Kreuzwelse

Familie der Ordnung Welsartige

Die Kreuzwelse (Ariidae), auch Meerwelse oder Maulbrüterwelse genannt leben mit über 150 Arten in fast 25 Gattungen[1] einzeln oder in Schwärmen an den Küsten subtropischer und tropischer Meere. Ihren Namen haben sie von einer kruzifixförmigen Knochenplatte auf ihrem Schädel, die von der Gegenseite an einen Mönch mit ausgestreckten Armen erinnert.[2] Die bekannteste Art ist wohl der 35 – 45 cm groß werdende Westamerikanische Kreuzwels, ein Brackwasserfisch der häufig als sog. „Mini-Hai“ im Zoofachhandel erhältlich ist.

Kreuzwelse

Arius arius

Systematik
Überkohorte: Clupeocephala
Kohorte: Otomorpha
Unterkohorte: Ostariophysi
Otophysa
Ordnung: Welsartige (Siluriformes)
Familie: Kreuzwelse
Wissenschaftlicher Name
Ariidae
Bleeker, 1862

Verbreitung

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Kreuzwelse kommen küstennah vor allem im Meer vor. im westlichen Atlantik reicht das Verbreitungsgebiet von Cape Cod bis fast zur Magellanstraße, im östlichen von der Straße von Gibraltar bis zum Kap der Guten Hoffnung. Außerdem bewohnen sie die Küsten des Indischen Ozean, das Rote Meer und den Westpazifik von der Küste Queenslands, über den Malaiischen Archipel bis nach Taiwan. Im östlichen Pazifik reicht ihr Verbreitungsgebiet nur von der Küste Perus bis zur Halbinsel Baja California.[3]

Viele Arten gehen auch in Brack- und Süßwasser, wenige leben nur im Süßwasser. Drei Viertel der Arten, hauptsächlich aus der Gattung Arius leben im Indopazifik und an den Küsten Australiens. Ein Viertel der Arten lebt im westlichen Atlantik.

Merkmale

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Die Tiere werden 15 Zentimeter bis 1,50 Meter lang. Sie sind von schlanker, manchmal hochrückiger Gestalt und schuppenlos. Oben sind sie meist graublau oder bräunlich, unten weißlich. Kopf und Maul sind abgeplattet und abgerundet. Der Kopf wird durch einen Knochenschild geschützt, den man bei einigen Arten durch die dünne Haut sehen kann. Knochenschilde finden sich auch am Beginn der Rückenflosse. Die Zähne in den Kiefern und auf dem Gaumen sind klein und konisch. Manchmal sind Mahlzähne vorhanden. Normalerweise haben sie 3 Paare, selten auch 2 Paare Barteln, sie können aber auch ganz fehlen. Nasalbarteln fehlen stets.

Rückenflosse und Brustflosse haben einen gesägten Stachelstrahl, der eine Giftdrüse trägt. Verletzungen sollen schon tödlich verlaufen sein. Die Afterflosse hat 14 bis 40 Weichstrahlen. Die Schwanzflosse ist tief gegabelt. Eine Fettflosse ist vorhanden, die Seitenlinie vollständig.

Lebensweise

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Kreuzwelse leben einzeln oder in Schwärmen. Sie sind Maulbrüter. Das Männchen trägt die wenigen, großen Eier bis zum Schlupf der Jungfische im Maul mit sich herum.

Systematik

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Die Kreuzwelse lassen sich in drei Unterfamilien unterteilen, von denen zwei monotypisch ist, also nur aus einer Gattung bestehen. Bei der dritten, der artenreichen Unterfamilie Ariinae, bilden die Gattungen und Arten der Neuen Welt und die der Alten Welt zwei monophyletische Kladen. In letzterer lassen sich wiederum drei indopazifische (Gattungen Brustiarius, Netuma und Plicofollis), eine westafrikanische (Carlarius), eine indisch-südostasiatische und eine australasiatische Klade unterscheiden. Schwestergruppe der Kreuzwelse sind die madagassischen Anchariidae mit denen sie die Überfamilie Arioidea bilden.[3][1]

Literatur

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  • Acero P. Arturo & Ricardo Betancur-R.: Monophyly, affinities, and subfamilial clades of sea catfishes (Siluriformes: Ariidae). Ichthyol. Explor. Freshwaters, Vol. 18, No. 2, Seiten 133–143, Juni 2007, Verlag Dr. Friedrich Pfeil, München, ISSN 0936-9902 (englisch)
  • Kurt Fiedler: Lehrbuch der Speziellen Zoologie, Band II, Teil 2: Fische. Gustav Fischer Verlag Jena, 1991, ISBN 3-334-00339-6
  • Alexandre P. Marceniuk & Naèrcio A. Menezes (2007): Systematics of the family Ariidae (Ostariophysi, Siluriformes), with a redefinition of the genera. Zootaxa, 1416: 1–126. ISBN 978-1-86977-072-3 (englisch; PDF; 1,95 MB)
  • Joseph S. Nelson: Fishes of the World, John Wiley & Sons, 2006, ISBN 0-471-25031-7 (englisch)
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Commons: Kreuzwelse – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Alexandre Pires Marceniuk, Claudio Oliveira, Carl J Ferraris, Jr (2023): A new classification of the family Ariidae (Osteichthyes: Ostariophysi: Siluriformes) based on combined analyses of morphological and molecular data. Zoological Journal of the Linnean Society, August 2023, zlad078, doi: 10.1093/zoolinnean/zlad078 (englisch).
  2. Großes Lexikon der Tierwelt, Lingen Verlag Köln, o. J., Bd. 6, S. 849.
  3. a b Ricardo Betancur-R: Molecular phylogenetics and evolutionary history of ariid catfishes revisited: a comprehensive sampling. BMC Evolutionary Biology 2009, 9:175 DOI:10.1186/1471-2148-9-175 (englisch).
  4. Marceniuk, A.P., Marchena, J., Oliveira, C. & Betancur-R., R. (2019): Chinchaysuyoa, a new genus of the fish family Ariidae (Siluriformes), with a redescription of Chinchaysuyoa labiata from Ecuador and a new species description from Peru. Zootaxa, 4551 (3): 361–378 (englisch).