Nicklas Kulti

schwedischer Tennisspieler

Lars Johan Nicklas Kulti (* 22. April 1971 in Stockholm) ist ein ehemaliger schwedischer Tennisspieler.

Nicklas Kulti Tennisspieler
Nation: Schweden Schweden
Geburtstag: 22. April 1971
Größe: 190 cm
Gewicht: 88 kg
1. Profisaison: 1989
Rücktritt: 2001
Spielhand: Rechts
Trainer: Martin Bohm
Preisgeld: 3.186.946 US-Dollar
Einzel
Karrierebilanz: 154:182
Karrieretitel: 3
Höchste Platzierung: 32 (3. Mai 1993)
Grand-Slam-Bilanz
Grand-Slam-Titel:00000 0
Australian Open 3R (1989, 1994, 1996)
French Open VF (1992)
Wimbledon 2R (1992, 1997)
US Open 2R (1993, 1994)
Doppel
Karrierebilanz: 238:145
Karrieretitel: 13
Höchste Platzierung: 11 (29. September 1997)
Grand-Slam-Bilanz
Grand-Slam-Titel:00000 0
Australian Open AF (1997, 1999, 2000)
French Open F (1995)
Wimbledon HF (2000)
US Open F (1997)
Mixed
Grand-Slam-Bilanz
Grand-Slam-Titel:00000 0
Australian Open VF (1999)
French Open AF (2000, 2001)
Wimbledon 2R (2000)
US Open VF (2000)
Quellen: offizielle Spielerprofile bei der ATP/WTA (siehe Weblinks)

Kulti, dessen Karriere mit Erfolgen im Einzel begann, wurde ab 1994 zunehmend zum Doppelspezialisten. Er gewann mit Jonas Björkman, Magnus Larsson und Mikael Tillström insgesamt 13 Doppeltitel. Im Einzel kam er auf drei Turniersiege auf der ATP Tour.

Karriere

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Kultis Karriere begann 1988 mit einem Finaleinzug im Einzel bei den US Open der Junioren. Im Jahr darauf gewann er die Juniorentitel bei den Australian Open und in Wimbledon und er kam erneut ins Finale der US Open. Er schloss das Jahr als Nummer 1 der Juniorenweltrangliste ab. Bei den Australian Open erreichte er bei den Herren bereits die dritte Runde.

1990 zog er in Prag erstmals in das Finale eines ATP-Turniers ein. Beim Turnier der Masters-Kategorie in Stockholm erreichte er nach einem Zweisatzsieg über Andre Agassi, damals die Nummer 4 der Welt, das Viertelfinale. Er beendete das Jahr mit Platz 51 erstmals in den Top 100 der Weltrangliste.

Die Saison 1991 begann für Kulti in Adelaide mit seinem ersten Turniersieg auf der Herrentour. Im Jahresverlauf trat er bei zahlreichen großen Turnieren an, er scheiterte jedoch meist bereits in der ersten Runde und fiel in der ersten Woche 1992 wieder aus den Top 100. Im September 1991 debütierte er im Davis Cup mit Einzelsiegen über die Philippinen Felix Barrientos und Roland So erfolgreich für die schwedische Mannschaft.

1992 zog er bei den French Open mit Siegen über John McEnroe und Michael Chang ins Viertelfinale ein, in dem sich Henri Leconte erst nach fünf Sätzen durchsetzen konnte. Bei ATP-Turnieren blieben größere Erfolge aus. 1993 gewann er im Januar erneut das Turnier in Adelaide. Er erreichte nach einem Finaleinzug in Kopenhagen und einem Achtelfinaleinzug bei den Miami Masters in Key Biscayne, der durch das Zurückziehen von Boris Becker in der dritten Runde begünstigt wurde, im Mai mit Position 32 die beste Weltranglistenplatzierung seiner Karriere.

Im Einzel verliefen die Jahre 1994 und 1995 für Kulti sehr enttäuschend. Er beendete die Saison 1994 auf Platz 99, 1995 nur noch auf Platz 165 der Weltrangliste. 1996 gewann Kulti in Halle seinen dritten und letzten Einzeltitel; er konnte das Jahr wieder in den Top 100 beenden. Beim Davis-Cup-Finale gegen Frankreich verlor er die entscheidende Partie gegen Arnaud Boetsch knapp mit 8:10 im fünften Satz.

In den folgenden Jahren spielte Kulti überwiegend Doppel, 1999 konnte er abgesehen von dem erneuten Finaleinzug in Halle keine Erfolge mehr feiern.

Im Doppel war Kultis erster Erfolg der Gewinn eines Challenger-Turniers in Kopenhagen im November 1989 an der Seite von Magnus Larsson. 1990 kam er bei den beiden Turnieren der ATP World Tour in Florenz und San Marino ins Halbfinale. 1991 nahm er im Doppel nur an drei Turnieren teil und schied zweimal in der ersten und einmal in der zweiten Runde aus. 1992 gewann er seine ersten beiden Doppeltitel, beim ATP-Turnier in Kopenhagen an der Seite von Magnus Larsson und im zweiten Anlauf nach 1990 in San Marino mit Mikael Tillström. 1993 trat Kulti nur bei vier Turnieren im Doppel an. Sein bestes Ergebnis war der Einzug ins Halbfinale von Kopenhagen.

1994 feierte Kulti seine ersten großen Erfolge im Doppel. Er gewann mit Magnus Larsson das Monte Carlo Masters und kam ins Semifinale der French Open. Damit machte er einen Sprung in der Doppelweltrangliste; hatte er die Saison 1993 noch auf Rang 489 beendet, schloss er das Jahr 1994 auf Platz 23 ab. 1995 gewann er mit Mikael Tillström vier Challenger-Turniere und scheiterte mit Magnus Larsson bei den French Open erst im Finale an den Niederländern Jacco Eltingh und Paul Haarhuis. Er kletterte bis auf Rang 17 der Weltrangliste und beendete das Jahr auf Rang 20.

1996 spielte Kulti hauptsächlich an der Seite von Jonas Björkman. Sie gewannen das ATP-Turnier in Neu-Delhi, erreichten das Finale in Monte Carlo und scheiterten bei den French Open und in Wimbledon jeweils im Viertelfinale an den an Nummer 1 gesetzten Todd Woodbridge und Mark Woodforde. Damit qualifizierten sich die beiden für die ATP Tour World Doubles Championships, wo sie jedoch bereits in der Vorrunde scheiterten. Sie nahmen auch an den Olympischen Spielen in Atlanta teil, verloren jedoch schon in der ersten Runde gegen Saša Hiršzon und Goran Ivanišević aus Kroatien. Im Davis Cup bestritten die beiden alle vier Runden, im Finale gegen Frankreich verloren sie ihr Doppel gegen Guy Forget und Guillaume Raoux glatt in drei Sätzen.

1997 gewann Kulti zwei ATP-Turniere und erreichte bei den US Open mit Björkman, mit dem er auch am schwedischen Davis-Cup-Gesamtsieg beteiligt war, das Finale. Er beendete das Jahr auf Rang 16 der Doppel-Weltrangliste. 1998 gewann Kulti mit Schweden nochmals den Davis Cup sowie die ATP-Turniere in Stockholm und Sankt Petersburg. 1999 gewann Kulti zwar kein Turnier im Doppel, so dass er in der Weltrangliste etwas zurückfiel. Er erreichte aber mit Mikael Tillström das Finale in Key Biscayne und das Halbfinale bei den French Open sowie mit Jonas Björkman das Finale des World Team Cup.

2000 gewann Kulti vier Turniere. Er nahm zum zweiten Mal an Olympischen Spielen teil, scheiterte jedoch im Doppel mit Mikael Tillström gleich in Runde eins. Im gegnerischen Doppel stand Maks Mirny, mit dem er einige Wochen später in Paris zum zweiten Mal ein Masters-Turnier gewinnen sollte. Nach dem Turnier kehrte er wieder in die Top 20 der Doppel-Weltrangliste zurück.

Den Abschluss seiner Karriere bildete ein Viertelfinaleinzug bei den French Open mit dem Franzosen Michaël Llodra.

Legende
Grand Slam
Tennis Masters Cup
Championship Series, Single Week (2)
Mercedes-Benz Super 9
Tennis Masters Series
ATP Championship Series
ATP International Series Gold (2)
ATP World Series
ATP International Series (12)
ATP Challenger Tour (6)
Titel nach Belag
Hartplatz (4)
Sand (6)
Rasen (2)
Teppich (4)

Turniersiege

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Nr. Datum Turnier Belag Finalgegner Ergebnis
1. 6. Januar 1991 Australien  Adelaide (1) Hartplatz Deutschland  Michael Stich 6:3, 1:6, 6:2
2. 10. Januar 1993 Australien  Adelaide (2) Hartplatz Schweden  Christian Bergström 3:6, 7:5, 6:4
3. 23. Juni 1996 Deutschland  Halle Rasen Russland  Jewgeni Kafelnikow 6:75, 6:3, 6:4

Finalteilnahmen

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Nr. Datum Turnier Belag Finalgegner Ergebnis
1. 12. August 1990 Tschechien  Prag Sand Spanien  Jordi Arrese 6:7, 6:7
2. 7. März 1993 Danemark  Kopenhagen Teppich (i) Russland  Andrei Olchowski 5:7, 6:3, 2:6
3. 5. Mai 1996 Vereinigte Staaten  Atlanta Sand Marokko  Karim Alami 3:6, 4:6
4. 13. Juni 1999 Deutschland  Halle Rasen Deutschland  Nicolas Kiefer 3:6, 2:6

Turniersiege

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ATP Tour
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Nr. Datum Turnier Belag Partner Finalgegner Ergebnis
1. 8. März 1992 Danemark  Kopenhagen Teppich (i) Schweden  Magnus Larsson Niederlande  Hendrik Jan Davids
Belgien  Libor Pimek
6:3, 6:4
2. 2. August 1992 San Marino  San Marino Sand Schweden  Mikael Tillström Italien  Cristian Brandi
Italien  Federico Mordegan
6:2, 6:2
3. 24. April 1994 Monaco  Monte Carlo Sand Schweden  Magnus Larsson Russland  Jewgeni Kafelnikow
Tschechien  Daniel Vacek
3:6, 7:6, 6:4
4. 25. Februar 1996 Belgien  Antwerpen Teppich (i) Schweden  Jonas Björkman Russland  Jewgeni Kafelnikow
Niederlande  Menno Oosting
6:4, 6:4
5. 14. April 1996 Indien  New Delhi Hartplatz Schweden  Jonas Björkman Simbabwe  Byron Black
Australien  Sandon Stolle
4:6, 6:4, 6:4
6. 4. Mai 1997 Vereinigte Staaten  Atlanta Sand Schweden  Jonas Björkman Vereinigte Staaten  Scott Davis
Vereinigte Staaten  Kelly Jones
6:2, 7:6
7. 13. Juli 1997 Schweden  Båstad (1) Sand Schweden  Mikael Tillström Schweden  Magnus Gustafsson
Schweden  Magnus Larsson
6:0, 6:3
8. 15. Februar 1998 Russland  St. Petersburg Teppich (i) Schweden  Mikael Tillström Sudafrika  Marius Barnard
Sudafrika  Brent Haygarth
3:6, 6:3, 7:6
9. 15. November 1998 Schweden  Stockholm Hartplatz (i) Schweden  Mikael Tillström Sudafrika  Chris Haggard
Schweden  Peter Nyborg
7:5, 3:6, 7:5
10. 30. April 2000 Spanien  Barcelona Sand Schweden  Mikael Tillström Niederlande  Paul Haarhuis
Australien  Sandon Stolle
6:2, 6:7, 7:6
11. 18. Juni 2000 Deutschland  Halle Rasen Schweden  Mikael Tillström Indien  Mahesh Bhupathi
Deutschland  David Prinosil
7:6, 7:6
12. 16. Juli 2000 Schweden  Båstad (2) Sand Schweden  Mikael Tillström Italien  Andrea Gaudenzi
Italien  Diego Nargiso
4:6, 6:2, 6:3
13. 20. November 2000 Frankreich  Paris Teppich (i) Schweden  Mikael Tillström Niederlande  Paul Haarhuis
Kanada  Daniel Nestor
6:4, 7:5
Challenger Tour
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Nr. Datum Turnier Belag Partner Finalgegner Ergebnis
1. 26. November 1989 Danemark  Kopenhagen Teppich Schweden  Magnus Larsson Osterreich  Alex Antonitsch
Schweden  Ronnie Båthman
6:3, 6:2
2. 6. März 1995 Vereinigte Staaten  Indian Wells (1) Hartplatz Schweden  Mikael Tillström Schweden  Jan Apell
Vereinigte Staaten  Mike Bauer
7:6, 6:4
3. 22. April 1995 Monaco  Monte Carlo Sand Schweden  Mikael Tillström Deutschland  Nicolas Kiefer
Deutschland  Michael Stich
7:5, 7:5
4. 14. Mai 1995 Slowenien  Ljubljana Sand Schweden  Mikael Tillström Vereinigte Staaten  Shelby Cannon
Sudafrika  Stefan Kruger
6:4, 6:4
5. 2. Juli 1995 Deutschland  Braunschweig Sand Schweden  Mikael Tillström Vereinigte Staaten  Bill Behrens
Sudafrika  Brendan Curry
7:6, 6:4
6. 9. März 1997 Vereinigte Staaten  Indian Wells (2) Hartplatz Australien  Michael Tebbutt Vereinigte Staaten  Scott Davis
Vereinigte Staaten  Kelly Jones
6:2, 4:6, 6:3

Finalteilnahmen

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Nr. Datum Turnier Belag Partner Finalgegner Ergebnis
1. 10. Juli 1994 Schweden  Båstad Sand Schweden  Mikael Tillström Schweden  Jan Apell
Schweden  Jonas Björkman
2:6, 3:6
2. 2. Oktober 1994 Malaysia  Kuala Lumpur Sand Schweden  Lars-Anders Wahlgren Niederlande  Jacco Eltingh
Niederlande  Paul Haarhuis
0:6, 5:7
3. 11. Juni 1995 Frankreich  French Open Sand Schweden  Magnus Larsson Niederlande  Jacco Eltingh
Niederlande  Paul Haarhuis
7:6, 4:6, 1:6
4. 24. März 1996 Russland  St. Petersburg Teppich (i) Schweden  Peter Nyborg Russland  Jewgeni Kafelnikow
Russland  Andrei Olchowski
6:7, 4:6
5. 28. April 1996 Monaco  Monte Carlo Sand Schweden  Jonas Björkman Sudafrika  Ellis Ferreira
Niederlande  Jan Siemerink
6:2, 3:6, 2:6
6. 4. August 1996 Vereinigte Staaten  Los Angeles Hartplatz Schweden  Jonas Björkman Sudafrika  Marius Barnard
Sudafrika  Piet Norval
5:7, 2:6
7. 18. August 1996 Vereinigte Staaten  New Haven Sand Schweden  Jonas Björkman Simbabwe  Byron Black
Kanada  Grant Connell
4:6, 6:4, 6:7
8. 17. August 1997 Vereinigte Staaten  Indianapolis Hartplatz Schweden  Jonas Björkman Australien  Michael Tebbutt
Schweden  Mikael Tillström
3:6, 2:6
9. 7. September 1997 Vereinigte Staaten  US Open Hartplatz Schweden  Jonas Björkman Russland  Jewgeni Kafelnikow
Tschechien  Daniel Vacek
6:7, 3:6
10. 3. Mai 1998 Tschechien  Prag Sand Schweden  Fredrik Bergh Australien  Wayene Arthurs
Australien  Andrew Kratzmann
1:6, 1:6
11. 16. Juli 1999 Schweden  Båstad Sand Schweden  Mikael Tillström Sudafrika  David Adams
Vereinigte Staaten  Jeff Tarango
6:7, 4:6
12. 19. September 1999 Vereinigtes Konigreich  Bournemouth Sand Deutschland  Michael Kohlmann Sudafrika  David Adams
Vereinigte Staaten  Jeff Tarango
3:6, 7:6, 6:7
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