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Omageschichten
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eBook30 Seiten17 Minuten

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Über dieses E-Book

Es sind keine erfundenen Geschichten.
Oma hat einen sehr genauen, manchmal ironischen Blick auf Enkelkinder und Kinder.
Die Geschichten sind komisch aber immer auch liebevoll. Mit leichtem Strich zeichnet Oma ihre Erlebnisse mit den Enkeln. Es geht um Internet, Essgewohnheiten und gesprungene Kloschüsseln in der Silvesternacht. Eine sehr selbstständige Oma kommt hier zu Wort, die nicht immer nur begeistert die Aufforderung zum Babysitten annimmt.
Rührend. Komisch. Liebevoll.
SpracheDeutsch
Herausgeberepubli
Erscheinungsdatum15. Juli 2014
ISBN9783737501347
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    Buchvorschau

    Omageschichten - Ursula Tintelnot

    ursula_tintelnot ursula_tintelnot 2 2014-07-14T17:11:00Z 2014-07-14T17:11:00Z 37 4342 24753 206 49 30398 9.2812

    Silvesternacht

    Oma kickte die Holzpantinen von den Füßen und bewegte die Zehen in den dicken Socken. Eine war grün, die andere von undefiniertem Blaugrau mit einem Stich ins Violette. Nicht die Zehen, sondern die Socken.

    Sie schnupperte genussvoll an dem Kaffeebecher, den sie mit beiden Händen umfasste, um sie zu wärmen. Oma stand auf den Stufen, die in den Garten führten. Es waren fast frühlingshafte Temperaturen, obwohl es der 31. Dezember war.

    Die riesige Kröte, die in einiger Entfernung saß, starrte sie aus hervorstehenden Augen an. Oma starrte zurück und dachte: Wir sind beide nicht mehr wirklich schön, aber ausdrucksvoll.

    Jeden Morgen standen die beiden sich gegenüber, bis entweder die Kälte Oma ins Haus trieb oder eine zweite Kröte auftauchte. Da Kröte Nummer eins Kröte Nummer zwei nicht ausstehen konnte, verzog sich Kröte Nummer eins in ihr Loch und tauchte bis zum nächsten Morgen nicht mehr auf. Heute war es das Telefon, das sie ins Haus holte. Nicht die Kröte, sondern Oma.

    »Mutter?«

    Oma war kurz davor, wieder aufzulegen. Wenn ihr Sohn August-Silvester anrief, gab es immer einen Notfall in seiner Familie und sie musste aushelfen.

    Sie hatte ihm den Namen Silvester gegeben, weil er nach ihren Berechnungen in einer Silvesternacht gezeugt worden war. August hieß er, weil er viel zu früh im August geboren war. Damals fand sie es witzig, ihm diesen Namen zu geben.

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