Das Wiedersehen: Mami Classic 10 – Familienroman
Von Annette Mansdorf
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»Kommst du heute mit ins Kino, Christine?« Christine Breuer, die die Hefte ihrer kleinen Schüler korrigierte, drehte sich zu Verena um. Ihre Freundin war gerade nach Hause gekommen. »Tut mir leid, Verena, aber ich muß heute zu meiner Mutter hinüber. Sie möchte gern, daß ich die Sachen auf dem Boden durchsehe. Sie weiß nicht, was ich davon behalten will und was nicht.« »Ach, und wie wäre es, wenn ich dir helfe und wir anschließend eine Pizza essen gehen?« »Keine schlechte Idee.« Christine merkte, daß Verena wieder einmal ganz schön erledigt war. Sie arbeitete im Sozialamt und betreute einen Kreis von Familien im Außendienst, mußte sie also regelmäßig besuchen und schauen, ob sie zurechtkamen. Natürlich waren besonders die Kinder aus diesen Familien belastet, und das wiederum belastete Verena, die sich bisher geweigert hatte, sich einen Panzer um ihre Gefühle zuzulegen. »Ich korrigiere nur noch eben die restlichen Hefte. Guck mal, die kleine Alexandra hat mir Blümchen an den Rand gemalt.« »Du bist ja auch eine gute Lehrerin. Die Kinder mögen dich eben.« »Das ist bei dir doch nicht anders. Wie geht es denn der kleinen Josi?« »Ach, das ist ein Trauerspiel. Ich weiß nicht, ob ihre Mutter sich wieder fängt. Sie nimmt immer noch Tabletten, und trinken tut sie bestimmt auch noch.
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Das Wiedersehen - Annette Mansdorf
Leseprobe:
Bill Regan in Not!
LeseprobeBrenda Duffy stand auf. Sie warf ihrem Mann einen vernichtenden Blick zu und schüttelte den Kopf. »Mein lieber Pat, ich dachte, du wolltest reden? Hat dich der Mut verlassen?« »Nein, mich hat keineswegs der Mut verlassen. Mich zerreißt es innerlich. Ich habe Bill geschworen, niemandem etwas zu erzählen. Er hat Angst. Ja, ich gestehe, mir ist es auch nicht wohl dabei. Zu viele Cottages in Culraid sind abgebrannt. Alle sagen, es kann nur Brandstiftung gewesen sein.« »Unser Haus mit dem Pub ist eines der ältesten Häuser im Dorf. Es war immer im Besitz der Duffys. Ich habe meinem Großvater und meinem Vater vor ihrem Tod geschworen, dass ich alles tun werde, es für künftige Generationen zu erhalten.« Brenda rollte die Augen. »Pat Duffy, höre mit der alten Geschichte auf! Wenn es so weitergeht mit Culraid, dann steht viel mehr auf dem Spiel. Dann wird es nichts Altes und Schönes mehr geben. Dem Himmel sei Dank, dass Cameron aus Schottland herübergekommen ist. Er ist der Einzige, der hier wieder Ordnung schaffen kann.
Mami Classic
– 10 –
Das Wiedersehen
Annette Mansdorf
»Kommst du heute mit ins Kino, Christine?«
Christine Breuer, die die Hefte ihrer kleinen Schüler korrigierte, drehte sich zu Verena um. Ihre Freundin war gerade nach Hause gekommen.
»Tut mir leid, Verena, aber ich muß heute zu meiner Mutter hinüber. Sie möchte gern, daß ich die Sachen auf dem Boden durchsehe. Sie weiß nicht, was ich davon behalten will und was nicht.«
»Ach, und wie wäre es, wenn ich dir helfe und wir anschließend eine Pizza essen gehen?«
»Keine schlechte Idee.«
Christine merkte, daß Verena wieder einmal ganz schön erledigt war. Sie arbeitete im Sozialamt und betreute einen Kreis von Familien im Außendienst, mußte sie also regelmäßig besuchen und schauen, ob sie zurechtkamen. Natürlich waren besonders die Kinder aus diesen Familien belastet, und das wiederum belastete Verena, die sich bisher geweigert hatte, sich einen Panzer um ihre Gefühle zuzulegen.
»Ich korrigiere nur noch eben die restlichen Hefte. Guck mal, die kleine Alexandra hat mir Blümchen an den Rand gemalt.«
»Du bist ja auch eine gute Lehrerin. Die Kinder mögen dich eben.«
»Das ist bei dir doch nicht anders. Wie geht es denn der kleinen Josi?«
»Ach, das ist ein Trauerspiel. Ich weiß nicht, ob ihre Mutter sich wieder fängt. Sie nimmt immer noch Tabletten, und trinken tut sie bestimmt auch noch. Einen Entzug will sie nicht machen, weil sie dann ihre Arbeit verliert, sagt sie.«
»Deine Arbeit ist ganz schön hart. Ich glaube, das könnte ich nicht aushalten.«
»Ich auch nicht, du siehst es ja. Ich schlafe im Moment wahnsinnig schlecht.«
»Was soll man aber auch dagegen tun? Ich meine, mir gelingt es ja auch nicht, die Kinder und ihre Probleme nach Feierabend einfach zu vergessen. Dabei haben die wenigsten solche Probleme wie die Kinder, mit denen du zu tun hast.«
»Ich muß es aber lernen, das hinter mir zu lassen, wenn ich nach Hause komme. Ich bin schon ein richtiger Trauerkloß, sagt Daniel.«
»Daniel hat gut reden. Der bohrt ein bißchen in den Zähnen herum, verdient eine Menge Kohle und hat keine Ahnung von den Problemen, mit denen du zu tun hast.«
»Nun sei nicht so streng mit ihm, Christine. Er ist eigentlich ganz lieb.«
»Dann sollte er auch mehr Verständnis für dich haben. Willst du eigentlich zu ihm ziehen?«
»Noch nicht. Ich sage dir dann rechtzeitig Bescheid. Im Moment wohne ich lieber mit dir zusammen. Da brauche ich keine Entschuldigungen oder viele Worte, wenn ich groggy bin.«
Christine lächelte. Ihre Wohngemeinschaft mit der alten Kindergarten-Freundin Verena hatte als Notgemeinschaft begonnen und sich längst wunderbar bewährt. Verena hatte mit einem Freund zusammengelebt, der sie Knall auf Fall sitzengelassen hatte. Die Wohnung war für Verena zu groß und zu teuer gewesen, um sie allein zu behalten. Als sie Christine bei einem zufälligen Treffen davon erzählt hatte, war Christine selbst überrascht gewesen, als sie Verena ganz spontan das Angebot gemacht hatte, bei ihr einzuziehen. Bis dahin hatte sie noch zu Hause gewohnt – in der Doppelhaushälfte ihrer Eltern. Das war jetzt drei Jahre
her.
»Ich kann mir die Wohnung auch nicht allein leisten. Also bin ich natürlich nicht wild darauf, daß du zu Daniel ziehst. Aber ich will dir auch nicht im Wege stehen. Obwohl ich glaube, daß ihr nicht zusammenpaßt.«
Christine war immer sehr offen in ihren Äußerungen. Dafür schätzte Verena sie, wenn sie auch der Meinung war, daß Christine Daniel zu streng beurteilte. Christine wartete noch immer auf den ›Prinzen auf dem weißen Pferd‹, sie legte einfach zu hohe Maßstäbe an. Daran scheiterten ihre Beziehungen wohl auch immer wieder. Im Moment ging sie hin und wieder mit einem Kollegen aus, Hartwig Tandorf. Er war ziemlich ruhig, sehr belesen und in Verenas Augen langweilig. Aber ihr mußte er ja auch nicht gefallen. Wenn Christine allerdings ein wenig von dem Temperament, daß sie im Umgang mit ihren Freundinnen besaß, auch den Männern zeigen würde, hätte sie bestimmt größere Chancen. Sie sah so hübsch aus, doch ihre spröde, oft sogar ablehnende Art im Umgang mit dem anderen Geschlecht war ein echtes Handikap.
Natürlich sah Christine das anders. Sie glaubte nicht an die große Liebe und verließ sich lieber auf sich selbst.
Das Telefon klingelte. Verena nahm den Hörer ab und meldete sich.
»Ja, Moment, Frau Breuer, ich gebe Ihnen Christine. Christine, deine Mutter.«
»Ich komme.«
Sie stand auf und nahm den Hörer entgegen.
»Ja, Mama? Soll ich doch nicht kommen?«
»Ja, aber ich wollte wissen, ob du nicht bei uns zu Abend essen möchtest.«
»Verena und ich wollten Pizza essen gehen.«
»Dann bring sie doch mit, und wir essen alle Pizza. Aber natürlich nur, wenn ihr mögt.«
»Ich frage sie eben. Verena, hast du Lust, mit bei meinen Eltern zu essen?«
»O ja, gern, wenn es nicht stört.«
»Meine Eltern nicht. Du kennst sie doch«, antwortete Christine schmunzelnd.
Dann teilte sie ihrer Mutter mit, daß sie die Einladung gern annähmen und legte auf. Ihre Eltern und sie verstanden sich noch immer großartig. Eine Zeitlang hatte es ein paar Spannungen gegeben, aber seit sie ausgezogen war, war das alte, herzliche Verhältnis zueinander wieder da.
Verena, deren Eltern vor acht Jahren tödlich verunglückt waren, genoß es immer sehr, wenn sie bei den Breuers zu Gast war.
»So, ich bin gleich fertig. Ich ziehe mich noch schnell um, und dann können wir los. Ich glaube, ich nehme zwei Taschen mit, damit ich die Schätze vom Boden hertransportieren kann. Meine alten Puppen schmeiße ich bestimmt nicht weg.«
»Das würde ich auch nicht tun. Ich freue mich richtig auf das Stöbern auf eurem Boden…«
Christine war auch gespannt, was sie alles zutage fördern würde. Ihre Mutter hatte die Absicht, sich auf dem Dachboden ein kleines Studio einzurichten, deshalb mußte es