eBook177 Seiten3 Stunden
Bis zum letzten Kuss
Von Annie West
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Über dieses E-Book
Die Paparazzi überschlagen sich, als Supermodel Poppy Graham den Hotelerben und Extremsportler Orsino Chatsfield heiratet. Doch das Blitzlichtgewitter ist kaum erloschen, da steht ihre Ehe schon vor dem Aus. Orsino macht weiter mit seinen gefährlichen Stunts, als müsse er sich etwas beweisen … Tiefenttäuscht verlässt Poppy ihn. Aber fünf Jahre später bekommt sie einen alarmierenden Anruf: Ihr Noch-Ehemann ist wieder ein Risiko eingegangen. Und diesmal hat er verloren. Schafft sie es, ihm ein letztes Mal zu verzeihen, oder wird es ein Abschied für immer?
Autor
Annie West
<p>Annie verbrachte ihre prägenden Jahre an der Küste von Australien und wuchs in einer nach Büchern verrückten Familie auf. Eine ihrer frühesten Kindheitserinnerungen besteht darin, nach einem Mittagsabenteuer im bewaldeten Hinterhof schläfrig ins Bett gekuschelt ihrem Vater zu lauschen, wie er The Wind in the Willows vorlas. So bald sie lesen konnte, entdeckte sie die Welt der Romane für sich. Sie verschlang Abenteuerromane und bestaunte die Märchen Illustrationen. In ihren Gedanken, war sie eine der tanzenden Prinzessinen, Rapunzel, eine schlafende Schönheit und natürlich Cinderella. Ausflüge in die Bücherei wurden zu einem regelmäßigen Vergnügen, bei dem sie ferne Welten entdecken und sich in tagträumen verlieren konnte, in denen sie die Heldin in einer der Geschichten spielt. Durch ihre Familie wurde Annie nicht nur ermutigt eine Leidenschaft für Bücher zu entwickeln, sondern sie brachten ihr auch bei das Reisen und den australischen Busch zu lieben. Oft schaffte sie es alle drei Dinge zu kombinieren. Auf ihren Wanderungen und beim Zelten hatte sie immer einen Roman mit im Gepäck. Schon früh wurde sie verrückt nach Liebesromanen. In ihrer Jugend verbrachte sie viele lange Nachmittage damit mit ihrem besten Freund Tennis zu spielen. Zwischen den schier endlosen Sätzen auf kochend heißem Kies, wankten sie zu dem Haus ihres Freundes, um sich wieder zu erholen. Dieses Haus war vollgestopft mit Büchern. Alle mit der markanten Rose auf dem Cover. So geschah es, dass Annie Liebesromane für sich entdeckte und seitdem nicht mehr davon loskam. Glücklicherweise fand sie ihren eigenen romantischen Helden, während sie auf der Universität studierte. Trotz dieser schönen Ablenkung vollendete sie ihr Studium mit Auszeichnung. Außerdem hatte sie weiterhin das Glück viel reisen zu können. Als Rucksacktourist durchstreifte sie Ägypten und Griechenland, trampte durch Neuseeland, bestaunte Sehenswürdigkeiten in Europa und lebte eine Zeit lang in Deutschland. Annie verließ die Universität ohne konkreten Karriereplan in der Tasche zu haben und nahm eine Stelle im öffentlichen Dienst an. Die beste Vorbereitung für einen Autor! In ihrem ersten dauerhaften Job, verbrachte sie sechs Wochen damit den Regierungs Beschaffungsleitfaden Korrektur zu lesen. Jedes. Einzelne. Wort. Davon. Den Text eines Romans zu kontrollieren macht eindeutig mehr Spaß. Für mehrere Jahre schrieb, berichtigte, änderte und verbesserte Annie Regierungspläne, Kabinettentwürfe und Berichte für das ...
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Buchvorschau
Bis zum letzten Kuss - Annie West
IMPRESSUM
JULIA erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2014 by Harlequin Books S.A.
Originaltitel: „Rebel’s Bargain"
erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd., Toronto
in der Reihe: PRESENTS
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe JULIA
Band 2198 - 2015 by HarperCollins Germany GmbH, Hamburg
Übersetzung: Gudrun Bothe
Abbildungen: Harlequin Books S.A., alle Rechte vorbehalten
Veröffentlicht im ePub Format in 09/2015 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733702076
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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Übersicht
1. KAPITEL
„Mit dem nächsten Flug, den ich erwische, bin ich bei dir."
Der grimmige Tonfall seines Bruders entlockte Orsino ein schuldbewusstes Grinsen.
Kein Wunder, dass Lucca Nerven zeigt!
Die Nachricht, dass der eigene Zwilling dem Tod nur um Haaresbreite entkommen war, ließ wahrscheinlich niemanden kalt. Nach Jahren, in denen Orsino kein Risiko gescheut hatte, schien ihn das Glück nun verlassen zu haben. Mit der eigenen Sterblichkeit konfrontiert zu werden – und möglicherweise sogar bleibende Schäden davonzutragen –, zwang ihn, seinen rasanten Lebensstil auf den Prüfstand zu stellen.
„Kein Grund zur Eile, Lucca. Er nahm das Handy ans andere Ohr und stöhnte unterdrückt, als er an den Kopfverband stieß. „Es gibt nichts, was du hier tun könntest, außerdem …
Er bemühte sich um einen leichten Tonfall. „Du würdest ja doch nur mit den Krankenschwestern flirten und mich darüber völlig vergessen."
„Das habe ich überhört! Luccas Erleichterung über den schwachen Witz war ihm deutlich anzuhören. „Glaub mir, ich bin ein völlig neuer Mann. Für mich gibt es nur noch eine Frau, und die ist eine echte Prinzessin. Und was das Schwesternproblem betrifft, sind sie mit dir sicher ausreichend beschäftigt. Hast du schon ein Date klargemacht?
Fast wäre Orsino entschlüpft, dass er keinen Schimmer hatte, ob die Krankenschwestern hübsch waren oder nicht, doch das musste Lucca nicht wissen … außer im absoluten Notfall. „Schon vergessen, dass du der Ladykiller von uns beiden bist?"
„Unsinn! Ich weiß doch, wie die Damenwelt auf dich reagiert, Bruderherz. Nachvollziehen kann ich es allerdings kaum, da ich der attraktivere Zwilling bin. Gib schon zu, dass du dich beidhändig weiblicher Fans erwehren musst."
„Momentan eher nicht …", murmelte Orsino, biss die Zähne zusammen und versuchte, Selbstmitleid und Ärger einfach herunterzuschlucken. Er war nicht wütend auf Lucca, sondern auf seine eigene prekäre Lage, sprich: die Katastrophe, zu der sich sein Leben gewandelt hatte.
„Und darum sollte wenigstens einer von uns bei dir sein, beharrte Lucca, jetzt wieder völlig ernst. „Was du brauchst, ist Familie.
„Familie …", echote Orsino bitter.
Der Einzige, mit dem er in letzter Zeit aus diesem Umfeld zu tun gehabt hatte, war der CEO seines Vaters gewesen, Christos Giantrakos. Und aus welchem Anlass? Der unverschämte Grieche hatte ihn tatsächlich ersucht, nein, ihm geradezu befohlen, sich aufgrund seiner Reputation als Aushängeschild für das Familienunternehmen zur Verfügung zu stellen!
Orsino und sein Vater hatten sich nie besonders nahegestanden, trotzdem hätte sein alter Herr bei einem derartigen Ansinnen ruhig selbst zum Hörer greifen können.
„Ja, ich weiß, aber ich war in letzter Zeit ziemlich beschäftigt und …"
„Ich meine nicht dich, Lucca. Mit der unverletzten Hand rieb Orsino über sein stoppeliges Kinn und fühlte sich wie ein undankbarer Jammerlappen. „Tut mir leid, ich bin es einfach nicht gewohnt, tatenlos in einem Krankenbett liegen zu müssen. Trotzdem sollte ich meine miese Laune nicht an dir auslassen.
Bei dem Gedanken, dass seine Verletzungen nicht sein einziges Problem waren, schloss er gequält die Augen. „Ich schätze dein Angebot wirklich, aber hier gibt es für dich nichts zu tun."
„Vielleicht nicht gleich, aber später, wenn du aus der Klinik entlassen wirst."
„Willst du für mich die Krankenschwester spielen? Allein die Vorstellung war absurd. „Das wäre es mir fast wert, dich hierher zu beordern.
Lucca lachen zu hören, wärmte Orsino mehr als die Isolierdecken, in die man ihn nach dem Unglück gewickelt hatte. Bis zu diesem Moment hatte er nicht realisiert, was ihm wirklich wichtig war. Jetzt wusste er es und nahm sich vor, den eingeschlafenen Kontakt zu seinem Zwillingsbruder möglichst bald wiederaufleben zu lassen. Aber erst, wenn er kein Mitleid mehr bei anderen weckte.
„Warum unterschätzt du mich eigentlich immer?, wollte Lucca wissen. „Nur weil du ein paar Minuten älter bist?
„Unsinn, ich sehe dich nur gerade in Kittel und Häubchen vor mir. Eine faszinierende Vorstellung, kann ich dir sagen. Aber im Ernst, du musst dir keine Sorgen um mich machen, ich habe bereits jemanden gefunden, der mich pflegt."
„Lucilla?"
„Nein, obwohl sie auch angerufen hat. Offensichtlich fühlt sich unsere große Schwester selbst nach all den Jahren noch für uns verantwortlich. Und das, obwohl sie diesen unmöglichen Griechen am Hals hat, der sie allmählich in den Wahnsinn treibt."
„Aber du brauchst jemanden, der Erfahrung mit so etwas hat, warf Lucca ein, ohne auf Lucillas Problem mit dem neuen CEO der Chatsfield Group einzugehen. „Jemanden, dem du vertraust.
Fast hätte Orsino laut aufgelacht. Vertrauen?
Nein, das hatte absolut nichts mit seinen Gefühlen für Poppy zu tun. Nicht nachdem er sich geschworen hatte, sie endgültig zu vergessen. Aber die einsamen Tage im Berg, als er glaubte, sterben zu müssen, hatten seine Perspektive geändert … hatten ihn verändert.
Vertrauen würde er Poppy trotzdem nie wieder. Diese Gewissheit hatte ihm überhaupt erst die Freiheit und Kraft gegeben, noch einmal Kontakt zu ihr aufzunehmen.
Zwischen Poppy und ihm stand zu viel Unerledigtes, darum schaffte er es auch nicht, sie aus seinen Gedanken zu verbannen. Seit fünf Jahren versuchte er, sich einzureden, die Vergangenheit sei endgültig abgehakt. Doch das war Selbstbetrug.
Jetzt wusste Orsino, dass er nie darüber hinwegkommen würde, wenn er Poppy nicht noch einmal gegenübertrat. Sie würde ihn dafür hassen, aber das kümmerte ihn nicht. Warum sollte es auch, bei einer Frau, die ihn so schamlos betrogen hatte? Er freute sich sogar darauf, sie leiden zu sehen. Das war nicht mehr als ausgleichende Gerechtigkeit für das, was sie ihm angetan hatte.
„Hör auf, dir Sorgen zu machen, Lucca. Die Frau, die ich im Auge habe, ist genau das, was mir der Doktor verordnet hat …"
Poppy atmete scharf ein, als sich das Taxi kamikazemäßig in den fließenden Verkehr einfädelte. Kalte Angst schnürte ihr den Hals zu, seit sie von dem Lawinenunglück und den zwei verschütteten Bergsteigern gehört hatte.
Selbst völlig Fremde bangten um Orsino und feierten ihn als Helden. Sie hatte es am Flughafen gehört, in aufgeregten Diskussionen um Orsino Chatsfields Heldenmut – oder seine Tollkühnheit, je nach Standpunkt des Betrachters.
Poppy schaute auf ihre unberingten Hände, die sie im Schoß gefaltet hielt. Was sie fühlte, war nicht unbedingt Angst, sondern eher Panik. Fünf lange Jahre hatte sie Orsino nicht gesehen, doch eine Welt ohne ihn war für sie unvorstellbar. Ohne seine Vitalität, seine Leidenschaft.
Seine ungezähmte Leidenschaft …
Während sie von Erinnerungen überfallen wurde, ballte Poppy die Hände zu Fäusten, schüttelte abwehrend den Kopf und versuchte, ihren fliegenden Pulsschlag unter Kontrolle zu bekommen.
Was sie auf keinen Fall vergessen durfte, war seine unglaubliche Arroganz, seine fordernde Art. Die Bereitschaft, andere vorschnell zu verurteilen, ohne sich den eigenen Fehlern zu stellen.
Ungeachtet all seiner negativen Eigenschaften, war es Poppy, als presse eine kalte Faust ihr Herz zusammen. Die wenig informative, dafür umso beängstigendere Nachricht der Klinik hatte sie veranlasst, auf der Stelle von Frankreich aus an den Fuß des Himalaya-Gebirges zu eilen.
Seitdem schien sie konstant den Atem anzuhalten, selbst jetzt, da sie ihr Ziel fast erreicht hatte. Das Taxi hielt vor der Klinik, und angesichts des nüchternen, hässlichen Gebäudes krampfte sich Poppys Herz erneut schmerzhaft zusammen.
Als eine Horde Paparazzi über sie herfiel und sie mit Fragen bombardierte, zuckte sie mit keiner Wimper. Sie nahm sie kaum wahr und konnte nur daran denken, was sie hinter diesen grauen Mauern erwartete.
Poppys Schritte hallten auf dem langen Korridor wider. Ihre Nerven waren zum Zerreißen gespannt, und mit jedem Schritt wurde es schlimmer.
Bitte lass ihn das überstehen! flehte sie stumm. Lass ihn überleben …
Immer wieder versicherte sie sich, dass sie nichts mehr für Orsino Chatsfield empfand. Ihre negativen Gefühle ihm gegenüber hatte sie schon vor langer Zeit unter einem Maximum an Arbeit begraben, was ihre Karriere enorm begünstigt, ja beflügelt hatte. Sie wollte kein Leben führen, das von Wut und Bitterkeit geprägt war. Sie hatte weder Zeit für Reue noch dafür, alte Verletzungen zu pflegen.
Zumindest war es das, was sie sich vor fünf Jahren gesagt und geglaubt hatte.
Bis gestern …
Dass Orsino auf einem der gefährlichsten Berge der Welt schwer verunglückt war und möglicherweise immer noch in Lebensgefahr schwebte, hatte alles geändert.
Er darf nicht sterben!
Poppy stolperte und wäre fast gefallen. Sie, die selbst in High Heels mit achtzehn Zentimeter Absätzen nicht auf dem Catwalk strauchelte! Auch dann nicht, wenn der Laufsteg im Trockeneisnebel gar nicht zu sehen war.
Endlich kam sie an die letzte Tür. Noch einmal atmete sie tief durch, dann drückte sie die Klinke herunter, trat ein und blieb wie angewurzelt stehen, als sie die unbewegliche Gestalt im Krankenbett erblickte. Orsino lag so steif und still da, dass sie einen Schreckmoment lang befürchtete …
Poppy hielt den Atem an und trat vorsichtig näher. Sie konnte sich nicht erinnern, ihn jemals so … reglos gesehen zu haben. Irgendwie schien er immer in Bewegung zu sein, als wäre seine Vitalität stärker und dynamischer als bei jedem anderen Menschen, den sie kannte.
Nur wenn sie nach einer heißen Liebesnacht vor ihm wach geworden war, hatte sich ihr die Chance geboten, ihn so ungestört betrachten zu können wie in diesem Moment. Dann hatte sie das seltene Bild ganz tief in sich aufgenommen, um es für immer in ihrer Erinnerung zu speichern: ihren Geliebten, ihren Mann, mit dem Körper eines griechischen Gottes, entspannt neben ihr ausgestreckt, mit stoppeligem Kinn und dunklem Haar, das ihm in die gebräunte Stirn fiel. Und jedes Mal hatte sie die Intensität ihrer Gefühle erschreckt und geängstigt. Aus gutem Grund!
Ich hätte weglaufen sollen, solange ich noch die Gelegenheit dazu hatte. Allerdings war sie Orsino von der ersten Sekunde an verfallen gewesen.
Die weißen Verbände stachen grell von seiner gebräunten Haut ab. Einen Arm hielt er in der Schlinge, bandagiert vom Ellenbogen bis zu den Fingerspitzen. Der andere lag offen auf der Bettdecke, übersät mit Rissen, Kratzern und Blutergüssen. Der Kopf war ebenfalls bandagiert … nicht nur bis über die Stirn, sondern auch die Augen.
Poppys Herz setzte kurz aus.
Nur die markanten Wangenknochen, das energische Kinn und der kräftige Hals waren zu sehen. Und natürlich dieser klassisch geschnittene Mund mit den festen Lippen, die sich spontan zu einem Lächeln weiten konnten, das jede Frau verzauberte.
Sie blinzelte die aufsteigenden Tränen weg und versuchte, nicht an Orsinos hässliche Worte von vor fünf Jahren zu denken. Doch bisher hatte die Zeit nicht geholfen, die Erinnerung verblassen zu lassen. Aufs Neue schnitten sie ihr ins Herz, riefen wieder Empörung, Schuld und sengenden Schmerz wach.
Wie schlimm stand es wirklich um Orsino?
Die Pressemeldungen waren ebenso reißerisch wie nebulös gewesen. Allein die Kopfwunden …
„Amindra, bist du das?"
Der heisere, angestrengte Ton ließ sie schaudern. Es klang, als wäre er es nicht gewohnt zu sprechen. Noch viel
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