Stoizismus: Die Tugenden und Prinzipien der Stoa verstehen und im Alltag anwenden - inkl. praktischer Übungen für angehende Stoiker
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Stoizismus: Die Tugenden und Prinzipien der Stoa verstehen und im Alltag anwenden
Mit praktischen Übungen zum Stoiker werden
Hast Du schon einmal von der stoischen Philosophie gehört?
Willst Du wissen, wie sich der Stoizismus mit der Zeit entwickelt hat?
Bist Du interessiert daran, die stoischen Tugenden nach und nach in Deinen Alltag zu integrieren?
Verstehe die grundlegenden Prinzipien der stoischen Philosophie und lebe diese in Deinen Alltag
"Im Leben können uns unterschiedliche Schicksale ereilen, deren Eintreten nicht vorhersehbar ist. Ob nun der Verlust eines geliebten Menschen, eine unheilbare Krankheit, die uns heimsucht oder ein anderweitiges traumatisches Erlebnis. Tritt ein solcher Fall ein, so stellt er plötzlich eine scheinbar unüberwindbare Hürde auf unserem Weg zum eigenen Glück dar. Daher stellt sich nicht selten die Frage, ob das Glück nicht das bedeutendste Ziel in unserem Leben ist, oder sein sollte. Oder ist Glück nur eine utopische Vorstellung, der wir zeitlebens hinterherlaufen, weil uns besagte Schicksalsschläge immer wieder aufs Neue zurückwerfen? Die meisten Philosophien wie der Buddhismus oder der Stoizismus tendieren ganz klar zu Ersterem. Schon während der griechischen Antike stellten die Philosophen der damaligen Zeit Überlegungen an, dass ein freud- und lustvolles Leben erstrebenswert sei. Insbesondere der Stoizismus bietet uns auch heutzutage noch sinnvolle und nachvollziehbare Antworten darauf, wie wir mit Schicksalsschlägen umgehen und uns selbst zu einem besseren Menschen machen können, indem wir die Ruhe der Seele als großes Ziel sehen."
Lerne in diesem hilfreichen Ratgeber...
... was wirklich hinter der Philosophie des Stoizismus steckt
... wer die Gründerväter der stoischen Philosophie sind
,.. was die Grundgedanken des Stoizismus sind
... wer die prägenden Philosophen der Stoa sind und welche Ansichten diese vertreten
... wie sich die der Stoizismus von der Antike bis zur Moderne entwickelt
... auf welchen Tugenden die Stoa basiert
... welche einfachen Übungen Du nutzen kannst, um die stoischen Tugenden im Alltag anwenden zu können
... was die wahre Essenz der Kontrolle ist und welche Dinge kontrollierbar sind
... wie Du Deine Ängste mithilfe der Stoa besiegst
... und vieles, vieles mehr!
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Buchvorschau
Stoizismus - Maximilian Feldtner
Inhaltsverzeichnis
1. Was ist die Philosophie des Stoizismus?
1.1 Aufbau der Welt
1.2 Welche Position nimmt der Mensch in der Welt nach der stoischen Philosophie ein?
1.3 Der Tod im Weltbild der Stoiker
1.4 Adiaphora
1.5 Das stoische Leben unterliegt besonderen Pflichten
1.6 Das Glück im Weltbild der stoischen Philosophie
2. Gründerväter und Grundgedanken des Stoizismus
2.1 Zenon von Kition
2.2 Kleanthes
2.3 Epikur und die Schule des Gartens
3. Die wichtigsten Philosophen der Stoa und ihre Ansichten über das menschliche Handeln
3.1 Marc Aurel - Selbstbetrachtung als Ausgangspunkt des Handelns
3.2 Seneca - Philosoph zwischen zwei Welten
3.3 Chrysippos
3.4 Epiktet
4. Geschichte und Entwicklung des Stoizismus von der Antike bis in die Moderne
4.1 Die antike Stoa
4.2 Die mittlere Stoa
4.3 Die jüngere Stoa
4.4 Die Stoa in der heutigen Zeit
5. Die Stoa basiert auf vier Tugenden
6. Praktische Ansätze im Alltag
6.1 Beharrlichkeit als Grundlage für eine gesteigerte Produktivität
6.2 Die stoische Philosophie durch Übungen im Alltag angewandt
6.3 Stoische Ruhe - keine Floskel, sondern eine Einstellung
7. Praktische Übungen, um die stoischen Tugenden im Alltag anwenden zu können
7.1 Negative Gefühle beseitigen
7.2 Motivation aufbauen
7.3. Die antike Mnemo-Methode zur Stärkung des Gedächtnisses
7.4 Rituale um die eigenen Tugenden zu stärken
8. Was ist Kontrolle und welche Dinge können wir beeinflussen?
9. So besiegst du deine Ängste mithilfe der Stoa
9.1 Bereite dich auf Unglücke vor
10. Diese fünf Zitate werden dir im Alltag und Berufsleben helfen
11. Fazit
1. Was ist die Philosophie des Stoizismus?
Im Leben können uns unterschiedliche Schicksale ereilen, deren Eintreten nicht vorhersehbar ist. Ob nun der Verlust eines geliebten Menschen, eine unheilbare Krankheit, die uns heimsucht oder ein anderweitiges traumatisches Erlebnis. Tritt ein solcher Fall ein, so stellt er plötzlich eine scheinbar unüberwindbare Hürde auf unserem Weg zum eigenen Glück dar. Daher stellt sich nicht selten die Frage, ob das Glück nicht das bedeutendste Ziel in unserem Leben ist, oder sein sollte. Oder ist Glück nur eine utopische Vorstellung, der wir zeitlebens hinterherlaufen, weil uns besagte Schicksalsschläge immer wieder aufs Neue zurückwerfen? Die meisten Philosophien wie der Buddhismus oder der Stoizismus tendieren ganz klar zu Ersterem. Schon während der griechischen Antike stellten die Philosophen der damaligen Zeit Überlegungen an, dass ein freud- und lustvolles Leben erstrebenswert sei. Insbesondere der Stoizismus bietet uns auch heutzutage noch sinnvolle und nachvollziehbare Antworten darauf, wie wir mit Schicksalsschlägen umgehen und uns selbst zu einem besseren Menschen machen können, indem wir die Ruhe der Seele als großes Ziel sehen.
Was sich in unserer Macht befindet, ist von Natur aus frei und lässt sich von einem Außenstehenden nicht behindern oder stören; Was sich aber nicht in unserer Macht befindet, ist ohne Kraft, unfrei, lässt sich von außen behindern und ist fremdem Einfluss ausgesetzt. Denke daran: Wenn du das von Natur aus Unfreie für frei und das Fremde für dein Eigentum hältst, dann wirst du dir selbst im Wege stehen, Grund zum Klagen haben, dich aufregen und aller Welt Vorwürfe machen; hältst du aber nur das für dein Eigentum, was wirklich dir gehört, das Fremde aber für fremd, dann wird niemand jemals Zwang auf dich ausüben, niemand wird dich behindern, du brauchst niemandem Vorwürfe zu machen oder die Schuld an etwas zu geben, wirst nichts gegen deinen Willen tun, keine Feinde haben, und niemand kann dir schaden; denn es gibt nichts, was dir Schaden zufügen könnte. [...]
Epiktet, Handbüchlein der Moral, Kapitel 1, Vers 1-3
Die Ursprünge des Stoizismus liegen im antiken Griechenland. Über einen Zeitraum von etwa sechs Jahrhunderten wurde die stoische Philosophie begründet und ausgebaut. Die Stoa lässt sich dabei in insgesamt drei distinkte Epochen einteilen: Die antike, die mittlere sowie die jüngere Stoa. Die bedeutendsten Vertreter des Stoizismus stammen allesamt aus der jüngeren Stoa, da nur aus dieser Epoche vollständige Werke erhalten geblieben sind, die sich mit dem Stoizismus beschäftigen. Zu den wichtigsten Vertretern werden daher stoische Philosophen wie Marc Aurel, Epiktet und Seneca angesehen, welche alle zur Zeit der jüngeren Stoa lebten und die Philosophie prägten.
Das Glück, welches ein jeder Mensch in der Theorie empfinden kann, wird kurioserweise durch ein Negativ definiert. Laut der Stoa besteht das Glück aus der Ataraxie, also sowohl aus einer geistigen Ausgeglichenheit sowie einer Abwesenheit von Leiden, die die Seele betreffen. Der Stoizismus wird letztlich den eudämonistischen Philosophien zugeordnet, da laut der philosophischen Auffassung das Glück das oberste Ziel des menschlichen Seins darstellen sollte. Zeitgleich definiert sie die Besonnenheit als wichtigste Bedingung, um dieses Ziel erreichen zu können.
"Mache dir klar, dass die Begierde das Erlangen desjenigen verspricht, was man begehrt, die Abneigung aber nicht in das hineingeraten will, was verabscheut wird, und dass der, welchen seine Begierde täuscht, unglücklich ist, noch unglücklicher aber der, welcher in das gerät, was er nicht leiden kann.
Wenn du nun bloß das verabscheust, was denjenigen Dingen zuwider ist, welche in deiner Macht stehen, so wird dir nichts, was du verabscheuen müsstest, begegnen können. Verabscheust du aber die Krankheit, oder den Tod, oder die Armut, so wirst du unglücklich werden. Gestatte dir daher keine Abneigung gegen alles, was nicht in unserer Macht ist und lass sie nur gegen das walten, was der Natur der in unserer Macht stehenden Dinge zuwider ist.
Der Begierde aber enthalte dich vorderhand gänzlich. Denn begehrst du etwas, was nicht in unserer Macht ist, so musst du notwendig das Glück vermissen; von dem aber, was in unserer Macht ist und was zu begehren sich ziemt, weißt du einstweilen noch nichts. Bei allem Begehren und Verabscheuen wende dich nur sanft und gelassen ab und zu."
Epiktet, Handbüchlein der Moral, Kapitel 1, Vers 2
Heutzutage wird der Stoizismus in erster Linie als eine Philosophie angesehen, die uns dabei hilft, mit Schicksalsschlägen umzugehen. Dazu gehört unter anderem, wie wir diese Schicksalsschläge akzeptieren und überwinden können. So gesehen, darf die Stoa durchaus als therapeutische Philosophie verstanden werden. Dennoch kann sie uns auch in vielen anderen Bereichen helfen, die unser Leben prägen. So findet sich eine Vielzahl von Ansätzen, die uns dabei helfen sollen, uns zum Wohle der Menschheit stetig weiterzuentwickeln.
Ein stoischer Mensch wird, egal unter welchen Umständen, immer gelassen bleiben. Bereits Epiktet verwies darauf, dass wir lernen sollten, Dinge einzuordnen und unterscheiden zu können. Laut der stoischen Philosophie gibt es daher Dinge oder Ereignisse, die wir direkt beeinflussen können, so wie es auch Dinge gibt, auf die wir keinen Einfluss haben. Letztere Dinge sind es nicht wert, dass wir uns darüber Gedanken machen. Denn egal wie sehr wir uns darin verbeißen, wir werden sie nicht ändern können. Stattdessen sollten wir lernen, wie wir die daraus resultierenden negativen Gefühle überwinden können. Aus dieser Perspektive betrachtet, dreht sich die stoische Ethik darum, die menschliche Vernunft richtig zu gebrauchen und in allen Situationen die vollständige Kontrolle über unsere Ansichten behalten zu können. Auch betrachten die Stoiker den Stoizismus als eine Lebenseinstellung, nach der anhaltendes Selbsttraining, innere Stärke sowie Enthaltsamkeit als erstrebenswert angesehen werden. Die Macht der Vernunft sollte zu jeder Zeit über die Unruhe, welche uns durch Gefühle ereilen kann, siegen können.
Dabei berufen sich die Stoiker auf den Logos. Dieser besagt, dass das Werden und Vergehen im Kosmos weder willkürlich noch zufällig erfolgt. Beide unterliegen eindeutigen und strengen Gesetzmäßigkeiten. Es handelt sich hierbei um eine innere Kraft, die die komplette Entwicklung des Kosmos bestimmt, regelt und somit ordnet. Aufgrund der unterschiedlichen Betrachtungsweisen wird der Logos nicht selten auch als Vernunft, Pneuma oder göttliche Macht beschrieben.
1.1 Aufbau der Welt
Geht es nach dem stoischen Weltverständnis, so besteht der gesamte Kosmos aus den vier Elementen Feuer, Luft, Wasser und Erde. Alle vier Elemente befinden sich in einem Zustand der ständigen Bewegung, weshalb sie sich immer wieder zu neuen Gegenständen zusammensetzen. Alles Entstandene bleibt demnach für einen gewissen Zeitraum erhalten, bis es erneut in seine Bestandteile, also die Elemente, zerfällt. Aus den zerfallenen Elementen bildet sich wiederum etwas Neues. Der römische Kaiser und Philosoph Marc Aurel beschreibt den Aufbau der Welt wie folgt:
Alles, was du siehst, wandelt schon im nächsten Augenblick die Allnatur um und macht ein anderes aus seinem Stoff und wieder anderes aus dem Stoff jener Dinge, damit der Kosmos ewig neu wird. Die Allnatur hat aus der gesamten Substanz wie aus einer Wachsmasse diesmal ein Pferd gebildet, dann ließ sie es vergehen und gebrauchte den Stoff zu einem Baum, dann zu einem Menschen, dann zu etwas anderem. Ein jedes dieser Gebilde trat nur für einen flüchtigen Augenblick ins Dasein. Es ist aber doch nichts Schlimmes für eine Kiste, auseinander gebrochen zu werden, ebenso wenig, wie wieder zusammengenagelt zu werden.
[1]
Nach selbigem Prinzip ist demnach auch der Mensch als Teil der Natur diesem ewigen Zyklus unterworfen.
1.2 Welche Position nimmt der Mensch in der Welt nach der stoischen Philosophie ein?
Die Stoiker sehen den Menschen als einen Teil der gesamten Welt. Daraus schlussfolgern sie, dass der Mensch mit allem anderen, sprich der gesamten Natur, inklusive seiner Lebewesen verwandt ist. Die stoische Sichtweise unterscheidet daher nicht nach Herkunft, Geschlecht oder Religion. Im Vordergrund der Betrachtungsweise steht die Menschenwürde, welche ein elementarer Bestandteil des Weltgeschehens ist. Sofern er in der Lage dazu ist, versteht der Mensch die Bestimmung durch die Natur und akzeptiert diese als solche. Nur ein klarer Geist kann den Ablauf innerhalb des Kosmos