Architektur in Danzig
Die Architektur in Danzig war und ist eine der reichhaltigsten im nördlichen Mitteleuropa.
Geschichte
BearbeitenDanzig war seit dem Mittelalter eine der bedeutendsten und größten Städte im Ostseeraum. Sie brachte eine reichhaltige Architektur hervor. Im 16. und 17. Jahrhundert beeinflussten besonders flämische Vorbilder die Bauweise der Stadt. Im 19. und frühen 20. Jahrhundert erfolgten umfangreiche Neubauten, vor allem am Rand der Innenstadt und in den umliegenden Siedlungen. Die Architekturdozenten an der neuen Technischen Hochschule in Danzig brachten seit 1904 zahlreiche neue Impulse für die Gestaltung der Stadt.
1945 wurde die Innenstadt fast vollständig zerstört. Danach erfolgte ein teilweiser Wiederaufbau, bei dem vor allem die historische Innenstadt nach den alten Vorbildern wiederhergestellt wurde. Daneben entstanden zahlreiche neue Wohn- und Geschäftsbauten.
Bauwerke (Auswahl)
BearbeitenSakralbauten
Bearbeiten- Erhaltene historische Sakralbauten
- Marienkirche, 14. Jahrhundert, eine der größten Hallenkirchen weltweit
- Katharinenkirche, 14. Jahrhundert
- Bartholomäuskirche
- Johanneskirche, 14. Jahrhundert, einzige unzerstörte Kirche der Innenstadt
- Nikolaikirche
- Kirche St. Peter und Paul
- Königliche Kapelle
- Brigittenkirche, 14. Jahrhundert, ehemalige Klosterkirche
- Heilig-Geist-Kirche, 14. Jahrhundert, ehemalige Hospitalkirche
- Dom zu Oliva, ehemalige Zisterzienserkirche
- Neue Synagoge, 1927, Langfuhr, einzige erhaltene Synagoge in Danzig
- Nicht erhaltene Sakralbauten
- Große Synagoge, 1887–1939
- Moderne Sakralbauten
Nach 1945 wurden gebaut
Historische Profanbauten (Auswahl)
BearbeitenErhaltene historische Bauwerke
BearbeitenVon den historischen Bauwerken der Stadt blieben nur wenige erhalten und wurden wieder aufgebaut.
- Rechtstädtisches Rathaus
- Altstädtisches Rathaus
- Großes Zeughaus
- Artushof
- Haus der St.-Georg-Schützenbruderschaft
- Land- und Amtsgericht (Sąd Rejonowy i Okręgowy w Gdańsku)
- Tore und Türme
- Krantor
- Koggentor (Grünes Tor)
- Langgasser Tor (Goldenes Tor)
- Niedertor
- Hohes Tor
- Peinkammertor
- Heilig-Geist-Tor
- Johannistor
- Frauentor
- Häkertor
- Stockturm
- Ankerschmiedeturm
- Schwanenbastei
- Jacek-Bastei (Kiek in de Kök)
- Weitere Bauwerke
- Große Mühle
- Neptunbrunnen
- Bibliothek der Akademie der Wissenschaften, vorher Stadtbibliothek (siehe Bild)
- Hauptbahnhof
- Löwenhof, um 1600, Vorlaubenhaus in Ohra (Orunia)
- Festung Weichselmünde
Rekonstruierte historische Bauwerke
BearbeitenEinige der zerstörten Bauten wurden nach den historischen Vorbildern wieder rekonstruiert.
Nicht erhaltene Bauwerke
Bearbeiten- Hotel Danziger Hof, 1899–1945
Moderne Architektur
BearbeitenNach 1945 wurden viele neue Bauwerke geschaffen
- Baltische Philharmonie
- Baltische Oper
- Küstentheater am Kohlenmarkt
- Shakespeare-Theater
- Europäisches Zentrum der Solidarność
- Museum des Zweiten Weltkriegs
- Olivia Star (2018)
Architekten für Danzig (Auswahl)
BearbeitenIn Danzig wirkten zahlreiche Architekten deutscher, flämischer, polnischer und anderer Herkunft
- Heinrich Ungeradin
- Hans Kramer
- Antonis van Opberghen
- Willem van den Blocke
- Abraham van den Blocke
- Andreas Schlüter
- Georg Cuny
- Albert Carsten
- Ewald Genzmer
- Friedrich Fischer
- Curt Hempel
- Paul Kadereit
- Ernst Petersen
Literatur
Bearbeiten(chronologisch absteigend)
- Thoralf Plath, Izabella Gawin, Katarzyna Tuszyńska: Marco Polo. Reiseführer Danzig. Dumont, Ostfildern 2021.
- Dieter Schulze: DuMont Reiseführer Danzig. Dumont, Ostfildern 2020.
- Rüdiger Ruhnau: Danzig gestern und heute, ein geschichtlicher Reiseführer. Rautenberg, Leer 1993.
- Friedrich Schwarz: Danzig. Führer durch Stadt und Umgebung, mit Stadtplan und Abbildungen. Danzig 1936 Digitalisat.
- Danzig und seine Bauten, herausgegeben vom Westpreußischen Architekten- und Ingenieur-Verein zu Danzig, 1908 Digitalisat Digitalisat