EROMENOSPHEROMON 1: Die Weigerung, ein sogenannt 'Erwachsener' zu werden
Von Phil Ephebos
()
Über dieses E-Book
Ähnlich wie EROMENOSPHEROMON 1
Ähnliche E-Books
Eromenospheromon Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEins + eins = drei: Jahrbuch Nr. 2 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenL(i)eben als Introvertier: in einer extrovertierten Welt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSind wir bald da?: Clemens Haipl sucht den Jakobsweg Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Tod Im Vertrag Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBücher! Bücher!: Geschichten für Buchliebhaber Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIch bin ein japanischer Schriftsteller: Roman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Schreie der Mohnblumen: Band 2 der märchenhaften Urban Fantasy Dilogie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKalasch Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGedanken einer Unbekannten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAeskulaps Ripasso: Essays über Wahrheit und Zweifel, Ästhetik und Zweifelhaftes. Und Rotwein. Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Dimension des tätlichen Lesens Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHart an der Gretzn!: Essays für alle Lebenslagen III Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIch lese was, was du nicht liest. Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRastlos Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMy Personal Time Line: 2006 - 2018 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungenironisch Short Stories Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Bootshaus Bewertung: 2 von 5 Sternen2/5Englisch Lernen: Mit einem Urban Fantasy Roman: Volume 2: Englisch Lernen: Mit einem Urban Fantasy, #2 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWenn der Kopftopf pfeift ...: 29 satirische Alltagsgeschichten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Unbekannte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGeistertanz: Wege der Freiheit Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAnti-Literatur Heft I: Frühe Texte (1999-2002) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSo weit die Flügel tragen...: Rabenschwester Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDAS LÄCHELN DER TRAUERWEIDE: Roman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLieben muss man unfrisiert: Protokolle nach Tonband Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNackte Halbwahrheiten: ...auch Schlampen können weinen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNoch einmal daran gedacht: Neue Glossen, Randbemerkungen und Aufreger Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen50 Secrets About Alice: Aus dem Leben einer Romanfigur Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAls ich mich verlor Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Junge Erwachsene für Sie
Spanisch - Lerne Spanisch Anders Paralleler Text Lesen (Vol 2): 10 Geschichten in Spanisch und Deutsch für Spanisch lernen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSoziale Phobie überwinden: 5 praxiserprobte Wege, um deine Angststörung für immer zu besiegen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEnglisch ( Englisch für Alle ) 400 Häufige Wörter (4 Bücher in einem Super-Pack): 400 Häufige englische Wörter mit zweisprachigem Text Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEnglisch ( Englisch für Alle ) Englisch Lernen für Reisende: Englisch deutsch buch mit 400 Phrasen zum Erlernen des englischen Wortschatzes für Reisende Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEnglisch - Englisch Lernen Anders Parallelem Text (Vol 1): 12 Geschichten in Englisch und Deutsch für Anfänger Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSag was!: Radikal höflich gegen Rechtspopulismus argumentieren Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPolitik als Beruf Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEnglisch Für Kinder - Englisch Lernen Für Anfänger (4 Bücher in 1 Super Pack): 200 Bilder und 200 Dialoge auf Englisch und Deutsch, um Englisch zu lernen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSpanisch Für Kinder - Spanisch Lernen Für Anfänger: 50 Bilder von Pinguine und 50 Dialoge auf Spanisch und Deutsch, um Spanisch zu lernen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSpanisch Für Kinder - Spanisch Lernen Für Anfänger (4 Bücher in 1 Super Pack): 200 Bilder und 200 Dialoge auf Spanisch und Deutsch, um Spanisch zu lernen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchattenprinzessin: Chroniken der Lycaner Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Rezensionen für EROMENOSPHEROMON 1
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
EROMENOSPHEROMON 1 - Phil Ephebos
VORWORT
PHIL EPHEBOS EROMENOSPHEROMON 1
*Bin die Verschwendung,
Bin die Poesie,
Bin der Poet, der sich vollendet,
Wenn er sein eigenst Gut verschwendet.
Auch ich bin unermesslich reich
Und schätze mich dem Plutus gleich,
Beleb' und schmück' ihm Tanz und Schmaus,
Das, was ihm fehlt, das teil' ich aus.*
A.
Erinnere dich! Du bist vor der Buchauslage stehen geblieben und nestelst an einem Exemplar herum. Sommer ist's, schwül und heiss, und der Gedanke allein, dich regen zu müssen, treibt dir den Schweiss in die Achselhöhlen. Ich hebe nur einmal kurz den Blick und muss erkennen: ich kenne dich nicht. Was völlig logisch ist. Ich kann dich noch gar nicht kennen.
Ein Grossstädtischer denke ich. Muss sich in unsere Gefilde verlaufen haben und nestelt zur Neuorientierung an einem der Bücher herum. Scheint mir völlig normal. Geht mir beim Lesen meist ebenso. Ich hatte mit der Mutter gerungen, um meinen Einsatz abzugelten, und hocke jetzt am Eingang der Buchausleihe, Sätzen und Wortkaskaden auf der Lauer, die mich mit Wohllaut begeistern sollen, habe ich doch als Pubertierender starrköpfig, blauäugig, wortsüchtig und ungläubig, von den Hunderten von Büchern verwirrt und verstellt zu sein, die ich mir auf der Suche nach dem wahren Gehalt der Sprache in barer Verzweiflung einzuziehen beliebe. Fakt ist – ich bin der Sprache auf den Leim gegangen. Ich lese alles, was mir unter die Finger kommt und lass mich dann maulend darüber aus.
Meine Mutter, die Leihbibliothekarin, und ihr hirnrissiges Leiden, Hemigrania genannt. So alle zwei Wochen überkommt es sie und wirft sie in ihrem abgedunkelten Schlafgemach aufs Lager zurück, derweil ich mich einen Nachmittag lang, wenn immer die Umstände günstig sind, hinter den Ausgabetisch hocke und Gäste bediene und den Büchern meine Referenz erweise, so diese ihr denn würdig sind. Fakt Nummer zwei: Bücher sind mir näher oder ferner Verwandte, die ich den Kunden vorzustellen habe, um beide miteinander in Berührung zu bringen. Man lasse sich das Letztgenannte unter der Zunge zergehen und erfahre nach ganz eigenem Gusto, wie berührend und Grenzen sprengend Erfahrungen sind, die guter Literatur inne sind. Berührt sein ist alles und du steckst mittendrin.
Ein Pubertierender vor der Ladenfront. Und hat sich in unser Revier verirrt. Will sich von Literatur berieseln lassen. Oder doch eher bloss von bedrucktem Papier, weil's heute aus der Mode kommt und er sich als verstockter Unmündiger dagegen mit Trotz verwehren will? Sucht er gar den Gral der Erkenntnis, um sich damit den Weg zu deuten? An Christi Blut nippen, wer ausser mir möchte das nicht? Die weltbekanntesten Reimeschmiede und Geschichtenerzähler wollen nicht müde werden, das Wort in ihre Gewalt zu bringen und breiten es virtuell oder ausgedruckt über Hunderte von Seiten in epischer Länge und Breite aus, um es dem Leser in die Gehirnwindungen zu kneten. Das Wort ist gemeint. Und ist doch nichts als Belletristik. Hunger, man weiss es, ist der beste Koch. Und so liest man sich denn damit genüsslich satt. Als Grossmaul und verrufener Bücherwurm bekommt mir das schlecht. Die madigen Texte schrecken mich ab, die Kolportagen und Geschichtchen stossen mir sauer auf. Ich habe der Belletristik in die Weichteile zu treten, funkt sie mir doch auch hier noch mit schmeichlerischem Gestus durch den Geist. Eine Geschichte lostreten? Ich, Jünger und verrufener Zögling von Hölderlin und Rimbaud, auf meine Unmündigkeit zurückgeworfen? Ja wo sind wir denn hier. Ich entkleide mich in Worten, damit hat sich's.
Freitag ist's. Oder Samstag. Was eh ohne jede Bedeutung ist. Ich hab mir den Bürodrehstuhl aus dem Lager gelangt und mir's darin hinter dem Ladentisch gemütlich gemacht. Hab mir ein paar Bücher auserkoren, denen ich ans Leder will, und hoffe auf einen geruhsamen Nachmittag. Kunden oder Gäste bedienen – na ja. Bin ja auch mehr zum Lesen da und für Smalltalk generell nicht zu haben. Ich hab als Pubertierender und Unmündiger eh nichts zu sagen. So jedenfalls geht die Sage. Schlimme Sache. Ich werde dagegen anzutreten haben, komme Regen, komme Schnee. Wir Knaben haben etwas zu sagen haben. Auch bloss eine Phrase? Wart's ab!
Du bist vor der Auslage stehen geblieben und nestelst an einem der ominösen Bücher herum, denen ich einen Meineid geschworen habe. Um ganz ehrlich zu sein. Was mir der Text in dem Buch unter die Wäsche schiebt, bin ich nicht. Damit hat sich's. Dass du jetzt aber eines dieser Bücher in Betrachtung ziehst, gefällt mir nicht. Ich kann das nicht dulden. Bin doch eigentlich bloss zum Lesen da. Und habe mich jetzt hinter der Guillotine als Richter und Henker aufzubauen.
-Suchst du was?-
Die dämliche Frage stösst mir sauer auf. Um sogleich in die Quere zu laufen.
-Kann ich dir helfen?-
Noch so eine behämmerte Phrase. Hab ich sie nicht alle? Auch der Jugendliche scheint jetzt nach Worten zu suchen. Meine Fragerei muss ihn inspiriert haben. Er verzieht das Gesicht und deutet auf den dämlichen Band.
-Kann ich Harry Potter haben?-
Das war's dann, denke ich. Der Jugendliche ist hin. Der Gedanke allein versaut ihm den Verstand. Nicht die Guillotine, der Text in dem Machwerk wird ihm den Nacken brechen. Und ich habe händeringend machtlos und stumm daneben zu hocken. Also stehe ich auf und wende mich ihm zu.
-Harry Potter?- frage ich, als hätte ich den Namen noch nie gehört.
Der Junge zeigt schweigend auf das Buch. Nicht doch, denke ich. Tu das nicht. Unsere Blicke kreuzen sich. Zauberei? So ein Schwachsinn. Verstehst du denn nicht? Zauberei ist Schwachsinn.
-Verstehe. Zauberei. Hast du denn schon was davon gelesen oder-
-Meine Mutter.-
-Deine Mutter was?-
-Meine Mutter meint, ich soll Bücher lesen. Harry Potter, meint sie. Das sei gut für mich.-
-Gut für dich?-
-Bücher lesen. Ich hab so meine Defizite in deutsch. Meine Mutter meint, ich soll Bücher lesen. Deutsch lernen. Richtiges deutsch.-
-Harry Potter also. Und du hast deine Defizite in deutsch. Lesen sollst du.-
Ich kann das nicht für gut befinden. Defizite in deutsch. Kann ja sein. Aber Potter. Nein. Das kann es nicht sein. Ich hab dagegen anzutreten. Soll ich etwa schlaflose Nächte lang Alpträume durchleben, weil ich einen Verirrten verbraten habe? Nein. Wo sind wir denn hier.
-Wenn du mich fragst – dieser Potter ist nicht gut für dich. Nicht gut genug meine ich. Die Zauberei ist bloss fauler Zauber. Du hast darauf nicht hereinzufallen. Nicht solange ich jedenfalls neben dir steh. -
Ich hab mir an mein Caput coniurationis zu fassen, um meine Gedankengänge wieder auf Reihe zu bringen.
-Sorry Mann, so geht das hier nicht. Sag deiner Mam, alle Potter seien ausgeliehen. Dumme Sache. Ich weiss was Besseres für dich. Nichts, was dich mit Schwachsinn verzaubern soll, um aus dir einen besenreitenden Bebrillten zu machen. Das hat dir ganz einfach zu dämlich zu sein. Was meinst du? Kannst du mir folgen?-
Dem Jugendlichen verwirrt es beharrlich das Denken. Er soll zwar, will aber eigentlich gar nicht lesen. Lesen, weiss er, ist etwas für Mädchen. Ein Mädchen aber mag er nicht sein. Soll er auch nicht. Bloss besseres Deutsch zur Sprache bringen. Soweit durchaus verständlich. Mit Harry Potter aber klappt das nicht.
Der Jugendliche verwirft verloren die Hände. Sprache, denke ich, scheinbar eine Sache ohne Hand und Fuss. Und weiss doch alles, alles in dir anzutönen. Du brauchst der Sprache bloss Raum zu schaffen, ihr zuzuhören und dich ihr zugeneigt zu zeigen. Schon fährt sie dir lechzend unter's Wams, will sie sich dir doch untertan machen. Du sollst ihr sprechend zur Erlösung verhelfen und dir damit die Sinne erweitern.
-Dieser Potter ist was für Analphabeten, die mit Besen und Zauberstöckchen ihren letzten Gehirnzellen ans Eingemachte gehen. Ich mag das nicht für gut befinden. Mann, das ist nicht gut für dich. Ich weiss was Besseres für dich, das dir die Sinne nicht so verrückt und verstellt. Wart's ab. Bin gleich zurück.-
Ich lang mir hinten 'Zementgarten' aus dem Gestell und leg das schmale Bändchen dem Jugendlichen vor mir mit wegwerfender Geste auf den Ladentisch. Soll einfach bloss ein Buch sein und sich darüber ausschweigen, mir in ungehöriger Weise ans Herz gewachsen zu sein. Kein Jugendbuch, wohlan. Und gerade darum ein wahres Juwel, das du dir in die Gehirnwindungen klemmen kannst. Und die Sprache, bei Gott, ist von erster Güte. So schreibt nur einer, der nicht nur schreiben, sondern auch fühlen und schreiben kann.
-Darf ich fragen, wie alt du bist? Zwölf etwa, ist es das?-
-Zwölf, im September dreizehn.-
-Verstehe. Im September dreizehn. Dann ist das definitiv was für dich. Etwas frühreif, vielleicht. Kann ja sein. Aber als Buch ein absolutes Juwel. Glaub mir. Etwas Sex und Morbidität muss schon sein, um auf die Welt zu kommen, meinst du nicht?-
-Ich weiss nicht. Morbidität?-
Der Jugendliche kommt sichtlich ins Trudeln. Damit hat er jetzt nicht gerechnet. Er erbleicht. Hab ich vielleicht zu viel verraten? Zu früh, zu schnell, zu tief gegriffen?
-Morbidität. Kommen da Leichen ins Spiel?-
Dem Knaben beengt es das Hemd über der sich weitenden Brust. Er hat rasch und vertieft Luft zu holen. Seiner Stimme will es ans Leibhaftige gehen. Grabeskälte entströmt seinem Blick. Die Augen weiten sich und erstarren. In seinem Wesen regt sich was. Eine dunkle Zeit? Verwunschene Begierden? Wer wüsste das je. Mir kommen Zweifel. Also lege ich betulich die Fakten auf den Tisch.
- Die Eltern sind's. Nicht die Kinder. Die lassen bloss die Leichen verschwinden. Wollen einfach in Ruhe gelassen werden und ihr eigenes Leben leben. Als lebende Kinder. Nicht als die lebenden Leichen ihrer Eltern. Es ist auch ein Va-Banque-Spiel. Ein Wagnis, meine ich. Die Kunst ist das Aushebeln der Normalität, meinst du nicht? Das Fliegen aus eigener Kraft.-
-Ich?- Misstrauen jetzt, verschlossen dein Blick. Als fahre ein böses Erwachen in dich wendest du dich ab und weg von dem Buch, das dir so gar nicht gewogen scheint.
- Bist du immer so einsilbig unterwegs? Ich meine – deine Mutter, Defizite, Harry Potter. Ist das alles, was aus dir selber kommt?-
-Weiss nicht. Ist es nicht.-
Der Junge windest sich, prüfend, die eine Hand an der Brust, die andere drohend fast erhoben, als hätte sie, sie ganz allein, ihn vor Unheil und drohender Gefahr zu bewahren. Sein Mund öffnet sich. Er spricht.
-Alle in meiner Familie haben sich in Bücher verbissen. Alle reden sie fehlerfrei deutsch, als sei das immer schon so gewesen. Nur ich habe noch immer das Maul zu halten. Ich mag nicht reden. Was ich auch sage, man hört mich nicht. Also schweige ich.-
-Mann! Du kannst ja ganze Sätze sprechen. Fehlerfrei und in gutem Deutsch. Und ich dachte schon, du hättest auch da so deine Defizite.-
-Ist doch Schwachsinn.-
-Richtig.-
Eine kurze, lähmende Pause entsteht. Unsere Blicke durchkreuzen sich. Etwas stimmt nicht. Ich seh mir den Jungen zum ersten Mal richtig an. Und komme ins Grübeln. Könnte es sein, dass mit dem Jungen etwas nicht stimmt? Er redet und verschweigt mit den Worten, was er sagt. Höre ich schlecht oder täusche ich mich? Zudem ist da dieses Andere, Irritierende, nicht bloss im Blick allein, nicht dieses Auf- und Niederschlagen der Lider allein, das anfallsmässig dich befällt und störrisch dir den Blick verstellt. Es ist dieses Sinnlichere, Intimere, nicht von der Hand zu weisende Einlullende mit Duft und Geruch, das deine Sinne mit seinem spezifischen Mix von Vertrauen, Zuneigung und Befindlichkeit aus heiterem Himmel befällt und ins Vibrieren bringt. Mag dir der Jugendliche auch fremd und unbekannt sein, sein Wesen, du spürst es, ist dir vertraut. Gabriel. Richtig. Das Hemd besudelt, die Hose verrutscht. Gabriel mit sechs. Sechs waren wir beide. Gabriel verschwand. Der Duft aber, diese subtile Mikroklima von Weihnachtsgebäck, Spekulatius, Mandelgebäck und frisch geschälten Mandarinen blieb als duftende Metapher hinfort ursächlich an seinem Wesen haften und mir als Offenbarung in die Sinne geimpft. Jetzt aber, hier, dieser mir fremde Jugendliche im Visier?
-Du sagst, du habest deine Defizite in deutsch? Was meint denn dein Lehrbeauftragter dazu?-
-Ich sei ein hoffnungsloser Fall.-
-So, sagt der das? Ein hoffnungsloser Fall. Und nennt sich einen Lehrbeauftragten. Der pinkelt dir ungestraft ans Bein. Dagegen ist anzutreten.-
-Anzutreten?-
Dir zischt's und zuckt's durch die Synapsen und Hirnwindungen. Antreten? Ich? Wozu?
-Klar doch.-
- Du hast gut reden.-
- So? Hab ich das? Etwa weil ich hier hocke und Kinderbücher lese, die bloss stumpfsinnig und abgegriffen sind? Ist es das, was du meinst? Was du willst?-
- Weiss nicht.-
-Du weisst es nicht? Mann, du musst es wissen. Deutsch ist Mathematik in Worten und ganzen Sätzen. Du kennst die Regeln und du bist ein Crack. So einfach ist das. Brauchst einfach nur die Regeln zu kennen und sie treuherzig anzuwenden. Brauchst ja nicht gleich Bücher zu schreiben. Sie zu lesen reicht allemal. Fürs Erste, meine ich. Mach es einfach wie ich. Lies und werde weise. Ist aber nicht wirklich ernst gemeint. Bloss das mit den Regeln hat Hand und Fuss. Und lesen, lesen, lesen.-
Mein Gegenüber kraust angestrengt die Stirn. Das kommt ihm wohl nicht so gelegen. Lesen sei etwas für Mädchen, wird allenthalben propagiert. Darauf muss er sich eingeschworen haben.
Die Fronten klären sich. Lesen als beengendes, auferlegtes Gebot. Immer wieder sind es die Mütter, die ihre Söhne umsorgen. Ich meine – mit den falschen Vorgaben. Mit den falschen Begriffen und Argumenten. Und ihnen damit die Sicht verstellen. In schöner Harmonie mit einem Vater, der den Knaben willfährig zum Manne formt. Na ja. Sagen wir mal, formen will. Die wahnwitzige Idee hat ja Tradition. Soll der Sitte zur Ehre gereichen. Die Söhne sind zu unterjochen. Daraus sollen den Vätern Männer entwachsen. Zum Totlachen. Keiner weiss wie das gehen soll. Ein Mann werden. Egal. Wie auch immer. Die Söhne haben zu begreifen. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. So wird das gnadenlos paktiert. Eltern kennen keine Gnade. Der Pakt ist besiegelt, bevor du auch nur zu denken vermagst. Mit der Muttermilch wird er dir eingeflösst. Behutsam erst noch, dann mit rabiater Selbstverständlichkeit. Das gehöre sich. Einfach so, aus dem Stegreif heraus. Zu deinem eigenen Nutzen. Und du hast noch darauf abzufahren. Man seh sich das an. Schon mit sieben ist der eigene Ofen aus. Die Milch längst übersäuert. Man macht dich zur Niete. Auch göttlicher Segen bleibt nicht aus. Und das Ganze nennt sich Erziehung. Es ist die geballte Energie der Normalität, mit der man dich mit sturer Beharrlichkeit gegen den Strich kämmt. Zu deinem, wie es heisst, eigenen, inhärenten Nutzwert. Nutzwert! Himmel nochmals! Das Wort allein riecht nach der Verwesung, die man dir beschwörend unter die Nase reibt. Du sollst daran deinen Geist aushauchen.
- Deine Mutter meint, dass du Harry Potter lesen sollst. Schon mal ein Buch gelesen?-
Behutsam taste ich mich vor. Dieser Neue ist ein scheues Früchtchen. Noch immer unter Mamas Fuchtel. Und weiss sich nicht zu helfen. Soll Harry Potter lesen. Der Junge soll sich opfern. Hirnrissigen Schwachsinn goutieren und sich damit die Sinne versauen.
-Nicht wirklich. Nö. Meine Eltern meinen, lesen sei wichtig.-
- Lesen also. Deine Eltern meinen das. Lesen sei wichtig. Seid ihr schon eingeschrieben?-
-Wir? Ich? Hier? Wieso? Weiss ich nicht.-
Du kraust deine Hirnwindungen. - Denke nein.-
-Also willst du Mitglied werden.-
-Ich? Weiss nicht. Nö. Mitglied? Nein. Meine Eltern wollen das.-
Dein Gesicht zeigt den Trotz, den du in der Hose hast. Der mich augenblicklich inspiriert. Also doch, denke ich. Dir ist zu helfen.
- Deine Eltern meinen. Mann! So geht das nicht. Du bist hier gefragt. Du ganz allein. Du! Also?-
Weiss auch nicht.-
-Dein Name!-
-Patrick. Patrick Merlin.-
-Was?- Mir fallen gleich die Socken aus den Ohren. -Soll wohl ein Witz sein, was. Du nimmst mich auf den Arm. Merlin. Dass ich nicht lache. Du bist ja ein tolles Früchtchen. Kommst hier rein und machst auf erhaben. Merlin. -
- Merlin. Patrick Merlin.-
-Das glaubt dir jetzt aber keiner. Ausweis her, Mister Merlin!-
-Hab keinen. Mein iPhone?-
Er schiebt mir sein Ding über den Schalter. Auf bläulich leuchtendem Monitor strahlt es mir lachend, grinsend, schäkernd, spöttisch blökend, mir eine lange Nase drehend entgegen. 'Patrick Merlin'. Ich kann es nicht fassen. Ich kann es nicht fassen.
- Patrick Merlin. Und du sagst, das ist dein Name. Dein richtiger Name, meine ich.-
- Sag ich doch.-
- Und ich soll das glauben! - Ich mach meinem Unglauben gehörig Luft. -Darum also die Harry-Potter-Idee. Verstehe. Seid ihr allenfalls mit diesem Prophetiae Merlini aus der Artussage verwandt, der im Mittelalter als Seher und Zauberer geflunkert – entschuldige – gelebt haben soll?-
- Quatsch. Merlin ist bloss mein Familienname.-
- Dein Familienname. Also ist deine Mutter von eurem Familiennamen bezaubert. Und du sollst ihr Zauberlehrling werden.-
- Quatsch. Nicht wirklich. Sie will, dass ich Bücher lese. Wie meine Schwester. Wie mein älterer Bruder. Meine ganze Familie hat sich in Bücher verbissen. Nur ich nicht. Ich kann nicht lesen. Ich meine Bücher. Bücher meine ich. Ich mag keine Bücher lesen. Hab keine Zeit dazu. Bücher sind doof und stinken nach Verwesung. Bücher sind etwas für Mädchen.-
- Verstehe. Das mit den Mädchen brauchst du so nicht zu glauben. Das kriegen wir hin. Auch Knaben lesen Bücher. Nur mit Harry Potter sähe ich schwarz. Lesen ist etwas Tiefgründigeres als flunkern und zaubern und auf einem Besen rumschweben. Weil es mit dir und nur mit dir zu schaffen hat. Du wirst eins mit dem Text. Du hebst ab.-
- Weiss nicht. Hab eh keine Zeit zum Bücherlesen. Schule und Sport. Mehr liegt da nicht drin.-
-Schule und Sport. Mehr nicht. Ist schon mal nicht schlecht. Du siehst ja auch richtig sportlich aus. Outfit und so. Ein Crack, wie ich vermute. Fussball. Ist es das?-
- Nicht wirklich.-
- Nicht wirklich was?-
Ich krall mir eine leere Registerkarte und trage Patricks Namen ein. Bei Merlin komm ich wieder ins Stutzen.
Alter?-
-Zwölf. Im September dreizehn.-
-Richtig. Das hatten wir ja schon. Im September dreizehn. Wenn nicht Fussball, was dann?-
-Gymnastik. Ich meine Turnen. Kunstturnen.-
-Du turnst. Und spielst Fussball.-
-Nicht wirklich. Bloss Turnen. Kunstturnen. Hab ich doch gesagt.-
-Kunstturnen? Richtig. Kunstturnen also.-
Mir läuten die Glocken. Das kann's nicht sein. Dieser Merlin nimmt mich auf den Arm. Schon wieder. Wo sind wir denn hier? Ich bin zum Lesen hergekommen. Und ein Zauberlehrlinganwärter haut mich erbarmungslos aus den Schuhen.
- Du meinst wohl Reck- und Barrenturnen, Felgaufschwung, Winkelstütz und so? Handstand vielleicht?-
-Und wenn schon. Du kennst das?-
Jetzt staunst du.
- Ich kenn das. Ich kenn das nur zu gut. Kunstturnen. Damit krieg ich mich auf eine Reihe. Ganz einfach. Weil Kunsturnen wie Lesen beflügelt. Es enthebt dich ganz einfach der Schwerkraft.-
Ich bin etwas von der Reihe. Da kommt dieser Patrick Merlin und will mir die paar Zentimeter Vermessenheit streitig machen, die das Geräteturnen mit sich bringt und die du an den Tag zu legen hast.
- Das war mal. Ich bin jetzt in Leistungsklasse neun. Diamidowkreisel und geschraubte Fliegerelemente am Reck. So Sachen.-
Der Kleine baut sich vor mir auf. Ist knappe zwölf und wächst mir Älterem über den Kopf.
- Du? Diamidowkreisel und geschraubte Fliegerelemente vom Reck? Etwa gar als Einschübe am Gerät, sagst du? Mit zwölf? Sind das jetzt Hirngespinste von dir oder sind wir hier im falschen Film?-
- Ich kann's dir ja beweisen. Wenn du das willst.- Der letzte Satz wirkt abgeschlagen etwas verwegen und frisst sich mir begierig ins Hirn.
- Und ob ich das will. Mann. Ganz zufälligerweise habe auch ich mich in diese Disziplin verbissen. Wenn du weisst, was ich damit meine. Nur mit dem Diamidowkreisel und den geschraubten Fliegerelementen am Reck habe ich so meine Mühe. Beides geht mir höllisch am Arm vorbei. Geschraubte Fliegerelemente sind mir ganz einfach zu abgehoben. Mann! Ich bin ja kein fliegendes Geschoss, wie du das vorgibst zu sein. Fliegerelemente und Diamidowkreisel mit zwölf. Das glaubt mir wieder mal keiner. -
Mir wird ganz mulmig zu Mute. Der Kleine lässt mich kalten Blickes einfach hinter sich. Ich bin in Leistungsklasse acht. Mit tausend faulen Vorbehalten. Ganz knapp am unteren Limit. Und ein paar Monate Jahr älter als der Zwerg. Das kann's nicht sein. Da stimmt doch was nicht.
- Seit wann seid ihr hier? Hab dich doch gar nie in der Halle gesehen. Hier hat noch keiner auf diesem Niveau geturnt. Neun meine ich. Leistungsklasse neun! Du bluffst.-
Es war nicht länger zu leugnen. Es war ein heisser Sommertag. Ich hatte zu lesen versprochen. Und einen Jüngeren vor mir, der mir das Wasser reichen wollte. Nur mit lesen war erstmals nichts. Noch nicht, gab er vor. Dieser Neue gab grossspurig kund, sich besser als wir anderen hier vor Ort an Turngeräten gütlich zu tun. Nur zu lesen verstünde er nicht, gab er kleinmütig zu. Die Widersprüche häuften sich. Sie begannen mir sachte die Sinne zu versengen. Zudem war da dieser Duft wieder schwebend eruierbar im Raum, ein geheimes Versprechen in sich bergend, das ich weder von mir zu weisen noch einzulösen vermochte. Gabriel. Ein Erwachen wie aus tausendjährigem Schlaf. Gabriel mit sechs. Ich wie Gabriel. Ich als Gabriel, erwachend mit sechs. Und ein Jugendlicher, der mir mit seinem Wesen an die Wäsche geht. Es sind nicht seine Pheromone allein. Er ist es Er ganz allein.
-Sag mal deiner Mutter, alle Harry Potter seien ausgeliehen. Ich geb dir da ja was Besseres zum Lesen. Damit machst du dir die Sinne nicht so kaputt. Und lernst noch was über das Leben. Über dein eigenes, wie ich schon sagte. Was wesentlich besser ist als Zauberei und Geflunker, die dir bloss die Sicht auf dein eigenes Dasein verstellen. Das dir scheinbar entfallen ist.-
-Hab doch Kunstturnen erwähnt. Damit stech ich noch jeden Gleichaltrigen hier aus.-
-Mit Diamidowkreisel und geschraubten Fliegerelementen, wie du sagst.-
-Ist eh egal. Muss ich das wirklich lesen?-
Du beugst dich mit gespieltem Widerwillen über Buch und Tisch. Das steht dir nicht. Du musst weg von hier. Du magst gar nicht lesen. Du bist gar nicht hier. Du bist nicht hergekommen. Das ist nichts für dich. Nicht für dich. Du fasst indigniert nach dem etwas gar schmalen Bändchen. Kommst ins Grübeln. Ob das auch lesbar ist, gibst du mir mit deinem Zweifeln und deiner abwartenden, wehrhaften, starrköpfigen Haltung zu verstehen. Ich will das nicht.
Eben noch warst du mir ganz nahe. Und bist jetzt wieder weit weg von hier. Von mir. Von wem auch immer. Eingeschweisst in ein Schweigen, das sich nicht knacken lassen will.
Die Sache verspricht interessant zu werden. Interessant für mich, meine ich. Dieser Jugendliche hat Macht über mich, der ich mich nicht zu verweigern vermag. Es nicht will. Warum auch sollte ich. Nicht bloss dieser diffuse Mix aus Weihnachtsgebäck und pubertärer Befindlichkeit legt mir Fussangeln an. Die Pheromone sind's. Dieser Merlin hat seine Bedenken. Auch er fühlt mehr als er willentlich fühlen will. Die Nähe bedrängt. Die Sinne kommen ins Fabulieren, schweifen ab. Bedenken hätte auch ich, das ungelesene Buch vor mir auf dem Tisch und die Gefühle im Zwist. Mama will ihren Buben verzaubert wissen. Dabei verzaubern ganz andere Dinge die Buben. Gerüche, Gefühle. Und dieser Mix aus verwegener Lust und unstillbarer Suche nach erweiternder Sicht, die die tumbe Verlorenheit Stunde für Stunde genussvoll erheitern. Dieser Merlin will null Lust auf Bücher verspüren.
Etwas ist faul im Staate Dänemark. Die Textaussage ist von Shakespeare aus dem ersten Aufzug von Hamlet und hat hier als Redensart zu gelten. Es sind diese Texte und Bücher, die mich zu beflügeln wissen. Nicht nur weil sie schwer verständlich scheinen und es auch noch so gerne sind, sondern weil sie dich zu begeistern vermögen. Nicht die Geschichte oder der Plot hauen dich um. Die Sprache ist es. Das Wummern in den Ohren allein schon beim Lesen. Und du hast es dir mit der eigenen Stimme in die Ohrgänge zu teleportieren, um der Sprache hörig geworden in Euphorie zu verfallen. Die Geschichte kann mir gestohlen werden. Der Sprache allein leihe ich mein Gehör.
Dem Knaben hier vor dem Tisch muss umgehend geholfen werden. Nicht mit Shakespeare. Natürlich nicht. Auch mit Hamlet nicht. Aber mit einem wirklich guten Buch mit sämigem Text und flottem Plot. Und nicht bloss mit so breiiger Tunke mit faulen Zaubersprüchen wie Sectumsempra, Tarantallegra, Petrificus Totalus, Locomotor Mortis, Conjunktivitio oder Avada Kedavra. Ich hatte den ganzen, faulen Zauber zu lesen, um mit Grausen erfassen zu können, dass es für Schwachsinn und Dummheit keine untere Begrenzung mehr gibt. Noch in der grössten Gosse lässt sich Raum für neue Verfehlungen finden. Man lese die sogenannten Bücher, die sich mit linkischem Schneid an Zauberei versuchen und mit abstrusen Flüchen auf die Schnauze fallen.
-Glaub mir. Im Gegensatz zu diesem Potter ist das ein gottverdammt gutes Buch. Einfach zu lesen. Gut geschrieben. Und wenn du willst, echt geil. Ist auch eher für Ausgewachsene geschrieben. Für Überväter, denen noch nicht alle Sicherungen durchgebrannt sind. Und ich will, dass du das liest. Ich will dich in diesem Buch versinken sehen wie ein Taucher in einer uferlosen, glasklaren See. Tu's einfach mal für mich. Ich meine natürlich: für dich. Ich versprech dir. In diesem Zementgarten kommst du als neuer Mensch zur Welt. Als dein wahres, ureigenes Ich, sage ich. Als das einmalige, aussergewöhnliche, supergeile, in Fleisch gemeisselte Ich. Als der einfach, der du in Tat und Wahrheit bist. Nicht als dämlich daumenlutschender Pubertierender, dem die Eltern fürsorglich die Wäsche auslegen. Mann, du wirst dreizehn. Bist schon bald einmal so alt wie ich. Das verpflichtet.-
-Ich weiss nicht.-
-Weisst du, was ein Zementgarten ist? Eben. Du weisst es nicht. Eben darum hat einer dieses Buch geschrieben. Damit du erkennen kannst, was Sache ist. Der Zementgarten ist das, was deine Eltern und alle Erwachsenen in ihrem Kopf spazieren führen. Sackweise, tonnenweise Zement. Zement, musst du wissen, ist nicht nur tonnenschwer. Er ist auch reines Gift. Und mit diesem Gift in ihren Hirnen machen sie dir die Sinne kaputt. Betonköpfe sind's, sie alle. Und das versuchen sie dir, ins Hirn zu pflanzen. Ihr steinernes, starres und stures Betonparadies. Du liest dieses Buch. Und du wirst erkennen. Sie alle, alle haben Beton im