„Besiedlung Amerikas“ – Versionsunterschied

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Zahlreiche Funde in Sibirien und Amerika sprechen sowohl für die Beringstraßen-Theorie als auch für die Küsten-Theorie. Um die zeitliche Differenz zwischen dem Aufbruch in Asien vor rund 25.000 Jahren und dem Eintreffen der ersten Menschen in Amerika vor etwa 15.000 Jahren zu erklären, wird ein langer Aufenthalt im Bereich von Beringia diskutiert.<ref>John F. Hoffecker, Scott A. Elias, Dennis H. O'Rourke: ''Out of Beringia?'' In: ''[[Science]]'', Vol. 343 no. 6174 (28. Februar 2014) Seiten 979-980, [[doi:10.1126/science.1250768]]</ref> Als Grund für den verzögerten Zug gelten die starke Vergletscherung in Amerika und die besondere Eignung Beringias für eine menschliche Besiedelung, weil durch klimatische Faktoren dort eine [[Tundra]]-artige Vegetation vorherrschte, die insbesondere Bäume und damit Feuerholz bot.<ref>Spiegel online: [http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/ur-amerikaner-ueberlebten-eiszeit-auf-der-beringbruecke-a-956191.html Vorfahren der Indianer: Überwintern auf der Beringbrücke], 28. Februar 2014</ref>
 
Große Verunsicherung entstand 1996 durch den Fund des [[Kennewick-Mann]]es im US-Bundesstaat [[Washington (Bundesstaat)|Washington]]. Der Kennewick-Mann ist ein auf etwa 7300 v.&nbsp;Chr. (8410 ± 60 uncal. [[Before Present|BP]])<ref>R. Taylor, D. Kirner, J. Southon, J. Chatters: ''Radiocarbon dates of Kennewick Man.'' In: ''Science.'' 280, 1998, S. 1171–1172.</ref> datiertes Skelett, dessen Merkmale anfänglich als „[[Europide|kaukasoid]]“, d. h. europäisch gedeutet wurden. Spätere Untersuchungen sahen eine Vergleichbarkeit mit den [[Ainu]], den Ureinwohnern Nordjapans. 2015 waren erstmals DNA-Untersuchungen möglich, die zeigten, dass der Kennewick-Mann weder besonders mit Europäern, noch den Ainu verwandt ist, sondern am nächsten mit heutigen Vertretern westamerikanischer Indianerstämme.<ref>Morten Rasmussen, Martin Sikora, Anders Albrechtsen, Thorfinn Sand Korneliussen, J. Víctor Moreno-Mayar, G. David Poznik, Christoph P. E. Zollikofer, Marcia S. Ponce de León, Morten E. Allentoft, Ida Moltke, Hákon Jónsson, Cristina Valdiosera, Ripan S. Malhi, Ludovic Orlando, Carlos D. Bustamante, Thomas W. Stafford Jr, David J. Meltzer, Rasmus Nielsen & Eske Willerslev: ''The ancestry and affiliations of Kennewick Man.'' [[Nature]] (Juni, 2015) [[doi:10.1038/nature14625]]</ref>
 
In den Jahren 2002/03 wurden in den [[Paisley-Höhlen]] (US-Bundesstaat [[Oregon]]) versteinerte Exkremente mit menschlicher DNA gefunden, die 14.300 Jahre alt sind und deren Gene Gemeinsamkeiten mit Menschen aus [[Sibirien]] aufweisen.<ref>M. Thomas P. Gilbert, Dennis L. Jenkins u. a.: [http://www.sciencemag.org/cgi/content/abstract/1154116 ''DNA from Pre-Clovis Human Coprolites in Oregon, North America.''] {{DOI|10.1126/science.1154116}}.</ref> Diese Tendenz wurde durch die Funde im [[Buttermilk Creek Complex]] in [[Texas]] bestätigt, die 2011 auf ein Alter von 15.500 bis 13.200 Jahren BP datiert wurden und damit die bislang ältesten menschlichen Funde in Amerika sind. Andere Fundstellen, deren Alter mit mehr als 13.000 Jahren angegeben wurde, wie etwa von [[Niède Guidon]] untersuchte Felsmalereien in Brasilien, [[Steingerät]]e in den USA oder vermeintliche menschliche Fußabdrücke in Mexiko, haben einer Überprüfung dagegen nicht standgehalten.<ref>Joshua M. Feinberg, Paul R. Renne u. a.: ''[http://geology.geoscienceworld.org/cgi/content/full/37/3/267 Age constraints on alleged "footprints" preserved in the Xalnene Tuff near Puebla, Mexico].'' In: ''Geology.'' Vol. 37 No. 3, 2009, S. 267–270.</ref>