares von
,,Wassern” erzählt wird, daß sie auf den Bergen
stehen bleiben und sich gleich Schläuchen stauen,
(Ps. CIII 6; Ps. LXXVII, 13) und auch die ,,Fluten”
des roten Meeres, das ist alles von Sodomsnickern
ausgesagt. In Ps. XVII, 17 und Ps. CXLIII, 5 werden
uns die ,,Wasser” ganz klar als nekar-Menschen
gedeutet. In Ps. XCVII, 8 klatschen die ,,Flüsse”
(neharot) mit den Händen. Die neharot sind offenbar
dasselbe, wie die nahiri, auf die die Assyrerkönige
im phönizischen Meere jagen. Abdi Milki, der Statt-
halter des Pharao in Kanaan leidet an Sodoms-
durst. Dringend schreibt er: ,,Der König ist ewig
Sonne . . . . wisse der König, daß nicht ist ,,Holz”,
nicht ist „Wasser” . . . Es wolle schicken der König
20 Niru-Menschen”.14) Die Niru-Menschen sind die
ne'arim der Bibel. So werden I Reg. XXI, 5 solche
Niru-Mischlinge erwahnt. II Reg. II, 12 ist Abner ein
Niru-Mensch, und III, 8 ein Hundskopf. In III Reg.
XI, 5 übersetzen die Syrer den Moloch mit ,,Niru-
Mensch”. Lucian: d. Syr. Dea sieht in Hierapolis
die Gestalt des Nireus. Die Niru-Menschen sind die
Nereiden der Griechen. Die Alten hatten ein ganz
feines tierkundliches Verständnis, deswegen spricht

45
Ps. LXXIII, 14 von ,,alten Flüssen”, neharot 'iton. Die
Flüsse Belials, oder wie die Griechen sagen, die
Sodomsbäche in II Reg. XXII, 5 müssen gleichfalls die
pagutu sein. Os. XI, 10 hat klar: „Meermenschen”.
Ruben hatte in Geilheit gebuhlt, wie ein ,,Wasser”
(Gen. XLIX, 4). ,,Fremde Wasser” erwähnt IV Reg.
XIX, 24 und Prov. V, 15. Das Sodomsvolk hat die
sanftfließenden Wasser von Siloah verlassen und sich
Resin den Sohn Romalias genommen (Is. VIII, 6).
,,Wasserflut” heißt h. tehom. Auch sie war ein
derartiger Wasserunhold gewesen; denn Job. XXVIII,
14 spricht sie. Hippolyt: ref. 153 sagt, daß das
,,Wasser” bei der Hochzeit zu Kana, dasselbe gewesen
sei, von dem Anakreon singt: ,,Schenk ,Wasser‘,
schenk ,Wein‘, o Pais, berausche mich in Ver-
zückung". Die Paradieses-Wasser sind nach
Auffassung der Gnostiker Menschenarten. Talmud,
Berak. 59 b sagt, die Menschen von Mehoza seien
scharfsinnig, weil sie das ,,Wasser” des Tigris
,,trinken”. Die zauberische Wirkung des Wasser-
trinkens kennen die Göttersagen aller Völker. Tief-
sinnig spricht II Reg. XXII, 7: ,,Er hat mich heraus-
gezogen aus vielen Wassern”. — ,,Blut”, h. dam, ist
ein ferneres Geheimwort. Beweisend sind Ezech. IX,
9, wo damim von den Griechen mit ,,Gesindel”
übersetzt wird, ferner alle Stellen, wo vom Mischen
des ,,Blutes” gesprochen wird. — Da ,,Wein” h. iain
an ia'an = Sirene anklingt, so ist es nicht merkwürdig,
daß auch ,,Wein” für diese Buhlnicker

46
verwendet wird. In Is. I, 22 gilt das Mischen des
Weines mit Wasser als großes Verbrechen, vom
Wein der Hurerei spricht Apoc. XIV, 8; XVII, 2. — In
der sodomitischen Bildersprache bedeutet ,,Öl”
(semen; vergl. Ešmun) nichts anderes als Sodoms-
wesen, so offenbar in Jud. III, 29; Ps. CXLI, 5; Is.
XXV, 6; XXVIII, 1 und V, 1, wo klar von „Öl-
Menschen” gesprochen wird. Lieblicher denn Öl und
erfrischender denn frisches Quellwasser erschien den
Alten die Sinnenlust im Verkehr mit den Buhlnickern.
Es verrät durchaus nicht einfache und harmlose Sitte,
wenn die Dichter rühmen: ,,Das ,Wasser‘ ist das
beste”.
PYR — DAS SODOMSFEUER.
Auf dem bereits erwähnten schwarzen Obelisken des
Königs Salmanassar lasen wir vor udumi die Worte:
„piraati baziati empfing der König aus dem Lande
Musri”. Bazaati (?)1) werden zugleich mit pagie ukupe
und šadi-Mischlingen aus dem ägyptischen Theben
massenhaft als Beute weggeführt.2) Unter den baziati
sind offenbar die teils beschwänzten, teils
unbeschwänzten Wesen auf Fig. 7 verstanden, denn
das Wort bezah ist mit dem ägyptischen Wort besa
gleichlautend und der in Fig. 24 dargestellte ägyptische
Bes-Zwerg hat große Ähnlichkeit mit den assyrischen
Bildnissen des schwarzen Obelisken. Es ist kaum ein
Zweifel, daß auch die vielen Ptah-Bilder (Fig. 23), die
indischen Gana-Zwerge (Fig. 22)

47
und die Zwerge von Sarkophage aus Amathont
(Fig. 25) hieher bezogen werden können. Noch in
römischer Zeit haben diese Bes-Zwerge gelebt, denn
ein pompejanisches Bild zeigt uns drei solcher
häßlicher Schrättlinge in einem Kahne fahrend.
(Fig. 43.) Der in den orgiastischen Liedern der Alten
vorkommende g. pais oder 1. puer ist darunter ver-
standen, sehen wir doch in Fig. 24 den Bes auf der
Leyer spielen. Die Flötenspieler und Zitherschläger
fehlen nie bei den Sodoms-Gelagen der Alten. ,,Wie
ein Bes stehst du da”, so sagten die Griechen zu
einem Menschen mit blödsinnigem Gesicht und
unfeiner Haltung. Schon in den Keilinschriften II
Rawl. 60, 19 c kommt die Wendung vor: „lch bin
gleich einem busu geworden“ und ähnlich Ps. XXI,
7 (bezah); Ps. LXXII, 22 (behemot), Ps. CXVIII, 14,
Job. VII, 12 (tanin). Die bozoiota erwähnt die
syrische Übersetzung III Reg. XX, 23 und Num.
XXVI, 3. Die hebr. Bibel hat das erstemal die
Menschen von „Misur” (Musri!), das zweitemal
„arabot”, was Mischlinge bedeutet (vrgl. IV. Reg.
XIV, 14), während Sym. und Aqu. Von
„Glättlingen” sprechen. Is. XLIX, 17 droht der Herr
dem bezah-Wesen, dem „abscheulichen Geschöpf”.
In Ps. XXX, 19; CXVIII, 22; CXXII, 4 etc. wird
buz g. mit exoydenosis, 1. mit humilitas, inanitas,
opprobrium, gegeben. Origines: hom. XX in Josua
XV, 14, wo von den Enakitern und anderem Sodoms-
gesindel die Rede ist, sagt, das die humilitas inanis

48
aus unerlaubtem Beischlaf entstehe und Suidas
erklärt das Wort oydeneia mit apanthropeia, das
Abkehr vom Menschen, Sodomie bedeutet. Die
bezah-Zwerge galten bei Kriegszügen als wertvolle
Beute, so Dan. XI, 24. Auch das häufig vor-
kommende Wort bošet = Baal3) gehört hieher. Die
Sodomslüstlinge gingen zu Beelphegor und wichen
ab zum bošet und wurden šikusim (Scheusäler)
wie ihre Lieblinge (Oseas. IX, 10). Der bošet frißt
die Mühe und den Fleiß der Väter, die Buhlwichte
saugen das ganze Land aus und versenken es in
einen tiefen Todesschlaf (Jer. III, 24). Mephi-bošet
war ein pesach, ein Lahmer (II Beg. IX, 13); wir
verstehen nunmehr, warum pesach der „Hinkende”
heißt, denn die Zwerge watschelten in unsicherem
Gang daher. Der pesach mit zu großem oder zu
kleinem Glied und verunstalteter Nase darf nicht
Priester werden (Lev. XXI, 18). Die pesach-Lämmer
sind nichts anderes als diese Buhlzwerge. Das dem h.
pesach ähnlich lautende peśa' hat Ps. XVIII, 14 und
Dan. VIII, 13 die Bedeutung von „größter Sünde”
und Is. LVII, 4 werden die pe śa'-Bastarden Sodoms-
Same genannt. Das pesach-Fest ist die Erinnerung
an die Flucht aus dem Lande der Ptah-Zwerge, das
Gedenkfest des Entkommens aus den Sodomsfluten
Aegyptens.
Ein offenbar lebender Ptah-Zwerg, wird in einer
assyrischen Geschenkliste 4) erwähnt. Dort ist von
„pisi-Steinen, watha genannt”, die Rede. In der

49
Reihe folgen gleich darauf Affen. Offenbar hat man
sich auch die Zwerge auf der Schale von Praeneste
(Fig. 2) lebend vorzustellen. Die Göttersagenforscher
konnten bisher keinen genügenden Erklärungs-
grund für das Hinken des griechischen Hephaistos
beibringen. Herodot III, 37 aber sagt, daß der
ägyptische Hephaistos den Pygmäen und phönikischen
Pataiken, die die Phönizier auf ihren Schiffen
führen, ähnlich sei. In der Tat bedeutet das semi-
tische poteh auch Zwerg, so Job. V, 2 und II.
Esdr. IX, 10, wo die mipetim schlankweg die
„ägyptischen Scheusäler” heißen. — Heb. petaeh be-
deutet jedoch auch „Tür”. Was sonderbares über
„Türen” in der Bibel vorkommt, das findet nun-
mehr Erklärung. So die ,,trauernden Türen” in Is.
III, 25 und die jubelnden śearim und „Urwelt-
Türen” in Ps. XXIII, 7. Talmud, Sabb. 30 a erzählt
in der Erläuterung dieser Stelle, daß die Türen
auf Salomon zugelaufen seien und ihn verschlingen
wollten. Die „Türen des Hades” werden die Kirche
nicht überwältigen, die der Herr auf Petrus
aufbaute. (Mat. XVI, 17.)
Da das h. Wort pešet = Lein an bezah, baziati
anklingt, so wurde auch „Lein” ein sodomitisches
Wortspiel. „Zu Schanden sollen werden die Lein-
und Byssusweber” (Is. XIX, 8), d. h. diejenigen
die Sodomsbuhlschaft treiben und zu Geschäfts-
zwecken solche Zwerge züchten. Strabo 812 sagt,
daß die Pansstadt in Aegypten eine alte Werk-

50
stätte der Leinweber sei. Auch Byssus (bus) kann
nur diese Zwerge bedeuten, denn Ezech. XXVII,
16, werden die Syrer genannt, die mit ihren Misch-
lingen, mit ihren „Teppichen” und „Purpurwaren”
schwunghaften Handel treiben. Die „Phönix-Gewän-
der” (Purpur) waren Sodoms-Ware, und alle die
sonderbaren Erfindungen, die in den gangbaren Ge-
schichtsdarstellungen den Phöniziern zugeschrieben
werden, wofür jedoch keine Altertumsfunde Zeugnis
ablegen, sind nur Sodoms-Erfindungen. Noch zur
Zeit der Templer waren gerade die phönizische Küste
und die dortigen Templersitze (Castrum peregrinorum)
die Hauptherde der Unzucht. Herodot II, 105 be-
gründet die Ähnlichkeit der körperlichen Erscheinung
der Kolcher mit den Aegyptern durch die „Leine-
weberei” und bemerkt, daß die kolchische6) Lein-
wand der sardonischen und ägyptischen gleich sei
(das goldene Vlies!). Bei dem unzüchtigen Linos-
Reigen werden immer Zwerge erwähnt, die „Wein
schenken” oder „mit ihren Flöten” spielen. Mit
sichtlichem Wohlgefallen erzählt der alte Homer
Il. XVIII, 569: „Mitten im Schwarme spielte ein
pais auf klingender Phorminx brünstige Weisen
und sang dazu den lieblichen Linos”. Andererseits
gab es Weise, die sich Jehovah anschließend, die
Linnenkleider Sodoms verwarfen, so die Bakchiker,
Orphiker, Pythagoräer. Jehovah haßt den „Lein”
und er verwirft den Kain, well er ihm „Leinsamen”,
ein schändliches Opfer, darbrachte.6) Die Lein-

51
wand (othonion, vrgl. h. 'iton = Esel, Tiermensch)
im Grabe Christi ist solches Sodomsgewebe. —
Wenn man sich einen solchen Ptah-Zwerg wie in
Fig. 23 ansieht, so gehört nicht viel Einbildung dazu,
um die Ähnlichkeit mit einem zweihenkeligen Topf
herauszufinden. Zudem bedeuten die h. kilaim sowohl
Mischlinge, wie Gefäße (g. skeue, 1. vasa). In Jer.
XXV, 34 übersetzt Hieronymus kele mit „kostbare
Gefäße”, die Griechen mit „auserlesene Böcke” (krioi),
Aqu. und Sym. mit ,,Sehnsuchts-Gefäße“. Ähnlich
werden I Reg. XXI, “Zwergen-Gefäße” oder ,,niru-
Mischlinge” und IV Reg. XIV,14 „nimseim-
Mischlinge” erwähnt. 7) Der Prediger Salomonis II, 8
hatte sich gleich dem Assyrerkönig einen
Buhlschratten-Hain angelegt, sich den „Besitz der
Könige”, „Sänger und Sängerinnen”, und alle
Wollüste der udumu-Menschen, „Kelche und
Becher” angeschafft. Hieronymus, der wie die
Alten überhaupt, die Geheimsprache vorzieht, tadelt
den Aquilas, der an dieser Stelle zu deutlich mit
„Weinmischer und Weinmischerinnen” übersetzt. 8)
In Jer. XXII, 28 wird ganz deutlich von einem bezah-
Gefäß gesprochen, als von etwas Verachtens- und
Verdammenswerten. Den Hurenkelch Babylons
wird der Herr in seine Hand nehmen (Jer. LI, 7).
Das Volk war ihm untreu geworden, hatte seine
Gesetze über den geschlechtlichen Verkehr verdreht,
zu Speisegesetzen umgedeutelt und die Taufe der
Becher und Kelche eingeführt. (Marc. VII, 8). Die
Mischkrüge, kreteres, die in den alten
52
Quellen so oft erwähnt werden, sind meistens jene
Buhlzwerge. Besonders Kreta lieferte solche Sodoms-
krüge. Schon bei Ezech. XXV, 16 droht Jehovah den
Kretern und den Urmenschen des Meerlandes, und
Paulus nennt Tit. I, 12 die Kreter häßliche Tiere
und Bäuche. Es ist dies durchaus keine Schimpferei
des Sendboten, sondern nach Hesiod: theog. 477 und
971 war auf Kreta ein „feistes Volk” und Od. XIX,
172 erscheinen die „Urkreter mit großem Herzen”.
Hephaistos, der Zwergengott, ist ja bekanntlich
auch Meister in Anfertigung von Gefäßen, wie denn
überhaupt die Zwerge in den Sagen als Schmiede
und Metallgießer erscheinen.
So ist Gold, das Gold von Ophir und Tarschisch,
nichts anderes als Sodomswesen. Denn Gold heißt
zahab und das ähnlich klingende ze'eb=Affenmensch.
In den Tele-Amarna-Briefen kehrt immer und immer
die Bitte um Gold und Silber wieder. Auch Silber
kesep ist ein Wortspiel; denn kazab bedeutet
Zauberer und Tiermensch (Ps. XXXIX, 5 mit
rehabim; Prov. XIX, 22; XXIII, 3 mit „Brot”; Am.
II, 4). Offenbar ein Sodomskunstwerk war das
goldene Kalb, mit dem der ägyptische Pöbel im
Judenheer buhlte, ebensolche Kunstwerke waren
die goldenen, lebendigen Mägde, auf die sich der
watschelnde Hephästos stützte (II. XVIII, 411).
Jupiter erscheint als Sodoms-Gold und beschläft
Danae. Oppian und andere Schriftsteller erzählen
von den „Goldwölfen” in Cilicien. Aug. de doct.

53
Christ. XL sagt, daß die Juden bei ihren Auszug den
Aegyptern jene verabscheuenswürdigen Gold- und
Silbersachen weggenommen haben, um einen besseren
Gebrauch davon zu machen. Nach Herodot bewahren
die Greifen im hohen Norden kostbare Goldschätze.
Gerade das Gold war nach der deutschen Sage das
Unheil der Götter. Plato erzählt im Kritias, daß das
glückliche Zeitalter von den Menschen der Atlantis
wich, als sie goldhungrig wurden. In der Edda ist ein
lebendiges, verführerisches Weib, die Gullveig, die die
Götter stüzt. „Wohl‘ kannt‘ ich das Kriegsleid”, so
heißt es in der Völuspa, „das kam in die Welten, seit
Gullveig die Götter zuerst in Streitvaters Halle
stemmten und schmolzen und dreimal brannten die
dreimal Geborne ... Wohin sie zu Haus kommt, heißt
man sie Heidhr, der Zauberin werden zahm die Wöl-
fe”. Die Volkssage hat die Erinnerung an die Schiech-
linge mit großer Treue bewahrt. Dem bärtigen, be-
schwänzten Bes auf Fig. 24 hängt die Zunge heraus,
ebenso wie in Oesterreich der zu den Kindern
kommende Krampus eine lange, heraushängende
Zunge und einen haarigen beschwänzten Leib hat.
Ebenso wie der Teufel, rasselt er mit der Kette. Das
alles läßt sich durch die Betrachtung der Bes-Zwerge
und der kettenbeladenen Udumi erklären. „Über wen
grinst ihr denn, gegen wen fletscht ihr das Maul und
lasset die Zunge hängen, ihr pesa'-Sprößlinge", so
spottet Is. LVII, 4. Sie lallen und pfauchen, wie es im
Lied heißt: saw la-saw qaw

54
al-qaw (Is. XXVIII, 10). Die Naassener verstanden
unter Kaulakau, Saulasau und Zeesar verschiedene
Urmenschenarten.9) Diese Sodomswesen hießen auch
die „Zungen”, so in Prov. XXIX, 8 und Is. XXVIII, 14,
auch „Zungenmenschen” oder „Pestmenschen”.
Da auch wir heute noch von einem Liebesfeuer
sprechen, so dürfen wir uns nicht wundern, daß diese
Buhlschratte auch „Feuer” hießen. In der Hymne an
den Feuergott Nirgal heißt es: „Herr des Hades,
großer Stier, Diener des Gottes pasagga”10). Die Schüler
des Heraklit verehrten das Feuer (pyr) als
Stammvater; andere nannten es Hephaistos.11) Philo
Bybl. führt den Gott Pyr unter den Urgöttern neben
Phos (Licht) und Phlox (Flamme) an. Das Semitische
mit seiner vokallosen Schreibweise gibt leicht Anlaß
zu Wortspielereien. Feuer heißt hebr. 'eś; das ähnlich
geschriebene 'iš bedeutet Mann, und 'es bedeutet
„Sodoms-Holz”. „Besser freien, als verbrannt
werden” sagt Paulus I Cor. VII, 1 und meint
darunter die geschlechtliche Brunst. Am. IV, 2
spricht von „Fisch-Töpfen” oder „Feuer-töpfen”. —
Ein nicht selten vorkommendes Wort ist kaminos, der
Feuerofen. In Num. XXV, 8 versteht Hieronymus unter
hebr. qubah12) eine Hurenbude. Die Jünglinge im
Feuerofen ('aton) hatten nicht gegen die
gewöhnlichen Feuerflammen, sondern gegen das
Sodomsfeuer, gegen solche Buhlschratte zu kämpfen,
zu denen man sie gesperrt hatte. Denn 'aton bedeutet
auch „alt”, „urmenschlich”, (Baal-

55
Ithon, Athene-Ithonia, Bileams sprechender Esel). Es
würde uns zu weit führen, alle geheimnisvollen
Gebräuche der Alten mit dem Feuer aufzuzählen. In
Lemnos entzogen sich die Frauen neun Tage im Jahre
den Männern. Nach Anzündung des heiligen Feuers
aber gaben sie sich einem wilden Sinnestaumel hin
und am Gestade erwarteten sie die Xenoi, die
„Fremdlinge”, die die einen Argonauten, die anderen
die Kabiren nennen. Die Kabiren sind die häßlichen
Pataiken, und die Pataiken die Bezah-Zwerge. Das
Feuer der Vestalinnen war gleichfalls nur
Sodomsfeuer, ebenso das Feuer von Delos. Das g.
Wort pyr (Feuer) für diese Buhläfflinge mag auch ein
Anklang an das semitisehe Wort pere' = Zwerg sein.13)
Ismael ist ein pere'-'adam (Gen. XVI, 12). Die
Landschaft Basan liegt im Gebiet des Mischgesindels.
Von dorther kommen die Basans-Kälber (perot ha-
bašan), die zu ihrem Herrn sprachen: „Wir wollen
trinken, bringt herbei!” (Am. IV, 1). In dem berühmten
Psalm XXI, der nach den Vätern das Leiden Christi
voraus verkünden soll, heißt es Vers 13 vom
Erlöser: „Es umringen mich viele parim und es
umdrängen mich Basans-Farren.” Theod. und Aqu.
verstehen aber darunter Menschen und sagen:
Gewaltmenschen (dynastai).
AITHER — DIE SODOMS-LUFT.
Von dem Sodoms-Lüstling Assurnassirbal haben wir
oben gehört, daß er auch issuri šamii, die man

56
gewöhnlich mit „Himmelsvögel” übersetzt, in seinen
Lustgarten mit den pagutu zusammenzüchtete.1) Im
Aegyptischen bedeutet asur soviel wie „Mensch”2),
aber noch wichtiger ist ezrach in Lev. XVIII, 26, g.
autochthon, das also eine altertümliche Menschenart
bezeichnet. Unter dem Buhlschrattengesindel in den
Trümmerstätten treibt sich auch der qol jeśurer
herum. (Soph. II, 14). Die geflügelten Wesen, auf die
die Assyrerkönige jagen und die issuri heißen,
kommen in der Bibel am häufigsten als 'ašerim vor.
So oft von dem Cult der ašerim und anderer
Buhlschratte die Rede ist, werden auch die seba'ha-
šamaim, die „himmlischen Geister” erwähnt. (IV
Reg. XVII, 16; XXI, 3; XXIII, 4; II Par. XXXIII,
3). Die sebo'im gelten gewöhnlich als Engel und
beten wir ja heute noch zu „Gott Sebaot". Eine der
Sodomsstädte hieß Seboim. Damascius nennt in
seiner Götterstammtafel einen Gott Assaros. Die
Menschen seien aus einer Mischung des Samens des
Bel und der „Erde” (udumu) ent-standen. Von dem
Samen des Bel haben sie die Vernünftigkeit. „Groß
und hehr ist Varuna, der Himmelsgott”, so beten die
Inder, „er, der große Geist Asura.”3) Die
Himmelsgötter der eranischen Völker werden stets
mit Flügel dargestellt. Es ist kein Zweifel, daß auch
Gott Assur hieher gehört.
Ich komme nun zu dem schwierigsten Teil meiner
Untersuchung, zum Nachweis des ehemaligen Daseins
geflügelter menschenähnlicher Wesen. Es sind dies

57
die Engel, die „Geister” und Göttervögel der Alten.
Für ältere Erdentwicklungszeiten sind paläontologisch
gewaltige geflügelte Wesen mit voller Sicherheit
nachgewiesen. Würde man den der Juraformation an-
gehörenden Ramphorhynchus caudatus (Fig. 27)
auf einer alten Darstellung sehen, man würde ihn
für ein Fabeltier halten. Eine Ähnlichkeit mit den
Teufelsdarstellungen ist nicht abzuweisen. Ein ebenso
merkwürdiges Tier ist der aus dem oberen Jura
stammende Archaeopterix, ein Wesen mit Flügeln
und Händen, das in mancher Hinsicht an die in
Fig. 32 dargestellte ägyplische Hieroglyphe, die eine
,,Menschenart” bezeichnet, erinnert. An das ehe-
malige Dasein der Pterosaurier dürfte wohl kein
Gelehrter zweifeln. Ebenso haben wir ja auch heute
noch als letzte Endformen von fliegenden Säugern
die Fledermäuse und unter den Halbaffen den ganz
sonderbaren mit einem Fallschirm ausgestatteten
Flattermaki (Fig. 28). Die Halbaffen hatten früher
eine viel weitere Verbreitung; man hat Reste von
ihnen im unteren Tertiär von Frankreich gefunden.
Andererseits gab es auf Madagaskar Makiarten, die
die Größe von Menschen erreichten. Klaatsch will in
Südengland, ein paläolithisches Menschen-Skelett mit
ganz außergewöhnlich starkem Schlüsselbein
gefunden haben.4) Es wäre nun einzuwenden, daß
diese Tiere vor undenklichen Zeilen gelebt haben,
daß sie aber in geschichtlichen Zeilen bereits völlig
ausgestorben waren. Dieser Einwurf ist nicht stich-

59
haltig. Paläontologisch ist nur ein Teil Europas gut
durchforscht und gerade Europa hat, nach seiner
wagrechten Gliederung und seiner hoch entwickelten
Pflanzen- und Tierwelt zu schließen, mehr Um-
wälzungen mitgemacht, als die anderen Weltteile.
Der in einem neusteinzeitlichen Grab zu Lobositz
gefundene stark an den Neanderthaler erinnernden
Schädel in Fig. 44 (2. Tafel) ist ein überzeugender
Beweis, daß auch in postdiluvialer Zeit in Europa
Tiermenschen gelebt haben müssen. (Mitteil. der
anthr. Gesellsch. in Wien XXIV.) Ungeahnte Über-
raschungen brachten und bringen den Paläontologen
die Funde in den nur höchst oberflächlich und
stellenweise erforschten außereuropäischen Erdteilen.
Noch in geschichtlichen Zeiten (vor etwa 500 Jahren)
hat auf Neuseeland der Riesenvogel Moa (Dinornis)
gelebt, der eine Höhe von 10—15 Fuß erreichte
(Fig. 36.). Ein Ausläufer dieser Vogelart ist der heute
noch lebende flügellose Kiwi. Ein ähnliches, erst in
geschichtlichen Zeiten ausgestorbenes Vogel-
ungeheuer, ist der Äpyornis, dessen erstaunlich
gewaltigen Skelettreste auf Madagaskar gefunden
wurden.
Wenn wir das Tier in Fig. 33 auf einer assyrischen
Darstellung vor allem vom Standpunkt der künst-
lerischen Ausführung betrachten, so setzt uns die
Gewissenhaftigkeit, mit der auch die kleinste Kleinig-
keit naturwahr geschildert wird, in Erstaunen. Man
kann aus dem geöffneten Maul des Ungeheuers

60
ganz deutlich eine Zahnformel ablesen. Die An-
ordnung und die Form der Zähne schließt jede
freie Erfindung aus, der Künstler muß nach einer
lebenden Vorlage gearbeitet haben. Ebenso merk-
würdig ist, daß das Tier fünffingrige, krallen-
bewaffnete Hände, dagegen digitigrade dreizehige
Füße hat. Gerade der obenerwähnte Dinornis und
Äpyornis hat ein ähnliches Fußskelett. Entwicklungs-
geschichtlich ware daher die assyrische Darstellung
zu rechtfertigen. Fig. 30 zeigt ein Inguanodon aus
der Kreidezeit. Wir haben die fünffingerigen Hände,
die dreizehigen, digitigraden Füße und den
aufrechten Gang. Ich weiß gewiß die Unterschiede
zwischen den beiden Tieren zu würdigen und
behaupte durchaus nicht, daß beide zu derselben
Zeit gelebt hatten. Im Gegenteil würde ich die
assyrische Darstellung als Kunstgebilde verwerfen,
falls sie mit dem Inguanodon völlig übereinstimmen
würde. Denn das Inguanodon hat ein durchaus
altertümliches Aussehen, während die assyrische
Darstellung einen im Verhältnis bedeutend jüngeren
Eindruck bei ähnlichen Entwicklungs - Grundlagen
macht. Die Paläontologie hat sich von der Ansicht,
daß die einzelnen Erdentwicklungszeiten plötzlich
eingesetzt und aufgehört haben, noch nicht völlig
losgesagt, Nur an manchen Stellen der Erde mögen
Umwälzungen auf einmal erfolgt sein und stimmt der
Schichtbefund mit den Lehrbuchdarstellungen völlig
überein. Dagegen gibt es viel mehr Örtlichkeiten,

61
wo eine allmähliche und ruhige Entwicklung statt-
gefunden hat, ältere und jüngere naheverwandte
Formen sich gekreuzt haben und die ganze Tierwelt
lange ihr altertümliches Bild bewahrt hat. Haben sich
die altertümlichen pagutu bis in die geschichtlichen
Zeiten erhalten, warum soll es nicht auch geflügelte
Wesen, wie in Fig. 33, in späterer Zeit gegeben
haben? Was uns die Geologen von dem hier
besonders wichtigen Landstrich Palästina und Syrien
sagen, berechtigt uns zur Annahme, daß wir hier
eine alte, lang unveränderte Oberfläche vor uns
haben. „Libanon wie Antilibanon sind stehen-
gebliebene Bruchstücke einer zerbrochenen Land-
masse, also Horste, zu deren beiden Seiten das Land
in Stufen abgesunken ist. Beide Horste bestehen vor-
wiegend aus Schichten der oberen und mittleren
Kreide, die hier zu einer ungeheuren Entfaltung
gelangte”.5) Gerade Formen aus dem jüngeren
Secundär und älteren Tertiär sind es, die uns an die
pagutu und Fig. 35 gemahnen.
Nach diesen allgemeinen Bemerkungen glaube ich die
urteilslos und vorausgenommene Ansicht, es könne
diese oder jene Tiere nicht geben, zurückgewiesen zu
haben. Lev. XI ist eine der wichtigsten gesetzlichen
Stellen der Bibel Es ist dort jedes Fabulieren
ausgeschlossen. In diesem Hauptstück heißt es v. 20
und 23: „Jeder geflügelte ('op) šeres, der auf vier
Füßen geht, gilt als unrein”.6) Der šeres muß ein
altertümliches Tier sein, das mit dem pagu

62
Ähnlichkeit hat, denn es geht nach Gen. I, 20 aus dem
,,Wasser” hervor. Es muß jedoch auch ein höher
begabtes Wesen sein, denn es hat eine „lebendige
Seele”. Der šeres ist nichts anderes als der assyrische
sirruššu, von dem wir Darstellungen erhalten haben, die
mit Fig. 33 bis auf die Flügel übeinstimmen. Sirruššu
kann nach Delitzsch auch mušruššu7) gelesen
werden. In Job. XXXVIII, 32 sind die mazarot der
Teufel (1. Lucifer). Das Wort mazar bedeutet „huren”
und Sanchuniathon erwähnt in seiner
8
Götterstammtafel den Mizor ) als Bruder des Sedyk,
gerade so wie der Teufel ursprünglich ein Verwandter
Gottes ist. In IV Reg. XXIII, 5 werden die mazarot
zur militia caeli zu den sebo'im, also den Engeln
gerechnet. An dieser Stelle übersetzt die Sept.
mazalot mit alsos, das sonst h. aserim heißt. In Ex.
XVI und Num. XI wird erzählt, wie die geilen
Aegyptermischlinge nach Sodomsfleisch verlangten.
Da schickte Gott die „Wachteln”, die śalwim, zur
Prüfung des Volkes und die davon aßen, kamen um.
Der Ort wo sie begraben wurden, hieß von da an die
„Gräber der Lüsternheit”. Die śalwim können keine
besonders guten Flieger gewesen sein, denn sie flogen
nur zwei Ellen hoch. (Num. XI, 31).9) Diese biblische
Stelle könnte man als Sage auffassen, wenn uns nicht
Herodot II, 75 einen hochbedeutsamen Bericht
hinterlassen hatte: „Es ist auch eine Gegend Arabiens
in der Nähe der Stadt Buto gelegen, und ich reiste
nach dieser Gegend,

63
um Kunde einzuholen von den geflügelten Ottern
(peri ton pteroton ophion).10) Und als ich daselbst
ankam, sah ich Knochen und Gräten von Schlangen
und waren so viel, daß ich es gar nicht beschreiben
kann. Die Gegend aber, darin diese Gräten aufge-
schüttet lagen, ist also beschaffen. Es ist ein enger
Gebirgspaß, der in eine große Ebene führt und diese
Ebene hängt mit der Ebene von Aegypten zusammen.
Man sagt, mit dem Frühling kamen geflügelte Ottern
aus Arabien nach Aegypten geflogen. Die Ibisvögel
aber gingen ihnen entgegen und bissen sie todt. . .
Diese (geflügelten) Ottern (opheis) sahen aus wie die
Hydren (pagutu), ihre Flügel sind nicht befiedert,
sondern denen der Fledermäuse ähnlich!” Daß diese
„geflügelten Schlangen” Säugetiere waren, das ergibt
sich aus Herodot III, 109, wo die geflügelten Ottern
(echidnai) Junge gebären. Von ihrer unheimlichen
Geilheit bei der Paarung wird erzählt: „Wenn sie
sich paaren, da das Männchen vollendet und den
Samen von sich läßt, hängt sich das Weibchen an
seinen Hals wie angewachsen und läßt nicht eher
los, als bis es ihn durchgebissen”. Im Anschlusse
an diese Stelle erzählt der alte Geschichtsschreiber
von geflügelten Tieren in Arabien, die den Fleder-
mäusen ähnlich seien und entsetzlich schwirren. Es
läßt sich demnach nicht bezweifeln, daß geflügelte
Tiere dieser Art in Arabien tatsächlich gelebt haben.
Sie waren jedoch schon zu Herodots Zeiten selten,
sonst hätte er nicht eigens die Reise gemacht, um
61
sie zu sehen und nicht ausdrücklich bemerkt: „Die
geflügelten Ottern sind auf einem Haufen beisammen in
Arabien und anderswo nicht, darum sieht es nur so
aus, als wenn es viele waren”. Was aber die Berichte
besonders glaubhaft erscheinen läßt, ist die Ortschaft.
Der von Herodot beschriebene Engpaß kann nur die
Schlucht bei Elim auf der Sinai-Halbinsel sein. Dort
auch muß man sich die Sodomsbuhlerei mit den
biblischen „Wachteln” vorstellen, was aus Ex. XVI, 1
hervorgeht. Auf den ältesten ägyptischen Zeichnungen,
auf einem vorgeschichtlichen Tongefäß11), sieht man
ein geflügeltes Wesen gerade im Fluge dargestellt (Fig.
29). Nur anthropologisch zu deuten ist die Nachricht
bei Herodot IV, 183: „In Aethiopien ,essen'
(geschlechtlich) die Troglodyten von den opbeis und
sauroi und dergleichen herpeta. Davon hätten sie eine
Sprache, die keiner anderen ähnlich wäre, sondern
sie schwirren, wie die Fledermäuse“ (vergl. II, 55).
Die Griechen rechnen demnach die sauroi zu den
herpeta; herpeton wird aber nach Lev. XI, 20, 23;
Gen. I, 20 etc, mit šeres übersetzt; g. sauros ist
deswegen nichts anderes, als eine Umschrift des
semitischen šeres. Das Wort ist offenbar eine Laut-
nachahmung, und die Urbedeutung dürfte „Surrer”
sein.12) Assurbanibal berichtet auf einer geschicht-
lichen Keilinschrift: „Tribut von Sipirmina, deren
Bewohner wie Weiber lispeln”, und Is. XVIII, 1
nennt unmittelbar vor seinem Spottlied Aethiopien

65
das Land silsal, d. h. des „Flügelschwirrens”. Schon
der Name der Ortschaft Sipirmina von sepor deutet
auf Vögel hin. Unter dem Sodomsgesindel in den
Ruinen hört man nach Soph. II, 14 den qol iesurer.
Der geheimnisvolle Vogel 'ait hat nach Jer. XII, 9
Finger, und nach Job. XXVIII, 7 ist er einer der
„vielwissenden Himmelsvögel”. Ich bringe den h.
qol mit den assyrischen geflügelten Dämonen gallu
zusammen. Die Griechen übersetzen den qol mit
phone. Die Phone kommt als Person in Orphei hymni
13, 9 vor. Ebenso häufig werden mit den Sodoms-
schratten erwähnt die benot-ia'anah, ,,die Straußen-
menschen”, „Strauß-Kameelmenschen”, „Sirenen”.
Job. V, 7 hat resep-Menschen, worunter Aqu. und
Sym. „Vogelmenschen” verstehen. Ein vogel-
menschenartiges Ungeheuer, ebenso liebestoll und
blutdürstig wie die geflügelten Ottern, ist die
nächtliche Lilit oder Lamia (Is. XXXIV, 14; Thren.
IV, 3). Die Lamia ist ein Säugetier, denn sie gibt
ihren Jungen die Brüste. Sie ist menschenähnlich,
wie dies aus Darstellungen auf althebräischen
Schalen ersichtlich ist, die Hilprecht13) bei den
Ausgrabungen des Sonnentempels von Nippur
gefunden hat. Die Lamia ist auch eine libysche
Königin, die schöne Jünglinge an sich lockt und sie
wie die Sirenen umbringt. Alte ägyptische Berichte
erzählen von den Greifen (achech) und anderen
Riesenvögeln als von wirklich lebenden Wesen. 14)
Sowohl nach Berosus als auch nach
15
keilinschriftlichen Berichten ) erzeugten die
66
Götter Menschen mit issur-Leibern und Raben-
Gesichtern. Da der Rabe 'aribu heißt, so bedeutet
Arabien nichts anderes als Rabenland. Ebenso oft
wird aber 'arab mit „Riese” oder „Bastard” über-
setzt (Jer. XXV, 24). In der Stadt Borsippa, die der
Artemis und dem Apollo heilig ist, war nach Strabo
739 eine Fabrik für Sodoms-Leinwand. Es befand
sich dort eine große Menge von „Fledermäusen”
zum Sodomsgenuß und zur „Einsalzerei”, d. h. zur
Zucht widerstandsfähiger Bastarde. Borsippa ist
ganz in der Nähe Babels, das nach Apoc. XVIII, 3
ein Stapelplatz unreiner Vögel ist. Strabo 703 erzählt
ähnlich wie Herodot von geflügelten Ottern mit
häutigen Flügeln, die Nachts herumfliegen. Noch der
Koran15) weiß von geflügelten Wesen in Arabien, von
den zwei hochfliegenden Schwänen Allat-(Lilit) und
El-Uzza. Es sind darunter den Engeln nahe-
verwandte Wesen verstanden. Das ganze Mittelalter
hindurch spielen die geflügelten Wesen als Hexen,
Strigen, Lamien, Teufel eine große Rolle. Schon
Stade16) bemerkt, daß die Seraphim himmlische
schlangengestaltige Dämonen sind. Die sepirot
(„Vögel” oder „Zahlen”) sind in der kaballistischen
Literatur Äonen und neben den ophanim und
seraphim erscheinen die jezirot, die man ge-
wöhnlich mit „dienstbare Engel” übersetzt, die
aber offenbar nichts anderes als die issuri sind.
Daß die Engel als Götter verehrt wurden, wissen
wir aus Col. II, 18. Gott kann niemand wider-
67
stehen, denn unter ihm sind die 'ozre rahab,
worunter die Griechen „Himmels-Ungeheuer” (kete
ta hyp' oyranoy) verstehen. Der oberste aller Engel
ist Gott selbst, er ist der Issuru-el, der issuru-Gott,
nach dem sich sein auserwähltes Volk „Israel”
nennt. Alle älteren Väter (Fulgentius, Claudian,
Justinus, Clemens Al.) schreiben den Engeln Körper
zu. „Es läßt sich in der Tat aus der Schrift die
Schwierigkeit nicht entfernen, daß die Engel in
wirklichen Körpern erscheinen”, so muß der Jesuit
Pesch prael. dogm. III, 197 zugeben. Es gibt eine
Menge Engel, gute und böse Engel, sie heißen
Cherubim, Seraphim, Erzengel, Mächte, Kräfte, An-
fänge (archai), Herrschaften und Throne. Besonders
treffend ist der Name „Anfänge”, denn wie wir
bereits gesagt, mußten die issuri einer altertüm-
lichen Tierwelt angehören. Was nun von den Engeln
berichtet wird, läßt deutlich erkennen. daß darunter
Tiermenschen verstanden seien. Gott hat die Engel,
die sich versündigt hatten, nicht verschont, sondern
in die Ketten der Finsternis (g. seirais zophoy), in
den Tartaros verstoßen. Ähnliches berichtet ep.
Jud. 6. Sie traf dieselbe Strafe wie die Sodomiten,
die nach „fremdem” Fleische lüstern waren. Es
haben demnach die Engel ihre ursprüngliche höhere
Stellung durch Sodomsbuhlschaft verloren.
Die Väter, ja sogar der Catechismus Romanus ver-
stehen in dem Satze: „Gott schuf Himmel und
Erde”, unter „Himmel” die Engel. Die issuri haben

68
immer die nähere Bestimmung šamii = „des
Himmels” bei sich. In Job. XV, 15 und Henoch VI
steht „Himmel” für „Engel”. Isidorua Hispa-lensis:
orig. XVI, 26 sagt ausdrücklich, daß Gott am ersten
Tage sieben Werke schuf: Die formlose hyle, die
Engel, das Licht, die oberen Himmel, Erde, Wasser
und Luft. Und orig. VIII, 11, heißen die Engel
Dämonen, die ihren himmlisehen Leib verloren
hatten. Übrigens heißt es Ex. XX, 11, Ps. CVI, 6,
Act. IV, 24: „Gott schuf den Himmel und Erde und
alles was in ihnen ist”.
Der Midrasch Tanchuma (Übersetzung in „Viertel-
jahrschr. f. Bibelkunde”, Berlin, Calvary, I, 356)
hat eine äußerst wichtige Stelle: „Gen. I 20 heißt
es: Es mögen hervorbringen die Wasser den seruššu
mit lebender Seele (d. h. menschenähnlich, sowie
Gen. II, 7 das udumu auch eine „lebendige Seele”
ist) und Geflügeltes ('op) fliege über die Erde.
Unter „es fliege" sind nur die Engel verstanden”.
Es sind demnach die in der Bibel sonst vor-
kommenden „Himmelsflatterer” die Engel. Daß diese
Himmelsflatterer wirklich gelebt haben, dafür hat
die Bibel eine Menge Beweisstellen; so spricht Is.
XXX, 6 von einem Engpaß (wie Herodot) mit ge-
flügelten Seraphen; Job. XLI, 16 nennt die Engel
gar „vierfüßige Tiere (theria)”, die sich vor dem
Leviatan fürchten. Origines: selecta in Job. versteht
unter den „nächtlichen Wächtern” in Job. XXXV,
10 einen Äon, oder Engel. Bekannt ist ja die Be-

69
schreibung des Cherub in Ezech. I; er hat Flügel,
Menschenhände und iesarah-Füße mit Sohlen des
'egel. Er vereinigt in seinem Äußern die vier Tier-
menschen, oder anthropogonischen Elemente, die
vier apokalyptischen zoa (Tiere): das udumu, das
'ariach (pagu), das šur (bezah) und das nešer (issuru).
Nach Is. XXX, 4 waren in Tanis wirklich die
schändlichen Engel. Nach Job. XXVIII, 21 ist die
wahre große Weisheit selbst den „Himmelsvögeln”
versagt. In Ps. CXLVIII, 4 fordert der Psalmist die
„Himmel” auf, den Herrn in Gemeinschaft mit den
„Wassern”, den „Drachen” und „Tehomot” zu
loben. Ebenso in Ps. LXXXVIII, 6; XCV, 11 und
Jer. IX, 10 erscheinen die ,,Himmelsvögel” gar
neben anderen Sodomsmenschen als Beschäler ('iš
'ober). Nach Baruch III, 16 und Job. XL, 24 werden
mit ihnen Sodomsspiele geübt, und nach Os. IV, 3
sterben sie gerade wegen jener Buhlerei aus. Wild
mochten sie noch zu Christi Zeiten gelebt und nur
mehr in den Wüsten gehaust haben; denn dort
wird der Herr vom Satan und den Bestien
versucht, aber von Engeln bedient (Marc. I, 13).
Christus selbst erklärt in Marc. IV, 15, was die
„Himmelsvögel” in IV, 4 seien: es ist der Satan, der
gefallene Engel. Justinus apol. II, 5 sagt klar: „Die
Engel überschritten das Gesetz, sie entarteten durch
Vermischung mit den Weibern und erzeugten
Kinder, die sogenannten Dämonen”. Es ist in Gen.
VI der Fall der Engel, der beneha-

70
'elohim, d. i. der „Gottmenschen”, in gleicherweise
geschildert. Sie fanden Gefallen an den Affen-
menschen, den udumi, und vermischten sich mit
ihnen. Das Buch Henoch VII schildert diese Tat-
sachen in wuchtig schöner Sprache. Nach der
Geburt der dämonischen Riesen herrschte völlige
Wahllosigkeit. ,,Die Menschen versündigten sich an
den ,,Vögeln” und „Fischen” und aßen alles „Fleisch”.
In Buch X fordert Gott den Gabriel auf, ,,die
Bastarde (wörtlich nach Dillmann1) und Sodoms-
kinder von der Erde wegzutilgen”. In Cap. LXXXV,
heißen die Engel bald ,,Farren”, bald ,,Sterne”.
Unter den ,,fleischfressenden Vögeln”, das heißt
Sodomsvögeln, sind in den apokalyptischen Büchern
stets die issuri verstanden.
Das semitische Wort für ,,Stern” ist kokab, es
steht in der Bedeutung von Fürst in Num. XXIV,
17. In dem alten Deborahliede (Jud. V, 20) kämpfen
die ,,Sterne” in Reih' und Glied gegen Sisera. Da es
issuri sind, so verliert der Bericht alles Wunderbare.
Die Sterne und die ,,Gottessöhne”, die ja sonst Engel
sind, loben in Gemeinschaft den Herrn (Job.
XXXVIII, 7). Ebenso ist das Manna ein lebendes,
aber von Gott geliebtes Wesen. Es ist das „Engels-
brot” (Ps. LXXVIII, Sap. XVI, 20). Die Manat
wird neben der Alilat (Lilit) im Koran als fliegender
„Schwan” genannt.17)
In dem babylonischen Heldenlied Inuma-Iliš werden
auch umi neben scheußlichen Ungeheuern wie libu

71
(Leviatan!), ušumgalli, mušrušši und lahami erwähnt.
Die Übersetzung von umu mit „Tag” gibt keinen
Sinn. Da klärt uns nun Clemens Al. prophetica18)
auf, daß die Engel auch „Tage” genannt werden.
Die Engel führen jedoch auch den Geheimnamen
„Feuerwagen”. Beweisstellen: Origines hom. XIV,
in Josua zu Ps. XX, 7; Jos. XVII, 18; Cant VI, 11;
Nahum II, 14; besonders Is. V, 18, wo 'agalah = g.
damalis = I. plaustrum und Is. XXI, 17, wo rekeb =
Beschäler. Deswegen lesen wir in den Tell-Amarna-
Briefen, wie die Könige sich nach dem Befinden der
„Sodomswagen” erkundigen und ihnen Wohlergehen
wünschen. Henoch und Elias und auch Christus
verschwinden in den „Himmeln”, in „feurigen
Wagen”, sie ziehen sich zu den issuri, zu den guten
„Engeln”, in die Wüste zurück. —
Der Gegensatz zu den guten Engeln ist der Teufel.
Paulus wurde bei seinen Kämpfen gegen die
Sodomsunholde vom Satan gepeinigt (II Cor. XII, 7)
und Johannes (Apoc. II, 13) sagt, daß der Satan in
Pergamon wohne. Daß der Teufel ein geflügeltes
Wesen ist, das weiß nicht nur die Volkssage, sondern
auch Paulus in Eph. II, 1, wo er ihn den „Fürst der
Luft” nennt. Die Namen des Teufels bestätigen
meine Annahmen. Er heißt „der altertümliche Wurm”
(Apoc. XX, 2), er ist der geile Asmodaeus (Tob.)
und der Abaddon (Apoc. IX, 11). Durch den Neid
des Teufels ist der Tod in die Welt gekommen
(Sap. II, 24). Nunmehr wird es klar, was die Erb-

72
sünde war, die Sünde, die ins Blut aller Menschen
übergegangen ist, es war die Sodomie. Alle Bibel-
ausleger stimmen darin überein, daß der Paradieses-
Lintwurm (so ist nach Ulfilas zu übersetzen) der
Teufel war. Der nachaš, so heißt der „Wurm”
hebräisch, war keine „Schlange” in unserem Sinne,
denn er hatte (nach Gen. III, 14) Füße. Er war ein
vernünftiges, redendes, daher menschenähnliches
Wesen (Gen. III, 1). Er war sogar ein gottähnliches
oder gottgleiches über 'Adam stehendes Wesen.
Talmud, Sabbath 146 a sagt ausdrücklich, daß der
nachaš die Eva begattet habe. Die Gottmenschen hatten
die Affenmenschen, die Udumu-Menschen sodomi-
siert. Dadurch haben sie selbst von ihrer höheren
Natur verloren, dagegen die udumi gottähnlicher
gemacht und emporgezüchtet (Gen. III, 22). Nach
dem gnostischen Baruchbuch, war der Paradieses-
wurm und der „Baum der Erkenntnis” ein und
dasselbe. Solch ein Bastard aus der Buhlschaft des
Teufels mit dem udumu war Kain, „der aus dem
Teufel ist” (I Joh. III, 12). Nach Beowulf IV. Ges. ist
der deutsche Wassermensch Grindel einer jener
„Urweltsgeister”, deren Vater Kain ist. Die Riesen
und Urweltsunholde waren wegen des gerechten
Gottmenschen Seth sehr groß und von schöner
Leibesgestalt, aber scheußlich wegen des unreinen
Kain (Georgius Cedrenus: comp. hist). Deswegen kann
Christus Joh. VIII, 44 zu den Sodomsmenschen unter
seinen Zeitgenossen sagen,

73
sie seien Kinder des Teufels. Der Teufel ist auch
der Leviatan in Job. XL u. XLI, wie Origines de
princ. III, 2, 1 sagt. Auch der Leviatan wird
„Wurm”, griechisch ophis genannt (das ich mit
dem hebräischen 'op, also den „Himmelsvögeln”
zusammenbringe). Den dritten Teil der „Sterne”, d. i.
der Engel, hat der große rote Drache mit sich zum
Udumu-Affen herabgerissen. (Apoc. XII, 3). Auch
ben-šachar, Lucifer, heißt der Teufel bei Is. XIV, 12.
Er saß früher auf dem Berg des Bundes im Lande
des geflügelten saphon, Typhon, Boreas, im Norden,
im Lande der Greifen. Der Teufel ist der „Fürst der
Luft” (Eph. II, 2; VII, 12), er ist der Sodoms-
Aither, der issuru-Vogel, ebenso wie er in der
Apokalypse Abrahams (ed. Bonwetsch) als Adler
erscheint. Er ist der geflügelte Wurm, in dessen
Arm die ganze Welt lag und liegt (II ep. Joh. V, 20).
Weil der Teufel geflügelt war, hieß er auch beel-
zebub, d. i. der „Fliegen-Beel”.
,,Todte seid ihr in den Sünden (Sodomie). . . mit
Christo aber seid ihr abgestorben, den „Elementen
der Welt (stoicheia toy kosmoy)” (Col. II, 12).
Nun verstehen wir, was die „Elemente” der Alten,
Erde, Wasser, Feuer und Luft zu bedeuten haben!
Durch Christum sollen die Tiermenschen in uns
absterben. Nunmehr verstehen wir die dunkle Stelle
in den Metamorphosen des Apulejus, wo es heißt:
„Ich durchschritt die ,Pforten des Todes', ich betrat
die ,Schwelle der Proserpina' und nachdem ich

74
durch alle „Elemente” gefahren, kehrte ich zurück.” Es
sind dies die „Wege”, von denen Jesus im großen
Logosbuch spricht und die Heraklit den „Weg
hinauf” und den „Weg hinunter” nennt. Es sind dies
die Wege, die das Menschengeschlecht selbst gegangen
ist, die Menschheit der „Kosmos des Kosmos.”19) „Die
Natur der Elemente verwehrt die Enthüllung
(apocalypsis) Gottes.”20) Wir haben den Schleier von
den „Elementen” der Alten weggerissen, der Weg zu
Gott steht uns nunmehr offen!
THEOGNOSIS — DIE
KENNTNIS VON GOTT.
„O, welch' eine Tiefe des Reichtums und der Weisheit
und der Kenntnis Gottes” (Rom. XI,. 33). Freundet
eine Tiefe von überwältigender Pracht und von
überwältigendem Schrecken! Hier werden uns die
höchsten und letzten Rätsel kund, hier werden uns die
Schlüssel des Himmelreichs zuteil, die geheimnis-
vollen Schlüssel, die alles sperren und sprengen.
Schon Euhemerus, den die entartete Kirche ver-
nichtete1), und Saxo Grammaticus behaupten, daß die
Götter eigentlich Urmenschen gewesen seien. In den
Märtyrer-Akten des Apollonius heißt es: „Götter
nennen sie die früheren Menschen”. Die Aegypter
wieder glaubten, daß ihre acht Urgötter Frosch- und
Schlangenköpfe besessen hätten.2) Lucian sagt: „Wenn
du nach Aegypten kommst und nach,

75
den Göttern fragst, so ist es gewiß ein pithekos
(Affe), tragos, ibis oder ailoyros (Affe)”. Deswegen
heißen die Götter auch Dämonen oder „Fremdlinge”
(Deut. XXXII, 16; Ps. XLIII, 20; III Reg. XI, 7;
Ez. XVI, 32, wo sie gar „Mietlinge” heißen). In den
Tempeln der Aegypter gab es eine Menge von
Räumen, deren Bestimmung nicht recht einzusehen
ist. Die „Götter” werden ängstlich bewacht, die
geheimen Kammern sorgfältig gereinigt, die Götter
bekommen an Festtagen Kleider, Halskrägen, Scepter,
Kronen und werden in feierlichen Prozessionen
herumgeführt, oder fahren in verhüllten Barken auf
den Tempelteichen. Bei jedem Tempel befanden sich
Gärten, die mit hohen Mauern umschlossen waren.
Häufig war darin auch ein großer Teich mit einem
Lusthäuschen. Alles Dinge, die den Gelehrten großes
Kopfzerbrechen verursachten. 3) Die Lösung hat
Herodot II, 170: „Es ist auch das Begräbnis eines
,,Gewissen” (Unholdes), den mit Namen zu nennen
ich bei dieser Gelegenheit Scheu trage, zu Saïs in
dem Tempel der Athene. Im Heiligtum ist auch ein
See, auf diesem stellen die Aegypter bei Nachtzeit
vor, was jenem (dem „Gewissen”) widerfahren und
das nennen die Aegypter Mysterien. Aber darüber,
obwohl ich recht gut weiß, wie alles zugeht, halte ich
reinen Mund”. In ägyptischen und griechischen
Sagen gehen Menschenweiber von Göttern
schwanger und im Gesetzbuch Hammurabis § 266
ist von Göttern die Rede, die im Stalle

76
Schläge austeilen. Übrigens heißen ja die Engel,
die wir bereits als Tiermenschen nachgewiesen
haben, in der Bibel „Gottessöhne” und nach Georgius
Cedrenus wurde Seth Gott genannt, wegen seines
leuchtenden Antlitzes. Tertullian ad Marcionem XIII,
berichtet, daß die Alten die vier Elemente als Götter
verehrten, so Thales das Wasser (pagu), Heraklit
das Feuer (bezah), Anaximenes die Luft (issurri),
Strabo Himmel und Erde (udumi), Plato die Sterne
(Engel). Die ganze Astrologie der Alten ist keine
Sternenkunde in unserem Sinne, sondern eine Natur-
geschichte der issuri. Dadurch bekommen die
Schriften der Philosophen, die nach den heute
üblichen Übersetzungen eitle Plattheiten oder gar
Lächerlichkeiten sind, einen gewaltig tiefen Sinn. So
lesen wir z. B. häufig die Behauptung, die Götter
seien sphairoeideis, das mit „kugelgestaltig” über-
setzt wird. sphaira ist jedoch Umschrift des sem.
sepor und bedeutet „vogelgestaltig”, „issuruartig”.
Die Religion wird von den Neueren vom Ahnen-
kult abgeleitet. Der Kult der Urmenschen, der Stamm-
väter des Menschengeschlechtes, ist in der Tat die
Grundlage der Religionen. Kurz und bündig sagt
daher Ps. XLV, 5 und ähnlich I Par. XVI, 26 und
Sap. XII, 24: „Alle Heidengötter sind Dämonen”, d.
i, Tiermenschen. Sie waren Sodomsbestien, mit
denen man Hurerei trieb, wie Ex. XXXIV, 13; Lev.
XX, 2, 5; Deut. XXXI, 16; Jud. VIII, 33; Ezech.
XVI, 36 und andere Stellen beweisen.

77
Sonderbare und wunderliche Sachen werden auch von
den Götzenbildern erzählt. Es wird mit ihnen gebuhlt
(Ez. XVI, 17; XXIII, 37), sie fressen (Ez. XVI, 20),
sie verkriechen sich in den Erdhöhlen (Is. II, 19), sie
gehen (Ex. XXXII, 1) und sie sprechen (Apoc. XIII,
15). Die eidola sind daher durchaus als Lebewesen
aufzufassen. So rollen z. B. die simulacra veterum
deorum die Augen (Ovid: met. X, 693). Das
Heidentum, der Götzendienst, ist Sodomie, und das
wichtigste Gebot des alten Bundes ist nicht, „du sollst
an einen Gott glauben”, das steht in der ganzen Bibel
nicht, sondern: ,,Du sollst keine Tiermenschen-Götter
an meiner Stelle haben” (Ex. XX, 3). Du sollst den
Namen Gottes nicht über einen Sodomsunhold (šawe‘
g. mataios6), 1. vanus) aussprechen, ihn nicht sodomi-
sieren. Wäre die Idololatrie Bilderanbetung gewesen,
so müßte man in Pompeji in den Allerheiligsten der
Tempel die großen Kultstandbilder gefunden haben.
Zur Überraschung der Archäologen fand man nur
verhälthismäßig wenig Bilder und nicht an hervor-
ragenden Plätzen. Wäre das Judentum und Christen-
tum wirklich die Bekämpfung des Bilderdienstes
gewesen, so sind uns die Bildwerke, die in Palästina
und in den Katakomben gefunden wurden, die von den
heidnischen Darstellungen der gleichen Zeit weder in
Inhalt noch in Form abweichen, unverständlich. Plato
hat durchaus nicht die Marmorstatuen angebetet,
während wir eher Fetischanbeter, als Bilderstürmer

78
sind. Auch nicht ein gewisser rein geistiger Mehr-
Götterglaube hat die Heiden von den Juden und
Christen unterschieden. Heiden, wie Plato waren
keine Viel - Göttergläubige, während Juden und
Christen mit ihrem heutigen Engel- und Heiligen-
glauben keine strengen Ein-Göttergläubige sind. —
Die Götter sind ältere Stammformen des Menschen-
geschlechtes und der Menschenrassen, sollte es nicht
möglich sein, daß sie mit altertümlichen Sinnes-
werkzeugen ausgestattet waren? Wir heutigen
Menschen besitzen einige Sinneswerkzeuge, die
scheinbar überflüssige Überreste alter Organe sind.
Gerade diese altertümlichen Organe haben ganz
wunderbare Einflüsse auf manche Lebensvorgänge.
,,Der Hirnanhang (Hypophysis) ist der Rest eines
längst(?) entschwundenen Sinnesorganes, das mit
der Mundhöhle in Verbindung stand. Akromegalie
steht mit Erkrankungen der Hypophysis in Ver-
bindung”.7) ,,Die Nebenniere verursacht die Addi-
son'sche Krankheit. . . sie ist ein uraltes Gebilde, das
Beziehungen zu Einrichtungen bei Fischen und
Amphibien erkennen läßt”. Nahe dem Gehirnanhang
ist ein zweites geheimnisvolles altes Organ, die
Zirbeldrüse, in die die Alten und Cartesius den Sitz
der Seele verlegten. Neuere Forscher erklären die
Zirbeldrüse als Rest des Scheitelauges der
Stegalocephalen. Dieses Organ scheint sich heute
nur mehr bei einigen Tiefseefischen in Tätigkeit
erhalten zu haben. Manche Eidechsen haben auf der

79
Mitte der Scheiteldecke ein Sinnesorgan, das nach
seinem mikroskopischen Bau als Auge aufgefaßt
werden muß.8) Einige Gelehrte glauben in dem dritten
Auge der Saurier ein elektrisches (oder magnetisches)
Organ gefunden zu haben. In der Tat kommt mir auch
die Zirbeldrüse wie ein Branly'scher Cohärer vor,
wobei der Gehirnsand die Rolle der Eisenfeilspäne
vertritt. Für meine Annahme, daß der Gehirnanhang
und die Zirbeldrüse ein elektrisches Organ gewesen
seien, sprechen auch die Versuche des Professors
London in Petersburg, der feststellte, daß die bei
Blinden durch Radiumstrahlen hervorgerufene Licht-
empfindung ihren Sitz im Gehirnzentrum habe. Es
lassen sich demnach durch unmittelbare Reizung der
Sehnerven oder des Sehzentrums Lichtempfindungen
auslösen. Ein nicht minder merkwürdiges Organ ist
die Schilddrüse, die mit dem Cretinismus in
geheimnisvollem Zusammenhang steht. Gerade die
Alpencretins erinnern aufs lebhafteste an die in Fig.
22, 23, 24 und 43 dargestellten Zwerge. Ja sogar
genau dieselben fratzenhaften Gesichter findet man
bei ihnen heute noch. Hiezu kommen noch wichtige
Beobachtungen der Anthropologen an dem Schädel des
diluvialen Menschen.
,,Der Mensch von Taubach, Chelles und Rutot war
sicherlich in vielen Fähigkeiten dem modernen
Menschen überlegen. Ware er es nicht gewesen, wie
hatte sich das Menschengeschlecht bei der rohen
Technik in dem mörderischen Kampfe gegen die vor-

80
weltlichen Ungeheuer erhalten können” (Klaatsch9)?
,,Der altdiluviale Mensch hatte einen stark ent-
wickelten Hinterhauptlappen. Da man gerade dort
die Centren für optische Eindrücke gefunden zu
haben glaubt, so wurde die Meinung geäußert, daß
die altdiluvialen Jäger einen besonders scharfen
Beobachtungssinn besessen haben, während In-
telligenz und Sprache zurückstand” (Klaatsch 10).
Das stimmt wieder mit den alten Berichten: Moses.
der große Prophet, hat eine schwere Zunge, die
Pythia — offenbar ein Tiermensch, bringt ihre Orakel
in stammelnder Sprache vor, die Bibel erwähnt des
öfteren die gastromythoi, d. h. die Bauchredner.
Dazu kommt die Tatsache, daß in vielen Gegenden
die Trottel oder Affen als besonders heilige, der Gott-
heit nahestehende Wesen verehrt werden. Als man
die Ritzzeichnungen des diluvialen Menschen in
Frankreich fand, hielt man die Funde anfangs für
Fälschungen, da sie die Tiere mit einer geradezu
staunenswerten Beobachtungs- und Auffassungsgabe
zur Darstellung brachten (Fig. 1 u. 3). Die ganze
altsteinzeitliche einzig dastehende Kunst ist unbe-
greiflich, wenn man nicht eine besondere Sinnes-
veranlagung voraussetzt. Diese Kunst bricht in
späterer Zeit jäh ab. Ja sogar innerhalb der
geschichtlichen Kunstepochen sind, auch in Babylon
und Aegypten, die älteren Kunsterzeugnisse ur-
sprünglicher und geistvoller. Das sind unerklärliche
Dinge, wenn man sich nicht der Ansicht der Bibel
81
anschließt, die voll tiefer Weisheit sagt: Gottes Geist
blieb nicht in den Udumubastarden (Gen. VI, 3).
Die hellseherischen Menschen, an deren Dasein
niemand zweifeln kann, wenn auch viel Schwindel
mit unterläuft, sind heute hauptsächlich im weißen
Menschen, und zwar gerade im verhältnismäßig
reinrassigsten weißen Menschen, bei den Friesen
und Westfalen am meisten vertreten. (Veleda,
Katharina Emmerich). Andererseits haben auch
gerade die einzigen geflügelten Tiere, die Fleder-
mäuse, Organe und Instinkte, die heute noch den
Gelehrten rätselhaft sind. (Brehm11). Geblendete
Fledermäuse vermögen allen Hindernissen, selbst
gespannten feinen Drähten, auszuweichen (Claus12).
Als Empfänger von elektrischen Wellen eignet sich
ein in der Luft sich fortbewegendes Tier besser,
als ein Landtier. Bekanntlich benützt ja die draht-
lose Telegraphie eigene hohe, senkrecht gespannte
Auffangdrähte.
Der Paradieses-Lintwurm ist nach Gen. III, 1
schlauer als alle anderen Urmenschenwesen. Die
Urmenschen (iešišim; nach Targ. qašiš) und der
Leviatan sind im Besitze großer Weisheit (Job.
XII, 12; XLI, 25). Aber besonders überzeugend ist
III Reg. IV, 31: „Und es war die Weisheit Salomonis
größer, als des Urwelt-Issuru ('eiton ha-'ezrachi)
und des Heman (umu?), und des Cholchol und des
Dorda (Taube?), der Mahol-Menschen.“13) Was diese
Wesen waren, sagt deutlich der vorausgehende

82
Vers 30: „Es übertraf die Weisheit Salomos, die
Weisheit der Urmenschen und Misraim”. Ganz
deutlich heißt es an der merkwürdigen Stelle Eccles. X,
20, daß der geflügelte Baal das „Wort” verkünde.
Gerade der häßliche Silen und der abscheuliche Faun
galten als besonders angesehene Orakelgötter und der
faungesichtige Sokrates rühmte sich, ein Dämonium zu
besitzen. Das Auge der Kyklopen und Wotans Einauge,
das ägyptische Augenamulett und unser in den Kirchen
im Dreieck dargestellte Auge Gottes, die Arimaspen
des Herodot im Norden Europas sind deutliche und
unverkennbare Hinweise. Nach dem Ohm'schen
Gesetze steht der Leitungswiderstand im umgekehrten
Verhältnis zur Wärme. Die Elektricität wird von einem
kalten Leiter besser geleitet, als von einem warmen
Leiter. Die kalten chemischen Strahlen sind die besten
Elektricitätsleiter und man macht die merkwürdige
Beobachtung, daß die Funkentelegraphie in der Nacht
bei Nebel besser arbeitet, als bei Tag und hellem
Sonnenschein. Durch Versuche bin ich zur Aufstel-
lung folgenden Gesetzes gelangt, das ich hiemit zuerst
ausspreche: „Die chemischen, gekühlten ultravioletten
(oder gleichwertigen) Strahlen entsprechen in ihrem
Verhalten und in ihren Wirkungen einem dicken,
stromdurchflossenen Draht. Das umgekehrte ist von
den ultraroten (oder gleichwertigen) Wärmestrahlen
auszusagen. Alle Gesetze, die für stromdurchflossenen
Draht gelten, gelten auch für die Strahlen. Unter-

83
brechung oder Verstärkung eines Strahles induciert
Ströme in einem benachbarten parallelen Strahl”. Auf
Grund dieses Gesetzes wird man künftig die
Lichtmaschinen bauen können, indem man alles, was
heute an den elektrischen Kraftmaschinen Eisen ist,
durch gekühlte (flüssige Luft) ultraviolette Strahlen
ersetzen wird, während an Stelle der Wicklungen die
ultraroten, gewärmten Strahlen treten werden. Die
Metalle leiten den Strom nicht deswegen besser, weil
sie Metalle sind, sondern deswegen, weil sie stets
kühler als die Umgebung sind. Sie zeichnen sich auch
optisch infolge des metallischen Glanzes vor den
anderen Gegenständen aus. Gelingt es, einen beliebigen
anderen Körper abzukühlen und ihn mit leitenden
Strahlen zu umgeben oder zu durchleuchten, so muß er
ebenso leitend werden, wie ein Metall. Umgekehrt,
nehmen wir dem Metall den ihm eigentümlichen Glanz
und erhitzen wir es, so büßt es seine Leitungsfähigkeit
ganz oder teilweise ein. Die eigentlichen Leiter sind
demnach die Strahlen! Zwischen den Himmelskörpern
wirken bekanntlich ganz ungeheuer große Kräfte
(Gravitation). Nur der Strahl kann ihr Vermittler und
Träger sein. Nur auf diese Weise läßt sich erklären,
daß die Materie im ganzen Weltenraum aus denselben
chemischen Elementen wie die Erde besteht, worüber
uns die Spectralanalyse in völlig sicherer Weise aufge-
klärt hat. Die elektrischen Sinneswerkzeuge finden sich
hauptsächlich bei Wesen ausgebildet, die im
Dunklen

84
leben. Der Tiefseetintenfisch, die Fledermäuse, die
hellseherischen Friesen im Nebelland, die Saurier
mit dem elektrischen Scheitelauge in einer gleichfalls
dämmerig dunstigen Welt, die weisen Nibelungen-
zwerge stehen in einem merkwürdigen und auf-
fallenden Zusammenhang mit den Ergebnissen
neuester naturkundlicher Forschungen. Origines de
princ. VIII sagt, vom Teufel gehe Kälte aus und
Job. XXXVII, 9 behauptet dasselbe von den mezarot
(mušruššu). Apollonius hist. mir. XXIV sagt, bei den
Kelten gebe es ein Volk, das bei Nacht besser sehe,
als bei Tag. Heimdallr-Jring, der auf der Atlantis,
,,dort wo die Sonne versinkt”, geboren ist, sieht
hundert Rasten weit. Die Orakel werden in Höhlen
und im Dunklen erteilt. In der Nacht wird den
Weisen der Rat. Die Elektricität ist die
„Offenbarung” und die „Begeisterung” (Inspiration).
Was wir mit dem Auge der Wissenschaft mühsam
und nur im Spiegel sehen, das sahen die Alten durch
ein anderes Gesicht. Deswegen ihre erstaunlichen
Kenntnisse über Urgeschichte. Die göttliche Elektrici-
tät hat sie ihnen vermittelt! Die Götter waren aber
nicht nur lebendige elektrische Empfangsstationen,
sondern auch elektrische Kraft- und Sendstationen.
Elektrische Fische gibt es bekanntlich heute noch.
Der merkwürdige Tiefseetintenfisch hat sogar
elektrische Leuchtorgane. Wir müssen nun fragen,
woher diese Tiere die elektrische Kraft nahmen. Die
hier besonders zu berücksichtigenden Dinosaurier
zeichnen sich durch
85
anscheinend höchst unnütze Panzer mit Platten und
Stacheln aus. Sie dienten offenbar — ein anderer
Zweck ist nicht zu finden, und die Natur macht nichts
Zweckloses — als elektrische Saugspitzen und
Saugflächen. Zur Erzeugung elektrischer Kraft nach
Art einer Wimshurst'schen Influenzmaschine konnten
leicht auch die Flügel der issuri dienen. Ist meine
Ansicht richtig, so muß sich auch irgendwo der Sitz
der elektrischen Kraft feststellen lassen. Der
Ansammler (Accumulator) mußte sogar einen großen
Raum beansprucht haben. Es ist nun bemerkenswert,
daß die Dinosaurier in der Lendengegend eine
gewaltige Anschwellung des Rückenmarks besessen
haben, die doch irgendwie begründet sein muß. —
Ganz ernste Forscher haben in neuester Zeit das
Vorhandensein von Strahlen nachgewiesen, die vom
Menschen ausgehen (N-Strahlen). Ja sogar
magnetische Kräfte sollen tätig sein. Job. V, 7 spricht
ausdrücklich von „Blitzmenschen.” Der Teufel fährt
wie ein Blitz nieder. Die Cherubim verteidigen mit
lodernden Blitzen den Lebensbaum (Gen. III, 24), das
heißt die Edelmenschheit gegen die udumu (Adams)-
Riesen.
Die Wirkungen der elektrischen Strahlen sind jedoch
nicht gleichartig. Die eine Art von Strahlen bewirkt,
wie neuestens durch zahlreiche Versuche erwiesen
wurde, Heilungen, die andere erweckt Krankheiten.
Ebenso geht auch von den Göttern Genesung und
Krankheit aus. Eine bedeutsame Rolle spielt jedoch,

86
das wird erst die Zukunft lehren, die Strahlung in
dem Geschlechtsleben. Man weiß, daß positive
Elektricität das Wachstum der Pflanzen hemmt,
negative Elektricität fördert.14) Wärme fördert die
Geschlechtsreife. Rote Strahlen wirken auf Blätter
anregend, 15) Blatternkranke genesen in roter-
leuchteten Zimmern ohne Narben. Der amerikanische
Prof. Loeb hat Seeigeleier parthenogenetisch durch
Erhöhung des osmotischen Drucks im Seewasser
entwickelt. Nelson und Fischer haben erfolgreich
nachgeprüft und bei Seesternen durch Wasserstoff-
ionen bei Anneliden durch Kaliumionen die gleichen
Ergebnisse erzielt. Die Eier des Seidenspinners
können sowohl durch mechanische als chemische
Reize, entweder durch Bürsten oder Schwefelsäure zur
Entwicklung gebracht werden. Es ist also zur
Befruchtung des weiblichen Eies durchaus nicht das
Männchen notwendig. Es gibt gerade unter den neueren
Forschern viele, die annehmen, daß die Befruchtung
nur durch Reizung veranlaßt werde. Ob nun die
Reizung durch den Samen, oder durch ein anderes
chemisches oder mechanisches Mittel geschieht, ist
gleichgültig. Der Chemismus ist aber nicht wesentlich
von Elektrismus verschieden. Es ist wahrscheinlich,
daß Befruchtung des weiblichen Eis auch durch
elektrische Strahlen, und zwar meiner Ansicht durch
ultrarote und Wärmestrahlen möglich sei. Denn die
entgegengesetzte Strahlenart, die ultravioletten und
verwandten Strahlen ent-

87
fruchten, wie dies die Versuche Dr. Alber's-Schön-
berg erwiesen haben. Inwiefern Chemismus und
Elektrismus bei der parthenogenetischen Be-
fruchtung der Bienen und Ameisen beteiligt sind, ist
einstweilen noch nicht völlig geklärt, aber ähnliche
Kräfte sind gewiß vorhanden. — Mit derartigen
Absonderlichkeiten in der Fortpflanzung ist stets
Zwittertum verbunden. Ebenso merkwürdig ist es,
daß die Fledermäuse im Herbst befruchtet werden,
sich die Frucht aber erst im Frühjahr entwickelt. Nach
der Begattung ziehen sich die Fledermausweibchen
von den Männchen zurück und führen ein gemein-
sames Amazonenleben.16) Diese Fledermäusinnen
befruchten sich sozusagen ein zweitesmal selbst. Nun
werden uns auf einmal die Fascination und die
Jungfraugeburten der Alten verständlich. Der Apis
wird aus einer Kuh geboren, die durch einen
„Himmelsstrahl” (Strahlen eines Engels) befruchtet
wird (Her. III, 27). Sobald Belial ein „Steinernes
Standbild” (Affenmenschen) ansieht, wird es
schwanger und gebiert ihm den Armilus (Midrasch).
Es soll heute noch Fakire geben, die das Wachstum
befördern oder hemmen können. 17) In den meisten
alten Gesetzbüchern wird das Behexen von Männern,
so daß sie zeugungsschwach werden, strenge bestraft.
Zwitter kommen auch heute noch unter Menschen
nicht allzuselten vor. Man nimmt heute allgemein an,
daß der Embryo ursprünglich zwitterig sei. Das

88
weibliche Schamglied selbst ist eigentlich zwitterig.
Denn der Kitzler ist nichts als ein verkümmerter
penis. Eine merkwürdige Erscheinung ist die Tat-
sache, daß Inzucht die Entstehung von Zwittern
befördert. Nach der Bibel und vielen Auslegern soll
der „Mensch nach dem Ebenbilde Gottes” in Gen.
I, 26 (der nicht das udumu in Gen. II, 7 ist),
ebenso die „Gottessöhne” und Sethiten Zwitter
gewesen sein. In allen Mythologien ist der Urgott
ein Zwitter. So sagt der ägyptische Thum: „Ich bin
der große Gott, der sich selbst zeugt.”18) Zeus
gebiert die Athene. Ymir, der deutsche Urgott, zeugt
mit sich selbst. Ymir und die Walküren leben noch
heute im Baiern- und Österreichervolk als heil.
Kümmernis, die als bärtiges Mannweib verehrt
wird,19) fort. Aus dem Koran geht hervor, daß man
die Engel gleichfalls als Mannweiber gedacht hat.
(Sure. XXXVII, 150, XLIII, 18.) Die Engel sind die
uranische Aphrodite der Griechen. Herodot I, 105
und IV, 67 berichtet von den skythischen Mann-
weibern, die jedermann als solche sehen könne;
ihre Zwitterschaft rühre daher, weil sie den Tempel
der Aphrodite Urania in Askalon geplündert hatten,
d. h. sie hatten daraus die Issuri-Menschen weg-
geführt, sie sodomisiert, und die Kinder waren dann
Zwitter geworden. Wir begreifen nun auch, warum
die Bewohner von Sodom, auf die Engel, die Lot
besuchten, so lüstern waren. Plinius VIII, 3 betont,
daß es Hermaphroditen gebe, die man seinerzeit

89
als „Wunder” gehalten, zu Plinius' Zeiten aber zur
Befriedigung der Lüste dienten. Loki heißt der
„weiblich gebärende”, wie denn überhaupt, soweit ich
beurteilen kann, der blonde reinrassige Germane die
meiste Neigung zur Zwitterbildung hat. Es ist
bezeichnend, daß gerade für das reinrassige Nord-
deutschland der Sachsenspiegel eine eigene Gesetz-
bestimmung über „Allzuviel” (Zwitter) hat. Für das
ehemalige Dasein echter und beidseitiger Zwitter
spricht ferner der ganz sonderbare Brauch des
Männerkindbettes. Bei Geburt eines Kindes muß sich
in manchen Gegenden der Vater niederlegen und sich
gebärden, als ob er das Kind geboren hatte. Dazu
muß man bemerken, daß es wirklich milchende Männer
gibt (Klaatsch: Entw. d. Menscheng. 62). Daß die Karer
ein strenges Mutterrecht hatten, daß bei den Germanen
die weisen Frauen (Walküren, seligen Fräulein) in so
hohem Ansehen standen, ist für mich ein fernerer
Beweis für das ehemalige Dasein von Amazonen.
Bei den Hebräern wurde das Kind vom Ziehvater
adoptiert, indem er es auf seinen Schoß setzte und so
andeutete, daß das Kind von ihm geboren worden sei.
In einer Hymne des Orpheus heißt es schön: „Zeus der
Erste, Zeus der Letzte, Herrscher des Blitzes . . . .
Zeus war Mann, Zeus war unsterbliche Jungfrau.”
Und fragt man mich nun, was ich unter der Gottheit
verstehe, so sage ich: Ich verstehe darunter die
Lebewesen der ultravioletten und ultraroten

90
Kräfte und Welten. Sie sind in der Vorzeit leibhaftig
und in voller Reinheit herumgegangen. Heute leben sie
fort in den Menschen. Die Götter schlummern in den
verafften Menschenleibern, es kommt aber der Tag,
da sie wieder erstehen. Elektrisch waren wir,
elektrisch werden wir werden, elektrisch und göttlich
sein, ist eins! Durch das elektrische Auge waren die
Vormenschen allwissend, durch ihre elektrische Kraft
allmächtig. Der Allwissende, der Allmächtige, er hat
das Recht, sich Gott zu nennen!
PATER — DER GÖTTER-VATER.
Nach den von uns untersuchten Quellen hatten mehr
oder weniger alle „Elemente” elektrische Sinne und
Kräfte, doch in hervorragenderem Maße die issuri-
Wesen. Deswegen lesen wir auch an vielen Stellen der
Bibel von einer Gleichstellung der Heidengötter mit
Jehovah. Der Teufel gilt als fast ebenbürtiger Gegner.
Gott steht in der Versammlung der Götter (Ps.
LXXXI, 1), es sind viele Götter und Herren, sagt
Paulus (I Cor. VIII, 5). Der Heiden Götter sind nicht
wie der Gott Israels. Sie sind aus dem Sodoms-
Rebacker (Deut. XXXII, 31 ff.). Da müssen wir
nunmehr erwägen, ob der Judengott ebenfalls nichts
anderes war, als eines jener elektrischen Ur-
weltswesen. In der Apocalypse Abrahams (ed.
Bonwetsch) cap. XXIII heißt Gott der „Vorweltliche”.
Die Gnostiker hielten den Demiurg und Gott den

91
Herrn für ein Tier1) und Clemens Al. sagt2): „sie
verehren den Korax (Raben) als den Engel Gottes.” 1)
Cerinth nannte Gott einen Engel (Tertull.: adv. omn.
haer. III), die Naassener verehrten die gute Schlange
(nachaš) als Gott und Schöpfer des Alls. Der „Name”
Gottes lebt in den Engeln (Ex. XXIII, 21). Nach
den Aussagen der Vater ist die oft und oft erwähnte
Weisheit h. chakma = Gott. Von der chakma
werden merkwürdige Dinge ausgesagt. Sie war schon
in der Urzeit, noch vor den udumi und den pagutu
(Prov. VIII, 23). Die chakma wird im ganzen alten
Schrifttum als Lebewesen aufgefaßt.
Im neuen Testament ist die häufigste Bezeichnung
für Gott: 'ab = Vater. Christus sagt zu vielen
Gelegenheiten (Mat. XXII, 14), daß er das alte Gesetz
durchaus nicht aufheben wolle, dabei aber taucht
auf einmal im neuen Testament der „Vater” als
gebräuchliche Bezeichnung für Jehovah auf, ohne
daß man weiß, wieso. Viel häufiger erscheint da-
gegen im alten Testament als 'ab d. i. wie über-
setzt wird, die „Wolke”. Nun sagt Origines hom. V
in Ex., daß „Wolke” der „hl. Geist” sei, den wir uns
heute noch gemeiniglich als Taube vorstellen. 'Ab
aber bedeutet im Aegyptischen den Ibis. „Osiris der
Ibis (hab), der Selige” heißt es im Hermes Tris-
megistos. Dem Osiris war der Ibis und Hundskopf-
affe heilig. Die „Wolke” ('ab), von der Ex. XIV,
19 die Rede ist, geht vor den Israeliten her, sie ist
bei Tag dunkel und leuchtet bei Nacht. In III.

92
Reg. XVIII, 44 steigt ein 'ab in Menschengestalt aus
dem Meere auf und beginnt zu sprechen. In Is.
XIV, 14 will sich der Teufel Gott gleichstellen,
indem er zur Höhe der „Wolken” emporsteigt. ”Wer
unter den ,Wolken' kann sich Gott gleichstellen“?
(Ps. LXXXVIII. 7,)3) In der „Wolke” 4) spricht der
Herr (Ps. XCVIII, 7). Das Haus wird erfüllt von der
„Wolke”4) (Ezech. X, 4). Überall ist darunter der
Herr verstanden. Ovid: met. 244 kennt „Wolken-
kinder.” Zeus führt bei Homer den Beinamen der
„Wolkenführer”. Das griechische Wort für „Wolke”
ist nephele und entspricht dem deutschen „Nebel”.
Daß Jehovah eigentlich der Ibis ist, dafür bringt
Herodot die besten Beweise. Wir werden unten
sehen, daß Jehovah = Osiris ist. Osiris ist aber =
Ibis. Osiris ist derselbe mit dem griechischen
Dionysus (Her. II, 144). Jehovah ist nach neueren
Forschern = Jakchos = Bakchos, dessen Gefolge
die gezähmten Tiermenschen bilden. Dazu kommt
noch, daß die bakchischen Mysterien nichts anderes
sind, als die Lehre der Bibel. So wie Jehovah ist
der ägyptische Ibis der Feind und Bekämpfer der
anderen, niederen Sodomsschratte, wie dies aus
dem beschriebenen Kampf der Ibisse mit den ge-
flügelten Ottern hervorgeht. Herodot II, 76 unter-
scheidet ausdrücklich zwei Arten des Ibis. Die eine
habe Kranichbeine 6) (sowie Fig. 33) und ein ,,ge-
bogenes Antlitz” (prosopon epigryphon) und die
Größe des Krex. Eine zweite Art habe aber Beine

93
wie die Menschen.5) Der Ibis, ein menschenähnliches
Wesen, ist es offenbar, gegen den sich Ovid in
seinem berühmten, aber völlig rätselhaften Schmäh-
gedicht, ,,der Ibis” wendet. In diesem Gedicht liegt
der ganze Hass des in Sodomiterei versunkenen
Heidentums gegen die sodomsfeindliche Jehovah-
und Christus-Religion. In dem Gedicht heißt es
unter anderen: ,,nicht gebe sich Vulkan, nicht gebe
sich Aër dir, nicht nehme dich Tellus, nicht nehme
dich Pontus auf. Mit bebender Lippe bettle um
Krumen, sei ewig im Elend, dess' freue sich Mann
und Weib . . . des Carnifex Faust schleppe dich
(ins Amphitheater), unter dem Beifallsklatschen des
Pöbels. Selbst die ,,Flammen”, die alles erfassen,
fliehen dich. Es verweigert die Aufnahme des ver-
haßten Körpers die Humus,. . . Es zerfleische dich
auch die Horde der wachsamen Hundsköpfe, es
mögen zerreissen Strymonische, rasende Weiber dir
das Gebein”. Das stimmt alles nicht für den harm-
losen Ibisvogel, das hat viel mehr Ähnlichkeit mit
dem, was über den Phönix und den Salamander
berichtet wird. In der Bibel kommt der Ibis als
iansup Lev. XI, 17, Deut. XIV, 6, Is. XXXIV, 11
immer in Verbindung mit dem in den Ruinen
hausenden ,,Schwan” (h. tinšemet, nach Targ.
,,Salamander”) vor. Der aramäische Ausdruck für
iansup ist qipod, das ein affenartiges Tier bezeichnet.
Nach Is. XXXIV, 15 ist es dasselbe wie qipuz (Pfeil-
schlange) und Raši erklärt es mit harisum (1.

94
ericius). Es ist von besonderer Bedeutung, daß in
der Bibel so häufig von der kabod des Herrn die
Rede ist, was die Alten mit ,,prächtige Erscheinung”
(gloria) übersetzen. Zeus raubt als Adler den Gany-
med und Wodan den Odhraerir; in Helgakvidha
heißt es: ,,In der Urzeit, da Adler sungen”. Die
gute Schlange, die alles belebte, ist nach den
Naassenern Gott.6) Die Bibel im Urtext gelesen,
sagt durchaus dasselbe. Der in den arabischen
Märchen so häufig vorkommende Menschenvogel
Roch ist dem Worte nach derselbe wie der ruach,
der hl. Geist, der Gen. I, 2 über den Wassern
schwebt. Das an dieser Stelle verwendete Zeitwort
rachap hat in Deut. XXXII, 11 die Bedeutung von
„brüten”. Die Quichen (Indianer) sagen, der Schöpfer
sei als gefiederte Schlange über den Urwassern
geschwebt.7)
Das Wort „Geist” in der Bibel ist stets sachlich als
Lebewesen zu fassen. Der Geist hat in Os. IV, 19
Flügel. Demnach ist II Cor. III, 47, „Gott ist ein
Geist”, zu deuten: Gott ist ein geflügeltes Wesen,
ganz im tierkundlichen Sinne gesprochen. Gott hat
Flügel und fliegt; so Ps. XVI, 8; XVII, 11; XXXV,
8; XLII, 8. In Ps. LXII, 7 heißt es: „Dein gedenk ich
unter den ešmerot, du bist mein 'ezer, im Schatten
(sel) deiner Flügel frohlock' ich”. In Ps. LXXVII, 14
haben wir die Erklärung für iansup. Jan = Taube,
sup = Otter. Die Griechen übersetzen unbestimmt
mit kleros. Kleros ist nach Aristoteles: hist. anim.

95
ein geflügeltes Tier. Alle Beziehungen vereinigt
Ps. CIII, 4, wo die „Dienst-Engel” (mešarot) und
Gott in der 'abim- (Ibis) und rekub- (Feuerwagen)
Gestalt beschrieben werden.8)
Die Erscheinungen Gottes in der Bibel lassen stets
auf ein geflügeltes Wesen schließen. So ist Ex.
XXIV, 10 von der Gestalt eines sapir und eines
Himmelswesens9) die Rede. In Gestalt der Seraphim
erscheint Gott Is. VI, 1. Am Chabor-Flusse zeigt
sich der Herr in körperlicher Gestalt dem Ezechiel
(I, 1 ff). Wieder erscheint die Ibis-Wolke, und der
Lichtglanz. Gott hat die Gestalt des „Elektron” oder
nach einer Leseart in der Hexapla der „Iris“ (h.
chašmal). Gott vereinigt in sich die Gestalt aller vier
anthropologischen Elemente (v. 5 u. 6). Diese meine
Auslegung wird durch Strabo 761 bestätigt. Gott hat
iesarah-Füße und die Fußsohle des 'egel und im
ganzen die Erscheinung der qalal-Otter (nechošet
qalal).10) Die Stimme Gottes klang, wie die der Wasser-
(v. 24) und šadi-Wesen. Eine besonders beweis-
kräftige Stelle für die Zugehörigkeit Jehovahs zu den
geflügelten Menschenwesen, ist Habakuk III, 5, wo
Gott von Teman11) kommt, wo er wieder von
Strahlen umlodert ist und wo die Gestalt seiner
Füße den Füßen des Teufels (rešep) ähnlich ist. Die
anderen Übersetzungen sagen: Füße des
„Geflügelten”, die Syrer gar „tor-Füße”, d. h.
Taubenfüße. Da resep auch der Blitz heißt, da durch-
wegs auch immer von Lichtern die Rede ist, so

96
haben wir Grund genug, an tierische Elektricität zu
denken, umsomehr als die Wirkungen dieser Art von
Elektricität an die Dunkelheit gebunden sind und von
Jehovahs elektrischen Kräften vorzüglich in der Nacht
und Dämmerung die Rede ist. Gen. XV, 17 ist zu
lesen: „Als die Sonne untergegangen war, entstand
Dunkel der Finsternis und es erschien der dampfende
tanur und loderndes Feuer”. Ebenso wie tanur ist auch
der „Dornbusch” (Ex. III, 2) ein Lebewesen. — Gott
hat die beiden Eigenschaften der elektrischen
Strahlen, er belebt und er tödtet, er heilt und er
macht krank (Deut. XXXII, 39; Is. XL, 7), und
schleudert Blitzstrahlen (Deut. XXXII, 41; II. Reg.,
XXII, 9 ff.; Ps. LXXVI, 19; CXLIII, 5; Ezech. I, 14).
Auch die Kälte, die zur Leitung der Strahlen
notwendig ist, ist vor Gottes „Antlitz” (Ps. CXLVII,
17). Ez. VIII, 1 hat Gott Hände und das Aussehen
eines Mannes ('iš; nach Vulg. Feuer) und des Elektron.
Daß die „Bundeslade” elektrisch war und deswegen
einen jeden niederschmetterte, der sie berührte, ist
schon von vielen vor mir behauptet worden. Die
geheimnisvolle šekinah, die „Wolke”, die sich auf die
Lade herabsenkt, ist der lebendige, elektrische
Jehovah. Denn šekinah bedeutet in Job. XXVI, 5 ein
den Riesen (repa'im) ähnliches oder verwandtes
Lebewesen. Es ergibt sich die Körperlichkeit Gottes
auch daraus, daß Gen. I, 26 der himmlische Adam
nach dem salam und demut, d. h. nach der körper-
lichen Gestalt Jehovahs, gebildet wird und zwitterig

97
ist. Der „Engel Gottes” erscheint oft genug den
Propheten, er ißt sogar bei Abraham als Tischgast.
Schon der Anblick Gottes tödtet (Ex. XX, 19), wie
auch Zeus durch sein Erscheinen Semele tödtet.
Jehovah belebt aber auch. Wollen die Weiber nicht
gebären, dann kommt der „Gottes-Engel” und weckt
die Empfängniskraft (Sarah, Elisabeth). Semeles Sohn
ist Bakchos, der dem Jehovah gleichgesetzt wird.
Bakchos ist aber auch Dionysos und dieser ist nach
Herodot II, 145 dem Osiris gleich. Manetho erzählt
nach Josephus (c. Apion. I, 26), daß sich die Juden
einen „Heiligen” aus Heliopolis, den Osarsip, als
Führer nahmen. Osarsip ist offenbar Gott Israel. Das
sip = sup bedeutet geflügelte Otter 12). Osiris ist
demnach gleich „Israel” und dieses gleich issuru-el.
Auch die ägyptische Deutung von Osiris = Us-ir d.
h. Sitz des Auges, ist nach dem vorher Erwähnten
verständlich. Osiris heißt auch wnn; setzen wir an
Stelle des „Osar” in „Osarsip” wnn ein, so kommen
wir auf das biblische iansup = Ibis. Osiris ist ein
„ätherisches Wesen”, so behauptet Hippolyt. ref. 142.
Osiris ist der Feind der Sodomie, geradeso wie der
Gott Israels. Osiris ändert die urmenschliche
Lebensweise der Aegypter 13). Zu Abydos ('ab =
Wolke! Ibis!) verehrt man den Osiris, aus dessen
Tempel „Flötenspieler” und „Citherschläger” verbannt
sind, ebenso wie aus Jehovahs Tempel (Strabo 814).
Jehovah ist einer der issuri. In einem Gnostiker-
Hymnus heißt er:

98
Esar Vater!14) Nach Koran IX, 30 ist: Esra ein
Gottessohn, d. h. Engel. Ps. CX, 1 sagt: „Ich preise
dich o Jehovah in meiner ganzen Seele, dich im
Kreise der issuri.” Deut. XXXII, 15; XXXIII, 5; Is.
XLIV, 2 heißt Gott, der Gott iešurun; den Ort, wo die
Bundeslade stand, nannte man nach I. Reg. VII, 12
Ezer-Stein. Oft und oft heißt Gott 'ezer, was
gewohnlich mit „Helfer“ übersetzt wird.
Was die Bibel über den Gott Israels aussagt, das
schreiben die griechischen Weltweisen dem Aither
(issuru) zu. Die Söhne der Nyx (vrgl. h. nachaš) sind
Aither und Hemere. 15) Hemere ist aber ein Engel.
Von Orpheus stammt der Satz: „Eins ist Zeus, eins
Aither, eins Helios, eins Dionysos, ein Gott in allen,”
ebenso wie Jehovah in seiner Gestalt alle
anthropologischen Elemente in sich vereinigt. Denn so
singt Orpheus: „Zeus der Erde Wurzel, und des
gestirnten Himmels. Zeus, das Wesen der Winde, die
Kraft des Feuers, der Mond, die Sonne, der König, der
alles geboren”. Aisohylos sagt: ,,Zeus ist Aither,
Zeus ist Ge (Erde)” und Anaximander nennt den
Aither göttlich und unsterblich. Tiefsinnig bemerkt
auch Stobäus: ecl. p. 296: ,,Denn aus dem Aër (Luft)
ist alles entstanden und zu ihm kehrt es zurück”. Von
Gott heißt es in der Sibylla III, 11, er wohne ihm
Aither und zeuge sich selbst, sei unbestimmbar (der
zoologischen Systematik nach) und sehe Alles.
Die verschiedenen Namen, die Jehovah in der Bibel

99
führt, bestätigen durchaus meine Auffassung. Gott
führt den Namen 'el. Das g. Helios = Sonnengott
halte ich für verwandt. Heliopolis ist das Heiligtum
des Osiris und Ibis.. Gott heißt Mal. IV, 2, der Zedyk-
Helios. In Helios hat Gott seine Behausung (Ps.
XVIII, 6). Damit findet auch eine weltberühmte
Bibelstelle ihre Erklärung. Der Helios und die
Selene (h. iarech), die in Jos. X, 12 stehen bleiben,
sind issuri, die gegen die Affenmenschen kämpfen.
Häufig wird Gott adoni genannt. Er ist in der Tat
Liebesgott wie Adonis, und Ulfilas übersetzt daher
richtig Frauja, d. i. Gott Froh. Ps. XVI, 15 wird
von der tamunah Gottes gesprochen. Ich verweise
auf das bereits besprochene Wort tamewan. Für-
wahr, Gott ist ein „verborgener” Gott (Is. XLV,
15).16) Jehovah ist der höchste unter allen chaiim,
das ist menschenähnlichen Urweltswesen (Ps. CXIV,
9). Seine Erscheinung ist schaudererregend (Job.
XXVIII, 28, Prov. IX, 10 etc.). Ebenso wie die
Sodomswesen führt Gott den Geheimnamen „Stein”.
Berakoth 5b sagt ausdrücklich, daß unter „Fels” in
Job. XVIII, 4, der „Heilige” verstanden sei. Der
,,Stein der Urweltswesen” heißt Gott in Is. XXVI, 4.
Er wird genannt 'adi-ad. Unter den Aditen ver-
stehen die Araber Urmenschen von riesiger Größe
und gewaltiger Kraft, die Steinblöcke mit Leichtig-
keit hoben. „Stein” heißt Gott auch in II. Reg.
XXII, 3; Ps. LXI, 8; Is. XXX, 29 etc. Unter den
brennenden „Steinen” im Gottes-Garten (Ez. XXVIII,

100
13) wird das „Gold der Gottesherrlichkeit” genannt.
Ex. III, 2 zeigt sich dem Moses der Engel des
Herrn im Flammenfeuer aus einem tok-seneh. Im
ägyptischen heißt der Ibis auch tech und III Reg. X,
22 und II Par. IX, 21 sind die tukiim „Pfauen”, die
mit Affen aus Tarsis dem König Salomon gebracht
werden.17) Das Wort g. batos (für „Dornbusch”)
kommt bei Aristoteles hist. anim. als Bezeichnung
für eine Rochenart vor.
So kann denn mit Recht Deut. IV, 24 und Hebr.
XII, 29 Gott ein verzehrendes Feuer nennen. Er
war lebendiges, elektrisches „Feuer”.
PNEUMA — DER GÖTTER-GEIST.
Das alte Tabene war zugleich das Heiligtum des
Osiris und des geheimnisvollen bennu-Vogels. An
derselben Stelle, wo Herodot vom Ibis spricht, er-
wähnt er auch (II, 73) den Phönix, der dasselbe ist
wie der bennu-Vogel. In einer ägyptischen Schrift ist
zu lesen: „Ich bin der große Gott, der sich selbst
schuf, ich bin der große Phönix, der in Heliopolis
ist... Ich bin der Erwählte der Millionen, der aus dem
Lichtreich hervorgeht.” Man ruft ihn an gegen die
Unholde des Wassers1). Das ägyptische Zeitwort
fenuh bedeutet „sich selber zeugen”. Da wir nun
gehört haben, daß „verbrennen” soviel heißt wie
„begatten”, so verstehen wir nunmehr die Berichte
der Alten, die sagen, daß sich der Phönix selbst
„verbrenne” (Ovid: Metam. XV,

101
389 ff.). Sehr verläßliche und glaubwürdige Geschichts-
schreiber wie Diocassius und Tacitus berichten von
dem Erscheinen des Phönix. Tacitus2) erwähnt einen
Phönix, der 28 nach Christus, also gerade zur Zeit,
da Jesus nach den Evangelien predigend
auftrat, in Aegypten erschien und griechischen und
ägyptischen Gelehrten sehr viel zu denken gab. Der
Phönix wird nicht selten als geflügelter
8
menschenähnlicher Genius dargestellt. ) Auch Plinius
berichtet von ihm. Er soll ein sehr hohes Alter, gegen
500 Jahre, erreichen. Heliogabal verspricht seinen
Spießgesellen als besondere Leckerei einen Phönix
(Lampridius: Heliog. c. 24). In dem Schrifttum der
älteren Kirche werden Christus und Phönix immer
zusammengestellt. Clemens der Römer I ad. Cor. 25
sagt, daß Gott durch einen Vogel (d. i. Phönix) die
„Größe seiner Verkündigung” dargetan habe. Und in
den apostolischen Constitutionen V, 7 heißt es ganz
sonderbar: „Wie nun die Heiden sagen, daß uns durch
einen Unvernünftigen 4) (? alogos) die Auferstehung
gezeigt ward, weshalb schmähen sie unsere Lehre,
wenn wir bekennen, daß der, welcher durch seine
Macht das Nichtwesen (to me on) in ein Wesen
verwandelte, auch das Aufgelöste zur Auferstehung
bringen kann”. Und Zeno sagt klar: Christus ist nicht
das Abbild, sondern er ist der Phönix selbst. Die hl.
Caecilie ließ auf dem Sarge des Märtyrers Maximus
einen Phönix zum Zeichen seines Glaubens

102
abbilden. Es muß besonders hervorgehoben werden,
daß in den Quellen der Phönix ebenso wie Christus
der monogenes heißt. Was nun das hohe Alter des
Phönix anbelangt, so scheint auch diese Nachricht
der Alten zum Teil auf Wahrheit zu beruhen.
Metschnikoff5) hat erst jüngst überzeugend fest-
gestellt, daß das Alter eine Krankheit sei und daß es
gelingen werde, das Alter des Menschen zum
mindesten auf das Doppelte zu erhöhen. Daß die
Papageien ein sehr hohes Alter erreichen, ist bekannt.
Die Aethioper gelten im ganzen Altertum als ein.
sehr langlebiges Geschlecht. Nach Herodot III, 17
war bei ihnen der „Tisch des Helios” (Phönix!). Sie
verehrten besonders den Zeus und den Dionysos
(Jehovah!). — Alter und Geschlechtsleben stehen in
enger Beziehung. Kühlere Tiere mit beschränkter
Fruchtbarkeit leben lange, lüsterne, vielzeugende
Tiere kurz. Vom Phönix und dem Salamander (h.
tinšemet) behaupten die Alten sie seien kühl,
buhlträge (azygos) und unverbrennlich.
Der biblische Name des Phönix ist paneh (vrgl. g.
pneuma, der Geist). In der Kabbalah wird Gott das
„große Gesicht” (paneh) genannt. Is. LXIII, 9
erscheint ein „Engel des Angesichts” (male'ak
paneh). Jakob kämpft an der Jabokfurt gegen den
Engel Phanuel die ganze Nacht und kann ihn nicht
bezwingen. Beim Aufstieg der Sonne, da der Engel
seine Kraft erlahmen fühlt, versetzt er Jakob einen
(elektrischen) Schlag, davon der Erzvater zeitlebens

103
hinkt und den Namen Israel d. h. Issuru-Engel,
Issuru-Held, Issuru-Kämpfer erhält (Gen. XXXII, 24).
Nach Luc. II, 36 war zu Christi Zeiten im Tempel
zu Jerusalem eine Prophetin Anna (Taube), die
Tochter eines Phanuel aus dem Stamme Aser. Oft
und oft ist in der Bibel von dem „Antlitz Gottes”
(paneh), das leuchtet und lodert, die Rede. Die Be-
deutung von paneh = Antlitz ist begreiflich, wenn man
auf das elektrische Gesicht Rücksicht nimmt. „Alles
sehend ist das Auge des Zeus und alles wissend”,
sagt Hesiod.6) Zeus heißt auch der „weitsichtige”. In
den bakchischen (Jehovah-) Mysterien ist Phanes ein
Mannweib, das auch Protogonos (Urmensch) und
Pan (Affenmensch) genannt und mit goldenen
Flügeln dargestellt wird. — Unter tamar = Phoini
Palme verstehen schon die Väter den Phönixvogel
in Ps. XCI, 13. „Wie der qol werde ich meine Tage
mehren”, sagt Job. XXIX, 18. Auch unter dem qol,
g. phone (paneh!) verstehen der Talmud und die
Ausleger den Phönix. Bereschit Rabba erzählt, daß
der qol deswegen ein so langes Leben habe, weil er
nicht in die Sünde Adams gefallen sei, d. h. sich
nicht mit den Sodomswesen vermischt habe. Vor
dem qol, der ins Paradies von Westen (Atlantis) her
kommt (Gen. III, 8), flüchten sich die udumu-
Bastarden. Der qol schwängert im Blitzlicht die
Sodomsunholde (Ps. XXVIII, 9), ebenso wie es
von Jehovah heißt, er habe in der Urzeit die Rahab
beschattet (Ps. LXXXVIII, 11). Der qol spricht aus

104
der Wolke (Ps. LXXVI, 18). Der qol, den (nach
Hieronymus und Koran XXIX, 39) die Hebräer
auch Gabriel nennen, schlagt das Sodomsgesindel
(h. hamon) in die Flucht (Is. XXXIII, 3). Den
Kulilu- und Kirippu-Vogel kennt auch das Gilgameš-
Lied (X. Taf. Col. VI.).
Wo in der Bibel der Ibis genannt ist, ist auch
meist (Lev. XI, 18, Deut. XIV, 16) der „Schwan”
(Kyknos, h. tinšemet, Salamander) erwähnt. Der
Göttervogel Chna ist nach Philo Byblius eigentlich
der Phönix. Der Gnostiker Justinus7) versteht unter
dem Kyknos Gott ('elohim). Ganymed und Leda
seien das udumu (Edem) und der Adler der Teufel
(Naas). An einer anderen Stelle bei Hippolyt8) ist
der Kyknos = hl. Geist. Vom Phönix und dem
Kyknos erzählt man sich, daß sie unter traurigem
Gesang „sterben”. Bei den Hyperboraern (Germanen)
kamen zum Feste des Apollo die Schwäne herbei-
geflogen. Diese Schwäne sind offenbar nichts anderes
als die Schwanjungfrauen, Walküren der deutschen
Sage. Unter den geflügelten Dienerinnen der Frigga
wird auch eine Gna genannt. Eine zweite Botin ist
die Eir9), der die griech. Iris entspricht. Sie ist
immer mit dem Elektron genannt. Iris ist die Tochter
des Thaumas (h. tehom) und der Elektra, 10) die
Gattin des Zephyros11) und die Mutter des Eros.
Nach Ezech. I, 4 ist die Iris = Elektron. Der Ge-
stalt Gottes spielt in den Regenbogenfarben (I, 28).
Der Bogen heißt h. qešet. Nicht der Regenbogen,
105
sondern das elektrische Götterwesen ist in Gen. IX, 16
unter dem „Bogen in den Wolken” gemeint. Jenes
Engelwesen ist der Träger der Gottheit. Ebensolche
„Bogen-Menschen” sind in Job. XLI, 19 genannt. Wir
haben auch den kulilu-issuru12) schon kennen gelernt.
In der Bibel heißt er Ezech. I, 7 (und Apoc. I, 15; II,
18) nechošet qalal, also qalal-Otter. Mit diesem
Lebewesen ist immer das Elektron erwähnt und da es
der Iris gleichgesetzt wird, so muß man es gleichfalls
für ein Lebewesen halten. Ich glaube, daß das h.
Chašmal (Elektron) der griechische Kasmilus ist, der
als einer der Kabiren und Urgötter dem geflügelten
Hermes gleichgesetzt wird. Das Elektron ist als Elektra
eine Person. Nach den Berichten der Alten ist das
Elektron eine Mischung von „Gold” und „Silber”.
Olympiodor nennt es gleichfalls ein migma (Mischung)
und lebenerzeugend. Sophokles: Ant. 1037 spricht von
einem sardischen Elektron neben indischem
Sodomsgold. Plinius XXXVII, berichtet, daß nach
alten Berichten das Elektrum auch in Aethiopien, und
in Skythien vorkomme. Es entstehe aus Tieren und
werde auch lyncurium (Walküren!) genannt. Auch am
Po und besonders bei den Germanen sol es häufig
sein. Diese nennen es glaesum (Glas). Gladsheim ist
nach der deutschen Göttersage die Heimat der Götter
und in den deutschen Märchen sind die Glasberge
meist mit „Raben” bevölkert, ebenso wie das
Elektron von den Alten immer im Vereine mit den

106
Schwänen (Lucian) oder „Perlhühnern” (Melea-
griden) genannt wird. Nach Herodot III, 115 käme das
Elektron vom Eridanos (Rhein). Empedokles nannte
das Sodomsfeuer elektor, welches Wort die Alten
von alektor = Hahn ableiteten. Die letzte Erinnerung
an das geheimnisvolle Elektrozoon hat sich in der
Graalssage erhalten. In der histoire de S. Graal spielt
ein Blitzvogel. eine wichtige Rolle. Der Graal gilt
bekanntlich als Christi Blut. Andererseits ist der
Graalsritter Lohengrin (lyncurium!) zugleich auch
Schwanritter. Ich glaube nicht zu irren, wenn ich Iris
und Elektron den deutschen Walküren gleichstelle.
Die elektrische Sehergabe war gewissen Weibern
(Veleda) in Germanien noch zu Tacitus' Zeiten eigen.
Elektra, die Gattin des Zephyros, ist eine Tochter des
Atlas, ebenso wie der elektrische Göttervogel in Gen.
III, 8 vom Westen kommt (Zephyr) und nach Gen. II,
8 das Paradies, also die Heimat der udumi, weit im
Osten liegt, was daher einen westlichen Standpunkt
voraussetzt. Genau dasselbe, was uns die Bibel in
den ersten Hauptstücken berichtet, erzählt Plato in
seinem Kritias von der Atlantis. Dort wohnten in
unbeschreiblicher Glückseligkeit die Poseidons-
menschen, solange die göttliche Natur in ihnen
lebendig war. Als aber ihr Anteil am Wesen Gottes
durch die vielfache Beimischung des Sterblichen in
ihnen zu schwinden begann, und die
affenmenschliche Natur überwog,

107
erst da verloren sie die frühere Glückseligkeit.
Nach den amerikanischen Sagen dagegen kommen
die Götter von Osten.13) In der griechischen Sage ist
das biblische Paradies der gegen Abend gelegene
Hesperiden-Garten oder der Garten des Phöbus.
Nach Hesiod: erga kai hemerai 170 wohnte das
Geschlecht der Halbgötter auf den Inseln der
Seeligen im atlantischen Meere. Hermes ist nach
theog. 938 ein Atlantier und Atlas der Sohn des
Japetus (Jehovah, Japhet!). Die Atlantis ist nichts
als das Asenland der deutschen Sagen. Die Völuspa
bringt fast die gleichen Berichte über die Ent-
stehung der Götter und Menschen wie Bibel und
Plato. Über das Dasein eines großen Erdteiles im
atlantischen Ozean ist nach neueren Unter-
suchungen nicht mehr zu zweifeln. Wilser (Ver-
fasser des schönen Buches „Die Germanen” 1904)
in seinen wissenschaftlichen Abhandlungen und
dessen Nachfolger haben überzeugend nachge-
wiesen, daß der weiße, große Mensch von Europa
(eigentlich von der Atlantis) ausgegangen sei. Die
Riesensteinbauten bezeichnen den Weg seiner
Wanderung. Diese Bauten setzen große und sehr
kluge Menschen voraus, und mit Recht schreiben die
Griechen jene Bauwerke den Kyklopen, die Semiten
den Aditen zu. Dazu kommen aber weitere in
neuester Zeit gefundene Beweisgründe. Klaatsch
sagt: Beim Menschen finden sich nicht selten drei
praemolares vor, bei den altweltlichen Affen nie,
während dies
108
für die amerikanischen Affen die gewöhnliche An-
ordnung ist. Die altweltlichen Affen haben ferner
schmale, die amerikanischen breite Nasen, was die
Entwicklung einer breiten Stirne, wie sie der
europäische Mensch in hervorragendem Maße be-
sitzt, begünstigt. All das, was die Forscher in
neuester Zeit erst gefunden haben, haben die Alten
längst schon in der geheimnisvollen Logos-Lehre
gewusst.
Was ist der Logos? Nach den Vätern ist der Logos =
Mimra', 'Emer, Dabar, Chakmah, Šekinah und
Male'ak. Betrachten wir zunächst den Male'ak. Der
Male'ak kommt oft und oft in der Bibel als der
„Engel des Herrn” vor, in Num. XXII, 31 wird er
Gott völlig gleichgesetzt. In Gen. XXXII, 30 ist er
derselbe wie Phanuel. In einer keilinschriftlichen
Geschenkliste14) werden muluuki-Menschen auf-
gezählt. Herodot I, 131 berichtet uns, daß die
assyrische Mylitta die griechische Urania, oder
himmlische (d. h. geflügelte) Aphrodite und die
arabische Alilat (nach Koran ein „Schwan”) sei.
Mylitta ist aber die Umschrift der h. melket, die
stets als Himmelskönigin erscheint (Jer. VII, 18 etc.).
Die Meliai sind nach Hesiod: theog. 187 Nymphen,
die aus der Vermischung des Uranos und der Ge
entstanden sind, was offenbar dasselbe wie in
Gen. VI, die Ehe der Engel und udumi besagt.
(Vergl. den geflügelten Amor = Logos und Psyche
= h. pesach.) Der Meilichos ist ein phönizischer

109
Gott, der Sohn eines Satyrs (udumu) und einer
Nymphe. Die mela = Äpfel des Hesperidengartens
sind offenbar die Male'akim. Plinius h. n. IV, 23 sagt,
daß Melos = Zephyria sei. Von den Meleagriden
(Perlhühner) haben wir gelegentlich des Elektrons
schon gehört.
Alle Zweifel, daß wir im Logos, Male'ak, Dabar,
'Emer ein Lebewesen vor uns haben, beseitigen Act.
Pauli, wo es heißt: daß das „Wort” (Logos) ein
lebendes Wesen sei. Bei Hippolyt: ref. 122 wird der
Logos dem Perseus, dem geflügelten Zeussohn, der
das Meerungeheuer bekämpft, gleichgesetzt, und für
die Naassener (ref. 143) war der Logos und der
geflügelte Hermes ein und dasselbe. Die Peraten
nannten den Logos die gute Urschlange, die die
Menschen von der Herrschaft der sodomitischen
Wüstenottern befreit hat. Deswegen verehrten die
Peraten auch lebendige Ottern (d. h. issuri) in ihren
Tempeln. Nach alldem wird uns nunmehr Apoc. VI
und XIX verständlich. Der Logos ist der
Stammvater des europäischen Menschen, des
Menschen im eigentlichen Sinn, er ist der, der auf
dem weißen Roß sitzt, er ist der weiße Stein (Apoc.
II, 17). Er besiegt die drei anderen Menschenarten, die
schwarze, gelbe und rote, er ist der König aller
Könige, der Herr aller Herren. (XIX, 16.) Die
heutigen farbigen Menschenrassen sind nichts
anderes als durch homo Europäus
hinaufgezüchtete udumi,
110
baziati und pagutu. Sie sind heute allen
Logossöhnen ebenso gefährlich, wie in der
Urzeit. Durch ihre Liebeskünste umstricken sie
uns, züchten sich hinauf, und uns hinunter!
Wenn wir in der Bibel den hebräischen Ausdruck
'Emer = Logos (Ps. XI, 6) ins Auge fassen, so löst
sich das Rätsel von selbst. 'Emer ist der urweltliche,
megalithische Amoriter, Gomorrhiter, er ist der
Gomer, der erste Sohn Japhets (Gen. X, 2), er ist
Gamir = Armenier, er ist der Kimmerier, der
Cimbernheld15), er ist der zweigeschlechtliche
germanische Gymir, der Stammvater der Germanen.
Vergessen wir nicht, daß Herodot bei den Skythen
besonders viele Zwitter nachweist (IV, 118). Der
Logos = Hermes 16); Mercur ist Wotan, der oberste der
deutschen Götter. Der Logos ist auch Himeros, Amor
und Eros. Nach Hesiod: theog. 115 ist der
goldflügelige Eros der allererste der Götter und der
Stammvater des Vogelgeschlechtes. Die Thraker
verehren den Hermes als ihren Stammgott (Herodot
V, 7), und die Skythen nennen Zeus ihren Vater
(Allvater) (ebend. IV, 59, 127). Das heutige
Deutschland wird nach Herodot (IV, 11) von den
Königsskythen bewohnt. Diese Benennung bedeutet
offenbar eine Auszeichnung. Seit Jahrtausenden
brach aus diesem Lande das Geschlecht jener
Menschen hervor, die die Könige der Könige waren.
Nach Herodot I, 104 hätten die Skythen einst über

111
ganz Asien geherrscht (Semiramis!), und Lucian de
Syr. dea nennt den Deukalion-Noah sogar einen
Skythen. Das Skythenland ist das Land der Greifen,
der Arimaspen, des Elektrons (III, 115), der Echidna
(IV, 9), der fliegenden Federn (IV, 7), der Walküren
und Engeln. Es ist ja bekannt, daß Papst Gregor die
blondlockigen Germanen mit Engeln verglich (Beda:
hist. ecl. II). Auch im Buche Henoch wird Noah als
blond, weiß, mit lichten Augen und engelgleich
geschildert, und in Koran LI Sure, 28 verkünden die
Male'akim den Abraham einen „weißen Knaben”. Wie
Göttinnen erschienen die Germanenweiber den
zeitgenössischen Römern. Über ihre Sitten sagt
Strabo VII, 3, 7: „Wir halten die Skythen für die
geradesten und am wenigsten arglistigen
Menschen.” Und zwar sind sie deswegen so edle
Menschen, weil sie sich nicht so sehr der
Schwelgerei und den Wollüsten ergeben hatten. Es
hat lange gebraucht, bis sich die Überzeugung; daß
Germanien der „Mutterschoß und die Werkstatt der
Völker” sei, durchgerungen hatte. Erst heute, da
fast die ganze Welt verafft ist, bis auf die
germanischen Länder, die auch nicht völlig
verschont blieben, dämmert uns die Wahrheit auf,
weil uns in der allgemeinen Affenmenschenflut die
Gottmenschen fehlen. Aber es soll nicht mehr
lange dauern, da wird im Lande des Elektrons und
des heiligen Graals ein neues Priestergeschlecht
entstehen, das neue Lieder auf neuen Harfen

112
spielen wird, und so wie sich einst am ersten
Pfingstfest der Geist in Strahlenzungen auf die
Sendboten herabließ (Act. II, 3), so werden zum
großen Pfingstfest der Menschheit die elektrischen
Götterschwäne wieder kommen. Große Fürsten,
starke Krieger, gottbegeisterte Priester, Sänger mit
beredter Zunge, Weltweise mit hellem Auge werden
aus Deutschlands urheiliger Göttererde erstehen, den
Sodomsäfflingen wieder die Ketten anlegen, die Kirche
des heiligen Geistes, des heiligen Graals von neuem
aufrichten und die Erde zu einer „Insel der
Glückseligen” machen. Die Tempel der Pfaffen und
Affenhändler werden zusammenstürzen, die
Graalsburg und die Kirche Johannis aber bleibet bis
Christus wiederkömmt (Joh. XXI, 23)!
HYIOS—DER GÖTTER-SOHN.
Irenäus1) nennt Jesum den „Stern des Pleroma” und
Tertullian 2) sagt, die Valentinianer nennen Jesum:
Soter, Christus, Wort (logos), die Dohle des Aesop,
die Pandora des Hesiod, die Wanne des Accus, den
Mischtrank des Nestor8) und das Gemengsel des
Ptolomäus. Ein Engel (Stern), der die Moabspagutu
zerschmettern wird, so heißt Christus schon in Num.
XXIV, 17, einer berühmten sogenannten
messianischen Stelle. Christus ist ein 'el (Engel), ein
'abi-'ad (Vater der Urweltswesen) und ein šar-šalom
(Is. IX, 6); nach Is. XI, 10 ist er ein šoreš. „Ich bin
das Licht”, so sagt Jesus

113
Joh. VIII, 12. Christus ist eines jener Wesen, die älter
sind als der Teufel (Ps. CIX, 3). Er ist ein malki-sedek,
d. h. einer von jenen Engeln, die sich nicht mit
Sodomie befleckten. Die Engelsnatur des malki-sedek
beschreibt Paulus Hebr. VII, 3: niemand kennt seinen
Vater, seine Mutter, noch Anfang noch Ende seiner
Tage, wie man dies alles auch vom Phönix nicht
weiß. Christus ist wie das Manna lebendes „Brot”, das
von den Himmeln (Engeln) herabsteigt (Joh. VI, 51).
Jesus ist ein „Stein” (I Cor. X, 4), der „Stein des
Anstosses” (Is. VIII, 14), den die Bauleute der
Sodomshäuser verworfen haben (Ps. CXVII, 22, Mat.
XXI, 42), da ihm die Lüsternheit wie dem Phönix
fehlte. Er ist der reine „Stein”, ohne Händewerk, d. i.
ohne fleischliche Vermischung, gezeugt (Dan. II, 34).
Auch Irenäus: adv. omn. haer. IV, 33 sagt so
deutlich wie nur möglich: „Christus, der Gottessohn,
wurde Mensch, indem er die Urweltsnatur (antiqua
plasmatio) in sich aufnahm”. Ähnlich äußert sich
auch Barnabae ep. VI, wo gezeigt wird, daß Christus
ein „Stein” war. Origines, der tiefe Denker, sagt in
hom. II in lib. I. Reg.: „Christus ist der Weg, das
Tor; der Weg zum Holz des Lebens”, und Hippolyt:
ref. 156 heißt es: „Christus ist die wahre ,Türe‘, d. i.
der vollendete Mensch (teleios anthropos)”. In der
gnostischen Schrift acta Johannis führt Jesus die
Namen: Gnade, Glaube, Salz, Perle, Schatz, Pflug,
Größe, Netz, Diadem,

114
Wahrheit, Ruhe, Gnosis, Macht, Gesetz. Man nennt
Christum auch den „Eingebornen” (monogenes), die
Gnostiker erklären dieses Wort mit azygos.4) Christus
ist wie der Phönix sodomsfeindlich. Christus ist ein
prototokos, das heißt ein Urmensch. Im gnostischen
Buch vom großen Logos wird gesagt: „Der
Erstgeborene besitzt ein wunderbares „Gewand”, in
ihm sind alle Körper, die Körper des ,,Feuers”, des
„Wassers”, der „Luft” und der ,,Erde”, des „Windes”,
der Engel, der Erzengel, der Götter, der Herren,
damit niemand ihn hindere nach oben oder nach
unten zu gehen”. Er ist, so wie es die neueren
Forscher vom Vormenschen verlangen, ein ,,integrales
Wesen”, das alle Formen, die sich später
herausschieden, in sich vereinigte. Er ist ein Mensch
in dieser Welt, aber doch von einer früheren Welt
(Pistis Sophia). Nach Joh. I, 29 und Apoc. ist er der
„Gottes-Widder”, und so wird er heute noch als
Gottes-Lamm dargestellt. Clemens Al. hat uns einen
prachtvollen Hymnus auf Christus hinterlassen. Dort
wird er gepriesen als: Vogel der unversehrten Vögel,
als Himmelsvogel, als keuscher Fisch, als
unnahbarer Äon, ewiges Licht, Quell des Mitleids.
Schon Philo nennt den Logos: Quell des Lebens (pege
zoes) und die Väter bemerken, daß Christus der
geheimnisvolle, heilende „Fisch” sei. Vergebens
suchen wir in den älteren Teilen der Katakomben ein
Bildnis Jesu, das den heutigen kirchlichen
Vorstellungen ent-
115
sprechen würde. Wir finden für ihn nur die
Hieroglyphen des Fisches (ichthys) und der Taube
(Fig. 84). 5)
Am häufigsten nennt sich Christus „Gottmensch” (ben-
ha-elohim). Wir haben nachgewiesen, daß darunter
die guten Engel, die Sethiten verstanden seien.
Deswegen stellt Lucas III. eigens die Stammtafel
Christi auf und leitet ihn von Seth und dem
gottähnlichen Adam in Gen. I, 26 ab, der nicht der
affenähnliche Adam in Gen. II ist. Georgius
Syncellus; chronogr. p. 16—19 sagt von Seth, er sei
sehr schön und fromm gewesen, und die von ihm
Erzeugten desgleichen, und sie lebten nach
Engelsweise (nicht in fleischlicher Vermischung mit
Sodomswesen) und bewohnten die höher (nördlich?)
gelegenen Teile Edens. Sie waren nach Asc. Is. IX 6)
rein vom Gewande des ,,Fleisches”, d. h. nicht
vermischt mit dem sarx, d. i. dem Sodomswesen.
Ezechiel wird Ez. II, 1 ein „Gottmensch” genannt,
Gottessöhne sollen Gott Tiermenschen opfern (Ps.
XXVIII, 1), ein Gottessohn ist auch bei den 3
Jünglingen im Sodomszwinger, um ihnen zu helfen,
die geilen Sodomsfeuer abzuwehren. Hieronymus
versteht darunter einen „Christus”. Die Gottessöhne
sind leibhaftige Menschen einer höheren
anthropologischen Abstammung. Das sagt auch I
Thess. V, 5: „Ihr alle seid Söhne des Lichts und des
Tages;” Hieronymus übersetzt hier Tag = Gott. Die
Naassener haben den anthropologischen Sinn

116
dieser Stelle und des Ps. LXXXI, 6 ganz richtig
erfaßt und lehren ihre Anhänger, Söhne des Höchsten
zu werden, indem sie Aegypten, das Sodomsland,
die „untere Mischung” verlassen und Jerusalem,
der ,,oberen Mischung” zustreben sollten 7). Nach
Apoc. II, 18 haben die Gottessöhne Füsse ähnlich
dem Elektron. In der Kabbalah ist der himmlische
Mensch die vollkommenste Offenbarung Gottes.—
Der Begriff der „Gottessöhne” oder „Gott-
menschen”, ist durchaus nicht der jüdisch-christ-
lichen Religion allein eigen. Justinus: apol. I, 12
verteidigt die Gottmenschheit Christi, indem er
darauf hinweist, daß auch die Heiden von Zeus-
söhnen sprechen. Bei Homer sind die Könige die
Zeusentsprossenen, (Od. IV, 61; XV, 455) ebenso
bei den Germanen die Asensöhne.
Daß Christus wirklich gelebt habe, ist nach dem
bereits Dargelegten nicht in Zweifel zu ziehen. Es
gab eben nicht einen Gottmenschen, sondern viele
Gottmenschen 8 ); wohl war aber Christus einer der
Letzten. Er habe seine „Glorie” (kabod oder
tamunah) gesehen, sagt Johannes I, 14, und er
habe das Wort des Lebens mit eigenen Händen
betastet (I ep. Joh. I, 1). Ignatius: ad. Magnsios, XI
und ad Ephes. XVIII spricht von einem Jesus, den
man nur geschichtlich deuten kann.
Zu Maria im Städtchen Nazareth kommt der Engel
Gabriel und Maria empfängt ohne Zuthun eines
Mannes. Ganz in der Nähe von Nazareth ist

117
Skythopolis, offenbar eine Ansiedlung von Skythen.
Koran XIX, 17 erzählt den Vorgang völlig über-
einstimmend. „Da sandten wir unseren Geist zu ihr
und er erschien ihr als vollkommener Mann (teleios
anthropos!). Ich bin nur ein Gesandter von deinem
Herrn, um dir einen reinen Knaben zu bescheren.
Sie sprach, woher soll mir ein Knabe werden, wo mich
kein Mann berührt hat und ich keine Buhlerin bin. Er
sprach: also sei's, gesprochen hat dein Herr: das ist
mir ein Leichtes und wir wollen ihn zu einem
Zeichen für die Menschen machen. Und so empfing
sie ihn und zog sich mit ihm an einen entlegenen Ort
zurück. „Noch klarer sagen die Sethianer.9) “Es
verähnlichte sich also der von oben herkommende,
vollendete (teleios) Logos (Wort) des Lichtes dem
Ottertier (toi therioi toi ophei), um dem vollendeten
Geist (noys) die Fessel zu lösen, die ihm im unreinen
Schoß von dem Urwesen (prototokos) des Wassers
(pagu), der Otter und des Geflügelten (issuri, Teufel)
angelegt worden waren”. Das ist dasselbe, was
Johannes I, 14 kurz und schön sagt: „Der Logos
ist (Sodoms) Fleisch geworden.” Nimmt man nicht
diesen Sachverhalt an, so versteht man die Ophiten
und Naassener nicht, die Christum als die gute Otter
verehrten, man versteht nicht, wieso die Ebioniten
dazu kommen, Christum für einen Engel zu halten.
Ebenso wenig verstünde man sonst den uralten
Vorwurf der heidnischen Römer und

118
Griechen, die Urchristen hätten Tierdienst ge-
trieben. Nach der jüdischen Quellenschrift Maaseh
Jeśu (Straßburger Codex)10) wurde Maria tempore
catameniae11) von einem „Pandera-Sohn” (die
Pandora Hesiods! vergl. Penu-el), der ein „leuch-
tender” war (iepah, vergl. Japhet, Japetus,
Jehovah), geschwängert. Deswegen ist Christus ein
mamzer d. i. ein Mischling und ein reša' d. i. ein
Urmensch. Celsus spricht gar von einer moicheia
der Maria. Der Koran IV, 155 weist die Behauptung,
daß Maria Unzucht getrieben habe, mit Entrüstung
zurück, ein Beweis dafür, daß Mohammed nicht
christusfeindlich war. Für Feinde Christi konnte ja
die Vermischung mit einem Engel in der Tat als
moicheia gelten, da es auch unreine Engel gab.
Hrabanus Maurus sagt ausdrücklich, die Juden
nannten Christum einen ussum ha-mizri („ägyp-
tischer Bock”). Ussum = 'ašimah (Affenmensch).
Ussumgalli, „Schauder-Ottern”, kommen schon in
den Keilinschriften als Urmenschenwesen vor.12)
Hrabanus Maurus ilbersetzt ussum mit dissipator.
Es bedeutet offenbar etwas ähnliches wie der
mamzer von Asdod in Zach. IX, 6, wo Hieronymus
separator übersetzt. Asdod ist aber ganz in der
Nähe von Ascalon, dem Heiligtume der Aphrodite
Urania (Her. I, 105), die, wie wir bereits bewiesen
haben, der semitische Engel ist. Mamzer =
Mischling ist durchaus nicht als Schimpfwort
aufzufassen. Sogar die Kirche hat die zwiespältige

119
Natur Christi als Dogma festgelegt. Christus lehrt
Joh. VIII, 23: „Ihr seid von unten (Sodomswesen), ich
bin von oben, ihr seid aus diesem Menschen-
geschlecht,13) ich bin nicht von diesem Menschen-
gesehlecht”. Christus war ein elektrischer Vor-
mensch, denn Christus ist ein „Logos”. Ehe denn
Abraham war, war seine Menschenart schon (Joh.
VIII, 58)! Er hat Schalksgestalt14) angenommen und
glich einem udumu (Phil. II, 7). Christus gleicht
aber auch „den Wolken” und „den Lüften”, sonst
konnte Paulus I Thess. IV, 16 nicht sagen, daß wir in
den „Wolken” und in der „Luft” dem Herrn
entgegengerückt werden.
Bezeichnend sind die Sätze, die Arius über Jesus
aufstellte. Er muß vor allem deswegen gehört
werden, weil seine aufgeklärte Ansicht, die Religion
der Germanen wurde, ehe sie sich Rom durch das
Schwert der Franken unterwarf. Der Logos
(Christus) ist nicht Gott im eigentlichen Sinne,
sondern ein Geschöpf (ktisis). Er steht nichts-
destoweniger über allen Geschöpfen und sei ein
Mittelding (mesites)15) zwischen Gott. Uneigentlich
(relativ) könne man den Logos Gott nennen. Diese
Anschauung wirkt noch lange bei den Germanen
fort. Im Pollinger Psalter ist der himmlische
Mensch Christus, der Logos, bei der Schöpfung des
irdischen (Affen-) Menschen zugegen und als ein
Engel abgebildet.16) Die Naassener verstehen unter
Jesus jenen Vormenschen (archanthropos), der

120
auch in den samothrakischen Mysterien gelehrt
werde.17)
Ist Jesus wirklich ein Engelmensch, so muß er
auch elektrische Kraft besessen haben. Als ihn das
blutflüssige Weib berührte, merkte er es und sagte:
„Ich fühlte eine Kraft von mir ausgehen” (Luc.
VIII, 46). Er erschaut die unausgesprochenen
Gedanken seiner Jünger und Freunde und sieht in
die Zukunft (Mat. XXVI, 23; Marc. XIV, 13; Luc.
XXII, 10). Er erscheint im verklärten Licht auf
dem Berge Tabor (Marc. IX, 2, Mat. XVII, 9), er
zeigt sich im Strahlenlicht beim ersten Pfingstfest
(Act. II.), er schleudert durch seine Blitzkraft Paulus
nieder (Act. IX, 3). Das kann keine gewöhnliche
Naturerscheinung oder eine Vision gewesen sein.
Denn Jesus spricht zu Paulus. Auf diese
Begegnung stützt Paulus die Berechtigung zum
Sendboten-Beruf. In dem aramäischen Leben Jesu 18)
lese ich folgende ganz merkwürdige Stelle: „Jesus
antwortet dem Tiberius: ich bin ein Sohn Gottes, ich
verwunde und heile und stirbt19) jemand ab, so
flüstere ich ihm zu und er lebt und ein Weib, das
nicht gebiert, mache ich schwanger ohne Mann.
Tiberius sprach: daran will ich euch prüfen. Ich habe
eine Tochter, die noch keinen Mann gesehen, . . . .
man brachte sie, er flüsterte ihr zu und sie wurde
schwanger”. Schon der Lyoner Bischof Agobard
bringt in seiner um 830 verfaßten Schrift: ,,Über
den Aberglauben der Juden”,

121
dieselbe Erzählung und setzt hinzu, daß das Mädchen
einen „Stein” zur Welt gebracht hatte. Nach den
apokryphen Evangelien belebt Christus tönerne
Vögel. Bochart: Hierozoicon III, 117 versteht unter
diesen Vögeln jedoch fledermausartige Wesen und
erwähnt den tinšemet, den Kyknos (Schwan).
Sollte noch ein Zweifel bestehen, daß die Alten in
Christo ein elektrisches Wesen sahen, so wird es
durch eine Stelle in der Pistis Sophia zerstreut, wo
es heißt: ,,Das Licht, das Jesum umfloß, war aus
dem Urquell alles Lichts, aus dem letzten
Mysterium. Der Herr verschwand oft völlig in
dieser Fülle des Lichts, so daß die Jünger nicht
sahen, wo er war, oder wer er war, so waren ihre
Augen geblendet. Die Strahlen, die von ihm aus-
gingen, waren nicht unter sich gleich, sondern von
allerlei Art von der aufgehenden Sonne bis zur
Himmelshöhe”. ,,Das will sagen, das Licht, das ihn
umfloß, war das Licht der Spectralfarben, vom
glühenden Rot bis zum kalten Violett, er hatte die
Gestalt der Götterbotin Iris. Nachdem wir heute
durch Strahlen nachweislich Heilungen von Haut-
krankheiten bewirken können, warum hätte Christus
Aussätzige nicht heilen können? In der Dämmerung
scheint seine Kraft größer gewesen zu sein, denn
Marc. I, 32 werden die Kranken nach Sonnen-
untergang zu ihm gebracht. Doch diese Heilkraft ist
es nicht, die Jesum auszeichnete, die haben auch
die Dämonen besessen. Seine großen Wunder

122
und Zeichen waren die Kämpfe gegen diese Buhl-
schratte. Deswegen begrüßen ihn die drei arischen
Magier. Denn nach Is. XIII, 17 und Herodot I, 131
ff waren die Perser und Meder wenigstens zum
Teile Sodomsfeinde. Er verhindert zu Kana eine
Sodoms-Orgie mit den Sodoms-Wasserkrügen, d. i.
den pagutu (Joh. II). Er reinigt den Tempel von den
Händlern, die Sodomswaren feilboten. Er sucht sich
seine Jünger gerade aus jenen Menschen aus, die mit
der Sodomsware Geschäfte trieben, aus den
Fischern. Der Handel mit pagutu und anderen
Buhläfflingen war sehr einträglich und aus Herodot20)
wissen wir, daß diese „Hirten” in Aegypten in hohem
Ansehen standen. Die Evangelien sind von gebildeten,
reichen Männern mit Lebenserfahrung und
Sprachkenntnis geschrieben. Als wohlhabende pagu-
Händler konnten, ja mußten die Apostel fremder
Sprachen, besonders des Griechischen und auch der
Schrift kundig gewesen sein. Johannes kann daher
ganz gut das nach ihm benannte Evangelium
geschrieben haben.
Jesus überzeugt die Samariterin am Jakobsbrunnen,
die an den Quell ging, um sich mit pagutu zu er-
lustigen, von der Schändlichkeit ihres Umganges. „O
Herr, gib mir das Lebenswasser", bittet das Weib.
Such es beim Menschenmann, ist die Antwort Jesu
(Joh. IV, 16). Das Volk und viel Affenmenschen-
gesindel21) begleitete Jesum als er das „Wunder” mit
dem „Broten” wirkte. Er stellte das Volk auf

123
die Probe, indem er fünf śeirim (Gerstenbrote) und
zwei pagutu (Fische) herumreichen ließ. Niemand hatte
nach der eindringlichen Predigt des Herrn Lust,
vielmehr lieferte man den Aposteln alle Buhl-
äfflinge, die in der Menge waren, aus.
Aber das größte seiner „Zeichen” ist sein Leiden,
sein Tod und seine Auferstehung. Er ist damit das
Vorbild und die Aneiferung für die Edelmenschen
aller Zeiten geworden. Das Leiden beginnt im
Garten von Gethsemane, d. i. im Hain der šemanim
(Sodomsöle). Dann kommt er nach Gabatha 22) der
Statte der boynoi, der Sodomssteine. Zum Schlusse
schleppt man ihn auf Calvaria, auf die Stätte des
Kranios (Job. XIX, 17). Die Syrer sagen kar
kopto. Der Kranios ist der Sohn des urmensch-
lichen Kephalos. Pausanias III, 20 erwähnt einen
Hain des Kranios in Lakonien. Das kop der Syrer
spricht von selbst für „Affenmensch”. Nachdem
man Jesum auf verschiedene Arten gequält hatte,
„kreuzigte” man ihn. In den Acta Johannis heißt es,
daß die Dinge, die Jesus litt, nicht gesagt werden,
und was er nicht litt, werde gesagt. Num. XXV, 4
werden Urmenschen (r'aše ha-'am 23) dem Helios
(Semes, der hier Jehovah ist) zu Ehren ans ,,Kreuz
geschlagen.” Sym. redet vom „Verbrennen”. Es ist
offenbar „Verbrennen” und „Kreuzigen” dasselbe.
Die Septuaginta hat nicht „kreuzigen”, sondern
„besonnen” (g. heliazein). (Ebenso II Reg. XXI, 9.
Esth. IX, 13.) Die „Kreuzigung” bestand darin, daß

124
man wilde und ungeberdigere Sodomsunholde an
Pfählen24) festband, um mit ihnen gefahrlos Unzucht
treiben zu können (Vergl. Job. XL, 24 Thren. V,
13). Andererseits aber band man auch Menschen an
solche Pfähle und ließ sie von den lüsternen
Äfflingen sodomisieren. Das war die Marter der
ersten Christen (Pastor Hermae, III, 2), und das
war auch die Marter Jesu. Von unserer heutigen
Vorstellung der Kreuzigung durch Annagelung wissen
weder die Quellen etwas, noch sprechen die Alter-
tumsfunde dafür. Erst seit dem VIII. Jahrhundert,
tauchen derartige Darstellungen auf. Die älteste
Darstellung einer „Kreuzigung”, die gerade nicht
auf Jesus bezogen zu werden braucht, ist das so-
genannte Spottkruzifix (Fig. 39). Wir sehen auf
demselben einen Tiermenschen an einen T-förmigen
Pfahl angebunden. Er ist nackt und mit einem
kurzen, nicht über die Geschlechtsteile reichenden
Leibrock bekleidet. Auf Wandkritzeleien in Pom-
peji25) werden die Christen mit dem Eselbastarden
(mulus! mamzer!) in Zusammenhang gebracht.26) Das
bereits erwähnte jüdische Maasehbuch berichtet alles
wie die Evangelien und sagt, die „Hölzer” (Sodoms-
wesen) wollten Jesum zuerst nicht aufnehmen, erst
der „Kohlstengel” (kerub) habe ihn bezwungen.
Übereinstimmend berichtet Hrabanus Maurus, daß
die Juden Jesum schnell vom Holz heruntergenommen
und in einem „Kohlstengel”-Garten in einem Grabe
beigesetzt hatten. Von einem wirklichen Tod ist keine

125
Rede, ebensowenig wie in den Evangelien. Er „stirbt”
wie der Phönix und der Schwan „mächtig schreiend”
(Schwanengesang) und „haucht den Geist aus”
(Mat. XXVII, 50; Marc. XV, 37; Luc. XXIII, 46;
Joh. XIX, 30). Es ist bisher der Nachweis, daß „den
Geist aushauchen” in der biblischen Sprache dasselbe
bedeute wie unser heutiges „absterben”, noch nicht
erbracht worden. Auch theologisch läßt sich der ganze
Hergang beim Tode Jesu nicht erklären. Laut zu
schreien und Gottvater seinen Geist anzuempfehlen, ist
nicht heldenhaft und nicht göttlich. Luc. XXIII, 46
besagt, daß Jesus von einem 'ab (Vater) = Ibis
überwältigt wurde. Der 'ab ist der „Kohlstengel” der
jüdischen Quellen. Schon aus dem h. Wort kerub =
Kohlstengel = Cherub können wir auf ein issuru-
Wesen schließen. Im Garten Gethsemane, wird ja
Jesus in der Tat von einem Engel getröstet (Luc.
XXII, 43). — Die Väter sagen oft, daß das Leiden
Christi in Ps. XXI vorher geschildert sei. Dort heißt es
V. 21: „Erlöse meine Seele von dem chereb”. Die g.
Übersetzung mit romphaia läßt einen Zusammenhang
mit dem Blitzschwert des Cherubim in Gen. III, 24
nicht verkennen. Christus sollte von den
Sodomsschratten geschändet werden. Willigte er gerne
darauf ein, erlag er der Versuchung, so war damit auch
seine ganze Lehre gestürzt. Wieder bestätigen die
ältesten Darstellungen in den Katakomben meine
Annahme, während sie für die heutige übliche
Bibelauffassung ungelöste

126
Rätsel sind. In den Katakomben sehen wir auf vielen
Bildern den schönen, edlen europäischen Menschen
als Daniel mit den Sodomsunholden (nicht Löwen;
siehe Fig. 40 und 42). Besonders das Gesicht des
Schiechlings in Fig. 42 (vom Sarkophag des Junius
Bassus) erinnert in den Gesichtszügen an die
widerlichen Zwerge auf einem pompeijanischen
Wandgemälde27) (Fig. 43). Nicht selten sehen wir
Christus auch als Orpheus, die Tiere bezaubernd28)
(Fig. 41). Seltsam, aber nunmehr völlig verständlich, ist
Christus als Odysseus an den Mastbaum gebunden und
von verführerischen Sirenen verlockt29) (Fig. 35). Das
Leiden Christi war ein Kampf mit Sodomsunholden,
eine „Theriomachie”. Man lese Ps. XXI, 13, wo den
Messias die Basansscheusäler umgeben. Eusebius sagt
ausdrücklich, daß Pilatus wider Christum eine
Basanshorde hetzte. „Von der Hand des Hundes befreie
mich”, betet der gepeinigte Christus (Ps, XXI, 21). Nur
menschenähnliche Wesen haben Hände! Die
messianischen Stellen sind aber so zu deuten, daß
auch in früheren Zeiten „Gesalbte” waren, gute
Engel, Propheten, und daß ihr Los immer dasselbe
war. Man wollte diese unliebsamen Sodomsfeinde los
sein und überantwortete sie der Geilheit der
Sodomsäfflinge. Mat. XX, 19 bestätigt die außer-
biblischen Quellen. Christus soll dem „Gesindel”
ausgeliefert werden. Nach Is. LIII, 2 wird der Erlöser
von bezah geschändet und Marc. XV, 28 gar unter die
Sodomiten (pase'im) gerechnet. Nach Joh. XIX,

127
29 reicht man ihm ein Sodomsgefäß, nach XX, 25
zeigt Jesus den Jüngern die Wunden, die ihm die
Tiere durch ihre Krallen beigebracht halten. Der
Erlöser ist von Urmenschen gekreuzigt worden,
sagt Paulus I Cor. II, 8. Ebenso wie Christus
mußten die Apostel gegen die Buhläfflinge kämpfen.
Er habe wider die Tiere gekämpft, rühmt sich
Paulus I Cor. XV, 32, und er trage die Zeichen
Christi an seinem Leibe (Gal. VI, 17), mithin hat
Christus auch wider die Tiere gekämpft. Johannes
und Jakobus werden den Kelch des Herrn trinken
(Marc. X, 38). Johannes soll aus „Otterkelchen”, d.
i. Sodomskelchen getrunken haben, ohne zu
sterben. Den Biß der wilden Sodomsbestien be-
trachteten die Christen als vornehmsten Körper-
schmuck.30) —
Wir haben bisher bereits des öfteren gehört, daß
sich die Tiermenschen in den Gräbern herumtrieben.
Deswegen bekamen sie auch den Beinamen „die
Todten”, und „begraben werden” hieß soviel, als
„zu den Sodomstieren gehen”. Es ist merkwürdig,
daß niemand beachtet hat, daß es in den Glaubens-
bekenntnissen heißt, nach dem Tode sei Christus zu
den „Unterirdischen” (hypochthonioi) abgestiegen,
Der Todte heißt h. mut oder peger. Der Beel-
phagos = pagu. Beelphagos ist auch = Beelphagor.
Die Keilinschriften erwähnen gemeinsam mit den
Sodomswesen die pagre-Häuser und in Jer. XXXI,
40 steht peger für g. phagadeim = pagutu, 1.

128
cadavera (Todte). In einer Keilinschrift heißt es, der
König der Hatti habe eine Stadt verbrannt und die
Götter und ihre muti-Menschen. 31) Lev. XXVI, 30
berichtet von „Leichen der Götzenbilder”, Jer.
XXXIII, 5 von ,,Udumu-Leichen”, I Reg. XVII, 46
von ,,Lagerleichen”. Die Parva Genesis XXII, 18
hat mortui (Todte), wo Liber Kufale stulti (Dumme)
hat. In Is. LIX, 10 haben die Todten (mutim) einen
unsicheren Gang. Von śa'are-mavet (Pforten des
Hades) sprechen Ps. IX, 15, Sap. XVI, 13 32). Nun-
mehr verstehen wir auch die im neuen Bunde vor-
kommende Redewendung ,,vom Tode kosten” (Mat.
XVI, 28; Marc. VIII, 39). Gott ist kein „Todten”-Gott,
sondern ein Gott der Lebendigen (Mat. XXII, 32).
Das udumu stirbt durch Vermischung mit dem
nachaš den Sodomstod (Gen. HI, 3). Tertullian nennt,
in: de resurr. carnis XXXVII, die Urmenschen die
„Todten”. Daß die Gräber Stätten der Sodomie
waren, beweisen Is. XIV, 20; XXVI, 19; LXV, 4;
Baruch VI, 17: Malach. IV, 2. Die Affenmenschen
treiben sich in den Grabhöhlen herum, wie wir aus
Mat. VIII 28, Marc. V, 2, Luc. VIII, 27 wissen. Jetzt
begreifen wir auch, daß die, „die in den Gräbern
sind”, die Stimme des Gottessohnes hören, und daß
sie auferstehen können. „Von den Todten aufer-
stehen” heißt, „aus den Sodomsgräbern aufstehen”,
„die Sodomie ablegen”.
Christus hat, bevor er selbst durch seine Aufer-
stehung ein Beispiel gegeben hat, viele andere auf-

129
erweckt, so den Lazarus. Wälzet den „Sodomsstein”
weg, das ist der Befehl des Erlösers, damit hilft er
Lazarus „aufstehen.” In der „Auferweckung Drusianas
und Calimachus”, der Roswitha von Gandersheim,
entweicht aus dem Grabgewölbe ein Schlangenunhold.
Johannes bannt die Schlange. Bei den Aegyptern war
der Affe der Todtengott. Das Austreiben der Teufel ist
daher wörtlich und sachlich als Austreiben der
Buhläfffinge zu verstehen. So treibt Jesus von Maria
von Magdala sieben Buhldämone weg (Luc. VIII, 2).
Ähnlich machten es die Apostel auf ihren
Bekehrungsreisen. Da sie Männern und Weibern so
den höchsten Sinnesgenuß nahmen, so lassen sich die
Erbitterung der sodomitischen Griechen, Römer und
Morgenländer und die daraus entstehenden
Verfolgungen begreifen. War das Sodomsgrab für
viele zum Falle, Jesu Begrabung war glorreich (Is. XI,
10). Jesus blieb nicht unter dem Buhlschratten-
gesindel der Grabhöhle, er überwältigte die
Sodomsgrabsteine, die Sodomswächter33), er schleudert
die Sodomslinnen34) von sich. Merkwürdig ist, daß
Magdalena Jesum nach der Auferstehung für den
Kepoyros = Priapus halten konnte. Diese Begebenheit
beweist wiederum, daß Christus auch das Äußere eines
archanthropos hatte. Auch Tertullian sagt de resurr.
carnis VI, daß der himmlische Mensch in Gen. I, 26
der Mensch nach dem Ebenbilde Christi sei. „Stehe
auf Herr . . . die Zähne der reša'im36) hast du

130
zerschmettert” (Ps. III 8). Offenbar sind damit die
Unholde mit ihren Fangzähnen gemeint.
Das große Geheimnis des Christentums, die Drei-
faltigkeit entpuppt sich uns nunmehr als eine groß-
artige Anthropologie. Vater, Geist und Sohn sind die
drei Entwicklungsstufen der höheren (weißen)
Menschheit. Es sind drei prosopa, die drei Gestalten,
drei Gesichter; sie sind aber doch untereinander eins,
Der „Vater” ist die älteste Stufe, jünger ist der
,,Geist”, während der ,,Sohn” sich bereits stark dem
Menschengeschlecht, in dem die udumu-Art den
Sieg davongetragen hat, nähert. — Vom Inneren des
Menschengeschlechtes muß wieder die Auferstehung
ausgehen, und Jesu Auferstehung ist nichts anderes als
der Abschied Tannhäusers von Frau Venus im
Hörselberg.
Vom Tode des Herrn berichten die Evangelien
überhaupt nichts. Jesus verschwand in den
„Wolken”. Er zog sich wie vor seiner Lehrtätigkeit in
die Wüste, zu den issuri („Wolken”), zurück. Ja er
kommt nach der „Himmelfahrt” noch zweimal
zurück. Das erstemal (Act. II) stärkt er die
versammelte Sendboten-Gemeinde, das zweitemal tritt
er im Glanze seiner Herrlichkeit dem Paulus vor
Damaskus gegenüber und macht ihn aus einem
wütenden Verfolger zu einem eifrigen Verkünder
seines vorbildlichen Leidens, seines Todes und
seines Auferstehens36).

131
EKKLESIA — DIE
GÖTTER-GEMEINDE.
Suchen wir die „höllischen Feuer” nirgends anders-
wo, denn in uns. Die ganze Menschheit, bis auf die
germanischen Länder, stirbt heute den Sodomstod,
sie ertrinkt im Mischkrug der babylonischen Kebse,
die ihr das Mark aus den Knochen und das Hirn aus
den Schädeln geschlürft hat. Wir wissen, daß das
Sodoms-Feuer der Teufel, der Tiermensch ist; in der
Hölle ist er, ist die Motte2), die nicht stirbt (Marc. IX,
43). In der Apostellehre XVI heißt es, daß die
Menschheit am Ende der Tage in die Feuerprobe
eingehen wird. Alle Sodomssprößlinge, alle Äfflinge,
werden im Feuerofen der Buhlschaft sich selbst
verbrennen. Die aus Äfflingsblut, aus dem
„Taumelwasser” stammende sinnliche Lüsternheit ist
das Feuer, das nicht verlöscht, sie ist die Hölle, in der
heute schier die ganze Menschheit heulend und
zähneknirschend verschmachtet. Freunde, der Tag des
„letzten Gerichtes” (krisis), d. i. der Scheidung der
Menschen, rückt heran! Noch sieht man die Engel, die
Schnitter der Menschenernte, nicht, aber wer Ohren
hat, der hört bereits, wie sie die Sensen zur
Völkermahd dengeln. Krisis, das sogenannte „Gericht”,
bedeutet eigentlich „Scheidung”, „Auslese”. Christus,
der Gottmensch, der wieder reingezüchtete und
verklärte weiße Mensch der Znkunft, wird die zur
Rechten und die zur Linken

132
trennen. Zur Scheidung kam Jesus (Luc. XII, 51) und
er wird wieder kommen, wenn sich der Sodoms-
mensch geoffenbart haben wird (II Thess. II, 3). Die
Zeit ist gekommen! Verkommen und verelendet ist die
alte Sodomsbrut in Vorderasien und um's ganze
Mittelmeer herum, ausgeschunden und ausgeplündert
ist das einstige paradiesische Gefilde, wie ein Maisfeld,
in dem eine diebische Affenhorde gehaust hat.
Unsere Leiber sind vergrindet trotz aller Seifen,
verudumt, verpagutet und verbaziatet. Nie war das
Leben der Menschen trotz aller technischen
Errungenschaften so armselig wie heute. Teuflische
Menschenbestien drücken von oben, schlachten
gewissenlos Millionen Menschen in mörderischen
Kriegen, die zur Bereicherung ihres persönlichen
Geldbeutels geführt werden. Wilde Menschenbestien
rütteln von unten her an den festen Säulen der
Kultur. Die Menschheit ist faul wie Lazarus und
strömt schon den Gestank des Sodomstodes aus. Was
wollt ihr da noch eine Hölle im Jenseits! Ist die, in
der wir leben, und die in uns brennt, nicht
schauerlich genug? Es ist wieder eine Zeit gekommen,
wo die Kreatur ängstlich harret der Ankunft des
Gottmenschen (Rom. VIII, 19). Diese „Messias-
wehen” verkünden auch die Ankunft des „Himmel-
reiches” (basileia ton oyranon oder toy theoy). Wann
es kommen wird, sagt Sibylla II, 25: „In der
sämtlichen Welt wird es so an Menschen mangeln,
daß, wenn einer erblickt

133
die Fußspur des Menschen auf Erden, er sich
wundert. . . dann wird der große Himmelsbewohner,
Gott, wiederum für die Menschen als Retter in Allen
erscheinen. Auch herrscht tiefer Friede alsdann und
verständig Benehmen, und wie! Früchte wird dann
wiederum die fruchtbare Erde tragen, sie die nicht
mehr geteilt ist und nicht mehr geknechtet. Jeglicher
Hafen und jegliche Rhede wird frei für die Menschen
sein, so wie früher es war”. Die „Herrschaft der
Himmel” ist also ein irdischer Begriff, ein idealer,
sozialer und rassenhygienischer Staat! Origines: de
princ. II, 11 sagt ausdrücklich, daß das Himmelreich
= coeli = sphaerae = locus aëris, also = Engel,
Engelmenschen ist. Daß das „Himmelreich” auch
eine rassenhygienische Einrichtung sein soll, das
ergibt sich aus einem Logion Jesu, wo es heißt: „Es
gibt eine Mischung, die zum Tode führt und eine ...
die zum Leben führt”. Trachten wir darnach, daß die
Engelmenschen zur Herrschaft kommen, verbessern
wir durch Zuchtwahl und durch andere Mittel der
Anpassumg, die wir erst finden werden, wenn wir
weiter forschen werden, den Menschenleib, das bessere
„Milieu” wird von selbst kommen. (Mat. VI, 33). Sehet
die Herrschaft der Himmel ist vielmehr ganz in uns
(Luc. XVII, 21). Hölle und Himmel wohnen in
unseren Leibern! Ihr seid Götter, so ruft Johannes, (X,
34) der größte der Apostel, der die Petruskirche
überdauern wird (XXI. 23). Götter seid ihr, so sagt Ps.
LXXXI 6.

134
„Wie lange soll ich Euch ertragen”, spricht Jesus in
dem gnostischen Buch „Pistis Sophia”. „Wisset ihr
noch immer nicht und verstehet nicht, daß ihr alle
Engel, Erzengel, Herren und Herrscher seid, daß ihr
alle die großen Unbestimmbaren und die aus allen
Stämmen der Mitte und die zur Rechten, daß ihr alle
die Großen, die Ausströmungen des Lichtes (phos)
seid. Ihr alle seid aus derselben Mischung. — Amen,
ich sage euch, die Menschenrasse ist aus hyle
(Sodomsholz) entstanden. Ich habe mich zerstückt,
ich habe ihnen die Geheimnisse des Lichtes gebracht,
um sie zu reinigen .. . Höret nicht auf bei Tag und
Nacht nach den reinigenden Geheimnissen zu suchen,
bis ihr sie gefunden habt. . .” „Wir müssen uns
lossagen von häßlicher ,Zärtlichkeit', ,Gemeinheit',
,Schmutz', ,Ehebruch”. „Strebet daher, euch selbst zu
erkennen und ihr werdet gewahr werden, daß ihr die
Kinder des Vaters seid”. (Aus den Logia). Ja wir sind
,,Gottes-Kinder" in wortwörtlicher Bedeutung, wir sind
Kinder aus seinem Samen, aus seinem Fleisch und aus
seinem Mark. Das reinigende Geheimnis ist die
Zuchtwahl, die Gott seit den Urzeiten übte. Im
Midrasch Rabba I, 9 wird gesagt, daß Gott Welten
vernichtet und wieder geschaffen hat. Die früheren
Welten gingen zugrunde, weil Gott nicht in ihnen
wohnte. „Wo sind die Urweltriesen; nicht sie hat der
Herr auserlesen; denn sie hatten keinen Verstand”
(Bar. III, 16, 27.) Ja Gott lebt in uns,

135
aber er lebt in einem Affenmenschenbalg, er ist in
Sodomslinnen eingehüllt, wie eine Leiche in Mumien-
binden. Er ist nicht todt, er schläft nur, aber es
kommt der Tag und er ist nicht mehr ferne, da wird
er wieder auferstehen, wie Christus, und wehe dann
den Sodomssteinen, die er zerbrechen und zerschlagen
wird zum Hausbau seiner Kirche. Gott ist gereinigte
Rasse! — Der heutige Mensch ist doppelten
Ursprungs, von oben und von unten. So sagt schon
Ovid. Met. I, 78: „Und es erhob sich der Mensch: ob
ihn aus göttlichem Samen schuf der Bildner der
Dinge, als Ursprung edlerer Schöpfung, oder ob
frisch noch die Erde (udumu), die jüngst vom
erhabenen Äther (issuru!) los sich wand, noch Samen
enthielt des befreundeten Himmels”. Auf alle Fälle
hat der Mensch in sich göttliche Bestandteile. Denn
auch die „Erde” (udumu) hat Japetus Sohn mit
,,Wasser” (pagu) vermischt und ihr die Gestalt der
allversorgenden Götter gegeben. Genau so enthält auch
die Edda einen Bericht von der Vermischung der
lichten Asengötter mit den Wanen, den Wasser-
göttern. Ganz richtig äußert sich Heraklit: ,,Die
Menschen sind Götter und die Götter Menschen, ein
großes Mysterium, Gott im Menschen, und der Mensch
ein Gott” (Clem. Al.: paed). Schon Plato sagt im
Theätet und nach ihm Philo, daß das Ziel des
Menschen die Verähnlichung mit Gott sei. Der
künftige Mensch muß wieder gottähnlicher werden,
noch wissen wir nicht, wie wir

136
sein werden (I Job. III. 2).
Die Wiedergeburt des Menschen ist von Jesu ganz
körperlich gedacht. Unsere Körper sind die Tempel
Gottes (I Cor. III, 9, II Petr. I, 4, Apoc. XXI, 1),
sie sind die Glieder des künftigen Übermenschen (I
Cor. VI, 15), der in uns geformt wird (Phil. III, 21).
Sogar im ,,Glaubensbekenntnis” bekennen wir den
Glauben an die Auferstehung des „Fleisches!”
Zwei angesehene Gelehrte wie Wiedersheim und
Metschnikoff sind der Ansicht, daß der Mensch der
Zukunft ein anderer sein werde, als der heutige
Mensch. Der Mensch der Zukunft wird ebenso
anders sein, wie der Mensch der Vergangenheit ein
anderer war. Sind ja doch innerhalb 1000 Jahren
die Tiermenschen fast ganz verschwunden und in
den übrigen Menschen als Mischlinge aufgegangen,
sehen wir ja mit eigenen Augen wie ganze Rassen
mit dem Vordringen der Weißen ausgerottet werden!
Die Verbesserung der Menschen geschieht in der
„ekklesia”, d. h. in der Gemeinde der Auserlesenen.
Die ersten Christen nannten sich gewöhnlich „Aus-
erlesene” (II Joh. 1).
Clemens Alex. Strom. 417 setzt die Kirche mit den
verschiedenen sozial-politischen Utopien der Alten,
dem Staate der Hyperboräer (sic! Germanen!),
Arimaspen (wieder Germanen!), der elysäischen
Gefilde und des Plato (wieder der weißen Menschen!)
in Verbindung.3) Ganz deutlich sagt IV Esdr. VIII, 1:
„Dieses Menschengeschlecht machte der Höchste

137
um vieler, das künftige um weniger”. ,,Viele sind
berufen, wenige auserwählt” (Mat. XXII, 14). Die
Jehovah- und Jesu-Lehre ist eine harte Lehre und doch
wieder eine fröhlichere und mildere Lehre als die der
Eiferer. Jesus betont, daß er an der Lehre Jehovahs
nicht das mindeste ändern wolle (Mat. V, 17). Eher
vergehe Himmel und Erde, denn nur ein Tüttel am
Gesetz falle; wer sich vom Menschenweibe, vom
Weibe seiner Art trennt und ein „fremdes” Weib, ein
Weib aus niedrigerer Art freit, der begeht Hurerei
(Luc. XVI, 17). Die Jehovah- und Jesulehre sind
Religionen ohne Glaubenssätze und ohne
Sittengebote. Sie sagen immer: „Wenn du das tust,
so wirst du dafür schon in diesem Leben büßen”.
Das ist der Irrtum der Neueren, die Menschheit durch
Gesetze glücklich zu machen. Der bessere Mensch
schafft sich von selbst bessere Gesetze, sie sind ihm
tief eingegraben in die „fleischernen Tafeln des
Herzens”. Gesetze nützen nichts, denn die Tugend ist
nicht lernbar, sie ist angeboren. Nur zwei Ratschläge
gibt Jesus (Mat. XXII, 37; Joh. XIII, 35): „Liebe Gott
und deinen Nächsten”. Liebe nur den einen, höchsten
Gott, den Stammvater des weißen Menschen. Das
zweite Gebot ist dem ersten gleich. Man liebt aber
und dient diesem ewigen und leibhaftigen Gott nicht
in äußeren Gebräuchen, Beten und Fasten, sondern
lediglich dadurch, daß man den „Nächsten”, d. i. den
in der Art nahestehenden Menschen ge-

138
schlechtlich liebt. Man haßt und beschimpft Gott,
wenn man mit Minderwärtigen Kinder zeugt und
diese der Art nach auf Jahrhunderte hinabstoßt. Liebe
deinen „Bruder,” das ist der evangelische Grundsatz.
In einem alten Scholion zu Clemens Alex. (III,414) wird
„Bruder” erklärt als einer, der der Abstammung nach
ähnlich ist! Paulus gibt sich dadurch als Sendbote
und Jesusjünger zu erkennen, daß er eine „Schwester”,
d. h. ein Menschenweib, als Gattin und Liebesgenossin
ebenso wie Petrus mit sich herumführt (I Cor. IX, 5).
Ja die Bibel duldet sogar Inzucht und Blutschande
eher als Sodomie. Sie tadelt Thamar, die sich Judas
hingibt (Gen. XXXVIII), um Kinder zu bekommen,
durchaus nicht. Die Nächstenliebe in unserem Sinn
kennt die Bibel nicht. Christus bringt das Schwert, 4)
das Feuer, die Scheidung, 5) die kein hochzeitliches
Kleid, werden hinausgeworfen,6) wer nicht hat, dem
wird noch genommen werden (Luc. XIX, 26), die
„Hunde” bleiben draußen7). Die Hölle, nur theologisch
aufgefaßt, steht im Wiederspruch mit einem Gott, der
die Nächstenliebe gepredigt haben sollte! Hart und
mitleidslos klingt IV Esdr. IX, 22: „Zugrunde gehe die
Herdenmasse, welche ohne Grund geboren, und es
werde mir bewahrt die Edeltraube, meine Pflanzung,
die ich zur Vollendung gebracht mit vieler Mühe”. In
einer gnostischen Schrift heißt es: „Ihr seid von
Anfang an unsterblich . . und wolltet den Thanatos8)
(Tiermenschen) auf euch verteilen, damit ihr ihn

139
aufbrauchet und aufzehret und also der Thanatos
stürbe in euch und durch euch, denn wenn ihr die
Welt (Tiermenschenwelt) auflöset, ihr selbst euch aber
nicht auflöset, so seid ihr Herren der Schöpfung und
aller Vergänglichkeit”. Wenn der Gottmensch
herausgezüchtet sein wird, dann wird er alles zer-
setzen und was brauchbar ist, an sich ziehen (Joh. XII,
32). Kultur ist ohne Sklaventum nicht möglich (Col. III,
22), deswegen spricht Jesus im Oxyrhynchus-
Papyrus10): „Ihr fragt, wer diejenigen sind, die euch
zum Königreich hinanziehen .. . Die Vögel des
Himmels und alle Tiere, die unter der Erde und auf
der Erde sind und die ,Fische des Wassers' diese sind
es, welche euch hinanziehen. Das Königreich des
Himmels ist in euch, und wer sich selbst erkennt, wird
es finden”. Was der Edelmensch, vor allem der
Germane an Gehirnwerten der Menschheit gegeben,
das müssen nunmehr die Minderen in Handarbeit als
Gehirnzins zurückzahlen. Ich denke hier nicht so sehr
an eine Unterjochung der farbigen Rassen oder
germanischer Menschen, vielmehr an die
Neuzüchtung eines Sklavenwesens mit derben Nerven
und festen Armen, dem der Verstand zugemessen
werden wird. Dieses Wesen wird uns all die Geschäfte
verrichten müssen, für die Maschinen nicht erfunden
werden können. Inwiefern die heute lebenden Affen
dazu verwendet werden können, das wird die Zukunft
lehren. Das mag grausam klingen. Aber das ganze
Geschwätz von der christlichen

140
Nächstenliebe ist Wortgaukelei. Als ob wir nicht aus
tausend Urkunden wüßten, daß Päpste, Bischöfe und
Äbte ihre „Hörigen” verkauften und vertauschten wie
eine Ware? Der Gebrauch der Kirche steht da in
unlösbarem Widerspruch mit ihrer Lehre! Wenn die
Kirche die Sklaverei duldete, was sollen wir
päpstlicher als der Papst sein? Völlige Gleichheit ist
Unsinn! Müßten die Besitztümer der Erde in 1600
Millionen Teile geteilt werden, so käme auf einen,
wenns gut geht, ein Lendentuch, eine Wohngrube und
täglich eine Handvoll Früchte! Die soziale Frage ist
keine Magen- sondern eine Rassenfrage. Gerade die
oberen Zehntausend, die im besseren Milieu sitzen,
sind nach Ansicht der Sozialisten Schurken. — Wer
kann sagen, daß die Gleichberechtigung beim
Australier aufzuhören habe? Gorilla, Schimpanse und
Fledermäuse haben genau denselben Anspruch auf die
sozialistischen ,,Menschenrechte“. Die allgemeine
Gleichheit brächte den Einzelnen nicht vorwärts,
sondern schleuderte alle in den Zustand einer Affen-
horde zurück. Wie wahr spricht Paulus I Cor. XV, 50:
,,Darum sage ich, daß Sodomsfleisch und Sodoms-
blut nicht können das Reich Gottes ererben!”
Die humanitäre Nächstenliebe ist eine der ver-
hängnisvollsten Schwindeleien der Sodomsäfflinge.
Rom hat die Nächstenliebe nur immer den Deutschen
gepredigt, die Deutschen sollten nächstenliebig sein.
Rom, die Romanen und Slaven haben sich um

141
Nächstenliebe nie gekümmert. Ich frage einen jeden
Historiker, hat die päpstliche Diplomatie sich je von
der Nächstenliebe leiten lassen? Ich frage ferners
jeden Kulturhistoriker, hat die ganze christliche
Nächstenliebe bisher nur einem Geistesmenschen
geholfen? Alles, was die germanischen Geistes-
menschen geschaffen haben, haben sie aus sich selbst
geschaffen. Nie ist ihnen die Nächstenliebe zugute
gekommen und behiflich gewesen. Spitzbuben haben
sich an den Gaben der christlichen Nächstenliebe feist
gefressen, einem Mozart, einem Schubert, einem
Schiller und vielen, vielen anderen Großen hat sie das
trockene Brot verweigert. Wenn die Nächstenliebe
nicht solchen Menschen nützte, dann taugt sie nichts.
Hier muß endlich mit Macht eingegriffen werden. Weg
mit der falschen, selbstmörderischen Nächstenliebe, die
die Sodomsäfflinge und ihre Pfaffen erfunden haben,
um uns damit zu erwürgen, genau so wie Rußland den
Friedenskongreß einberief, um in Ostasien „in Ruh und
Frieden” einzusacken. Wir müssen uns gegen das
Mitleid, unsere größte Schwäche, mit göttlicher aber
menschenbeglückender Hartherzigkeit wappnen. Die
Sozialisten sind ja verführte Schwarmgeister,
entlaufenen Schafen vergleichbar, die die kräftige
Hand eines Herren wieder in die schützenden Hürde
zurückführen muß. Wenn sie störrisch werden, muß
man nicht locker lassen. Wir Herren müssen unsere
Wohltätigkeit eindämmen. Streiken die

142
Sozialisten, so wollen wir mit unserer Wohltätigkeit
streiken. Wozu Legate für Spitäler, Findelhäuser,
uneheliche Kinder, gefallene Mädchen? Warum keine
Legate zur Reinhaltung adelig gesunden Blutes und
für eheliche Kinder? Es gibt unendlich mehr ver-
schuldetes Unglück als unverschuldetes Unglück.
Bei unverschuldetem Unglück helfe man schnell und
ausgiebig. Verschuldetes Unglück muß uns mitleids-
los lassen, denn verschuldetes Unglück kommt aus
dem Menschen; was wir einem solchen Menschen
geben, nehmen wir dem Tüchtigen, den ein Unglück
ohne Verschulden getroffen hat, weg. Ich bin durch-
aus gegen alle Stipendien etc., wobei irgend eine
juridische Person der Verwalter ist, und die Er-
teilung von bestimmten Diplomen abhängig gemacht
wird. Solche Stiftungen sind nur Anlaß zu Korrup-
tion und Nepotismus. Man prüfe selbst, und gebe
mit warmer Hand. Man unterstütze lieber einen
Einzigen, womöglich den Besten, ausgiebig, statt
viele mit ein paar Groschen abzufertigen. Bei der
Beteiligung sehe man strenge auf (alte, gut ger-
manische, bei Juden auf echt israelitische) Ab-
stammung. Statt Diplome, verlange man vom Gesuch-
steller bestimmte anthropologische Eigenschaften:
z. B. blaue Augen, blonde Haare, rosige Gesichts-
farbe, kleinen Mund, gesunde Zähne, kleine schlanke
Hände und Füße, hohe, ebenmäßige Gestalt. Hier ist
alle Schwindelei verhindert, hier wird sich unter den
Bewerbern einer finden, der in sich die meisten

143
Merkmale vereinigt, und das unbestreitbare Recht auf
die Stiftung hat. Mit der Verwaltung der Stiftungen
betraue man nicht alte Herren, Professoren, Beamte,
(die heiratsfähige Töchter, oder bedürftige
Schwiegersöhne haben), sondern am besten Burschen-
schaften. Hier ist Ehrlichkeit und Unbestechlichkeit
noch am meisten zuhause. Hier wird schon bei der
Aufnahme ohnehin auf Abstammung und Äußeres
gesehen. Der Bursche kennt auch noch nicht den
eifersüchtelnden Neid und das Geistesprotzentum eines
Universitätsprofessors. Sein Blick ist nicht durch die
Brille des Schwiegervaters getrübt, und er gönnt gerne
einem Korpsbruder ein Stipendium.
Freunde, die wir uns an Leib und Seele, als die
Kinder und Söhne jener urweltlichen Äfflingsfeinde
fühlen, lasset uns das teuerste Erbe unserer Väter,
unser Blut, unseren Samen als etwas Göttliches hoch
halten! Wir wollen uns nicht für Engel halten, eines
jeden Blut ist mehr oder weniger mit Sodomswasser
vermischt. Aber von nun an soll der Vermischung
Einhalt geboten werden. Die Menschheit ist ungleich
und ein tiefer Graben, der nicht verschüttet werden
darf, umgibt unser Walhall, ein Graben, den kein
Äffling überspringen darf. Mit dem Kampf gegen den
Sodomsaffen muß ein jeder in sich beginnen,
insbesonders bei der Wahl seines Eheweibes, dann
kann er den Sodomsaffen um sich bekämpfen .. . Der
Sieg wird unser sein, uralte, göttliche Weissagungen
sprechen für uns. Unter

144
unseren Gegnern ist der Affe, in uns und für uns ist
Gott, das allwissende, allmächtige Urweltswesen.
Aus vielen Stellen der Bibel geht hervor, daß der
europäische, weiße Mensch, sagen wir kurz der
Germane, der Himmelssohn sei. 11) Er ist der weiße
Stein (Apoc. VI, 8), der weiße Reiter, der die
Farbigen besiegt, er ist der Logos (Apoc. VI; XIX).
Auch im Koran VII, 43 heißt es, daß die Weißen für
das Paradies bestimmt seien. Die Urheimat des
weißen Menschen ist Germanien, von dorther
kommen seit der Urzeit die Könige und Helden.
Deutschland ist die Heimat des eigentlichen
Menschen. Ehedem wohnten außer Deutschland nur
Affen- und Tiermenschen. Deswegen haben die
Germanen, eine sie verherrlichende Lehre, wie die
Jesulehre, gierig aufgenommen. Aber der Sodoms-
geist Roms und Byzanz' konnte das Gotenvolk nicht
leben lassen. Jenes herrliche Göttervolk wurde von
der alten pagutu- und udumu-Brut zerrissen, den
übrigen Germanen ein gefälschtes Christentum
gepredigt, und ihr gewaltiger Götterarm durch den
Strick des „Nächstenliebegebotes” gefesselt. Rom
und Byzanz haben das alte Schrifttum vertilgt, denn
es wäre eine Urkunde unserer göttlichen und ihrer
äffischen Abstammung gewesen. Seit über tausend
Jahren sind die Welschen und die Slaven und das
andere Affenmenschengesindel eine stete Gefahr für
die Kultur, sind sie unsere erbitterten Feinde, denen
keine Bosheit und keine Gewalttat zu schlecht ist,
145
um uns zu vernichten! Weh der Sodomsbrut, wenn wir
mit ihr abrechnen werden! Sie sind heute gefährlicher
denn je. Wir selbst haben sie ja hinauf gezüchtet. Das
Ährenfeld der Menschheit ist fahl und überreif
geworden1). Es ist beides „Weizen” und „Unkraut”
aufgewachsen (Mat. XIII, 30). Der Sodomslinnen-
docht glimmt fort, das Sodomsrohr ist noch immer
nicht geknickt. Aus dem Kelch, den ehe-
brecherische, „fremde” Weiber unserer Vätersväter
gemischt, aus dem sie den schäumenden Firnwein
rasender Sodomslust geschlürft, aus dem müssen wir
nunmehr die bittere Hefe trinken. Es ist die Zeit
gekommen, von der die Sibylla II, 154 sagt: ,,Wenn
aber einst,... Kinder von der Geburt an ergraut sind an
ihren Schläfen, dann überkömmt Drangsal die
Menschen; Toren, die ihr nicht merkt, daß wenn der
Frauen Geschlecht einst nicht mehr gebirt, die Ernte
des sterblichen Menschen gekommen”. Die Zeit ist da!
Die Weiber wollen oder können nicht mehr gesunde
Kinder gebären! Diejenigen Weiber, die zu Müttern
bestimmt waren, die vertrauern ihr Dasein als alte
Jungfrauen, die Hure wird geheiratet, beherrscht unser
häusliches und öffentliches Leben. Die Hure im
Hurenhaus ist keine Sünde, sie erfüllt dort ihren
Zweck. Aber die Hure im Ehebett ist der Untergang
der Völker und Staaten. Die Buhläfflinge verbrennen
die Stadt (Prov. XXIX, 8). Wir müssen endlich mit der
„Menschenzucht” beginnen. Die Versuche, die der
russische Großgrund-

146
besitzer Raschatnikow in Perm angestellt hat, waren
von überraschendem Erfolg. Schon in der zweiten
Geschlechtsfolge erhielt er Menschen von geradezu
göttlicher Schönheit (pol.-anthrop. Revue, Eisenach).
Dabei handelt es sich offenbar nur um slavisches
Material. Was für eine Rasse könnten wir erst aus
unseren Friesen herauszüchten. Was Rasse für
eine Kraft ist, haben die Buren bewiesen.
Strengste Reinzucht ist notwendig. Wir dürfen die
Perlen nicht vor die Säue werfen, wir müssen das
Salz bei uns behalten (Marc. IX, 49).
Das Himmelreich wird erreicht offenbar durch Ein-
griffe in das Geschlechtleben. Die Minderwertigen
müssen auf gelinde Weise ausgerottet werden und
zwar durch Verschneidung und Entfruchtung (Mat.
XIX, 12). Origines hat diese Stelle wörtlich auf-
gefaßt und sich selbst kastriert. Diese durch Praxis
betätigte Auslegung ist mir maßgebender, als die
heutige der Pfaffen. Auch die Jesuiten halten in
ihrer Ordenspolitik an der wörtlichen Auslegung
fest und die Geschichte zeigt, was für eine riesen-
hafte Macht dieser Gedanke hat.9) Auch für die
Geistesmenschen ist eine Einschränkung des
Geschlechtsgenusses vorteilhaft. Dem einen ist es
gegeben, schöne und gute Kinder zu zeugen, dem
anderen unsterbliche Geisteswerke zu schaffen. Die
Sünde der Eva kann das Weib nur durch die
vernünftige und entaffte Liebe wieder gut machen (I.
Tim. II, 15). Das Weib hat mehr Sodomslust
genossen, des-
147
wegen hat es heute auch mehr zu leiden und zwar
gerade von den Söhnen der Sodomsbuhlen seiner
Mütter.
Der Ehebruch der Weiber und ihre ganz merk-
würdige Vorliebe für geile, faunenhafte, sogenannte
interessante Männer muß möglichst verhütet
werden. „Vom Buhlwichte enthaltet Euch” (I Thess.
V, 22). Die Präcipitinreaktion wird uns an jedem
einzelnen Menschen aufklären, ob sein Blut dem
Affenblut näher oder ferner verwandt ist. Der
Bastard ist meistens körperlich und sittlich schlecht.
Wenn bei den Persern einer ein Verbrechen beging, so
wurde untersucht, ob er nicht ein Bastard sei (Her. I,
137). Wer aus Gott ist, kann nicht sündigen, während
der aus dem Tiermenschen sündigen muß (I Job. III,
8). Jugendliche Taugenichtse wären ohne Gnade zu
kastrieren, oder zu sterilisieren (durch Strahlung). Die
Erfindung eines wirksamen Entfruchters wäre die
größte Wohltat für die Menschheit. Ich bin durchaus
nicht gegen die Präservativs. Sie sollen immer mehr
verbreitet werden. Nur allein edle Menschen,
Menschen mit einer heroischen Gesinnung, die wissen
was es bedeutet, ein Kind aufzuziehen und zu erhalten,
nur Menschen, die Kinder lieb haben, nur die werden
dann Kinder zeugen. Diejenigen aber, die nur der
Lüsternheit wegen die Begattung suchen, die
nimmersatten Pavianweibchen, die sich vor den
Wehen fürchten, die werden sich selbst ausrotten
und mit dem

148
Kautschuk erdrosseln. Überall und immer müssen wir
die Ehe schützen, denn sie ist der sichere Hort der
Rasse, das warme Nest des jungen Phoenix und
künftigen Gottmenschen. Wollen sich ein Menschen-
mann und Menschenweib lieben, ohne Kinder zu
zeugen und sind sie frei, so ist eine Ehe nicht
notwendig. Die Ehe ist um der Kinder Willen da. Vom
Weibe muß die eheliche Treue unter allen Umständen
verlangt werden, denn ein Ehebruch von weiblicher
Seite fälscht die Familie. Aber auch von Seite des
Mannes ist eheliche Treue notwendig. Eheliche
Treulosigkeit des Mannes ist zwar keine Sünde, aber
Dummheit, die gewöhnlich bitter bestraft wird, da ein
starker Mann gerade nur e i n Weib satt machen
kann. Übrigens spielt beim rassenreinen germanischen
Mann das derberotische eine untergeordnete Rolle, der
Beischlaf freut ihn nur dann, wenn das von ihm
gewählte Weib allen ästhetischen Anforderungen
entspricht und er freut ihn nur insoferne, als er
dadurch dem geliebten Weib den höchsten Genuß
bereitet. Diese Männer sind betreffs der Weiber
ungemein wählerisch, ein vertretener Schuh, schlechte
Aussprache, üble äußere Gewohnheiten machen viele
Männer für Weiber, die sonst alle möglichen Reize
besitzen, relativ impotent. Gerade diese Eigenschaft
des höherrassigen Mannes, daß es ihm unmöglich ist,
jedes Weib sofort zu bedienen, muß planmäßig weiter
ausgebildet und gesteigert werden, so daß der Mann
nur für sein

149
Eheweib mannesstark sei und für alle anderen
Weiber im wörtlichen Sinne mannesschwach werde.
Um des „Himmelreiches” willen, müssen wir Häm-
linge werden. — So hoch wir das Eheweib in der
Familie, im Hause stellen, so scharf müssen wir das
Eindringen des Weibes in das öffentliche Leben
bekämpfen, denn das Ende dieser Bestrebungen wäre
und ist zum Teil ein einseitiges Frauenrecht, das die
Welt zu einem großen Freudenhaus machen würde, in
dem alles in hirnloser und wahnwitziger
Faunengeilheit um Zagel und Fützel herumtanzt und
das züchtige Eheweib, die treue Hausmutter und die
gesunde, starke Kinderschar aus keuschem ehelichen
Beilager erbarmungslos zerstampft wird. Gar
niemand anderer a l s das buhlaffenlüsterne
Weib hat die alten Kulturen umgebracht und
es wird auch unsere Kultur zertrümmern,
wenn wir Männer uns nicht bald besinnen.
Das ehebrecherische und sinnliche Weib gehört ins
Dirnenhaus, die Würde der Mutter sei ihr entzogen,
und ihr Name aus dem Buch der Lebendigen getilgt.
Ebenso sollen auch Verbrecher, Geisteskranke oder
erblich belastete Menschen von der Fortpflanzung
ausgeschlossen sein. Lassen wir nur taugliche
Menschen zur Zeugung zu, so sind Spitäler, Gefäng-
nisse und der riesige Justizapparat so ziemlich
überflüssig. Reinzucht ist das erste für den wahren
Logosjünger, der jede Bastardenmischung als wider-

150
gesetzlich und gottlos verabscheut (Const, ap. S. 168).
Trink keine „fremden” (Äfflings-) Wasser, trinke aus
eigenem Quell (Prov. V, 15)! Halte fern dich vom
„Fremdling” (= Äffling) (Sibylla II)! Hütet euch vor
Sodomie, vor dem Beilager mit Buhlschratten, das
eigene Geschlecht ziehet auf (Sibyll. III, 762). Jeder
Mann, falls er Nachkommenschaft zeugen will, hüte
sich, ein Weib zu heiraten, das viel herumgehurt hat.
Der männliche Same wirkt auf das Weib derartig,
daß das Kind, auch wenn es vom ehelichen Vater
stammt, doch Eigenschaften jener Männer ererbt, mit
welchen das Weib vorehelich oder außerehelich
verkehrt hat. Deswegen begünstigen die alten Gesetze
die Heirat von Jungfrauen, die Vorrechte der
Erstgeborenen und machen einen scharfen Unterschied
zwischen dem Geschlechtsrecht des Weibes und des
Mannes. Ebensowenig wie die Menschenarten gleiches
Recht haben, ebensowenig haben Mann und Weib
gleiches Recht. Der alte Rechtsbrauch, daß der
Grundherr jede Jungfrau zuerst beschlafen durfte,
beweist, daß die Alten wußten, daß der Mann es ist, der
die Rasse emporzüchtet.
Liebe Frauen, sagt mir ehrlich, wessen Gattinnen
wäret ihr heute, wenn euch nicht der Edelmenschen-
mann, wenn euch nicht göttergleiche Siegfriede den
Sodomsunholden entrissen hätten, wenn sie euch
nicht in ein warmes Nest gesetzt, wenn sie euch
nicht mit dem Schwert in der Hand durch tausend

151
und tausend Jahre gegen Slaven, Mongolen, Mauren
und Türken verteidigt hätten? Wählet zwischen uns
und jenen Sodomssöhnen, laßt euch von jenen auf den
Leichenhügeln eurer in der Schlacht gefallenen Männer
beschälen, wie es so mancher eurer Mütter ergangen!
Nehmt sie zu euren Männern, damit sie euch zu
Haremssklavinnen machen, daß ihr die Mutter einer
wollüstigen, blutdürstigen Bestienbrut werdet, die keine
Mutterliebe und Weibesliebe kennt! Was das Weib
heute ist, ist es durch das Schwert und die Kraft des
Mannes. Der Mann hat das Weib den Sodomsaffen
abgerungen, dafür ist es sein Eigentum! —
Der Mann muß bei der Emporzüchtung der Mensch-
heit die Führung übernehmen, die Frau muß ihm
folgen. Der Mann ist das Haupt und das Ziel des
Weibes, Christus, der zukünftige Gottmensch, das
Haupt und Ziel des Mannes (Eph. V, 23; Col. III, 18).
Das Weib liebt heute noch die Buhläfflinge und hat das
Bestreben, die Menschheit hinunterzuzüchten. Das
sogenannte „moderne Weib” der freien Liebe wird
von Schwermut und unbestimmbarer Sehnsucht
niedergedrückt. Es sehnt sich nach den bereits ver-
brannten „saftigen Sodomshölzern”, nach all den
ganz wilden geilen Bestien. Die Sodomskelche gehen
zur Neige, die „Hölzer ihrer Häuser sind alle ge-
worden”, die Sodomsquellen sind versiegt, denn ein
neues, starkes Mannesgeschlecht wächst heran, das
im Weibe anderes sucht, als Erheiterung für

152
die Geschlechtsteile. Das moderne Weib aber flieht
den germanischen Mann und läßt sich lieber von
Slaven und Welschen Kinder machen (E. Key: Liebe
u. Ehe, 468).
Unbewußt treibt eine namenlose Sehnsucht die
hysterischen Weiber in die Kirchen und zu den
Pfaffen hin, zu den ehemaligen Buhlschrattenhainen
und ehemaligen Tempeln der Sodomsaffenhändler.
Die wilde und ununterbrochene Liebesbrunst des
Menschen ist schädlich und ungesund. Mann und
Weib müssen sich näher kommen und sich kühler,
aber umso geistiger und freier lieben. In den Logia
des Herrn heißt es: „Wenn ihr das Kleid der
Schande werdet mit Füßen treten und wenn die zwei
eins sein werden und der Mann mit dem Weibe,
weder Mann noch Weib, dann wird das Himmelreich
da sein”. In der Auferstehung wird nicht geheiratet
werden, die Menschen werden wieder Engel, d. h.
— Zwitter sein (Mat. XXII, 30; Bienen- und
Ameisenstaat!). Wir werden den Menschen nicht mehr
durch fleischliche Vermischung, sondern vielleicht
durch Strahlung zeugen. Jesus ist gekommen das Werk
des Weibes aufzuheben (Logia). Wir werden so auch
körperlich wieder dem elek-trischen Gottmenschen
ähnlich werden, wir werden wieder reine Götter
werden. Wir müssen den dunklen Affenpelz ausziehen
und die lichten Brünnen des Gottmenschen anziehen
(Rom. XIII, 12). Von Gott kommen wir, zu Gott
kehren wir wieder

153
zurück, das ist das große Geheimnis der Seelen-
wanderung, der Menschwerdung, des Leidens, des
Todes, der Auferstehung, der Wiederkunft und des
großen Abendmahles (Joh. VI, 35) der Götter.
Christus ist so der Urmensch der Vergangenheit und
der Werdemensch der Zukunft, er ist das A und das
O, Anfang und Ende. Die Weiber müssen sich „taufen”
lassen im heiligen Tempelquell von Siloah, dessen
„Wasser” kühl und sanft sprudeln (Joh. IX, 7; Is. VIII,
6). Der kalte Boreas muß wieder den verdorrten
Menschengarten durchwehen und nordisches Blut die
südliche Affenbrunst dämpfen (Cant. IV, 16).
Agape, reine, himmlische, entaffte Liebe, jedoch Liebe
ganz im geschlechtlichen Sinn, ist der innerste Kern
der Jesulehre. Nur so lassen sich die nach theo-
logischen Begriffen völlig unerklärlichen ,,heidnischen”
Darstellungen von lustigen Gelagen (Agapen, Euchari-
stien=Liebe zwischen Menschenmann und Menschen-
weib), Amoretten, umschlungenen Liebespaaren in
den Katakomben erklären. Unser blondlockiges Jesu-
kind ist doch nichts anderes als Bakchos, Amor und
Skeaf! Amor und Psyche (Fig. 38) sehen wir sogar
sehr oft auf urchristlichen Bildnissen, und zwischen
ihnen steht meist der Korb (kepos) mit dem Sodoms-
brot, dem sie entsagt haben12) (während das nackte
lüsterne Weib in Fig. 37 sich von dem Sodomskorb in
seinem Schoß nicht trennen kann12). So lasset uns
denn abtun die Sodomsharfen und

154
auf Menschenharfen spielen (Clemens Alex, protrept),
auf daß Apollos heilige Schwäne wiederkommen und
wir wieder eine Göttergemeinde werden. Deutsche
Männer, spielet auf „Menschenharfen”, liebet das
starke, treue, nordische Weib, in dem noch das
göttliche Elektron schlummert13). Die Kenntnis, die
Gnosis, ist viel wert, aber wertvoller ist die entaffte
Minne. Die Gnosis pflanzt, die Agape aber baut das
Haus (I Cor. VIII, 1). In der Agape werden alle
Auserlesenen Gottes zur Vollreife gebracht (I Clemens
Rom. ad. Cor. XLIX). Wir müssen unsere Leiber als
Tempel Gottes bewahren. Minnen wir uns un-
tereinander, auf daß wir alle zur Herrschaft Gottes
gelangen (II Clemens Rom. ad. Cor. IX). Die Agape ist
der Weg der uns zu Gott hinanführt (Ignatii ep. ad.
Ephes. IX). Jesus ist der Logos, der Logos ist Eros,
der Eros ist Amor; Jesus ist Amor, ist Frauja, der
Bräutigam der Seele (Psyche). „Gott ist entaffte
Minne (agape). Der in der entafften Minne bleibt, der
bleibt in Gott, und Gott in ihm” (I.ep. Joh. IV. 16).
TELOS — DAS ENDE.
Wenn ihr betet, so betet also: Vater unser, der du
wohnst in den „Himmeln”, nicht in den nebeligen
Himmeln einer falschen Hinternatur (Methaphysik),
sondern der du leibhaftig wohnst im Fleische, im
Blute, im Gehirn, im Samen der besseren, edleren,
schöneren Menschen, der Gottmenschen,1) deiner
Söhne. Geheiligt werde dein „Name”, das ist dein

155
Same. Verhüte, daß die Perlen den Säuen vorge-
worfen werden. Dem Reich komme. Laß endlich die
Gottmenschen8) über die Affenmenschen siegen. Dein
Wille geschehe im „Himmel” und auf der „Erde",
dein Geist herrsche in den Gottmenschen und
bezwinge die Sodomserde. Aber um eines, eines
bitten wir dich inbrünstig, gib uns das ewige3) „Brot”.
Gib uns den himmlischen Graalsbecher, die kühlen
Wasser von Siloah, gib uns den elysischen Göttertrank,
„der den Busen ruhig und das Auge helle macht”
(Schiller), gib uns die stolzen, treuen Weiber, gib uns
Gottesmütter, Gottesgebärerinnen, gib uns jenes
Geschlechtsbrot zu essen, das ein ewiges, göttliches,
glückliches, schönes Menschengeschlecht nährt. Gib
uns den Trank des Vergessens, daß uns die
Taumelwässer der Buhläfflinge nicht mehr munden.
Vergib uns unsere Schuld, sowie auch wir vergeben
unseren Schuldigern, unseren Verführern und
Peinigern, den Affenmenschen. Aber führe uns nicht
mit ihnen in Versuchung. Laß uns nicht Gefallen
finden an Hurenweibern, so daß wir sie zu Ehefrauen
und Müttern machen. Gib uns starke Fürsten,
Völkerhirten, Völkerschmiede. Halte die Dirnen ab
von den Fürsten, damit sie edles Blut nicht
verfälschen. Bewahre die Fürstinnen vor den
Stallknechten. Die Hure unter der Fürstenkrone und
der Sohn des Stallknechts auf dem Fürstenthron sind
die Geißel und der Tod der Völker. Die Fürsten sollen
nicht bauen auf die Altäre der Fetischbonzen.

156
auch nicht auf die Bajonette des „Volksheeres”,
auch nicht auf die grünen Tische der Kanzleihocker,
auch nicht auf die Rede- und Raufbuden der
Volksvertreter und Volksbetrüger. Die Fürsten sollen
allein auf ihr reines Blut bauen. Sie sollen ihr Salz
sorgsam für sich behalten und es nicht in den
Bäuchen der Theaterdirnen verschütten. Ich brauche,
nachdem, was ich in den vorangehenden Haupt-
stücken dargelegt habe, nicht eigens mehr über
die Begründung und Rechtfertigung des Königtums
und Adels sprechen. Fürstentum und Adel sind
naturgesetzlich und anthropologisch begründet. Die
alten Könige und Edelinge waren Göttersöhne in
des Wortes eigentlichster Bedeutung. Ich bin ein
freier deutscher Mann, ich habe mir meine Freiheit
mit schweren Opfern erkämpft, nichts liegt mir
ferner als Fürstenkriecherei. Aber ich muß als
sachlich prüfender Forscher gestehen, in den alten,
blutecht gebliebenen Fürstenhäusern lebt, wenn
auch getrübt, etwas vom göttlichen Elektron fort,
Der Adel liegt im Blut, nicht im Wappen, nicht im
Namen, nicht in den Lackschuhen. All das haben
sich die Sodomsaffen auch angemaßt. Der Adel wird
wieder sein, was er war, wenn den Edeldamen die
Hauslehrer, Adjutanten, Kammerdiener und groß-
zaukigen Tingel-Tangel-Zwerge ferngehalten werden.
Es lebt dieses göttliche Elektron fort auch in alten
großen Genies. Das Wirken des Genies ist kein Neu-
schaffen, es ist ein Sehen, die „Phantasia!” Kaiser

157
Wilhelm II. hat recht, wenn er behauptet, Gott
offenbare sich in allen großen Menschen. Mit diesem
Ausspuch beweist er, daß ihm das hellseherische
Fürstenauge nicht fehlt, und daß er ein echter Fürst von
Gottesgnaden ist, mag er auch seine menschlichen
Schwächen besitzen.
Was wollt ihr mit den Zylinder-Republiken und
Kalabreser-Demokratien? Sind sie nicht seit jeher die
Wursteltheater der Geschichte! Aber die römische
Republik!? Die französische Republik!? Die römische,
tatkräftige Republik war eine Adelsherrschaft, und die
französische Republik ebnete den Weg für einen
Napoleon! An niemanden werden Sünden so bitter
schon hier auf Erden gerächt, wie an Fürsten und
Adeligen. Deswegen müssen Fürsten und Adelige
besonders in ihrem Familienleben und allem, was das
Geschlechtsleben betrifft, ein leuchtendes Vorbild
sein, sie reißen sonst die stärksten Mauern ihrer
Burgen ein und geben sie der Affenhorde preis. Fürsten
und Adelige, hütet euch vor den Pfaffen! Die Pfaffen
haben das Fürstentum noch in allen Staaten
umgebracht, denn die Pfaffen sind die Anwälte und
Züchter der Affen vom Anbeginne! Vom Pfaffen ist
wohl zu unterscheiden der Priester. Große Fürsten
sind immer auch große Priester!
Kunst und Wissenschaft wurden an den Fürstenhöfen
und auf den Ritterburgen geboren und gepflegt. Gute
Fürsten haben stets Wissenschaft und Kunst gefördert.
Aller Fortschritt geht von dort aus. Die

158
Masse bleibt träg und stumpf. Ja sogar an dem
Aufkommen des Sozialdemokratentum ist der Adel
beteiligt, Lassalle und Marx hatten hochadelige
Freundinnen. Ein Cäsar, ein Karl der Große, ein
Napoleon, ein Wilhelm I. hat mehr getan, als die
ganzen Republiken und Parlamente der Welt und
Geschichte zusammen!
Ohne Fürsten gibt es keine Religion, keine Familie,
keinen Staat. Wir bleiben bei dem Schlachtruf
unserer Väter, mit dem sie das Sodomsgesindel
niederwarfen: Für Gott, für Fürst, für Weib, Kind und
Herd! Sollen wir uns zusammenschießen lassen für
einen befrackten Affen, für eine Versammlung von
Börsenmaklern und Raufbolden und für Kebsweiber,
die andere in „freier Liebe” beschlafen, während wir
vor dem Feind stehen?
Deutsche Jungen und Männer, wir bleiben beim
Schlachtruf unserer Väter! Laßt nur die Zeit kommen
es werden neue Schwertschwinger und neue Leyer-
spieler kommen. Wir wollen unser Schwert ge-
schliffen und unsere Kriegsleyer gestimmt halten,
wenns los geht zur Wiedereroberung der Welt. Was
warten wir noch? Sollen wir die Welt noch weiter
von hirnlosen Affenlümmeln ausschinden lassen?
Überall ist Menschenmangel, während wir auf kleiner
deutscher Erde verhungern vor Menschenüberfluß. Der
Erdball war und ist Germaniens Kolonie! Jedem
wackeren deutschen Soldaten einen Bauernhof, jedem
Offizier ein Rittergut! Ich möchte

159
sehen, ob wir da nicht alles niederwerfen würden.
Unter dem Jubel der befreiten Gottmenschen würden
wir den ganzen Erdball erobern. Bisher haben nur
Romanen und Slaven gegen uns geschürt, während wir
lammfromm das uns von Rom kredenzte Milch-
süppchen der Nächstenliebe tranken. Nun aber
beginnen auch wir zu schüren. Und es soll geschürt
werden, bis die Funken aus den Schloten deutscher
Schlachtschiffe stieben, und die Feuerstrahlen aus
deutschen Geschützen zucken. Noch einmal über die
Alpen, noch einmal nach West und Ost, auf uralten
Vater-Kriegspfaden und Ordnung gemacht unter der
zänkischen Udumubande. Komme, lichter Frauja, wir
rufen dich, wie dein Liebling Johannes (Apoc. XXII,
20). ,,Komme Frauja, Liebesgott. Jesus!” Das sind die
letzten Worte deines unvergleichlichen Buches, der
hl. Schrift! Frauja, zieh ein in unsere Herzen, bezwing
uns unsere Weiber, wie du vordem die Sodomsdirne
von Magdala bezwangst, wie Siegfried die von
Sodomsfeuern umlohte Brunhild bezwang! Zieh uns
voraus sieghafter Affenbezwinger und erlöse uns von
den Sodomsschratten, denn dein ist das Weltreich
und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit Amen.

160
ANMERKUNGEN.
ARCHE. 1) Luc. II, 34. 2)
Marc. IV, 11, 34; Mat. XIII,
11; Job. XVI, 25. 3)Sabb. VI,
ed. Goldschmidt I, 464. D.
Talmud sagt ausdrücklich,
daß unter Brot, Mehl etc.
Huren verstanden seien.
Vrgl. auch Joma 75 a.
ANTHROPOGNOSIS. 1)
refutatio (ed. Dunker
und Schneidewin) 133. 2 )
Cicero: d. nat. deor. I, 35. 3) v. Anthropozoon
biblicum. 4) Globus LXXXVI, 194. 5) Korrespond.
d. d. Ges. f. Anthr. 1902,119. 6)Kollmann, Globus
1902,325. 7) Wiedersheim: Bau d. Menschen. 8)
Abst. d. Menschen 36. 9) Klaatsch: Entsteh. u.
Entw. d. Menschen 67. 10) Tilesius: Beschr. u. Abb.
d. Stachelschweinm. 1802. 11) Umschau 1904, 761.
12
) L'Anthropologie XIV, 531. 13) ebend. XV, Pl. 1.
14
) v. Meyer: Gesch. d. alt. Aeg. 234. 15) Umschau
1904, 86. 16) Hoernes: Gesch. d. bild. Künste, Taf. III,
2. 17) ebend. Fig. 123. 18)Perrot et Chipiez: hist del'art,
III, 759. 19) Hoernes: Taf. IX, 17. Fig. 6 ebend. 40,
von dem berühmten altsteinzeitlichen „Commando-
stab“ von La Madeleine. Man vergleiche die
vorgebeugte Haltung der

161
Affenmenschen in Abb. 2, 6, 9, 12 und des Weibes
in 10, andererseits die Haltung der Zwerge in 2, 43
und der Wesen in 3, 8, 40, 42. Wer annimmt. daß
die Wesen in Abb. 1, 3 und 6 wirklich gelebt haben,
und das tun alle Anthropologen, muß auch die
Existenz der anderen Wesen zugeben. 20) Perrot,
III, 293. 21) Erman: äg. Leben, 529. 22) Skulpturen
von Amravati. 23) Roux et Barré: Herculanum et
Pompeji IV. 24)entscheidend Kiessling: Wand, im
Poigreich, 173. Labyrinthe und Nuraghs! 25) h. qop.
26
) h. qepod. 27) Berak. IX. 28) Hierozoicon, I, 865. 29)
ebend. 845. 30) äg. Leben 332. Das Tier, das in den
Königspalasten lebt und auf Händen geht, heißt nach
Prov. XXX, 28 śemamit, was m. E. sachlich und
sprachlich dem 'ašimah entspricht. 31)Brehm:
Tierleben I, 145. 32) Globus LXXXIV, 99. 33) g.
charis enantios. 1. foeditas. 34) g. miasmos
psychon, 1. inquinatio animarum. 35) Perrot, III,
417, 418. 36) Aus Sparta. Hoernes, 434. 37) bnt =
Affe. 38) Krafft-Ebbing: Psychop. 341. 39) Fragm.
592. 40) Smith: d. Keilinschr. Assurb. 41) Erman, 60.
42
) Ex. XII, 37. Num. XXXI, 17. 43) Lev. XVIII, 26.
44
) vrgl. g. Version.
GAIA. 1) Keil. Bibl. I, 151. 2) ebend. V, 190, 353. 3)
„Essen" wird Ketubot 65 b dem „Beischlaf“ gleich-
gesetzt; „essen“ erotisch in Prov. XXX, 20; von
„Mäusen“ und „Schweinen“ Is. LXVI, 17; Von Affen
Herod. IV, 194; von „Götzenfleisch“ I Cor. X, 18;
für meine Übersetzung von Gen. XXV, 30 mit udumu

162
spricht Sym.: adorn. 4) die maspune, g. kekrymmena,
J, abscondita in Abd. I, 6. Dan. XIII, 37. 5) Müller:
Fragm. IV, 528. 6) carm. 12, 21, 829. 7) ich bleibe
aus Bequemlichkeit bei dieser Vokalisierung.8) Hippol.
220. 9) ebend. 220, vrgl. III. Reg. X, 21. 10) vrgl.
musculus = weibl. Schamspalte. In der Bibel: „qui
aperit vulvam“ = „Fotzaufschlitzer“; für meine
Übersetzung sprechen die aufgefundenen nackten
Frauenfigürchen mit aufgeschlitzter Schamspalte,
die so die mächtigen Glieder der Buhläfflinge auf-
nehmen konnte. 11) Erman 223.
PEGE. 1) Keil. Bibl. I, 109. 2) ebend. 127. 3) Lesung
nach Delitzsch: Hdwb.: pagu. 4) Cod. Lips. 85 und
Cod. 130: parabibasai ton Moloch; ähnlich Aqu.
Sym. Theod. 5) keil. Bibl. V, 391. 6) pega' ra'
,,böse Erscheinung“ III. Beg. V, 4. 7) ben šachas. 8)
Delitzsch liest nam-suha; vrgl. ägypt. nam =
Pygmäe. Auch die Lesung tem-suha kann ver-
teidigt werden, vrgl. Plin. XXI, 61, 163, samp-
suchum. 9) Brugsch: Wb. 10) Vierteljahrschrift t.
Bibelk. 1903, 70. 11) beged kilaim. 12) šebat =
Stütze, Mensch in Num. XXIV, 17. 13) Hippol. 18.
14
) Keil. Bibl. V, 273.
PYR. 1) nach Delitzsch: Hdwb. 2) Assurbanibal-
Nebo-Inschr. 3) Jer. IX, 14 4) Keil. Bibl. V, Nr. 294.
5
) vrgl. Strabo 498. 6) Fabricii: Cod. Pseud. V. T. 45.
7
) namsuha! 8) h. Bibel zwei Lesearten: šadeh wen
šadot oder šarim we-šarot, was auf alle Fälle
Sodomsschratte bedeutet. 9) Hippol. 150. 10) Hommel:

163
Gesch. Bab. u. Ass. 225. 11) Clem. Al. protr. IV. 12)
qop = Affe! 13) piraati auf dem schwarzen
Obelisken, das die Assyriologen bisher mit „Ele-
phant“ übersetzten; vrgl. ass. paru = Maultier.
AITHER. 1) Malšir-issuri bei Layard: cuneif. inscr.
43—44. 2) Levi: vocab. gerogl. XXXIX. 3) Lefmann:
Gesch. d. alt. Ind. 47. 4) Globus LXXXIV, 243.
Auch der diluviale Höhlenbär scheint mir geflügelt
gewesen zu sein. Er würde dann dem Greifen der
Alten entsprechen. 5) Heidrich in Hommel: Gesch.
d. alt. Morgenl. 23. 6) Deut. XIV, 19. 7) Mišri-Stern
in Keil. Bibl. I, 225. 8) Musri! Misrael! 9) vrgl. Ps.
LXXVII, 26. Manche Erklärer sagen die
„Wachteln“ seien geflügelte „Fische“, d. s. pagutu
gewesen. 10) h. 'op. 11) Spiegelberg: Gesch. d. äg.
Kunst 5. 12) verb, trizein bei Herodot. 13) die Aus-
grab. im Belstempel. Abb. 25. 14) Erman 329, Ich
halte den weisen Iethro auch für einen issuru. Seine
Tochter, das Weib Mosis, heißt „Vogel“, Sephora.
15
) auf S. 66: Keil. Bibl. VI, 293. 15) auf S. 67:
Sure LIII, 20. 16) Stade: Gesch. d. Volkes Israel, I,
443. 17) Koranversion von M. Henning, S. 518. 18)
III, 476. 19) Const, ap. VIII, 12. 20) Clem. Al.:
stromata V, 32; vrgl. Gal. IV, 3. Col. IV. 8 ff gebe
ich nicht wörtlich, sondern dem Sinne nach!
THEOGNOSIS. 1) Sepp.: d. Rel. d. alt. Deutsch. 29.
2
) Dümichen: Geogr. d. alt. Aeg. 185. 3) Ennan 370,
377, 391. 6) Lev. XVII, 7 = śa'ir = Affenmensch. 7)
Klaatsch, 59. 8) ebend. 92. 9) ebend. 306. 10) ebend.

164
300. 11) Brehm I, 299. 12 ) Lehrb. d. Zool. 934.
13
) vrgl. mal-šir-issuru. 14) Americ. Journ. of
science 1902, XIV, 128. 15) Umschau 1904, 644. 16)
Bösche: Liebesleben III, 186. 17) Kiesewetter:
Occult. 253, 18) Meyer: Gesch. d. alt. Aeg. 194.
19
)bärtige Venus bei Macrob. Sat. III, 8.
PATER. 1) Irenäus, I lib. 30; die „Raben“ der
Wüsteneinsiedler! 2) protr. 104. 3) šachaq. 4) h.
'anan. 5) g. hoi d'en posi mallon heileumenoi toisi
anthropoisi. Kraniche und Pygmäen! 6 ) Hippol.
170. 7) Donelly: Atlantis 215. 8) Die Blitzgötter
mit den Feuerwagen. 9) 'eseb ha-šamaini; 'ezeb ist
Mischware; 'ezeb ist Hysop. 10) in Keil. kulilu-
issuru. 11) vrgl. tamewan = Affe. 12 ) Soph. II, 14:
qol iesurer = syr. sipo. vrgl. issuru, g. Aither,
germ. Otter; Loki als Otter. 13) Wiedemann: Rel.
d. alt. Aeg. 110. 14) Hippol. 174. 15 ) Hesiod:
theog. 124. 16) vrgl. Dan. XIII, 37. 17) Deut.
XXXIII, 16: šokne seneh; seneh wird in Keil. u.
Bib. oft mit śin = Elfenbein gegeben.
PNEUMA. 1 ) Erman, 459, 473. 2 ) Ann. VI.
34. 3 ) Denon: Descript. de 1'Egypte I, pl. 60, 78,
80 etc. 4 ) gebe gewöhnliche Übersetzung. 5 )
Studien über die Natur d. Mensch. 6 ) Tage u.
Werke 267. 7 ) Hippolyt 228. 8 ) ebend. 122. 9 )
vrgl. Walkyre u. g. kiris und kyris. 10) Plato:
Theaet. 155. 1 1 ) Westen! Atlantis! h. sepor! 12)
Keil. Bibl. VI, Gilgames-Lied. 13) vrgl. Donelly. 1 4 )
Keil. Bibl. V, Nr. 295. 15) Strabo VII, 2. 1 6 ) Clem.
Al.: strom. III, 222
165
HYIOS. 7 ) contra omn. haer. I, 2. 2) adv. Val. XII.
3
) n. XI, 6. 4 ) Mead: Fragm. e. versch. Glaub. 280.
Nach der sehr brauchbaren Übersetzung von A. von
Ulrich. 5 ) Kraus: Roma sott. 209; aus S. Priscilla. 6) ed.
Dillmann. 7 ) Hippol. 149. 8) Bei den Aegypt. hieß d.
arabischen Vögel die „Gesalbten“ (Christi), Erman
325. 9 ) Hippol. 206. 10) ed. Krauß. 1 1 ) d. h. zur Zeit
der Monatsblutung, da das Ei am reizbarsten ist.
12
) Keil. Bibl. VI, Inuma iliš Taf. 1, c. 13. 13) g.
kosmos = got. fairhvus = Menschenhaufe. 1 4 )
Ulfilas: skalkinassus vom Teufel II Cor. XI, 3. 1 5 )
„Mittler“ heißt nichts. 16) Kirchner: Darstellungen d.
erst. Menschenpaares 74. 1 7 ) Hipp. 153. 1 8 ) Graetz:
Gesch. d. Juden V 3, 412. 1 9 ) = mannesschwach
wird, aus dem Parallelismus zum folgenden und aus
Rom. IV, 19. 20) II, 46. 2l) g. chortos in Job. VI, 10.
22
) I Reg. XXIII, 19. 23) ass. umu! 24) Ulfilas:
ushramjan, was eigentlich „auspfählen“ bedeutet. 25)
ältestes christl. Geschichtszeugnis. 26) Kraus: D.
Spottcrucifix 11. 27) Roux et Barré, a. O. 28) Kraus:
Roma soTt. 196; S. Domitilla. 29) ebend. 311. S.
Lucina; vrgl. Hipp. 349. 3 0 ) Tertullian: de anima
LVIII; ähnlich Polyc. Mart. XI, XIV. Ign. ad. Rom.
IV. Zu skeuos in Job. XIX, 29 vrgl. S. 52. 31) Keil.
Bibl. V, Nr. 138. 32) vrgl. Ps. XVII, 5; CI 21; Is.
XXVI, 14; XXIX, 4; Ezech. XXIV, 17; XLIV, 25. 3 3 )
Jer. XXXVII, 20. Job. VII, 12, kepoyros = Priap in
Job. XX, 15. 3 4 ) othonia Job. XX, 6; als
Hurengegenstand in Os. II, 5; vrgl.

166
Baal-Iton und Ps. LXXIII, 15. 35) ebenfalls Ur-
menschen. Job. XL sind Behemot und Leviatan
reša'im. vrgl. Kranios! 36) Nach apokryphen Quellen
lebte Jesus nach der Himmelfahrt weiter auf Erden.
Neuere wollen sein Grab in Innerasien gefunden
haben. Für meine Auffassung Christi sprechen auch
unbewußt Wendland: Jesus als Saturnalienkönig,
Hermes XXXIII, 175. Besonders aber Hermann
Reich: D. König mit d. Dornenkrone, Neue Jahrb. f.
d. klass. Alterth. VII, 703.
EKKLESIA. 1 ) Job. IV, 35. 2 ) nach Ulfilas; vrgl.
Muetis-Heer. 3) vrgl. Mat. XIII. 48; Const, ap. II,
61; II. Clem. ad. Cor. XIV; IV. Esdr. V, 23. 4 ) Mat.
X, 34. 5) Luc. XII, 49. 6) Mat. XXII, 12. 7 ) Apoc.
XXII, 15. 8) vrgl. h. tenet, die unzüchtige Tanit. 9)
J. Lanz-Liebenfels: Katholizismus wider Jesui-
tismus. 10) ed. Grenfell-Hunt. IV. 1 1 ) Jer. V, 15;
Ezech. XXXVIII, 2, 6. 1 2 ) S. Kallisto: Kraus, 311.
13
) Für eine Heirat mit nordischen Frauen tritt auch
Dr. Wachler, Herausgeber der gediegenen Zeitschrift
„Iduna“, Weimar, ein. Auf anderem Wege gelangen
zu demselben Begriff einer Gottmenschenkirche Dr.
Graevell (Stuttgart), Fritz Wüst (Berlin): Neue
Weltanschauung. Viel positives Material in Wolt-
mann: pol. Anthropol. Sehr interessant Meresch-
kowsky: d. ird. Paradies, Jacob Hollitscher: d.
histor. Gesetz, Kap. III und besond. Stauf v. d.
March: Völkerideale I.
TELOS1 ) Orig. de princ. II, 4! 2) Herrschaft der

167
Weisen bei Plato = bibl. „Himmelreich“. 3) nicht
,,täglich“ g. epioysios; got. sinteins, l. super sub-
stantialis.
ABKÜRZUNGEN.
Bibelstellen werden nach der Vulgata angeführt. Als
Abkürzungen werden gebraucht: Abd. = Abdias
(Prophet). Act. = Apostelgeschichte. Am. = Amos
(Prophet). Apoc. = Geheime Offenbarung. Aqu. =
griech. Bibelübersetzung d. Aquilas. ass. = assyrisch.
A. T. = Altes Testament.
Bar. = Baruch (Prophet).
Cant. = Hohes Lied. Col. = Brief a. d. Colosser.
Cor. = Briefe a. d. Corinther.
Dan. = Daniel (Prophet). Deut. = 5. Buch Mosis.
Eccles. = D. Prediger Salomo. Eclus. = Buch Jesu
Sirach. Eph. = Brief a. d. Epheser. Esdr. = d.
Buch Esra. Ex. = 2. Buch Mosis. Ez. = Ezechiel
(Prophet).
Gal. = Brief a. d. Galater. g. == griechisch. Gen.
= 1. Buch Mosis.
h. = hebräisch. Hab. = Habakuk (Prophet). Heb. =
Brief a. d. Hebräer.
Is. = Isaias (Prophet). Jer. = Jeremias (Prophet).
Job. = Evangelium Johannis. Jon. = Jonas (Prophet).
Jos. = Buch Josuah. Jud. = Buch d. Richter.
1. = lateinisch. Lev. = 3. Buch Mosis. Luc. =
Evangelium Lucae.
Mal. = Malachias (Prophet). Marc. == Evangelium

168
Marci. Mat. =Evangelium Matthaei. Mich. = Michaeas
(Prophet).
N. T. = Neues Testament. Num. = 4. Buch Mosis.
Os. = Oseas (Prophet).
Par. = Bücher der Chronik. Phil. == Brief a. d. Phi-
lippenser. Prov. = Buch der Sprüche. Ps. = Psalm.
Reg. = Bücher d. Könige. Rom. = Brief a. d.
Römer.
Sap. == Buch d. Weisheit Salomonis. Sept. = g.
Bibelübersetzung der Siebzig. Soph. = Sophonias
(Prophet). Sym. = g. Bibelübersetzung des Sym-
machus. syr. = syrische Bibelübersetzung.
Targ. = Targum, aramäische Bibelübersetzung.
Theod. = g. Bibelübersetzung d. Theodotion. Thess.
= Briefe a. d. Thessalonicenser. Threni = Klage-
lieder. Tit. = Brief a. Titus. Tob. = Tobias.
Vulg. = lateinische Bibelübersetzung des Hieronymus.
Zach. = Zacharias (Prophet).
UMSCHRIFT DER HEBRÄISCHEN
SCHRIFTZEICHEN.
'Aleph und 'Ajin werden durch ' gegeben. He = h.
Waw = w. Zajin = z. Chet = ch. Tet und Taw
= t. Jod = i. Kap = k. Samek und Sade = s.
Qop — q. Sin = ś. Šin = š.
DRUCKFEHLER.
Bei der Durchsicht der Korrekturbogen hat mich
Herr Dr. M. Altschüler, Herausgeber der „Viertel-

169
jahrschrift für Bibelkunde“, Berlin, Calvary in
liebenswürdiger Weise unterstützt, so daß ich hiemit
Anlaß nehme, ihm dafür bestens zu danken.
(NB. Die Zeilen sind von oben gerechnet.)
S. 10, Z. 17 statt Is. XVI: Is. XIV. — S. 11, Z. 20
statt 13: 14. — S. 17, Z. 17 statt: Ps. XX, 7: Ps.
XIX, 8. Z. 24 statt še'irim: śe'irim. — S. 18, Z. 11
statt še'irim: śe'irim. — S. 19, Z. 6 und 12 statt
Gilgames: Gilgameš. Z. 9 statt šair: śa'ir. — S. 24, Z.
10 statt Oseas VI, 5: Oseas II, 4. Z. 14 statt Sap. XV:
Sap. XII. — S. 25, Z. 10 statt Phin.: Plin. Z. 26 statt
niedrigstehenden: niedrigstehender. — S. 27, 7.. 24
statt 22: 23. Z. 25 statt 'Adumin: 'Adumim. — S. 29,
Z. 1 statt 12: 21. Z. 26 statt 21: 22. — S. 31, Z. 16
nach Ezech. XVII einzufügen: 24. Z. 19 statt
Jehova's: Jehovahs. Z. 26 statt Heb.: Hab. — S. 36,
Z. 6 statt 20: 10. — S. 38, Z. 13 nach Ps.
LXXXVIII einzufügen: 11. — S S. 41, Z. 9 statt Jer.
LXVIII, 45: Jer. XLVIII, 46. — S. 46, Z. 22 statt
7: 17. — S. 47, Z. 6 statt Ps. CXLI: Ps. CXL. —
S. 48, Z. 17 statt 14: 22. Z. 23 statt 17: 7. Z. 29 statt
das: daß. — S. 50, Z. 16 statt 25: 26. Z. 26 statt 8: 9.
— S. 52, Z. 11 nach I Reg. XXI einzufügen: 5. —
S. 53, Z. 17 statt Tele: Tell. — S. 55, Z. 1 statt al:
la. Z. 19 statt 1: 9. — S. 69, Z. 9: Ps. GVI, 6 ist zu
streichen. — S. 70, Z. 16 statt 16: 17. — S. 71, Z.
10 ist 1 ) zu streichen. Z. 25 statt Ps. LXXVIII:
Ps. LXXVIL 25. — S. 72, Z. 7 statt Ps. XX, 7: Ps.

170
XIX, 8. Z. 8 statt 14: 13. Z. 23 statt 1: 2. — S. 74,
Z. 13 ist VII, 12 zu streichen. Z. 18 statt 20: 19. —
S. 76, Z. 4 statt 20: 21. — S. 77, Z. 24 statt Ps.
XLV, 5: XCV, 5. Z. 27 statt 13: 16. — S. 80, Z. 25
isl „und Rutot“ zu streichen. — S. 92. Z. 8 und 11
statt chakma: chakmah. Z. 15 statt Mat. XXII, 14:
Mat V, 18. — S. 95, Z. 20 statt 47: 17. Z. 24 ist
XLII, 8 zu streichen. Z. 26 statt Ps. LXXVII, 14: Ps.
LXVII, 14. — S. 104, Z. 15 statt Phoini: Phoinix. —
S. 105, Z. 27 statt „der Gestalt“: die Gestalt. — S.
112, Z. 11 statt den: dem. — S. 117, Z. 24 statt
Magnsios: Magnesios. — S. 122, Z. 9 statt es: er. Z.
18 Anführung vor „das will sagen“ ist zu streichen.
RADIUM-MISSGEBURTEN.
Der „Freidenker“ (Milwaukee, N. A.) 1905, Nr 1, S.
3 berichtet, daß Jan Tur vor der Pariser Gesellschaft
der Biologie ganz sonderbare, von ihm angestellte
Versuche besprochen habe. Die in bebrüteten
Hühnereiern enthaltenen Embryonen entwickeln
sich unter Einwirkung der Radiumstrahlen zu
ganz monströsen Wesen. Dadurch bekommt
meine Annahme der Schwängerung durch Strahlung
und der eigentümlichen Kraftäußerungen der issuri und
Elektrozoa eine neue Stütze. Ebenso die Fascination!

171
DRUCK VON G. KANZ, LIESING B. WIEN.

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