Mami 1808 – Familienroman: Sara und der Sommer am Meer
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"Stimmt es wirklich, daß Kiki mal einem Kapitän gehört hat?" wollte Sara wissen. Es war ein regnerischer Nachmittag im März, draußen wirbelte der Wind ein paar Blätter auf, die vom letzten Herbst übriggeblieben waren. Isabel Sievers nickte lächelnd. Ihre kleine Tochter konnte die Geschichte von Kiki, dem weißen Kakadu mit der gelben Federhaube, gar nicht oft genug hören. "Klar, Saralein. Dein Papa und ich, wir haben ihn in einem Hamburger Zoogeschäft entdeckt, vor fast neun Jahren. Er saß ganz traurig in einem viel zu engen Käfig und brabbelte irgend etwas vor sich hin…"
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Buchvorschau
Mami 1808 – Familienroman - Stephanie von Deyen
Mami –1808–
Sara und der Sommer am Meer
Roman von Stephanie von Deyen
»Stimmt es wirklich, daß Kiki mal einem Kapitän gehört hat?« wollte Sara wissen.
Es war ein regnerischer Nachmittag im März, draußen wirbelte der Wind ein paar Blätter auf, die vom letzten Herbst übriggeblieben waren.
Isabel Sievers nickte lächelnd. Ihre kleine Tochter konnte die Geschichte von Kiki, dem weißen Kakadu mit der gelben Federhaube, gar nicht oft genug hören.
»Klar, Saralein. Dein Papa und ich, wir haben ihn in einem Hamburger Zoogeschäft entdeckt, vor fast neun Jahren. Er saß ganz traurig in einem viel zu engen Käfig und brabbelte irgend etwas vor sich hin…«
Kiki schien zu ahnen, daß von ihm die Rede war. Er beäugte Mutter und Tochter aufmerksam, richtete seine Federhaube auf und krächzte: »Alle Mann von Bord!«
Sara kicherte. »Als ihr ihn gekauft habt… hat er da auch schon diese Seemannsausdrücke gekonnt?«
»Ja… aber das haben wir erst gemerkt, als wir ihn schon ein paar Tage zu Hause in Köln hatten. Zuerst war er sehr verschüchtert und wollte überhaupt nichts sagen… keinen Pieps. Aber dann auf einmal ging’s los.«
»Ich hab’ Kiki schrecklich lieb!« bekannte Sara. »Als ich auf die Welt gekommen bin, hat er sich da gefreut?«
»Und wie!« erinnerte sich Isabel. »Als ich mit dir aus der Klinik gekommen bin, war er ganz aus dem Häuschen. Da hatten wir ihn schon fast drei Jahre… Papa hat ihm damals ein paar neue Ausdrücke beigebracht. Hallo, Baby! Das sollte Kiki zu dir sagen…«
»Und… hat er?« Sara rührte in ihrer Kakaotasse. Die lebhafte Sechsjährige mit den blauen Strahleaugen und dem blonden Pferdeschwanz liebte solche gemütlichen Nachmittage mit ihrer Mami.
Isabel lachte. »Er hat alle Ausdrücke, die er jemals gelernt hatte, miteinander vermischt… du kennst das ja, Sara! Und vor lauter Aufregung hat er sein ganzes Repertoire zum Besten gegeben. Bloß hallo, Baby… das kam nicht aus seinem Schnabel.«
»Kiki hat meinen Papa noch gut gekannt!« meinte Sara und wurde auf einmal sehr nachdenklich. »Ich kann mich nicht erinnern. Das geht auch nicht, weil ich doch erst zwei Jahre war, als Papa gestorben war…«
Über Isabels Gesicht flog ein Schatten. Vier Jahre war es jetzt her, daß ihr Mann Kurt drüben in Brasilien tödlich verunglückt war. Im Auftrag seiner Firma war er für ein halbes Jahr als Brückenbauingenieur in das ferne Land gegangen… und eine mißglückte Sprengung war ihm zum Verhängnis geworden.
Wäre Klein-Sara, ihr Wunschkind, nicht gewesen, wer weiß, was aus Isabel geworden wäre… der Schmerz um ihren geliebten Mann hatte sie fast besinnungslos gemacht.
Aber ein Kind braucht seine Mutter.
»Bist du noch traurig?« fragte die Kleine jetzt und umarmte ihre Mutter spontan. »Wegen Papa? Aber wir sehen uns doch immer seine Fotos an, und wir haben ihn ganz lieb! Auch, wenn er jetzt nicht mehr da ist!«
»Ich vermisse ihn eben, Schatz!« flüsterte Isabel. »Immer noch. In meinem Herzen wird er immer weiterleben… als Held.«
Das war ein bißchen zu kompliziert für Sara, aber daß ihr verstorbener Vater ein Held war, leuchtete ihr natürlich ein. Jemand, der Brücken über tosende Urwaldflüsse bauen konnte und sich dabei auch nicht vor wilden Tieren fürchtete, mußte einfach etwas ganz Besonderes sein!
Trotz aller Verehrung für ihren Papa… Sara hätte doch ganz gern einen neuen Vater gehabt! Natürlich war es mit Mami auch schön in dem hübschen Einfamilienhaus am Kölner Stadtrand. Und es war ja auch nicht die Spur langweilig, fand das kleine Mädchen! Trotzdem… die anderen Kinder im Kindergarten hatten alle einen Vater.
Irgendwie wäre es schon toll gewesen… aber bis jetzt wollte Mami wohl keinen anderen Mann!
Sara betrachtete verstohlen ihre hübsche Mutter, die sich noch eine Tasse Kaffee eingoß und eine Zeitschrift durchblätterte.
Mami ist Spitze! dachte Sara. Bei uns ist es richtig schön, tolle Möbel und der große Garten… aber sie schimpft auch nicht gleich, wenn ich mal was rumliegen lasse! Außerdem darf immer jemand zum Spielen kommen. Am liebsten hab’ ich Timmy von nebenan. Der macht alles mit.
Isabel ließ die Illustrierte sinken und warf einen Blick auf ihre Uhr.
»Halb fünf… ein ziemlicher grauer Sonntagnachmittag, Kleines, findest du nicht auch? Schade, daß wir bei diesem Regen nicht in den Zoo gehen konnten.«
»Vielleicht nächste Woche!« Sara konnte sehr vernünftig sein. »Und dann nehmen wir Timmy mit. Ich male gleich noch ein paar Bilder für den Kindergartenwettbewerb.«
Langsam kletterte Kiki aus seinem Käfig, der natürlich viel geräumiger war als der, in dem ihn Isabel und Kurt Sievers vor Jahren vorgefunden hatten.
»Anker lichten!« erklärte er kurz und bündig und landete mit einem Satz auf dem Sitz. Dort hatte er nämlich ein paar Kuchenkrümel entdeckt, denen er einfach nicht länger widerstehen konnte.
Sara zupfte ihn an den schneeweißen Schwanzfedern. Das ließ er sich nur von ihr gefallen. Wehe, jemand anders erlaubte sich eine solche Frechheit! Dann konnte der Kakadu richtig zornig werden und wehrte sich mit ein paar gezielten Schnabelhieben.
Während Sara ihre Buntstifte hervorkramte, entschloß sich Isabel, noch rasch ein paar private Briefe zu erledigen.
Die Zeit wurde manchmal trotz guter Organisation knapp. Von montags bis freitags arbeitete Isabel bis mittags im Kindergarten »Spatzennest«, den auch Sara besuchte. Gegen 13 Uhr gingen Mutter und Tochter gemeinsam nach Hause. Danach wurde gekocht, und es folgte meistens eine Spielstunde mit Kiki, der die beiden stets sehnsüchtig erwartete.
Nachmittags war dann Hausarbeit angesagt… oder es mußten Einkäufe erledigt werden. Und dann die Gartenarbeit, sobald der Winter vorüber war… ab und zu kam zwar Saras Großvater und schnitt Hecken und Gehölze, aber die Hauptarbeit leistete Isabel. Natürlich unter Saras Mithilfe… Blumengießen im Sommer beispielsweise, mit viel Geschrei und Gejauchze, denn es wurden nicht nur die Blumen naß!
Man lebte angenehm in der Rotenbuchstraße. Es war ruhig, aber nicht etwa langweilig… irgendwo in der Nachbarschaft passierte immer etwas. Und daß die Nachbarn untereinander ohne Steit zurechtkamen, war ebenfalls ein großer Pluspunkt. Keiner regte sich auf, wenn mal ein Hund den Mond zu laut anheulte oder ein Auto auf dem Gehsteig falsch geparkt war.
Tag für Tag verlief das Leben in geregelten Bahnen, und Isabel Sievers hörte von vielen Seiten lobende Worte: »Wie du das alles schaffst, Isa… prima! Du und deine Sara, ihr kommt doch gut zurecht.«
Das stimmte. Aber es gab Tage, einsame Abende und Nächte, in denen Isabel der Verzweiflung nahe war. Es waren Stunden, in denen sich der jähe Tod ihres Mannes wieder in ihr Bewußtsein drängte, in denen sie sich aber auch nach einem neuen Lebenspartner sehnte.
Daß sie noch einmal einen Mann so lieben würde wie Kurt, erschien Isabel ganz unmöglich. Aber ein treuer Partner fehlte ihr, mit dem sie Sorgen und Probleme besprechen und einfach auch nur einmal das Leben genießen konnte.
Niemals hätte sich die junge Mutter für einen Mann entschieden, zu dem Sara kein gutes Verhältnis gehabt hätte.
Das Kind war ihr größter Schatz auf dieser Welt, da gab es kein Wenn und Aber.
Wenn ich jemals wieder heirate, dann muß auch Sara ja sagen! überlegte Isabel an diesem regnerischen Sonntag. Ja zu ihrem neuen Vater.
Im Kinderzimmer war es still, offenbar war Sara in ihre Kunstwerke vertieft. Kiki saß auf einem Bein, hatte den Kopf im Gefieder versteckt und schlief.
Isabel spähte aus dem Fenster. Gegenüber, im schmucken Zweifamilienhaus von Frau Schön, wohnte seit einiger Zeit ein neuer Mieter in der ersten Etage.
Alles, was Isabel über ihn wußte, war erstens sein