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Die Welt ist schlecht und du bist echt unausstehlich: Storys
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Die Welt ist schlecht und du bist echt unausstehlich: Storys
eBook242 Seiten2 Stunden

Die Welt ist schlecht und du bist echt unausstehlich: Storys

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Über dieses E-Book

Mal schreiend komisch, dann wieder tief traurig, aber immer überraschend: In diesen turbulenten, originell miteinander verwobenen Storys suchen Männer nach Liebe, klauen Büromaterial, verabreden sich über Grindr, backen Obstkuchen, lassen sich therapieren, haben Dreier mit Geistern und vor allem eines: Angst vor dem Glück.

Zugleich überbordend und kühl, sarkastisch und einfühlsam beschreibt Daniel Zomparelli in seinem ersten Erzählband Männer am Rande des Nervenzusammenbruchs – ein tragikomisches Buch über Sehnsucht, flüchtigen Sex und dysfunktionale Beziehungen im Zeitalter von Selfies, Hashtags und Dating-Apps.
SpracheDeutsch
HerausgeberAlbino Verlag
Erscheinungsdatum3. Okt. 2018
ISBN9783863002671
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    Buchvorschau

    Die Welt ist schlecht und du bist echt unausstehlich - Daniel Zomparelli

    halskette.

    MAN KANN AUCH MIT GESPENSTERN ZUSAMMEN SEIN

    Ich erwachte, und ein Gefühl der Leere lastete schwer auf der einen Seite des Bettes. Aus dem Nebenzimmer konnte ich Derek hören, der wieder Selbstgespräche führte.

    «Weißt du noch, damals, als wir zelten waren und uns die anderen im Wald beim Sex erwischt haben?», fragte Derek lachend.

    Die Stille antwortete ihm.

    «Derek, du redest schon wieder im Schlaf!», brüllte ich vom Bett aus.

    Er verstummte, kam ins Schlafzimmer, murmelte eine Entschuldigung und legte sich wieder hin. Das war jetzt die fünfte Nacht in Folge. Wir waren gerade erst zusammengezogen, also war ich mir nicht sicher, ob das bei ihm normal war oder nicht.

    Am nächsten Morgen fragte ich ihn, ob er es schon mal mit Schlaftherapie probiert hätte, aber er winkte ab. Den Vormittag verbrachten wir damit, die Küche umzuräumen. Zwischendrin machte er kurze Pausen, in denen er seine Mutter anrief und ihr versicherte, dass Jesus nicht vorhätte, uns wegen unserer Sünden zur Hölle fahren zu lassen.

    «Nein, Mama, wir waren diese Woche nicht in der Kirche», sagte Derek. «Mama, ich gehe nicht in die Kirche, sieh das doch endlich ein.» Er legte auf.

    Derek hatte die Küche eigentlich schon eingeräumt, aber nach einem ziemlich seltsamen System: Alles war alphabetisch geordnet, die Cornflakes standen neben der Coca-Cola, das Mehl neben den Messern, der Zack-Allzweckreiniger neben dem Zucker.

    «Derek, wir können dieses Giftzeugs nicht direkt neben dem Zucker aufbewahren.»

    «Zucker ist auch Gift.»

    Ich nickte beschwichtigend, dann räumte ich weiter um und begann, alle Arzneimittel an einen Platz zu schaffen. Derek wollte mit mir diskutieren, aber ich fand es nicht so schlau, überall irgendwelche Pillenfläschchen herumstehen zu lassen. Einige waren unbeschriftet, und ich bat ihn, sie zu beschriften, damit sie nicht durcheinanderkämen. Er weigerte sich, also gab ich ihnen die Namen der Lebensmittel, zwischen denen sie gestanden hatten: «Brot / Brühe», «Parmesan / Pfefferminztee», «Pringles / Proteinshakes» und so weiter.

    Als wir fertig waren, aßen wir Pizzareste und guckten uns im Fernsehen eine Sendung an, bei der es um einen Küchenchef ging, der von Restaurant zu Restaurant zog und den Eigentümern klarmachte, dass sie im Grunde gleich dichtmachen könnten, wenn sie sich nicht von ihm helfen ließen. Eines der Restaurants war ein sogenanntes Themenrestaurant, die Kellner mussten sich immer als Piraten verkleiden. Der Küchenchef verwandelte es in ein Steakhaus mit dem Namen «Corporate Bar and Grill». Die Eigentümer vergossen Freudentränen, weil immer mehr Kunden hereingeströmt kamen, nur wurden es dann zu viele, das Restaurant konnte den Ansturm nicht bewältigen, aus der Kasse fielen Münzen und aus den Hosentaschen der Kellner Trinkgeld. Ich wachte auf und fand Derek schlafend auf mir liegen. Ich rüttelte ihn wach und wir schlüpften ins Bett.

    Mitten in der Nacht hörte ich ihn wieder – diesmal ging es darum, dass ich die ganze Küche umgeräumt hätte.

    «Derek, du redest schon wieder im Schlaf», stöhnte ich.

    Derek drehte den Kopf zu mir und stand abrupt auf. Besonders erfreut sah er nicht aus. Die Nacht wälzte sich über mich hinweg und hielt mich vom Schlafen ab. Derek war im Nebenzimmer und redete und redete.

    «Also Showgirls ist ja bestimmt nicht der beste Film aller Zeiten, aber er hat schon seine Momente.» Dann schwieg er.

    «Ach komm, Nomi Malone soll doch nicht für den Sozialismus stehen, das macht doch keinen Sinn! Vielleicht für die Armut, oder dafür, wie hart es ist, eine Frau zu sein.»

    Schweigen.

    «Klar – wenn man auf Sex steht, der sich anfühlt, als würde man aus einer Luftmatratze ganz schnell die Luft rauslassen.»

    Wieder Schweigen.

    «Wie lange willst du mir das noch vorhalten? Du warst es doch, der mich verlassen hat – ich meine, du warst immerhin tot! Was hätte ich denn machen sollen?»

    Ich ging hinüber ins andere Zimmer und Derek sah mich an, als würde ich ihn bei etwas sehr Wichtigem stören. Er stand auf, legte sich ohne ein Wort ins Bett und war prompt eingeschlafen.

    Am nächsten Morgen räumten wir das Wohnzimmer ein. Ich packte alle meine Comics und Sammelfiguren aus und Derek dackelte hinter mir her und packte sie zurück in den Umzugskarton.

    «Ich will nicht, dass deine Figuren hier rumstehen. Das sieht total albern aus.»

    «Das ist hier nicht nur deine Wohnung.» Ich holte die Figuren wieder raus.

    «Na gut. Aber du darfst nur drei aufstellen. Sonst denken alle, ich wäre mit einem Kind zusammen.» Derek merkte, dass ich wütend wurde, also massierte er mir den Rücken, drückte mir einen Kuss auf die Stirn und flüsterte: «Mit einem sehr gut aussehenden und witzigen und klugen Kind.»

    Gegen Mittag waren wir fertig, bis auf einen Karton, auf dem «Jared» stand. Ich wollte ihn öffnen, aber Derek packte mich am Arm.

    «Nein, der kommt zu meiner Mutter. Den brauchen wir nicht auspacken.»

    «Und wer ist Jared?»

    «Bloß ein Ex.»

    «Kann ich wenigstens mal sehen, was drin ist?»

    «Nein, lass gut sein.»

    Am selben Abend gingen wir aus, zum ersten Mal seit Wochen. Unsere erste Station war die Seemannskneipe direkt gegenüber von unserer Wohnung. Ich bestellte mir einen Grog, eine Margarita mit Bier, serviert in einem Buddeleimer. Derek bestellte sich ein Wasser. Der Kellner meinte, wir kämen ihm bekannt vor, und spendierte uns eine große Schale Zwiebelringe, die hier «Rettungsringe» hießen.

    Als Nächstes zogen wir in einen Club ein paar Häuser weiter und ich trank Bier, bis Derek irgendwann vom Klo zurückkam und meinte, er wolle jetzt in die Bar nebenan. In der letzten Bar des Abends kam Derek vom Klo zurück und tanzte mich derart albern an, dass ich mich kaum halten konnte vor Lachen. Er tanzte um mich herum, bis ich ihn endlich zu fassen bekam. «Derek, wann hast du denn den Tänzer in dir entdeckt?»

    Er reagierte nicht und machte einfach weiter. Ich versuchte seine Aufmerksamkeit auf mich zu lenken, aber seine Augen schossen kreuz und quer durch den Raum. Dann sagte ich, wir sollten jetzt langsam nach Hause gehen, und er nickte zustimmend. Auf dem Heimweg blieb Derek immer wieder stehen und streckte mir seinen wackelnden Hintern entgegen. Mir fiel wieder auf, wie leicht er war, als würde er stets ein paar Millimeter über dem Boden schweben. Ich wollte seine Hand halten, der Anker sein, der ihn hielt. Ich fühlte mich immer so schwer, aber manchmal, wenn wir zusammen waren, hob er mich hoch zu sich und ich konnte mich vom Erdboden lösen.

    In der Nacht schlief er durch, und falls er doch aufwachte, war ich zu betrunken, um es mitzubekommen.

    Ich machte uns Kaffee und brachte ihm seinen ans Bett. Dereks Augen hatten diese typische Post-Drogen-Traurigkeit.

    «Du warst ziemlich dicht gestern Nacht.» Ich stellte ihm Zucker neben seinen Kaffee.

    «Weiß ich, hat Spaß gemacht.»

    «Es hat sich halt komisch angefühlt. Gegen Ende warst du nicht mehr du selbst.» Er drehte sich von mir weg und ignorierte den Kaffee.

    Irgendwann musste er aufgestanden sein, denn ich hörte ihn wieder Selbstgespräche führen. Diesmal arteten sie nach kurzer Zeit in Geschrei aus, ich hörte die Tür knallen und Derek kam weinend aus dem Schlafzimmer gerannt. Er schnappte sich seinen Mantel und blieb bis zum Abend verschwunden.

    Als er endlich zurück war, lief er aufgeregt vor mir hin und her.

    «Okay – also ich weiß, du wirst mich jetzt für verrückt halten und das passiert immer, aber ich muss dir das einfach erzählen, okay? Und du musst mir versprechen, dass du mich nicht für verrückt hältst, denn alle sagen immer, ich sei verrückt, und dann gehen sie und das würde ich jetzt gerade nicht verkraften, okay?»

    Ich versicherte ihm, dass ich ihn nicht für verrückt halten und mit allem klarkommen würde, was er mir zu sagen hatte.

    «Also gut. Ich hatte doch vor längerer Zeit diesen Freund – der, der dann gestorben ist, ja?» Ich nickte und legte meine Hand auf sein Knie.

    «Okay. Und sein Geist ist hier im Haus, aber nicht wie ein Poltergeist, verstehst du?» Ich nickte einfach weiter.

    «Siehst du? Du hältst mich für verrückt, jetzt schon! Schau dich doch an!»

    «Ich habe bloß genickt.» Ich zog ihn zu mir und drückte ihn fest an mich. So saßen wir mehrere Stunden, während er mir alles erzählte, vom Tod Jareds bis zu dem Moment, als er ihn zum ersten Mal als Geist gesehen hatte. Jetzt, sagte mir Derek, komme Jared jedes Jahr etwa um diese Zeit zurück, um Derek zu bitten, wieder mit ihm zusammen zu sein.

    «Aber ich kann das nicht. Ich kann nicht mit einem Gespenst zusammen sein. Dabei liebe ich ihn sehr, immer noch.» Ich tätschelte ihm sanft den Rücken. «Ich bin auch noch hier, vergiss das nicht.»

    «Tschuldigung», murmelte er hinter vorgehaltenen Händen.

    «Warum konzentrieren wir uns nicht einfach auf uns. Dieser andere Typ – dieses, äh, Gespenst – der muss sich einfach damit abfinden. Okay?»

    Derek nickte und wälzte seinen Körper auf meinen Schoß.

    ///

    Ich erwachte und sah, dass Dereks Platz leer war. Aus dem Wohnzimmer kam Getuschel. Ich schnappte mir meine Brille und schlurfte hinüber.

    «Derek, komm wieder ins Bett.»

    «Ich kann nicht. Wir müssen reden.»

    «Ist alles in Ordnung?»

    «Nein. Na ja, doch. Oder auch nicht. Ja und nein, falls das irgendwie Sinn macht.»

    «Tut es aber nicht.»

    Derek begann zu schniefen und am ganzen Körper zu zittern. Was hieß, dass er gleich anfangen würde zu weinen, wenn es mir nicht gelang, ihn zu beruhigen. Ich eilte an seine Seite und tätschelte ihm den Rücken, bis das Zittern nachließ.

    »Ich – ich muss dich verlassen.»

    Ich glotzte ihn an.

    «Ich verlasse dich, um mit Jared zusammen zu sein.»

    Ich glotzte ihn weiter an.

    «Wir haben uns immer wieder heimlich getroffen.» Er schwieg kurz. «Es ist – ich hab da nicht mit gerechnet. Kannst du bitte auch was sagen, irgendwas?»

    Ich versuchte, mich zu beruhigen, doch es platzte einfach aus mir heraus: «Jared gibt es doch gar nicht! Wenn du mich verlassen willst, dann verlass mich bitte einfach. Und erzähl mir doch keinen Scheiß von wegen Gespenster.»

    «Du hast versprochen, dass du mich nicht für verrückt hältst!»

    «Ich behaupte doch gar nicht, dass du verrückt geworden bist, es tut mir leid – ich hätte das so nicht sagen sollen. Ich will halt einfach nicht, dass du gehst.»

    Ich beruhigte mich wieder und fragte ihn, ob Jared nicht ins Zimmer kommen und mit uns beiden reden könne wie ein erwachsener Mensch.

    «Er kann doch nicht einfach ins Zimmer geschwebt kommen wie eine Fee oder so, er ist ein Geist!»

    «Entschuldige bitte, ich kenne mich mit Gespenstern eben nicht so gut aus wie du», sagte ich und war mir nicht sicher, wie ernst ich das meinte.

    Das Gespräch verlief so: Ein paar Stunden unterhielten sich Derek und Jared, und ich sah ihnen dabei zu. Um drei Uhr morgens schlug ich vor, wir könnten es doch mit einer Beziehung zu dritt versuchen. Dereks Augen leuchteten auf; er war von der Idee begeistert. Ich sagte mir, dass es letztlich nur ein Gespenst war – auf eine Dreierbeziehung mit einem Poltergeist hätte ich mich selbstverständlich nicht eingelassen.

    Also zog Jared offiziell bei uns ein. Derek öffnete die Umzugskiste, die er vor mir versteckt gehalten hatte. Sie enthielt Jareds Sachen: seine Zahnbürste, seine Strickjacke, eine Halskette, ein paar alte Notizzettel. Alles fand seinen Platz, und wir rückten sogar im Bett etwas zur Seite. Von nun an deckten wir den Esstisch für ihn mit, und wenn ich zwischendrin kurz aufs Klo ging, war sein Teller hinterher leer gegessen und Derek konnte abräumen.

    Eines Abends brachte ich ein Ouija-Brett mit nach Hause und war ganz begeistert von diesem Geschenk für Derek, aber Jared wurde wütend. Er meinte, das sei eine Beleidigung Geistern gegenüber und ich sei wahrscheinlich ein «Geister-Rassist».

    Jared und ich sprachen nie direkt miteinander; Derek dolmetschte für uns, aber ich wusste immer genau, wo sich Jared gerade befand, weil Derek ihm tief in die Augen zu blicken pflegte. Wenn er dann intensiv einen Punkt irgendwo mitten im Zimmer fixierte, meinte ich manchmal, Jared ebenfalls sehen zu können – als würde sich sein silberner Umriss in der Luft abzeichnen. Derek war es im Allgemeinen ganz recht, dass die Kommunikation zwischen Jared und mir über ihn lief. Streit gab es nur ein paar Mal, wir warfen uns dann gegenseitig vor, Derek zu sehr in Beschlag zu nehmen, was leicht außer Kontrolle geriet und meist damit endete, dass wir uns mit Beleidigungen überschütteten. Ich nannte ihn «dumme Huibuhfresse» und für ihn war ich stets der «nutzlose Fleischklops».

    Als wir es zum ersten Mal mit einem Dreier versuchten, stellten wir uns ziemlich ungeschickt an. Derek schob mich ständig hierhin und dorthin, weil ich angeblich schon wieder auf Jared saß. Wo Jared und ich uns aneinanderpressten, spürte ich einen kalten Hauch auf meiner Haut. Hin und wieder lehnte ich mich einfach zurück und sah Derek dabei zu, wie er seinen Körper um Jareds wand; fast meinte ich, durch Derek hindurch Jareds Umrisse erkennen zu können. Manchmal dirigierte Derek Jared und mich; ohne Derek klappte es nie besonders gut, aber wir gaben uns beide wirklich Mühe. Derek brüllte immerzu: «Ihr versucht es ja nicht mal, ihr seid auf entgegengesetzten Seiten des Betts», und: «Du machst dich lächerlich, du wichst die Luft, Jared ist hier drüben!»

    Eines Abends zogen wir zu dritt in die Seemannskneipe. Ich hatte bereits zu viele Grogs intus, um noch irgendwo anders hinzugehen, aber Jared wollte noch eine neue Bar ausprobieren. Derek versprach mir, dass wir danach dann bald nach Hause gehen würden. Auf dem Weg zur Bar beschleunigte Derek seine Schritte, bis ich ihm hinterherrufen musste, er solle auf mich warten. Nachdem ich ihn eingeholt hatte, lief ich so schnell, dass jetzt er hinter mir herrief, ich solle auf ihn warten. Dann rannte er plötzlich an mir vorbei und verschwand links in einer dunklen Seitenstraße. Er kam etwa eine Stunde nach mir nach Hause, kroch zu mir ins Bett und murmelte eine Entschuldigung. Gegen fünf Uhr früh kam dann auch Jared hereingeschneit, und Derek murmelte eine weitere Entschuldigung, diesmal für ihn.

    Als ich aufwachte, stand Derek vornübergebeugt an der Küchentheke und zog eine Linie Koks.

    «Du kannst doch nicht Kokain nehmen, nur um morgens wach zu werden», sagte ich.

    «Wieso nicht? Hat genau die gleich chemische Wirkung wie Koffein.» Er starrte mich an und sein Gesicht sagte mir, dass er absolut überzeugt von dem war, was er mir da erzählte. «Die Gesellschaft ist immer konservativ, die wollen dir weismachen, dass die eine Droge besser ist als die andere.»

    «Ja – äh, also so habe ich das noch nie gesehen.» Ich zog selbst eine kleine Linie und wurde ganz schnell wach.

    Bald gingen wir jeden zweiten Abend aus. Am Ende lief es immer auf dasselbe hinaus: Auf dem Heimweg tauchte Derek in die Dunkelheit ab und war weg.

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