Unterwössen

Gemeinde in Deutschland

Unterwössen ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Traunstein.

Wappen Deutschlandkarte
Unterwössen
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Unterwössen hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 47° 44′ N, 12° 27′ OKoordinaten: 47° 44′ N, 12° 27′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberbayern
Landkreis: Traunstein
Höhe: 555 m ü. NHN
Fläche: 41,28 km2
Einwohner: 3716 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 90 Einwohner je km2
Postleitzahlen: 83246, 83250
Vorwahlen: 08641, 08640
Kfz-Kennzeichen: TS, LF
Gemeindeschlüssel: 09 1 89 160
Gemeindegliederung: 31 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Rathausplatz 1
83246 Unterwössen
Website: www.unterwoessen.de
Erster Bürgermeister: Ludwig Entfellner (CSU)
Lage der Gemeinde Unterwössen im Landkreis Traunstein
KarteChiemseeLandkreis Berchtesgadener LandLandkreis RosenheimLandkreis AltöttingLandkreis Mühldorf am InnWaginger SeeWonnebergWaging am SeeVachendorfUnterwössenÜbersee (Chiemgau)TrostbergTraunsteinTraunreutTittmoningTaching am SeeTachertingSurbergStaudach-EgerndachSiegsdorfSeeon-SeebruckSchnaitseeSchlechingRuhpoldingReit im WinklPittenhartPetting (Gemeinde)PallingObingNußdorf (Chiemgau)MarquartsteinKirchanschöringKienberg (Oberbayern)InzellGrassauGrabenstättFridolfingEngelsbergChiemingBergen (Chiemgau)Altenmarkt an der AlzÖsterreichÖsterreichÖsterreich
Karte

Geographie

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Unterwössen
 
Unterwössen mit Balsberg und Geigelstein

Geographische Lage

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Der Gemeindeteil Unterwössen liegt noch im Achental, während die beiden Gemeindeteile Hinter- und Oberwössen in einem abgeschlossenen Talkessel liegen, der durch einen kleinen Bergkamm vom Achental getrennt ist. Durch Unterwössen fließen der Wössener Bach, der Kaltenbach sowie die Tiroler Achen.

Gemeindegliederung

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Es gibt 31 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]

Nachbargemeinden

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Nachbargemeinden sind Marquartstein, Reit im Winkl, Ruhpolding, Schleching, Staudach-Egerndach und das österreichische Kössen.

Geschichte

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Bis zur Gemeindegründung

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Die Besiedelung der Gegend geht bis auf keltische und römische Ursprünge zurück. Die Tonscherben, die in der Nähe der Rettenburg auf einem Höhenzug zwischen Hinterwössen und Kruchenhausen gefunden wurden, datieren um das Jahr 900, was für eine bereits bestehende Siedlung in Ober- oder Unterwössen schließen lässt.

Unterwössen wurde urkundlich erstmals 1120 erwähnt. Der Name Oberwössen wurde erstmals im Steuerverzeichnis von 1420 erwähnt. Im Spanischen (1701–1714) und im Österreichischen (1740–1748) Erbfolgekrieg erlitt die örtliche Bevölkerung durch die grenznahe Lage großen Schaden. Ober- und Unterwössen im heutigen Bezirk Oberbayern gehörten zum Rentamt Burghausen und zum Landgericht Marquartstein des Kurfürstentums Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstanden mit dem Gemeindeedikt von 1818 die Gemeinden Ober- und Unterwössen. Die Schreibweise der Gemeinde Unterwössen war bis 1900 Unterwessen.[4]

19. und 20. Jahrhundert

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Von 1810 bis 1850 wurde der Wössener Bach verbaut, um das Dorf vor dessen alljährlichem Hochwasser zu schützen. Der Bau der Eisenbahn von Übersee nach Marquartstein 1884 (eine erhoffte Verlängerung nach Unterwössen kam aufgrund der notwendigen erheblichen finanziellen Investitionen nicht zustande) und die Verbesserung der Straße nach Reit im Winkl brachte die ersten Urlauber. Am 1. April 1938 wurden Gebietsteile an die neue Gemeinde Marquartstein abgetreten.[5] Nach dem Zweiten Weltkrieg fanden viele Vertriebene in Unter- und Oberwössen eine neue Heimat.

Eingemeindungen

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Am 1. Juli 1972 wurde bei der bayerischen Gebietsreform Oberwössen in die Gemeinde Unterwössen eingegliedert.[5]

Einwohnerentwicklung

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Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 2796 auf 3547 um 751 Einwohner bzw. um 26,9 %.

  • 1. Bürgermeister: Ludwig Entfellner (CSU) seit 1. Mai 2014[6]
  • 2. Bürgermeister: Johannes Weber (CSU)[6] seit 13. Mai 2020

Die Kommunalwahl vom 15. März 2020 führte zu folgendem Ergebnis für den Gemeinderat:

Partei Stimmenanteil Sitze
CSU 43,88 % 7
Grüne 16,04 % 3
Freie Wählergemeinschaft Wössen (FWG Wössen) 6,3 % 1
Oberwössner Wählergruppe (OWG) 18,3 % 3
FDP 15,52 % 2
 
Blasonierung: „Schräg geteilt von Silber und Blau; oben ein roter Pferdekopf mit silbernem Stirnfleck, unten eine schräg gestellte silberne Segelflugschwinge.“[7]

Wirtschaft

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Die Wirtschaftsstruktur basiert auf Landwirtschaft, Handwerk, Gewerbe und vor allem dem Tourismus.

Verkehrsanbindung

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Durch die direkte Lage an der Deutschen Alpenstraße (B 305) ist eine gute Anbindung von Unter- und Oberwössen gewährleistet. Die Autobahn A8 verläuft 11 km nördlich. München liegt ca. 80 km entfernt, Salzburg ca. 45 km.

Kultur, Freizeit und Tourismus

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Religion

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Die Bevölkerung ist überwiegend römisch-katholisch. Im Jahre 1942 erfolgte die Erhebung von Unterwössen zur Pfarrei, 1956 der Neubau der katholischen Kirche in Oberwössen.

Baudenkmäler

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Bodendenkmäler

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Theater und Aufführungen

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Am 24. Februar 2001 und im Februar 2006 kam es zur Wiederaufführung des traditionellen Wössener Seeräuberspiels.

Tourismus- und Freizeitangebot

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Freizeitmöglichkeiten gibt es vor allem im sportlichen Bereich:

Wanderrouten von Unterwössen aus führen beispielsweise zum Hochgern (1744 m), Hochfelln (1674 m), Rechenberg (1366 m), Jochberg (1265 m), Geigelstein (1808 m), Hasenpoint (1587 m), Hochplatte (1587 m) oder zur Schnappenkirche (1100 m). Der Eglsee westlich von Brem ist ein Naturdenkmal mit Hoch- und Übergangsmoor.

Auf dem Segelfluggelände Unterwössen kann man Segelflug, Motorsegelflug und Ultraleichtflug erlernen oder betreiben. Zusätzlich werden von der Süddeutschen Gleitschirmschule Möglichkeiten zum Paragliding angeboten.

In der Nähe der Ortsmitte gibt es einen Minigolfplatz.

Das Schwimmen ist im ortsnahen Wössener See mit seinem Seefreibad möglich, Rafting auf umliegenden Flüssen. Weitere beliebte Freizeitbeschäftigungen sind Jogging, Nordic Walking, Mountainbiken, Skaten, Tennis, Beachvolleyball, Beachsoccer oder Kneippen.

Persönlichkeiten

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Ehrenbürger

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  • 1979: Franz Niegel (1926–2017)[8], Pfarrer

Söhne und Töchter der Gemeinde

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Prominente Bewohner von Unterwössen

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Commons: Unterwössen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Unterwössen in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 26. Mai 2021.
  3. Gemeinde Unterwössen, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 8. Januar 2022.
  4. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, OCLC 311071516, S. 42–44, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  5. a b Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 581.
  6. a b Bürgermeister & Gemeinderäte. Gemeinde Unterwössen, abgerufen am 15. November 2020.
  7. Eintrag zum Wappen von Unterwössen in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  8. Monsignore Franz Niegel 91-jährig verstorben. Abgerufen am 1. September 2024.
  9. DWK/ahi: Ex-Bundespräsident: Horst Köhler bezieht Feriendomizil in Bayern. In: welt.de. 31. Juli 2012, abgerufen am 7. Oktober 2018.