Andrei Remowitsch Beloussow

russischer Wirtschaftswissenschaftler und Politiker, 1. Vize-Ministerpräsident Russland

Andrei Remowitsch Beloussow (russisch Андрей Рэмович Белоусов; * 17. März 1959 in Moskau, Russische SFSR, Sowjetunion) ist ein russischer Wirtschaftswissenschaftler und Politiker und seit Mai 2024 Verteidigungsminister. Zuvor war er ab Januar 2020 stellvertretender Ministerpräsident von Russland. Er bekleidete den Rang eines Wirklichen Staatsrats 1. Klasse der Russischen Föderation.[1]

Andrei Beloussow (2024)

Biographie

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Beloussow studierte Wirtschaftswissenschaften an der Lomonossow-Universität Moskau und absolvierte diese 1981 mit Auszeichnung.[2] Im Anschluss daran arbeitete er wissenschaftlich, zunächst als Forschungspraktikant, dann als Nachwuchsforscher im Labor für die Modellierung von Mensch-Maschine-Systemen. Danach war er fast 20 Jahre lang (bis 2006) in der Akademie der Wissenschaften tätig.[3]

Am 8. Februar 2006 trat Beloussow in den öffentlichen Dienst ein und übernahm unter dem russischen Minister für wirtschaftliche Entwicklung, Herman Gref, die Position des stellvertretenden Ministers.[4]

Seit 21. Januar 2020 ist er erster Vize-Ministerpräsident der russischen Regierung.[5] Er war von Juni 2015 bis Januar 2020 oberster Wirtschaftsberater des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Vom 21. Mai 2012 bis 14. Juni 2013 war er Minister für wirtschaftliche Entwicklung. Sein Nachfolger als Minister wurde Alexei Uljukajew.

Als Berater schlug er im Sommer 2018 vor, die Gewinne der metallurgischen und chemischen Unternehmen Russlands durch den Staat abzuschöpfen. Ein Kommentar der Wirtschaftsjournalistin Julia Latynina stellte die Analogie her zum Jahr 1918, als eine solche Abschöpfung der Überschüsse von Bauern eingeführt wurde, welche aufgrund der Sinnlosigkeit jeder Rentabilität zu einem voraussehbaren Einbruch der Erträge führte. Als geradezu absurd wurde der Umstand kommentiert, dass es kaum zwei Monate her war, dass davon die Rede gewesen war, in Russland ein günstigeres Investitionsklima zu schaffen.[6]

Ab dem 21. Januar 2020 war Beloussow erster stellvertretender Premierminister Russlands im Kabinett Mischustin I. Im Juli 2022 wurde Beloussow auf eine Sanktionsliste der Europäischen Union gesetzt.[7]

Am 14. Mai 2024 wurde er von Präsident Putin zum Verteidigungsminister bzw. Nachfolger von Sergei Schoigu ernannt.[8][9][10]

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Commons: Andrei Beloussow – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Указ Президента Российской Федерации от 17.10.2011 года №1358 "О присвоении классного чина государственной гражданской службы Российской Федерации Белоусову А.Р." In: pravo.gov.ru. Abgerufen am 26. April 2023 (russisch).
  2. Андрей Рэмович Белоусов. Первый заместитель Председателя Правительства Российской Федерации. In: government.ru. Abgerufen am 27. Dezember 2023 (russisch).
  3. Биография Андрея Белоусова. In: Ria Novosti. 21. Mai 2012, abgerufen am 27. Dezember 2023 (russisch).
  4. Белоусов, Андрей. Министр экономического развития РФ. In: lenta.ru. Abgerufen am 27. Dezember 2023 (russisch).
  5. tagesschau.de: Russlands neue Regierung steht. Abgerufen am 22. Januar 2020.
  6. Ein Spiel um Überschüsse, Nowaja Gaseta, 14. August 2018
  7. Eur-lex-europa.eu: Beschluss (GASP) 2022/1272 des Rates vom 21. Juli 2022 zur Änderung des Beschlusses 2014/145/GASP über restriktive Maßnahmen angesichts von Handlungen, die die territoriale Unversehrtheit, Souveränität und Unabhängigkeit der Ukraine untergraben oder bedrohen
  8. Путин назначил Андрея Белоусова министром обороны. In: RIA Novosti. 14. Mai 2024, abgerufen am 23. Mai 2024 (russisch).
  9. Putin entlässt Verteidigungsminister Schoigu. In: welt.de. Abgerufen am 12. Mai 2024.
  10. Christina Hebel: (S+) Russland: Ökonom Andrej Beloussow soll Wladimir Putins Krieg effektiver machen. In: Der Spiegel. 13. Mai 2024, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 13. Mai 2024]).