„Jeschajahu Leibowitz“ – Versionsunterschied

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Er entwickelte nach dem [[Qibya-Massaker]] vom 14./15. Oktober 1953 eine fortwährend kritischere Haltung gegenüber der israelischen Regierung. In seinen späteren Schriften verneinte er jegliche religiöse Bedeutung Israels und betonte wiederholt die seiner Ansicht nach notwendige Trennung von Religion und Staat.<ref name="Leibowitz1995">Yeshayahu Leibowitz (1995): ''Judaism, Human Values and the Jewish State''. Cambridge: Harvard University Press.</ref>
[[Datei:Evyatar Protest 180222 005.jpg|mini|Räumung des illegalen Außenposten Eviatar auf palästinensischem Farmland nahe [[Nablus]] jüdische Siedler im [[Westjordanland]]. T-Shirt mit Leibowitz' Silhouette und den Spruch "Hab' ich es nicht gesagt" (2022)<ref>[https://www.btselem.org/firearms/20220228_nine_months_of_protesting_seven_killed_and_dozens_injured_in_the_town_of_beita Nine months of protesting a new outpost: seven killed and dozens injured in the town of Beita], [[B’Tselem]], 28 February 2022 </ref>]]
 
In der Siegeseuphorie nach dem [[Sechstagekrieg]] von 1967, in dem Jitzchak Rabin Stabschef der Armee war, warnte Leibowitz, dass die [[Israelische Siedlung|anhaltenden Besetzung der Gebiete]] Israel zu einem Agenten der Unterdrückung machen würde und dessen Bürger in wachsender Zahl zur Überwachung der Palästinenser eingesetzt werden würden. Bereits 1968, nur wenige Monate nach dem spektakulären Sieg Israels über drei Nachbarländer Ägypten, Jordanien und Syrien, schrieb er: »Der wichtigste Tag im Sechstagekrieg ist der siebte Tag.« Am siebten Tag nämlich hätte sich die israelische Armee aus seiner Sicht aus den besetzten Gebieten – [[Ostjerusalem]], [[Westjordanland]] und [[Gazastreifen]] – vollständig zurückziehen müssen.<ref>[[Meron Mendel]]: Über Israel reden: Eine deutsche Debatte. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2023. Seite 11</ref> Israel müsse sich "von diesem Fluch befreien, ein anderes Volk zu beherrschen", sagte er und argumentierte, dass eine anhaltende israelische Gewaltherrschaft über die Palästinenser "eine Katastrophe für das jüdische Volk als Ganzes herbeiführen" würde. Er unterstützte israelische Armeeangehörige, die sich weigerten, in den besetzten Gebieten zu dienen, und warnte davor, dass Soldaten Gefahr liefen, zu "jüdischen Nazis" zu werden. Israelische Undercover-Einheiten, die dort flüchtende Palästinenser aufspürten und manchmal töteten, unterschieden sich nicht von Bewaffneten der militanten islamischen Gruppe [[Hamas]].<ref name="NYT94" />
 
Bezogen auf Folter in den besetzten palästinensischen Gebiete sagte er: „Wir wenden Folter an. Die Folter! Wir verwenden es mit der Genehmigung des Geschöpfs, das noch vor drei Jahren Präsident des Obersten Gerichtshofs des Staates Israel war ([[Moshe Landau]], von 1980 bis 1982). Eine Persönlichkeit, die in der Praxis wichtiger ist als der Staatspräsident oder der Premierminister und die den Einsatz von Folter, um arabische Gefangene zum Sprechen zu bringen, ausdrücklich legalisiert hat. Das meine ich mit jüdisch-nazistisch. Es gibt jüdische Nazis. Ich sehe eine Tatsache. Wenn ich meine Stimme erhebe, dann deshalb, weil die Leute es immer noch nicht wissen". Er sagte, wenn "das Gesetz... die Anwendung von Folter zulässt, um Geständnisse aus Gefangenen herauszuholen, dann zeugt dies von einer Nazi-Mentalität".<ref>David Hoffman: [https://www.washingtonpost.com/archive/politics/1993/01/25/maverick-israeli-professor-gives-up-state-prize-amid-flap/f0890de2-e571-454d-b1e5-a835932e060e/?utm_term=.cb4448d97c7a MAVERICK ISRAELI PROFESSOR GIVES UP STATE PRIZE AMID FLAP], 25. Januar 1993</ref>
 
Leibowitz hielt der israelischen Gesellschaft immer wieder das Zitat von [[Franz Grillparzer|Grillparzer]] „Es führt ein Weg von der Humanität durch die Nationalität in die Bestialität“ vor. „Diesen Weg ist das deutsche Volk in diesem Jahrhundert tatsächlich bis zu Ende gegangen, und eben diesen Weg haben wir 1967 betreten.“<ref>Tsafrir Cohen: [https://taz.de/Ein-grosser-Provokateur/!1547499/ Ein großer Provokateur - Jeshayahu Leibowitz, der wichtigste Philosoph und Kritiker Israels, ist tot], 19. August 1994</ref>
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* [httphttps://www.hagalil.com/israel/leibowitz/leibowitz.htm Weiterführende Informationen] auf [[haGalil]].com
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