Seit der Antike findet auf Sizilien Weinbau statt. Von Trapani im Westen zum Ätna im Osten, von Palermo im Norden bis Agrigento im Süden ist Sizilien ein eigener Weinkontinent mit einer Vielzahl unterschiedlicher Weinbaugebiete. Die Distanzen sind nicht zu unterschätzen. Wir wollen uns daher auf dieser Reise eingrenzen und widmen uns dem westlichen Teil der Insel.
Unsere Reise führt uns zunächst nach Trapani im äußersten Nordwesten. In den goldenen Zeiten des Marsala war Trapani die größte Weinbauprovinz Italiens, hatte gleich viel Rebflächen wie das gesamte Bordelais. Dann kam die Krise. Eine neue Generation von engagierten Winzern hat mittlerweile die Produktion sehr erfolgreich auf trockene Weiß- und Rotweine umgestellt. Vor unserer ersten Weinstation steht noch Kultur auf dem Programm. Erice ist ein reizvolles mittelalterlich strukturiertes Dorf, das sich auf dem Gipfel des Monte San Giuliano hoch über sein Umland erhebt. Bei Überfällen von See-oder auch von Landseite zog sich hier die Bevölkerung früher in Sicherheit zurück. Heute ist Erice ein beliebtes Ausflugsziel. In den Gassen abseits der Hauptrouten scheint die Zeit stillzustehen. Baglio Sorìa südlich von Trapani gehört zu Firriato, einem der führenden Weinbetriebe der Insel. Baglio ist eine typische sizilianische Siedlungsform, vergleichbar mit dem mitteleuropäischen Vierkanthof. Mehrere Familien haben hier zusammen in den Gebäuden gewohnt, die auch dem Vieh und als Lagerraum für Lebensmittel dienten. Der ganze Komplex war ummauert und nur durch ein großes Tor zugänglich. Das konnte