Sie schreiben in Ihrem Roman über „diese flackernden, rauschenden Jahre nach der Wende, als alles in Berlin im Umbruch war“. Schauplatz der Geschichte sind die 90er-Jahre in Berlin, man kann sich beim Lesen wunderbar mit den Figuren, Sunny und ihren Freundinnen Katharina, Jessi, Alma, durch die Stadt von damals treiben lassen. Was hat Sie an dieser Zeit fasziniert?
Ich habe diese Zeit als junge Frau selbst erlebt. Ich befand mich im Umbruch, vom Mädchen zum Erwachsenwerden. Durch die Wende war das noch mal extremer. So vieles ist so schnell anders geworden um mich herum, dass ich gar nicht richtig mitgekommen bin. Alles ist an mir vorbeigerauscht und hat sich vermischt. Sowohl meine persönlichen Erfahrungen als auch die Stadt. Das war so, als sähe ich es von einem Kettenkarussell aus. Unfassbar, aber auch spannend, faszinierend und beängstigend. Wenn es einen kribbelt und man gar nicht weiß, ist es jetzt die Angst,