Chlor(I)-nitrat

Strukturformel
Allgemeines
Name	Chlor(I)-nitrat
Andere Namen	Chlornitrat
Summenformel	ClNO3
Kurzbeschreibung	farblose bis schwach gelbliche Flüssigkeit
Externe Identifikatoren/Datenbanken
PubChem	114934
ChemSpider	102875
Wikidata	Q2563692
Eigenschaften
Molare Masse	97,46 g·mol−1
Aggregatzustand	flüssig
Schmelzpunkt	−107 °C
Siedepunkt	22,3 °C
Löslichkeit	löslich in Trichlorfluormethan und Tetrachlormethan
Sicherheitshinweise
	GHS-Gefahrstoffkennzeichnung; keine Einstufung verfügbar
	GHS-Gefahrstoffkennzeichnung; keine Einstufung verfügbar
	Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.; Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Chlor(I)-nitrat ist eine anorganische chemische Verbindung aus der Gruppe der Nitrate und stellt das gemischte Anhydrid der Hypochlorigen Säure und der Salpetersäure.

Gewinnung und Darstellung

Chlor(I)-nitrat kann durch Reaktion von Dichloroxid mit Distickstoffpentaoxid^[1]

\mathrm {Cl_{2}O+N_{2}O_{5}\longrightarrow 2\ ClNO_{3}}

oder Chlorfluorid mit wasserfreier Salpetersäure bei etwa −78 °C gewonnen werden.^[1]

\mathrm {ClF+HNO_{3}\longrightarrow ClNO_{3}+HF}

Es entsteht auch in der Stratosphäre aus Chlormonoxid und Stickstoffdioxid.^[4]

\mathrm {ClO+NO_{2}+M\longrightarrow ClNO_{3}+M}

Eigenschaften

Bindungslängen und -winkel im Chlor(I)-nitrat

Chlor(I)-nitrat ist eine farblose bis schwach gelbliche, leicht bewegliche Flüssigkeit.^[1] Mit den meisten organischen Verbindungen, wie z. B. Ethern und Alkoholen reagiert es explosionsartig.^[2]

Verwendung

Chlor(I)-nitrat kann zur Herstellung anderer Halogennitrate verwendet werden.^[5]

Einzelnachweise

↑ ^a ^b ^c ^d ^e ^f Georg Brauer (Hrsg.), unter Mitarbeit von Marianne Baudler u. a.: Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band I, Ferdinand Enke, Stuttgart 1975, ISBN 3-432-02328-6, S. 337.
↑ ^a ^b Martin Schmeisser: Chlorine(I) nitrate. In: S. Young Tyree, Jr. (Hrsg.): Inorganic Syntheses. Band 9. McGraw-Hill Book Company, Inc., 1967, S. 127–130 (englisch).
↑ Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
↑ James J. Margitan: Chlorine nitrate photochemistry. Photolysis products and kinetics of the reaction Cl + ClONO₂ → Cl₂ + NO₃. In: The Journal of Physical Chemistry. 87, 1983, S. 674–679, doi:10.1021/j100227a029.
↑ Ralf Steudel: Chemie der Nichtmetalle: Von Struktur und Bindung zur Anwendung. Walter de Gruyter, 2008, ISBN 3-11-021128-9, S. 522 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

[brauer-1] ↑ ^a ^b ^c ^d ^e ^f Georg Brauer (Hrsg.), unter Mitarbeit von Marianne Baudler u. a.: Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band I, Ferdinand Enke, Stuttgart 1975, ISBN 3-432-02328-6, S. 337.

[IS9-2] Martin Schmeisser: Chlorine(I) nitrate. In: S. Young Tyree, Jr. (Hrsg.): Inorganic Syntheses. Band 9. McGraw-Hill Book Company, Inc., 1967, S. 127–130 (englisch).

[NV-3] Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.

[DOI10.1021/j100227a029-4] James J. Margitan: Chlorine nitrate photochemistry. Photolysis products and kinetics of the reaction Cl + ClONO₂ → Cl₂ + NO₃. In: The Journal of Physical Chemistry. 87, 1983, S. 674–679, doi:10.1021/j100227a029.

[Ralf_Steudel-5] Ralf Steudel: Chemie der Nichtmetalle: Von Struktur und Bindung zur Anwendung. Walter de Gruyter, 2008, ISBN 3-11-021128-9, S. 522 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

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