Charles Friedek

deutscher Leichtathlet

Charles Michael Friedek (* 26. August 1971 in Gießen) ist ein ehemaliger deutscher Leichtathlet und jetziger Leichtathletiktrainer, der bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften 1999 Weltmeister im Dreisprung wurde.

Charles Friedek
Voller Name Charles Michael Friedek
Nation Deutschland Deutschland
Geburtstag 26. August 1971 (53 Jahre)
Geburtsort GießenDeutschland Bundesrepublik Deutschland
Größe 184[1] cm
Gewicht 80[1] kg
Beruf Leichtathletiktrainer
Karriere
Disziplin Dreisprung
Bestleistung 17,59 m
Status zurückgetreten
Medaillenspiegel
Weltmeisterschaften 1 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Hallenweltmeisterschaften 1 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Europameisterschaften 0 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Halleneuropameisterschaften 1 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Logo der World Athletics Weltmeisterschaften
Gold Sevilla 1999 17,59 m
Logo der World Athletics Hallenweltmeisterschaften
Gold Maebashi 1999 17,18 m
Logo der EAA Europameisterschaften
Silber München 2002 17,33 m
Logo der EAA Halleneuropameisterschaften
Gold Gent 2000 17,28 m
Silber Valencia 1998 17,15 m
letzte Änderung: 14. Oktober 2015

Karriere als Aktiver

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Große Erfolge Friedeks waren der Gewinn der Silbermedaille bei den Europameisterschaften 2002, und die Titel als Hallenweltmeister 1999, Halleneuropameister 2000, Vizehalleneuropameister 1998, Weltcupsieger 1998 und Grand-Prix-Sieger 1998. Im Jahr 2005 war Charles Friedek nochmals als Europacupsieger erfolgreich. Er gewann zudem siebzehn Titel bei Deutschen Meisterschaften. Friedek war Olympiateilnehmer 1996, 2000 und 2004. 1996 wurde er Vierzehnter, 2000 erreichte er trotz angerissener Bizepssehne das Finale und wurde Zwölfter.[2] 2004 musste Friedek den Wettkampf nach zwei ungültigen Versuchen verletzt abbrechen.

Für die Olympischen Spiele 2008 in Peking wurde Friedek nicht nominiert. Die geforderte Olympianorm – zwei Sprünge über 17 Meter – erfüllte er zwar in zwei Versuchen am 25. Juni 2008 innerhalb eines Wettkampfes in Wesel, hätte sie jedoch nach Auffassung des Deutschen Olympischen Sportbundes in zwei verschiedenen Veranstaltungen erreichen müssen. Das Deutsche Sportschiedsgericht bei der DIS hingegen folgte der Auffassung Friedeks und bestätigte die Erfüllung der Olympianorm.[3] An das Urteil des Sportgerichtes fühlte sich der DOSB jedoch nicht gebunden und verwehrte die Teilnahme. Mit seinem Einspruch gegen diese Entscheidung scheiterte Friedek vor dem Oberlandesgericht Frankfurt am Main.[4] Anschließend klagte Friedek deswegen gegen den Deutschen Olympischen Sportbund vor dem Landgericht Frankfurt am Main auf Schadensersatz, dessen 13. Zivilkammer seiner Klage erstinstanzlich mit Urteil vom 15. Dezember 2011 noch stattgab,[5] das Urteil wurde jedoch durch das Oberlandesgericht Frankfurt am 20. Dezember 2013 aufgehoben.[6] Der Bundesgerichtshof entschied am 13. Oktober 2015 letztinstanzlich zugunsten Friedeks.[7] Zur Höhe des Schadenersatzes verwies der BGH zurück an das Landgericht Frankfurt. Zuvor einigten sich Friedek und der DOSB aber 2016 auf einen Vergleich.[8]

Trainertätigkeit

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Ab Mai 2010 arbeitete Friedek als Trainer bei der Leichtathletik-Gemeinschaft ASV DSHS Köln, bei der er für die Horizontalspringergruppe verantwortlich war.[9] Daneben gehört er dem Trainerteam des IAAF-Trainingszentrums „ATC Cologne“ an, wo er unter anderem die Asienmeisterin Marestalla Sunang und Charisse Bacchus betreute.[10] Im Jahr 2016 wurde Friedek DLV-Bundestrainer für den Dreisprung.[10]

Ehrungen und Auszeichnungen

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Persönliche Bestleistungen

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  • Dreisprung: 17,59 m, Sevilla, 1999
    • Halle: 17,28 m, Gent, 2000
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Einzelnachweise

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  1. a b Charles Friedek – Biographical information. In: Olympedia Athletes, 2020. Auf Olympedia.org (englisch), abgerufen am 16. Oktober 2020.
  2. Friedek schafft ein kleines Wunder. BZ Online, 24. September 2000, abgerufen am 1. Februar 2011.
  3. Peter Schmitt: DLV schlägt Charles Friedek für Olympia vor. www.leichtathletik.de, 20. Juli 2008, abgerufen am 1. Februar 2011.
  4. Niederlage vor Gericht – Friedeks Olympiatraum geplatzt. Spiegel Online, 30. Juli 2008, abgerufen am 1. Februar 2011.
  5. Prozess wegen Nichtnominierung – Dreispringer Friedek gewinnt gegen DOSB. In: Spiegel Online, 15. Dezember 2011, abgerufen am 15. Dezember 2011.
  6. Oberlandesgericht Frankfurt am Main, Beschluss vom 20. Dezember 2013 – 8 U 25/12.
  7. Nichtnominierung für Olympia: Friedek gewinnt Prozess gegen DOSB. In: Spiegel Online, 13. Oktober 2015.
  8. Streit um Nicht-Nominierung: Dreispringer Friedek und DOSB einigen sich. In: Spiegel.de, 5. April 2016.
  9. Charles Friedek Sprungtrainer in Köln. www.leichtathletik.de, abgerufen am 1. Februar 2011.
  10. a b Neue DLV-Bundestrainer: Charles Friedek für den Dreisprung. www.leichtathletik.de, abgerufen am 24. September 2019.