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Der Scheich von Erzincan: Eine Kommunalkomödie
Der Scheich von Erzincan: Eine Kommunalkomödie
Der Scheich von Erzincan: Eine Kommunalkomödie
eBook84 Seiten56 Minuten

Der Scheich von Erzincan: Eine Kommunalkomödie

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Über dieses E-Book

Wie wäre es, wenn eine Stadt wie Crosswitz plötzlich einen reichen Geldgeber bekäme? Natürlich ist auch hier das Geld knapp. Wenn dann die Chance auftaucht, einen Sponsor für den eigenen Ort zu begeistern, dann lässt man natürlich nichts unversucht. Aber wo liegt dieses Erzincan eigentlich, aus dem sich der Scheich angesagt hat? Ganz sicher ist man sich da nicht, aber Hauptsache, er bringt Geld in die Stadt.
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum6. Dez. 2024
ISBN9783948870577
Der Scheich von Erzincan: Eine Kommunalkomödie
Autor

Gerd Thiele

Gerd Thiele ist Jahrgang 1959 und leitet seit 2008 das Planetarium in Cottbus. Auch vorher war er für dieses Haus bereits ehrenamtlich tätig, arbeitete hauptberuflich aber als Lehrer und Ausbilder. Schon in dieser Zeit schrieb er Drehbücher, vor allem solche, in denen Kindern spielerisch oder märchenhaft das Himmelsgeschehen nahegebracht wird. Zu seinen erfolgreichsten Geschichten gehören die deutschlandweit aufgeführten Kindershows „Die drei Weihnachtssternchen“, „Tom rettet den Frühling“, „Von Fröschen, Sternen und Planeten“ oder „Waldwichtels Weihnachtsabenteuer“. Inzwischen ist das Sternentheater sein Beruf geworden, aber das Schreiben seine Leidenschaft geblieben.

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    Buchvorschau

    Der Scheich von Erzincan - Gerd Thiele

    Der Scheich von Erzincan

    Eine Kommunalkomödie

    Die folgende Handlung und alle Personen sind frei erfunden- Jede Ähnlichkeit mit real existierenden Personen ist unbeabsichtigt und wäre zufällig. Das einzig reale an der Geschichte ist Erzincan, eine Stadt und Verwaltungssitz der gleichnamigen Provinz im Osten der Türkei. Ob es dort allerdings einen Scheich gibt, ist dem Autor nicht bekannt.

    Die wichtigsten Personen:

    Bernd Schnittig Kulturreferent

    Gerald Übertrag Referatsleiter Kultur

    Bernhard Niedermann Mitarbeiter für internationale Verbindungen

    Tizian Blech ehemaliger Staatsschauspieler und Inhaber eines kleinen Privattheaters „Brettlbühne"

    Fuchs Lokalredakteurin

    Majon Sekretärin des OB

    Friedbert Niedergesäß Leiter Büro des OB

    Reinhard Schmidt Oberbürgermeister

    Es kam wie ein Stich ins Kreuz. Bernhard Niedermann wollte sich gerade von seinem Bürostuhl aus auf den Boden bücken, um den herunter gefallenen Zettel aufzuheben. Mit einem Schlag fiel er vom Stuhl und bekam, gekrümmt am Boden liegend, kaum noch Luft. Ein heftiger Schmerz hatte ihn im Rücken erwischt und fuhr bis in die Beine. Niedermann brauchte eine Weile, bis er begriff, dass er allein nicht würde aufstehen können.

    War das ein Hexenschuss! So hatte es ihn noch nie erwischt, auch wenn sich leichte Schmerzen im Rücken in den letzten Tagen schon angekündigt hatten. Aber mit ein paar Ibuprofen konnte man es aushalten.

    Als Mitarbeiter für internationale Verbindungen im Büro des Oberbürgermeisters der Stadt Crosswitz war er schließlich nicht so einfach verzichtbar. Crosswitz, eine Stadt in Brandenburg mit knapp 100.000 Einwohnern, unterhielt Partnerschaftsbeziehungen zu über 15 Städten in der ganzen Welt. Also fast der ganzen Welt. Jedenfalls war er, Niedermann, dafür verantwortlich. Auch wenn ausländische Gäste die Stadt besuchten, war er immer an der Seite des Oberbürgermeisters zu finden. Und der Anruf eben, bevor ihn der Stich ins Kreuz ereilte, war ein besonderer Auftrag. Niedermann hatte sich den unaussprechlichen Namen auf einen Zettel notiert, ihn dann aber, als er gerade seinen Chef informieren wollte, mit dem Jackenärmel vom Tisch gewischt.

    Und jetzt lag er selbst auf dem Boden, mit schmerzverzerrtem Gesicht und Tränen in den Augen. Es war ihm peinlich, dass er um Hilfe rufen musste, aber was sollte er machen?

    Majon hatte ihn schließlich gefunden. Nicht weil sie sein Rufen gehört hätte. Die Bürotür war gepolstert und der Lärm, der vielleicht vom Rathausflur herein dringen könnte, war so nicht zu hören. Aber es drang eben auch nichts nach außen. Jedenfalls nicht durch die geschlossene Tür.

    Majon saß im Vorzimmer des Oberbürgermeisters, Eigentlich hieß sie Marion, aber im Dialekt dieser Stadt nannte man sie nur Majon. Auch ihren Nachnamen kannte kaum einer, obwohl Majon schon fast zum Inventar des Rathauses gehörte und auch schon ein wenig auf die Rente schielen konnte.

    Es war ein Glück für Niedermann, dass Majon so eine gute Seele war. Sie hätte ja auch einfach anrufen können, wo er denn bliebe. Aber sie war die paar Schritte über den Flur gegangen, denn sie wunderte sich, dass Niedermann erst um einen Termin beim Oberbürgermeister nachgesucht hatte, und nun nicht pünktlich erschien.

    Bandscheibenvorfall diagnostizierte sie erfahren und rief von Niedermanns Telefon aus den Notarzt. Dann informierte sie auch telefonisch den OB von Niedermanns Problem und wartete, wenn auch nicht Niedermanns Händchen haltend, so doch tröstend auf ihn einsprechend, bis die vom Notarzt gesetzte Spritze etwas wirkte und die Rettungssanitäter Niedermann, der trotzdem immer noch starke Schmerzen hatte, auf eine Trage heben konnten.

    Der Notarztwagen vorm Rathaus erweckte natürlich Aufmerksamkeit und erzeugte sofort reichlich Facebook-Kommentare. Ein paar waren besorgt, aber die meisten ziemlich bissig. Sie reichten von „Da ist wohl einer mit der Hand in den Locher gekommen über „Wahrscheinlich beim Nickerchen mit dem Kopf auf die Schreibtischplatte geknallt bis hin zu vagen Vermutungen, welcher Verwaltungsangestellte sich mit welchem eine Prügelei geliefert hätte. Niedermann jedenfalls wurde ins Krankenhaus gebracht, und als man dort routinemäßig den Blutdruck ermittelte und ein EKG machte, wurde klar, dass er nicht nur mit den Bandscheiben Probleme hätte, sondern auch mit dem Herzen. Daraufhin wurde entschieden, dass Niedermann wohl längere Zeit auf Kosten seiner Krankenkasse versorgt werden würde und vor allem Ruhe brauchte. Besuche von Arbeitskollegen sollten möglichst unterbleiben, denn was er vor allem brauche, sei Entspannung und Erholung.

    Dies war zwar ein etwas unschöner Auftakt unserer Geschichte, aber letztendlich machte er das Folgende erst möglich.

    Bernd Schnittig liebte seinen Job, auch wenn der Fachbereich Kultur, in dem er tätig war, eigentlich zu den undankbareren Im Rathaus gehörte. Alles, was hier verwaltet wurde, kostete Geld, aber brachte nichts ein. Doch das war nicht  in erster Linie sein Problem. Er schrieb Vorlagen und kontrollierte die Organisation von Veranstaltungen. Wie das alles bezahlt wurde, dafür war sein Chef zuständig, Gerald Übertrag, Leiter des Referates Kultur. Und der war am Telefon, welches gerade aufgeregt vor sich hin piepte.

    „Fachbereich Kultur, Bernd Schnittig am Apparat, einen schönen guten Tag, was kann ich für Sie tun", meldete sich Schnittig, obwohl er genau wusste, dass der Anruf von der anderen Gangseite kam.

    „Mensch Bernd, zeigt

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