In Ihrem neuen Buch, dessen Hauptfigur übrigens grandios sympathisch ist, geht es um Erinnerungen. Wovon handelt es?
Es geht eine junge Frau, die feststellt, dass sie sich an Dinge in ihrem Leben nicht erinnern kann. Und während sie anfängt, in ihrer Vergangenheit nachzuforschen, merkt sie, dass einiges nicht so war, wie sie zu erinnern glaubt. Sie hat plötzlich Gewaltfantasien und fragt sich, ob sie vielleicht sogar jemanden umgebracht hat. Und andere Erinnerungen deuten darauf hin, dass sie sich möglicherweise selbst umbringen wollte. Die übergeordnete Idee ist die Frage, was Erinnerungen eigentlich mit uns Menschen machen. Was wäre, wenn man jemandem völlig neue Erinnerungen gibt oder wegnimmt? Wäre der dann ein anderer Mensch?
Steckt die Frage dahinter, ob wir Summe unserer Erfahrungen sind?
Ja, und unsere Erinnerungen sind so unzuverlässig wie sonst was. Das finde ich spannend und gruselig gleichzeitig. Ebenso, dass man Menschen falsche Erinnerungen einpflanzen kann. Und natürlich spielt auch das Thema Demenz und Alzheimer mit hinein, die Forschung dazu. Wenn wir alle immer älter werden, werden wir mehr demente oder an Alzheimer erkrankte Menschen zu versorgen haben. Stichwort Altersarmut und Rente, die viele vielleicht nicht mehr so haben werden, die Probleme in der Pflege. Das wird keine schöne