Immer mehr Moderatoren und Journalisten von ARD und ZDF lassen ihren Gefühlen freien Lauf: Erst vergießt ein Reporter der Doku-Reihe »37 Grad« vor laufender Kamera Tränen, dann erleidet »Tagesschau«-Sprecherin Susanne Daubner einen schwerwiegendenLachanfall (»Ch-ch-chemiegipfel, pffrrhahaha!«). Ist das das Ende von journalistischer Distanz, stiff upper lipp, eiskalter Profi-Arbeit? Und wie geht es weiter auf der öffentlich-rechtlichen Achterbahnfahrt der Spontan-Emotionen?
»Markus Lanz« (ZDF)
Tausendmal moderiert, tausendmal ist nix passiert: Als in der 1237. Folge seiner Talkshow Mitte November zum sechshundertzweiundvierzigsten Mal dem -Mann Robin Alexander lauscht, welcher sein! Warum sonst sollte Lanz den langweiligen Springer-Büttel, der immer noch nicht über die Amtszeit von Angela Merkel hinweggekommen ist, Woche für Woche einladen? »Hier muss ich nachhaken«, hakt Lanz nach. »Robin, es muss einmal gesagt werden: Was du hier über all die Jahre ablieferst, das ist phänomenal, ich würde sogar sagen: sensationell! Ich liebe es, wie die Aphorismen aus deinem Gesicht kullern, ich liebe es, wie das Studiolicht auf deiner hohen Stirn spielt, ich liebe es, wie du es der SPD besorgst und hinterher noch dem Söder! Ich will mit dir alt werden, ich will zusehen, wie du immer dicker wirst, ich will jeden verdammten Tag meines Lebens auf diesem Stuhl sitzen und dich anhimmeln! Robin, ich reiße mein Herz heraus und schenke es dir!«