Weiler (Vorarlberg)
Weiler ist eine Gemeinde mit 2312 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) am Ostrand des Vorarlberger Rheintales am Fuß des Freschenstocks.
Weiler
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Vorarlberg | |
Politischer Bezirk: | Feldkirch | |
Kfz-Kennzeichen: | FK | |
Fläche: | 3,08 km² | |
Koordinaten: | 47° 18′ N, 9° 39′ O | |
Höhe: | 486 m ü. A. | |
Einwohner: | 2.312 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 750 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 6837 | |
Vorwahl: | 05523 | |
Gemeindekennziffer: | 8 04 23 | |
NUTS-Region | AT342 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Johann-Georg-Seyfried-Weg 1 6837 Weiler | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Dietmar Summer | |
Gemeindevertretung: (Wahljahr: 2020) (21 Mitglieder) |
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Lage von Weiler im Bezirk Feldkirch | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Geografie
BearbeitenRegional zählt die Gemeinde Weiler zum Vorarlberger Vorderland, das im Norden durch den weit ins Rheintal ragenden Hügelrücken Tschütsch und den Sattelberg, im Westen vom Rhein und im Osten von den Freschenstockausläufern begrenzt wird.
In diesem klimatisch begünstigten Gebiet im Vorarlberger Verwaltungsbezirk Feldkirch erstreckt sich die Gemeinde auf einer Seehöhe von 445 bis 749 Metern über Adria. Das Ortszentrum der Gemeinde befindet sich auf einer Seehöhe von 486 Meter. Der westliche Teil der Gemeinde liegt im Rheintal, der Osten umfasst das vordere Tal des Ratzbaches. Die Nordgrenze bildet der Klausbach.[1]
Weiler verfügt über eine Gemeindefläche von drei Quadratkilometer. Davon ist je ein Drittel bewaldet und landwirtschaftliche Nutzfläche, 16 Prozent sind Gärten.[2]
Nachbargemeinden
BearbeitenWeiler hat eine gemeinsame Gemeindegrenze mit vier anderen Gemeinden im Bezirk Feldkirch. Dies sind die Gemeinden Klaus, Röthis, Viktorsberg und Fraxern. Weiler ist aufgrund des Bevölkerungswachstums sowie der damit einhergehenden Bautätigkeit der letzten Jahre und Jahrzehnte mit den Nachbargemeinden Klaus und Röthis zusammengewachsen und fügt sich in die durchgehende Siedlungsregion Vorderland ein.
Klaus | Fraxern | |
Röthis | Viktorsberg |
Geschichte
BearbeitenDie erste urkundliche Erwähnung betrifft die Burg Alt-Montfort und stammt aus dem Jahr 1206. Hugo von Tübingen ließ die „starke Burg“ (Montfort) am Ende des 12. Jahrhunderts auf einem bereits prähistorisch besiedelten Hügel errichten und nannte sich fortan „Graf von Montfort“. In den sechziger Jahren des 13. Jahrhunderts erfolgte die Erbteilung der Familie Montfort in Montfort-Feldkirch, Montfort-Bregenz und Montfort-Tettnang. Im Jahr 1375 übernahm Herzog Leopold III. die Burg. In den Appenzellerkriegen wurde sie 1405 niedergebrannt. Die Ruine gelangte 1417 in den Besitz der Familie Toggenburg, dann wechselten die Besitzer mehrfach. Heute sind nur noch Ruinenreste vorhanden.[3][4][5][6]
Ähnlich wie Dafins, rätoromanisch/romanisch: Travinnis, und Sulz (Sulns), war Weiler (Willer) noch lange Zeit im Mittelalter eine rätoromanische Sprachinsel im alemannischen Sprachgebiet.[7]
Ende des 18. Jahrhunderts war Weiler Teil der bayrischen Großgemeinde Sulz, zu der auch die Orte Klaus, Zwischenwasser, Viktorsberg, Röthis und Fraxern gehörten. 1808 wurde Weiler mit der Einführung der neuen Gemeindeordnung selbständig. Nachdem das Gebiet 1815 zu Österreich zurückkam, wurden 1830 die Grenzen zu Röthis und Klaus neu definiert.[1]
Bevölkerungsentwicklung
BearbeitenIn den letzten Jahrzehnten sind sowohl die Geburtenbilanz als auch die Wanderungsbilanz positiv.[8]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bearbeiten- Pfarrkirche Weiler: Von 1875 bis 1876 erfolgte ein Neubau der Kirche nach den Plänen des Architekten Friedrich von Schmidt mit dem Baumeister Fidel Kröner.
- Hanenberg Schlössle: Das Schlösschen Hanenberg wurde 1600 als Ansitz Feldkircher Patrizier auf einer Anhöhe oberhalb des Dorfes errichtet. Es brannte 1850 ab und anschließend erfolgte ein Umbau zum Landsitz.
- Ruine Alt-Montfort: Burgruine nordöstlich des Orts nahe der Grenze zu Fraxern.
- Kesselschlucht: Dieses tief eingeschnittene Tobel des Ratzbaches zeichnet sich durch einen bemerkenswerten Wasserfall aus und ist als schützenswertes Biotop eingetragen.
Wirtschaft und Infrastruktur
BearbeitenWirtschaftssektoren
BearbeitenIn den Jahren 1999 bis 2010 blieb die Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe konstant, die Anzahl der Beschäftigten nahm jedoch von zwölf auf acht ab. Im Produktionssektor waren 231 Erwerbstätige im Bereich Herstellung von Waren und 97 im Baugewerbe beschäftigt. Die wichtigsten Arbeitgeber im Dienstleistungssektor waren die Bereiche Handel (232), freiberufliche Dienstleistungen (124) und Verkehr (72 Mitarbeiter).[9][10][11]
Wirtschaftssektor | Anzahl Betriebe | Erwerbstätige | ||
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2011 | 2001 | 2011 | 2001 | |
Land- und Forstwirtschaft 1) | 21 | 21 | 8 | 12 |
Produktion | 27 | 27 | 328 | 342 |
Dienstleistung | 131 | 56 | 541 | 294 |
1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999
Arbeitsmarkt, PendelnBearbeitenIm Jahr 2021 lebten 1034 Erwerbstätige in Weiler. Davon arbeiteten 169 in der Gemeinde, mehr als achtzig Prozent pendelten aus. Aus den umliegenden Gemeinden kamen 708 Menschen zur Arbeit nach Weiler.[12] VerkehrBearbeiten
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Politik
BearbeitenGemeinderat
BearbeitenIn die Gemeindevertretung werden 21 Mandatare gewählt:
Partei | 2020[14] | 2015[15] | 2010[16] | |||
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% | Mandate | % | Mandate | % | Mandate | |
mitnand für Weiler – Liste Ing. Dietmar Summer | 62,08 | 13 | 100 | 21 | 54,48 | 10 |
Wir für Weiler 'Liste Bürgerbeteiligung' | 37,92 | 8 | ||||
ÖVP und Parteifreie | 45,52 | 8 |
Bürgermeister
Bearbeiten- 2000–2010: Mechtild Bawart (Offene Weiler Liste, später ÖVP)[17]
- seit 2010: Dietmar Summer (Mitnand für Weiler)[18]
Wappen
BearbeitenDer Gemeinde Weiler wurde 1970 folgendes Wappen verliehen: In Silber eine schwarzbedachte rote Burg mit linkem Eckturm mit drei Zinnen. Darüber an schwarzer Stange und schwarzen Ringen eine rote nach rechts fliegende dreilatzige Fahne mit schwarzen Fransen.[19]
Persönlichkeiten
BearbeitenSöhne und Töchter der Gemeinde
Bearbeiten- Albert Ritter (1872–1931), deutsch-österreichischer Journalist und Schriftsteller
- Adolf Peter (1888–1946), Politiker (Landbund) und Landwirt
Weblinks
Bearbeiten- Eintrag zu Weiler (Vorarlberg) im Austria-Forum (im AEIOU-Österreich-Lexikon)
- 80423 – Weiler (Vorarlberg). Gemeindedaten der Statistik Austria
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Gemeindechronik. Gemeinde Weiler, abgerufen am 7. Mai 2021.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Weiler, Fläche und Flächennutzung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 7. Mai 2021.
- ↑ Wehrbauten in Vorarlberg. Abgerufen am 7. Mai 2021.
- ↑ Burgen, Schlösser und Ansitze Vorarlbergs. (PDF) Amt der Vorarlberger Landesregierung, 2017, S. 8, abgerufen am 7. Mai 2021.
- ↑ Blumenegg (von Alois Niederstätter) ( vom 3. September 2013 im Internet Archive) (PDF; 49 kB)
- ↑ Alt-Montfort, Untere Borg (Weiler) ( vom 24. Mai 2011 im Internet Archive)
- ↑ Eberhard Tiefenthaler: Die rätoromanischen Flurnamen der Gemeinden Frastanz und Nenzing, Innsbruck 1968, S. 6.
- ↑ Statistik Austria, Ein Blick auf die Gemeinde Weiler, Bevölkerungsentwicklung. Abgerufen am 30. März 2019.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Weiler, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 7. Mai 2021.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Weiler, Arbeitsstätten. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 7. Mai 2021.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Weiler, Erwerbstätige. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 7. Mai 2021.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Weiler, Berufspendler. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 7. Mai 2021.
- ↑ Verkehr und Mobilität. Gemeinde Weiler, abgerufen am 7. Mai 2021.
- ↑ Gemeindevertretungswahl 2020. Land Vorarlberg, abgerufen am 7. Mai 2021.
- ↑ Gemeindevertretungswahl 2015. Land Vorarlberg, abgerufen am 7. Mai 2021.
- ↑ Gemeindevertretungswahl 2010. Land Vorarlberg, abgerufen am 7. Mai 2021.
- ↑ Weiler: Bürgermeisterin Bawart abgewählt. In: vorarlberg.ORF.at. 14. März 2010, abgerufen am 11. Januar 2020.
- ↑ Website der Gemeinde Weiler: Auszug konstituierende Sitzung der Gemeindevertretung ( vom 4. März 2016 im Internet Archive).
- ↑ Gemeindewappen Weiler. Vorarlberger Landesarchiv, abgerufen am 7. Mai 2021.