Mainfranken
Mainfranken, oft auch als Weinfranken bezeichnet, ist das Kernland des bayerischen Regierungsbezirks Unterfranken und umfasst die fränkischen Weinbauregionen entlang des Mains.
Regionen
Bearbeiten- Die Westhänge des Steigerwalds mit dem berühmten Weinort Iphofen, der Südteil der nördlich anschließenden Haßberge und auch Teile des Steigerwaldvorlands.
- Das Maindreieck, die Flussschleife zwischen Schweinfurt, Ochsenfurt und Gemünden am Main
- Das Mainviereck, die Flussschleife zwischen Gemünden, Wertheim, Miltenberg und Aschaffenburg um den fränkischen Teil des Spessarts;
- Zum Oberlauf des Mains: siehe dazu das Obermainland in Oberfranken;
- Zum Unterlauf des Mains: siehe dazu das Rhein-Main-Gebiet in Hessen;
Orte
Bearbeiten- 1 Aschaffenburg - das westliche "Tor zum Spessart"
- 2 Gemünden am Main - Drei-Flüsse-Stadt
- 3 Iphofen - renommierter Weinort mit hervorragend erhaltener Stadtbefestigung
- 4 Karlstadt - sehenswerte Altstadt mit vielen Fachwerkhäusern
- 5 Kitzingen - historische Weinhandelsstadt am Main
- 6 Klingenberg - die Rotweinstadt am Main
- 7 Lohr - "Schneewittchen-Stadt" und das östliche "Tor zum Spessart";
- 8 Marktbreit - historischer Stadtkern mit Malerwinkel und Maintor;
- 9 Miltenberg - am Main, Fachwerkkleinod zwischen Spessart und Odenwald.
- 10 Ochsenfurt - Wein- und Bierstadt
- 11 Randersacker - Marktfleck und Weinort
- 12 Sennfeld - am Sennfelder Seenkranz
- 13 Schonungen - mit dem Ortsteil Mainberg
- 14 Sommerhausen - Markt und Weinort
- 15 Schweinfurt - Industrie und Kunst
- 16 Veitshöchheim - ist bekannt durch sein Schloss mit Rokokogarten, der ehemaligen Sommerresidenz der Fürstbischöfe von Würzburg.
- 17 Volkach - mit Riemenschneiders berühmter "Madonna im Weingarten"
- 18 Werneck - mit dem Schlossbau von Balthasar Neumann
- 19 Wertheim - an der Taubermündung mit Burg und schöner Altstadt
- 20 Würzburg - Bischofssitz, überragt von der Festung Marienberg.
- 21 Zeil am Main - mit Abt-Degen-Steig (Abt Degen hat die Silvaner-Rebe nach Franken gebracht).
Weitere Ziele
BearbeitenHintergrund
BearbeitenMainfranken ist die fränkische Weinbaugegend entlang des Mains von der Westseite des Steigerwalds bis zur Untermainebene bei Aschaffenburg.
Sprache
BearbeitenDer Main durchfließt verschiedene fränkische Sprachregionen, die Aussprache des Flussnamens ändert sich:
- Maa in Oberfranken,
- Mee im östlichen Unterfranken vom Maindreieck bis zum Steigerwald und den Haßbergen;
- Maa (dumpfere Aussprache) am Mainviereck;
- Mää in der Aschaffenburger Gegend,
- Maa (nasale Aussprache) im Frankfurter Raum.
Königshausen & Neumann, 2010, ISBN 9783826045547, S. 136. 7,95 €
: Meefränggisch für Debben & Subber-Exberden.Anreise
BearbeitenMobilität
BearbeitenDer Main ist in der Region auf ganzer Länge schiffbar.
Ausführungen zur Schifffahrt siehe im entsprechenden Abschnitt im Artikel zum Main.
Sehenswürdigkeiten
BearbeitenAktivitäten
BearbeitenWandern
Bearbeiten- Fränkischer Rotwein-Wanderweg · 79 km
Radfahren
Bearbeiten- Auf dem Main-Radweg
Weinfeste
BearbeitenRegelmäßige und bedeutende Weinfeste sind (chronologisch sortiert):
- Das Hofgartenfest in Würzburg, Anfang Juli vor der Kulisse des barocken Hofgartens;
- Das Weinfest in Oberschwarzach findet am ersten Wochenende im Juli statt.
- Das Casteller Weinfest findet am 3. und 4. Juliwochenende statt.
- Das Zeiler Weinfest, immer am 1. Augustwochenende;
- Fränkisches Weinfest in Volkach, immer Mitte August;
- Das Abtswinder Weinfest: an allen Samstagen im Oktober;
Der Churfranken e.v. bietet einen Weinfest Veranstaltungskalender, auch in pdf-Form zum Ausdrucken und Herunterladen. Ebenso gibt es eine Übersicht der Häckerwirtschaften.
Küche
BearbeitenAusführliche Informationen zur Fränkischen Küche insgesamt gibt es im eigenen Themenartikel Essen und Trinken in Franken
- Meefischli sind eine Spezialität in Mainfranken. Es handelt sich um kleine frittierte Fische aus dem Main. Die Fischchen werden wegen ihrer Größe unausgenommen (manchmal wird der Kopf abgeschnitten) in Mehl gewälzt und frittiert. Es gibt sie ohne Beilagen oder mit gemischtem Salat und Remoulade. Dazu trinkt man einen lokalen Frankenwein.
Frankenwein
BearbeitenFranken ist das sechstgrößte Weinbaugebiet in Deutschland. Die rund 5500 Hektar Rebfläche verteilen sich auf 17 Großlagen und 171 Einzellagen, die rund 6000 fränkischen Winzer erzeugen jährlich 40 Millionen Liter Wein.
Dominiert werden die fränkischen Weinproduzenten von den Genossenschaften und eher kleinen Weingütern und Winzern. Interessant ist dann aber, dass sich in Würzburg zwei der drei größten Weingütern in Deutschland befinden.
Das Markenzeichen für den fränkischen Wein ist der Bocksbeutel: die Form als Weinbehälter ist als tönerne Flachkugelflasche für die Zeit der Kelten um 1400 vor unserer Zeitrechnung belegt, ein Exemplar kann im Mainfränkischen Museum in Würzburg besichtigt werden. Ein weiterer Beleg für den Bocksbeutel findet sich im Stiftungsrelief des Juliusspitals aus dem Jahr 1576, eine erste Schutzbestimmung durch den Würzburger Stadtrat stammt aus dem Jahre 1726. Ursprünglich wurde im Bocksbeutel der Würzburger Stein abgefüllt, später auch andere fränkische Weine. Nach einer Selbstbeschränkung der fränkischen Winzer enthält er ausschließlich Qualitätsweine mit mindestens 72 Grad Öchsle. Einfachere Weine werden in Franken in ganz normale Literflaschen abgefüllt. Fränkische Weine werden traditionell trocken produziert,
Die Herkunft des Namens "Bocksbeutel" ist unklar, eine Theorie leitet in vom »Bug«, für den Bauch ab, nach einer anderen Theorie vom Hodensack des Bocks.
Rebsorten:
- Müller-Thurgau: 1882 von Professor Hermann Müller aus dem Schweizer Kanton Thurgau gezüchtet, ein "Schoppenwein" mit 50% Anteil an der fränkischen Weinproduktion. Die Weinrebe Müller-Thurgau hat eine starke Beziehung nach Franken: Hermann Müller studierte ab 1872 am Botanischen Institut der Universität Würzburg bei dem seinerzeit als Botaniker führenden Julius Sachs, hier promovierte er auch im Jahre 1874: zwei weitere Jahre als Assistent von Professor Sachs folgten, er arbeitete in dieser Zeit am Thema zur Frostresistenz insbesondere von Weinknospen mit.
- Die Silvaner-Rebe ist die typischste fränkische Rebsorte und gehört zu den ältesten heute noch kultivierten Reben. Der Silvaner gelangte im 17. Jahrhundert wahrscheinlich aus dem Donauraum nach Deutschland. Er wurde 1659 erstmals nachweislich in Deutschland in Castell gepflanzt. Wenige Jahre später 1665 pflanzte Alberich Degen, der Abt von Kloster Ebrach, erstmals eine Silvaner-Rebe in der Weinlage "Würzburger Stein". Hauptursache war eine seinerzeitige Klimaverschlechterung als Beginn einer "kleinen Eiszeit". Nach neuesten gentechnischen Untersuchungen gilt der frostresistente Silvaner als eine Kreuzung aus Traminer und Österreichisch Weiß, der Anteil am fränkischen Wein beträgt rund 22%.
- Ortega ist eine Kreuzung aus den Rebsorten Müller-Thurgau und Sieger und wurde 1948 in Würzburg von Dr. Hans Breider gezüchtet, benannt ist sie nach dem spanischen Philosophen Ortega y Gasset. Die Rebe hat mit einer Anbaufläche von gut 20 Hektar nur geringe Bedeutung, mit weiter rückläufiger Tendenz. Ortega ist eine früh reifende weiße Rebsorte mit eher niedrigen Erträgen und hohem Mostgehalt für süße Weine, hochwertige Auslesen und Aperitifweine mit intensivem Bukett. Ortega ist auch empfindlich für Parasitenbefall und daher arbeitsaufwändig. Wegen des hohen Alkoholgehalts entsteht manchmal ein etwas brandiger Eindruck im Hals.
Nachtleben
BearbeitenSicherheit
BearbeitenKlima
BearbeitenLiteratur
Bearbeiten- Echter, 2010, ISBN 978-3429032647; 136 Seiten. : Von Apfelkräpfli bis Zämata: Mainfranken wie es kocht.
- Echter, 2006, ISBN 978-3429028015; 143 Seiten. : Goldener Fisch. Genuss aus mainfränkischen Gewässern.
Weblinks
Bearbeiten- Tourismusverband Franken e. V. www.frankentourismus.de ;
- Tourismusverband Fränkisches Weinland www.fraenkisches-weinland.de ;
- Weinbauring Franken e.V.: www.weinbauring.de;