Über dieses E-Book
Für Molochos wird es selbst kritisch - er muss das Jenseits verlassen! Carminia Brado bleibt dort allein zurück. Die Seherin Kaithal spricht von einem Kristallfelsen, an dem Wunder geschehen. An einer Stelle des Felsens trete der unterirdische Fluss Skorokka ans Tageslicht. Und Skorokka münde direkt ins Totenreich …
Aber diesmal scheint sich Kaithal getäuscht zu haben. Als Björn den Felsen erreicht … warten die Wahnsinnskugeln auf ihn!
Kaphoons Grab
Zwischen den Kristallfelsen haben sich räumliche und zeitliche Verschiebungen ergeben. Sie lassen die Verwirrung komplett werden. Jeder ist auf sich allein gestellt.
Xantilons trübste Tage stehen unmittelbar bevor. Alles weist darauf hin, dass Rha-Ta-N mys Dämonen eine siegreiche Schlacht nach der anderen schlagen. Doch das Wissen der wahren Herren der Alptraumstadt ist enorm … und sie sprechen von einem Grab in dieser Region.
Dem Grab Kaphoons!
Und Ungeheuerliches kann geschehen!
Ähnlich wie Macabros 052
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Rezensionen für Macabros 052
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Buchvorschau
Macabros 052 - Dan Shocker
Die Wahnsinnskugeln
von
Dan Shocker
Prolog
Hinter dem mit dornigem Gestrüpp bewachsenen Erdhügel lagen drei Menschen. Sie schliefen.
Vor einem hohen schwarzen Stein, der wie verloren zwischen Büschen und Erdhügel aus dem Boden ragte, hockte eine dunkel gekleidete Gestalt. Auf ihren Knien lag eine brüchige Pergamentkarte, die das Land Xantilon zeigte.
Der Himmel war bewölkt, hin und wieder blinkten vereinzelte Sterne zwischen den dunklen Wolken und spendeten schwaches Licht. Aber es reichte dem Wächter in der Dunkelheit offensichtlich, um auf der Karte das zu erkennen, was er sehen wollte.
Evonts ganze Aufmerksamkeit galt keineswegs dem Studium der Karte allein, in die er mit einem fingerlangen Stift eine Markierung setzte.
Der Mann, der sich durch seine schwarze Kleidung von der Nacht kaum abhob, ließ immer wieder von unten herauf seinen Blick in die Umgebung schweifen und lauschte auf jedes Geräusch. Alles war aber gleich bleibend. Das monotone Rauschen des nahen Flusses beruhigte, erweckte jedoch nur das Gefühl der Stille und Friedlichkeit.
Genau das Gegenteil war der Fall, und so war es verständlich, weshalb der Mann mit dem rostroten Vollbart neben sich einen Speer in den Boden gerammt hatte und unter der Karte auf seinen angewinkelten Knien ein breites Kampfschwert lag.
Überall lauerte die Gefahr. Geister und Dämonen waren unterwegs, die Brandschatzer Kyrtas, der Stadt, die in Flammen aufgegangen war und Tausenden den Tod gebracht hatte. Jene, die rechtzeitig den Flammen entkommen konnten, waren in alle Himmelsrichtungen geflohen.
Evont hatte sich mit seiner Frau, seinem Sohn und Bruder nach Süden gewandt. Sie hielten sich nach anstrengendem Marsch an der Biegung des so genannten Dunklen Wassers auf. Bei Tagesanbruch wollten sie ihren Weg weiter nach Süden fortsetzen.
Jenseits der Kristallfelsen, so erzählte man sich, lag so etwas wie ein verheißenes Land, wo Ruhe und Frieden herrschten. Die Dämonen und unheimlichen Geschöpfe der Finsternis, die sich wie die Pest über das Land ausdehnten, sollten dort kaum oder gar nicht in Erscheinung treten. Im Norden des Landes wäre Außergewöhnliches passiert, dort hätten sich finstere Mächte etabliert, die die Ankunft eines großen Führers ihres Reiches erwarteten.
Er folgte seinem Gefühl. Was wirklich war, wusste niemand. Die Zeiten waren unsicher geworden. Mörder gingen um, menschliche und dämonische, und niemand wusste, ob sie nicht hinter der nächsten Wegbiegung auf der Lauer lagen. Man konnte es nicht mehr wagen, in diesen unsicheren Zeiten unbewaffnet zu gehen.
Leises, kaum hörbares Rascheln schreckte ihn auf.
Er faltete die Karte zusammen und steckte sie in die Innentasche seines Mantels. Evont blickte in die Richtung, aus der das Geräusch kam. Der Fluss lag nur eine Steinwurfweite von dem Erdhügel entfernt, in der sie nach dem Marsch immer am Flusslauf entlang ihre erste Lagerstätte errichtet hatten. Die Reste der Feuerstelle am Rand der Mulde waren noch zu sehen. Gebratenes duftete wie ein Hauch in der Luft.
Evont erhob sich. Seine kräftige Hand umspannte den Griff des Schwertes, die andere zog mechanisch den Speer aus dem Boden. Der Mann aus Kyrta verließ langsam den Platz, begab sich lautlos und geduckt auf den Hügel und spähte hinüber zum Flusslauf. Das Wasser wälzte sich träge durch das breite Bett. Leises Rauschen und Schwappen, wenn die Flüssigkeit in eine Mulde oder einen Stein übersprang.
Evonts Blicke schienen die Dunkelheit zu durchdringen. Er konnte nichts Außergewöhnliches feststellen und doch wurde er das Gefühl nicht los, dass da etwas war. Er spürte die Gefahr beinahe körperlich. Es lag etwas in der Luft. Unheil wehte ihn an, und er vermochte nicht zu sagen, woher es kam.
Er musste die anderen wecken. Doch es war schon zu spät.
Der schwarze Boden vor seinen Füßen bewegte sich wie ein lebender Teppich und stieg in dieser Sekunde blitzartig vor ihm in die Höhe.
Zu spät zum Schreien!
Wie ein feuchtes, schmutziges Tuch legte sich etwas auf seinen Mund, sein Gesicht, erstickte jeden Laut.
Evont sah nichts mehr, setzte sich aber zur Wehr. Er stieß sein Kampfschwert nach vorn und rammte den Speer gleichzeitig in den Boden vor seinen Füßen, weil er wusste, dass die Gefahr wie ein schleichender Schatten durch die Nacht und aus dem Fluss gekommen war.
Blindlings stieß er um sich und merkte die weich fließende, schwammartige Masse, in der Schwert und Speer versanken.
Er traf den Angreifer! Aber der ließ dennoch nicht los! Die weich fließende Masse war unverwundbar, oder es gelang ihm nicht, ein lebenswichtiges Organ zu treffen.
Evont wurde zu Boden gerissen und merkte, wie er davon geschleift wurde. Er schlug um sich, ohne dass er etwas damit erreichte. Der Speer wurde ihm aus der Hand gerissen, wackelte wie ein Stab hin und her, der zu locker im Boden steckte, und fiel schließlich seitwärts in die Büsche.
Das Grauen lief fast lautlos ab, und die Schläfer in der Mulde, erschöpft von dem anstrengenden Marsch, bekamen von allem nichts mit.
Evont war bedeckt von schwarzem Schlamm. Die Konturen des Opfers zeichneten sich unter der Masse ab, die ihn nun vollends umgab. Noch hielt er sein Schwert in der Hand. Aber auch die Waffe war inzwischen von dem schmierigen Film überzogen, der einen Durchmesser von etwa fünf Metern hatte und im Moment noch rund fünfzig Meter lang war.
Der lebende Schlamm zog sich in das schmutzige Flusswasser zurück. Die Ausbeulung – Evonts Körper – rutschte über den steinigen Boden, geriet dann in die Nähe des Ufers und verschwand in gurgelndem Wasser.
Evont wurde von der unheimlichen Bestie aus dem Strom in die Tiefe gezogen, spürte den Druck und das Wasser, das über ihm zusammenschlug.
Evonts Herz raste. Er war das Opfer eines Ungeheuers geworden. Bis zur Stunde hatte er nicht gewusst, dass im Dunklen Wasser Wesen existierten, die nachts an Land krochen und dort offensichtlich ihre Beute jagten.
Der schwarze Film zog sich von seinem Gesicht zurück, und das schmutzige Wasser traf ihn jetzt voll. Evont riss die Augen weit auf und nahm nur verschwommene Konturen wahr. Das schwache Licht der Sterne reichte nicht aus, um die Oberfläche des Flusses zu durchdringen.
Evont wurde weiter mit ruckartigen Bewegungen in die Tiefe gezerrt. Offenbar wollte das Flussungeheuer ihn nicht sofort verschlingen, sondern ihn als Vorrat anlegen.
Noch war er imstande, die Luft anzuhalten und mit dem Sauerstoffrest in den Lungen auszukommen. Aber mit jeder weiteren Sekunde wurde die Angst zu ertrinken größer und stieg wie ein Schreckgespenst in ihm auf.
Es musste einen Weg geben, sich zu befreien! Er war stark und noch bewaffnet und doch klebte er wie eine Fliege im Spinnennetz an diesem merkwürdigen Schleimkörper.
Vor seinen Augen begann alles zu kreisen, der Druck in seinem Kopf wurde unerträglich. Dann begann er Wasser zu schlucken, ohne es zu wollen. In panischer Angst mobilisierte er alle Kräfte, doch es war ein Kampf, den er nicht gewinnen konnte.
Die Bestie war stärker. Er verschwand bis zu den Schultern in der sackartigen Ausstülpung, war praktisch ein Teil des unheimlichen Wesens.
Plötzlich sah er etwas Helles. Seine strapazierten, schon beeinträchtigten Sinne erhaschten einen Eindruck.
Aus dem dunklen, aufgewühlten Boden ragte eine menschliche Gestalt.
Groß, breitschultrig, kühne Gesichtszüge, blond. Wie ein Geist aus dem Nichts tauchte die Gestalt auf, nahm schärfere Konturen an und schnellte auf Evont zu.
symbolDer Mann aus Kyrta fühlte den Tod kommen und reihte die Bilder, die er wahrnahm, in das Reich der Halluzinationen ein, die von seinem absterbenden, mit Sauerstoff unterversorgten Gehirn herrührten.
Das war eine Erscheinung. Er wünschte sie sich, aber sie konnte ihm nicht helfen. Gerade in dieser schweren, gefahrvollen Zeit war der Name des Mannes, auf den die Legende zurückging, wieder in aller Munde.
Die Generationen vor Evont hatten ihm die Bezeichnung Toter Gott gegeben, der Begriff Tod im Sinn von abwesend, gerade nicht hier. Seine Anwesenheit oder Abwesenheit war nie etwas Endgültiges. Er tauchte unerwartet an verschiedenen Orten auf, half in Not Geratenen und Bedrohten und tötete die Geister und Dämonen. Er hatte ein Schwert bei sich, das die Geschöpfe der Finsternis in eine Wolke verwandelte. Er selbst war unverwundbar. Kein Feuer konnte ihn verbrennen, kein Schwert fällen, keine Säure ihn zerstören. Der Tote Gott – eine lebendig gewordene Legende!
So, wie er ihn eben gesehen hatte, beschrieb man ihn. Es ging alles so schnell, dass Evont die Dinge nicht mitbekam. Es ging ein Ruck durch seinen Körper. Er wurde seitwärts weg geschleudert, und rings um ihn stieg sprudelnd das Wasser auf.
Der Fluss, in den er getaucht wurde, geriet in Bewegung. Das unheimliche Schleimgeschöpf, das hier im Dunklen Wasser zu Hause war, peitschte mit seinem gewaltigen, zerfließenden Körper die Fluten und wirbelte den Boden des Flussbettes auf. Fische, Sand, kleine Steine und Fetzen von Wasserpflanzen wurden wild durcheinander geschleudert.
Ein Schwert teilte die Fluten und hieb auf das große schwarze Schleimmonster herab. Die Klinge drang tief in den Leib, eine schwarzblaue Brühe quoll ruckartig hervor und verteilte sich im Fluss. Das Wasser ringsum wurde aufgepeitscht wie vom Schwanz eines riesigen Alligators, der um sein Leben kämpfte.
Mechanisch bewegte Evont die Arme. Er war nur noch halb bei Bewusstsein. Das Geschehen ringsum, den Krach, die Todesangst, die Aktivität der Erscheinung, die er als den Toten Gott identifiziert hatte, bekam er wie im Traum mit.
Der blonde Mann, der nicht ganz materialisierte, war niemand anderes als Macabros, Björn Hellmarks Doppelkörper! Macabros setzte das Schwert ein, das er aus der Hand der schönen Zauberin Daiyana erhalten hatte. Er drängte die schleimigen Schleier zurück, die auseinander fächerten, um auch ihn zu erreichen.
Die Flussbestie war kein Geschöpf aus dem Reich der Finsternis. Unter der Berührung des magischen Schwertes löste es sich nicht in Form einer schwefelgelben Wolke auf, wie es bei Wesen aus dem Reich Rha-Ta-N'mys üblich war.
Es war ein Raubtier, das nachts auf Beutefang ging. Das Schwert hatte es verletzt, und es zog sich zischend und sprudelnd zurück, als es einen zweiten Hieb erhielt.
Macabros, luftig wie ein Geist, stieg an die Oberfläche.
Der schwere bärtige Mann, den er aus dem Zugriff der Bestie befreit hatte, drohte erneut unterzugehen. Evont wusste nicht, wo er war. Er hatte zu viel Wasser geschluckt. Aus eigener Kraft hätte er es nicht mehr geschafft und wäre ertrunken.
Macabros zog den aus Kyrta Geflohenen ans Ufer.
Evont lag da wie ein nasser Sack. Macabros riss ihm die Arme hoch, presste sie ihm auf den Magen und drückte das Wasser aus den Lungen.
Evont begann zu husten und zu spucken. Er röchelte, lag schließlich auf dem Bauch, und ein Schwall schmutzigen Wassers schoss aus seinem Mund. Dann wurde sein Atem ruhiger. Das Hämmern in den Schläfen und der Druck auf seinen Hinterkopf gingen zurück. Seine Augen waren noch verschleiert. Verschwommen nahm er die Umrisse einer Gestalt wahr, die sich über ihn beugte.
»Danke«, flüsterte er. »Es war aussichtslos. Ich ... ich hatte keine Chance. Es gibt dich also tatsächlich. Du bist nicht nur eine Legende. Viele haben dich schon gesehen. Nun erlebe ich es auch.«
»Ich war zufällig in der Nähe.« Auch Macabros bediente sich der alten Sprache Xantilons.
Sein feinstofflicher Körper war seltsam leicht und wirkte geisterhaft. Es schien, als sei er nicht ganz in dieser und ganz in der anderen Dimension. Genau so war es. Macabros war nicht freiwillig hier. Es handelte sich tatsächlich um einen Zufall. Die rätselhaften Männer in Schwarz hatten die Absicht gehabt, sich seiner zu entledigen. Es war ihnen gelungen, ihn in die Vergangenheit und die Region des Unsichtbaren hinein zu zwingen. Aber sie hatten ihn nicht, wie es ihr ursprünglicher Plan war, vollends auslöschen können. Mit der Vernichtung des Doppelkörpers hatten sie auch den Mann, der diesen erzeugen konnte, töten wollen: Björn Hellmark. Beides war nicht gelungen. Sie hatten es allerdings geschafft, eine Spannung zwischen beiden Körpern aufzubauen, sodass Hellmark seinen Zweitkörper nicht zurückrufen und kontrollieren konnte. Macabros arbeitete vollkommen und unabhängig, im Sinn des Mannes, der er auch war, ohne dass seine Erkenntnisse über die unsichtbare Verbindungsschnur, die immer noch zwischen ihnen existierte, zu Hellmarks Bewusstseinsinhalt wurde. Was Macabros erlebte, blieb Hellmark unbekannt.
»Die Zeit der Bedrängung und des Unheils hat begonnen«, flüsterte Evont. »Die Tage waren nie so düster.«
»Es hat immer Gefahren gegeben. Sie kamen aus der gleichen Quelle«, widersprach Macabros. Wie ein Hauch aus Licht und Luft hockte er vor dem Mann, dessen Sinne immer wacher wurden. »Schon in früheren Zeiten gab es die Bedrohung durch die Dämonen. Nun allerdings versuchen sie, ihre Macht zu manifestieren. Jeder Einzelne kann etwas dagegen tun.«
»An mir soll es nicht liegen. Ich war wachsam. Aber ich rechnete nicht mit dem Angriff einer Flussbestie. Auch das ist ein Zeichen dafür, dass sich auf Xantilon die Gewichte verlagern. Es gibt plötzlich an Orten wilde, Menschen fressende Tiere, die es vorher nicht gab.«
»Das ist ein Irrtum.« Macabros schüttelte den Kopf. »Xantilon zeigt die Spuren einer Welt, die jede durchmacht, in der das Böse und das Gute aufeinander prallen. Dem Bösen keine Chance geben, es an der Quelle bekämpfen, sodass keine negativen Kräfte wach werden und sich im Lauf von Jahrhunderten und Jahrtausenden summieren können. Xantilon ist ein Versuchsfeld. Was hier gelingt oder nicht gelingt, wird Maßstab sein für ferne Ereignisse.«
»Ich verstehe es nicht.«
»Es würde zu weit führen, dir alles in der kurzen Zeit erklären zu wollen. Tu das, was du für richtig hältst, und du tust das Beste für das, was nachkommt.«
»Ich muss es den anderen sagen«, stieß Evont plötzlich hervor, und Aufregung packte ihn.
»Was willst du ihnen sagen?«
»Dass ich dir begegnet bin, dass du mir das Leben gerettet hast.«
»Das ist nicht so wichtig. Du musst wieder auf die Beine kommen und Kraft schöpfen, um die Menschen zu beschützen, die dir anvertraut sind. Wohin willst du sie geleiten?«
Evont nannte sein Ziel. »Die Kristallfelsen, sagt man, sind ein Ort der Ruhe und des Friedens. Die Dämonen meiden diese Landschaft. Niemand weiß warum.«
»Dann begib dich weiter nach Süden.«
Macabros war Evont auf die Beine behilflich. Der muskulöse Mann war bis auf die Haut durchnässt. Zum Glück war die Nacht nicht kühl, sodass er nicht fröstelte.
»Ich werde die anderen wecken«, sagte er schnell, als er ehrfürchtig vor Macabros zurückwich. »Sie sollen dich sehen, sie sollen mit eigenen Augen sehen, dass du wirklich da bist.«
Macabros blieb zurück. Sein Körper war noch blasser und durchsichtiger geworden, und es schien, als würde er im nächsten Moment unsichtbar werden.
Da hörte er den Schrei. Er kam über Evonts Lippen. »Sie sind weg!«
Macabros spurtete los und warf sich nach vorn, das Schwert in seiner Hand blinkte matt im Sternenlicht. Er erreichte den Erdhügel, blickte in die Mulde zwischen dem dornigen Gestrüpp und sah Evont wie von Sinnen darauf zulaufen.
»Sie sind verschwunden! Heran! Baia! Malek! Wo seid ihr? Könnt ihr mich hören?« Er hatte die Hände trichterförmig an den Mund gelegt und brüllte lautstark in die Nacht.
Da kam ihm etwas entgegen geflogen, das aussah wie ein Ball.
Aber es war kein Ball.
Es war ein Kopf.
1. Kapitel
Der Mann, der die mit phantastischen Reliefs verzierte Tür aufstieß, war groß, braun gebrannt, blond und glich der Erscheinung, die Evont gesehen hatte, aufs Haar.
Dieser Mann war Björn Hellmark. Er ahnte nicht, dass sich sein Zweitkörper in dieser Minute ein paar hundert Meilen weiter südlich aufhielt und zum Lebensretter des Kämpfers Evont geworden war.
Björn war seinem Doppelkörper ebenfalls erst kürzlich begegnet. Macabros hatte ihn aus einer prekären Situation befreit. Zu einer Verschmelzung des Originalkörpers und des feinstofflichen war es jedoch nicht gekommen. Was normal und natürlich war, ließ sich wegen des entscheidenden Eingriffs der Männer in Schwarz nicht durchführen, die in diesem Fall zu echten Handlangern der Dämonenmächte geworden waren.
Hellmark suchte jene Halle auf, die Museum, Mausoleum und Tempel gleichzeitig zu sein schien. Tausende von mannshohen Porzellanfiguren waren hier aufgestellt. Jede einzelne war mit großer Detailliebe ausgeführt. Jede Figur stellte eine Persönlichkeit dar und hatte unverwechselbare Züge trotz der zum Teil uniformen Kleidung.
Krieger und Gesellschafterinnen eines ehemaligen Herrschers der Stadt Gigantopolis waren in langen Reihen aufgegliedert. Die Porzellan- oder Elfenbeinmenschen waren teilweise bewaffnet. Besonders die Krieger der ersten Reihen. Es waren mindestens achthundert bis tausend.
Der riesige Saal war unüberschaubar. Björn musste die außergewöhnliche Halle durchqueren, um in das Halbdunkel zu gelangen, in dem sich die Lichtkuppel befand. Sie wurde von bis an die Zähne bewaffneten, finster dreinblickenden Gestalten bewacht.
Aber es waren auch junge Mädchen da, in hübschen, luftig schwingenden Kleidern und mit Blumen im Haar. Sie umtanzten das kugelförmige Lichtfeld mit glücklichem Ausdruck auf ihren Gesichtern.
Von diesem erhöhten Standpunkt aus ließ Björn noch einmal seinen Blick in die Weite der Halle schweifen. Hier waren ein Teil der Kultur und vor allem das Wissen jener Wesen verankert, die sich Soomans nannten. Das Licht inmitten der Bewacher und Tanzenden war Licht aus dem Sternenkristall, mit dem es seine besondere Bewandtnis hatte.
Hellmark mied absichtlich allzu große Nähe mit dem Kreis der Bewacher und Tanzenden. Ihm kam es nicht darauf an, in das Lichtfeld zu geraten und erneut das zu sehen, was beim ersten Eintritt für ihn wichtig gewesen war. Er wollte sich die Gestalten ansehen, die in dieser riesigen Halle standen.
Sie wirkten seltsam lebensecht, als würden sie nur den Atem anhalten. Er legte seine Hand auf einen