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Der alte Mann in den Bergen - Band 4: Vier naturverbundene Geschichten Band 4
Der alte Mann in den Bergen - Band 4: Vier naturverbundene Geschichten Band 4
Der alte Mann in den Bergen - Band 4: Vier naturverbundene Geschichten Band 4
eBook85 Seiten1 Stunde

Der alte Mann in den Bergen - Band 4: Vier naturverbundene Geschichten Band 4

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Über dieses E-Book

Hoch oben in den Bergen lebt ein alter Mann abgeschieden in seiner Hütte. Dort kümmert er sich um seine Ziegen, pflegt den Gemüsegarten und repariert mit einfachen Mitteln sein Dach. Er lebt im Einklang mit der Natur, abseits der Hektik der modernen Welt. Doch immer wieder finden Menschen den Weg zu ihm, die auf der Suche nach einem Ausweg aus ihrem überladenen Leben sind.

Die Geschichten zeigen einen einfachen Lebensstil, der in der modernen Welt verloren ging. Sie laden ein, die Hektik zu vergessen. Das Wesentliche tritt wieder in den Vordergrund. Die Erzählungen bieten eine Rückkehr zu Ruhe und Klarheit.
SpracheDeutsch
HerausgeberMauer Verlag
Erscheinungsdatum24. Sept. 2024
ISBN9783868125726
Der alte Mann in den Bergen - Band 4: Vier naturverbundene Geschichten Band 4
Autor

Wilfried Kriese

Der Autor. Wilfried Kriese ist Legastheniker und war sprach- und lernbehindert. Heute ist er Holzfachwerker, Medienbetriebswirt, psychologischer Berater und hat mehr als 40 Bücher veröffentlicht und eine 10-bändige Ratgeberreihe. 2003 erhielt Wilfried Kriese den Ehrendoktortitel Dr. h. c. verliehen. Es ist im deutschsprachigen Raum und wahrscheinlich auch in Europa einmalig, dass jemand mit einer Biografie, wie sie Wilfried Kriese vorweist, solch eine Ehrung erhält.

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    Buchvorschau

    Der alte Mann in den Bergen - Band 4 - Wilfried Kriese

    DANKSAGUNG

    Ich bedanke mich herzlich bei Gustel, dem Besitzer der Geswenderalpe und bei dem Pächter der Sonnenhalde (Oberallgäu) Andrea und Jakl, für ihre freundlichen und wertvollen Ratschläge zu dieser Bücherreihe.

    Inhalt

    Vorwort

    Einführung

    Der alte Mann und die Erzieherin

    Der alte Mann und die depressive Frau

    Der alte Mann und der Stadtflüchtling

    Der alte Mann und der Aussteiger

    Vorwort

    Im Jahr 1989 entdeckte ich das Oberallgäu – eine Region, die mein Leben nachhaltig beeinflussen sollte. Aber wie kam es eigentlich dazu? Schon seit geraumer Zeit hatten meine älteren Arbeitskollegen versucht, mich für das eigene Land zu begeistern. Immer wieder hörte ich von ihnen dieselben Sätze: „Ihr Jungen kennt das Ausland, aber euer eigenes Land habt ihr noch nie richtig erkundet!" Diese Worte prallten zunächst an mir ab, denn ich glaubte fest daran, dass Abenteuer und Erlebnisse nur in der Ferne, in fremden Kulturen und exotischen Ländern zu finden waren.

    Damals war ich überzeugt, dass vielleicht irgendwann, wenn die Abenteuerlust nachgelassen hatte, ein Urlaub in Deutschland infrage käme. Für mich war das Reisen im eigenen Land etwas, das man sich für später aufhob – wenn die großen Entdeckungen und Aufregungen des Lebens schon hinter einem lagen. Diese Aufforderungen wie „Du kennst ja nicht einmal dein eigenes Land" wirkten auf mich fast zu nationalistisch und wenig ansprechend. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass mir die heimische Natur oder die vertrauten Orte den gleichen Reiz bieten würden wie das Unbekannte im Ausland.

    Doch kurz vor Pfingsten 1989 änderte sich diese Sichtweise schlagartig. Ein älterer Kollege, der sonst eher gelassen war, trat mit einer Entschlossenheit an mich heran, die mich überraschte. „Du junger Seucher, du hast ja keine Ahnung, was du verpasst!", sagte er mit einer Energie, die mich innehalten ließ. Seine Worte hatten eine Vehemenz, die in mir widerhallte. Etwas in seiner Stimme, in dieser fast verzweifelten Dringlichkeit ließ mich nachdenklich werden. Vielleicht, so überlegte ich, hatte er Recht. Vielleicht verpasste ich tatsächlich etwas Wunderbares, weil ich mich nur auf ferne Länder und das Fremde konzentrierte.

    Also fassten meine Frau und ich den Entschluss, uns an Pfingsten 1989 auf den Weg zu machen – in unserem alten, aber treuen Renault R4. Ziel war Oberstaufen im Oberallgäu, eine Gegend, von der ich bisher kaum etwas gehört hatte. Es regnete in Strömen, und der Himmel war von einer dichten, grauen Wolkendecke überzogen. Doch trotz des ungemütlichen Wetters ließen wir uns nicht entmutigen. Vielleicht war gerade das der Schlüssel zu dem, was wir suchten: Die Entdeckung der eigenen Heimat, ohne den Drang nach Perfektion oder Sonnenschein.

    Als wir endlich ankamen, traf uns eine Überraschung, die all unsere Zweifel hinwegfegte. Obwohl der Regen unaufhörlich niederprasselte und der Nebel sich schwer über die Berge legte, spürten wir sofort, dass dieser Ort eine besondere Magie ausstrahlte. Die Landschaft war trotz – oder vielleicht gerade wegen – des trüben Wetters überwältigend. Der Nebel verlieh den Bergen eine mystische Atmosphäre, als würde diese Welt Geheimnisse bergen, die nur darauf warteten, entdeckt zu werden. Wir beschlossen, nach einem Zimmer auf einem abgelegenen Bauernhof in Ratholz bei Immenstadt zu fragen.

    Gleich der erste Hof, auf den wir trafen, stellte sich als Volltreffer heraus. Die Bauersleute waren bodenständig und herzlich, Menschen, die ihr Leben in enger Verbundenheit zur Natur führten. Ihre Gastfreundschaft war nicht die aufgesetzte Freundlichkeit, die man oft in touristischen Gebieten erlebt, sondern echt und tief verwurzelt. Es war, als würden sie uns nicht nur als Gäste, sondern als Freunde empfangen. Die Herzlichkeit und Wärme dieser Menschen machten es leicht, sich sofort wohlzufühlen.

    Unser Zimmer bot eine atemberaubende Aussicht auf das Bergpanorama und den großen Immenstädter Alpsee, der sich weit unten im Tal erstreckte. Der Anblick verschlug mir fast die Sprache, und in meiner Unwissenheit fragte ich die Bäuerin, ob es sich dabei vielleicht um den Bodensee handelte. Meine Frau brach in schallendes Gelächter aus, und die Bäuerin sah mich an, als hätte ich gerade die dümmste Frage der Welt gestellt. In diesem Moment fühlte ich mich etwas albern, doch es war genau diese Leichtigkeit, die die Reise so besonders machte. Alles war neu, alles war anders – und das direkt vor unserer Haustür.

    Seit diesem ersten Besuch im Jahr 1989 zog es uns immer wieder in diese faszinierende Region. Es wurde für uns zu einer Tradition, jedes Jahr zurückzukehren, selbst als unser Sohn geboren wurde. Jedes Mal entdeckten wir neue Facetten dieser atemberaubenden Landschaft: die Berge, die im Sommer grün und im Winter schneebedeckt in den Himmel ragten, die saftig blühenden Wiesen, die majestätischen Bäume und die klaren Alpseen, die im Sonnenlicht glitzerten. Es war, als würde uns jedes Jahr ein Stück dieser Landschaft mehr in seinen Bann ziehen, bis sie zu einem Teil von uns wurde.

    Es war während dieser Reisen, dass ich begann, meiner Frau die Geschichten vom „Alten Mann in den Bergen zu erzählen. Sie hörte mir oft zu, während wir abends in der Stille der Berge saßen und das letzte Licht des Tages über die Gipfel glitt. Es waren diese ruhigen Momente, in denen die Geschichten lebendig wurden. Eines Tages schlug sie vor, die Geschichten aufzuschreiben. „Schreib sie auf, sagte sie, „damit auch andere sie hören können. Zunächst war ich überrascht: „Für wen denn? Doch je mehr ich darüber nachdachte, desto klarer wurde mir, dass

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