Ignatz Anton Weiser
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Da Ignatz Anton von Weiser (geboan 1. Meaz 1701 in Soizbuag; gschdoam 26. Dezemba 1785 a doat) woa Dramatika und oana fu de wichdigstn Mundoatdichda fum 18. Joahundat, so wia Buagamoasda fu da domois eazbischeflichn Schdod Soizbuag.
Ea is a bekaunt, wei a ois Librettist in Woifgaung Amadeus Mozart de Foalog glifat hod fia den sei easchds Aufdrogsweak, nemli Die Schuldigkeit des Ersten Gebots, und woa a peasenlich mid da Familia Mozart, bsondas mim Fota Leopoid Mozart guad Freind.
Heakunft und Familie
[Werkeln | Am Gwëntext werkeln]D Soizbuaga Familie Weiser schdaumt uaschbringlich fum Hans Weiser ob, an Wognamoasda fum Isartor in Minga. Den sei Su, da Bartlmä (1636-1704), hod si noch launge Joa auf da Roas in Italien und Augschbuag in da Schdod Soizbuag nidalossn und hod doatn in zwoata Ehe am 2. August 1695 de Maria Anna Wagner gheirat, Dochda fum Dittmoninga Rodshean und Haundlsmau Simon Wagner. Aus deara Fabindung schdaumd da Ignatz Anton Weiser. Nochdem sei Fota gschdoam is, hod sei Muada a zwoats Moi gheirat und zwoa in Schuster Martin, dea wo a Kaufmau woa. Dea hod 1727 s grefliche Kuenburgische Haus am Moakbloz kauft, wos schbeda ois "Weiser-Haus" bekaunt gwen is und heit d Soizbuaga Schboakassa is.
Da Ignatz Weiser söwa hod 1723 d Martha Theresia Brentano (1701-1764) aus Augschbuag gheirat und mid ia öf Kinda ghobt. S zwoate Kind woa d Maria Dominika Columba, de am 14. Abrü 1749 im Soizbuaga Dom in Praga Awodeka Anton Adalbert Hambacher gheirat hod. Aus deara Fabindung entschdaumt de 1743 geboane Pianisdin und Sengarin Josepha Duschek (in Ignatz sei Önkelin), de schbeda in berümtn bemischn Komponist Franz Xaver Duschek gheirat hod.
In Ignatz sei jingsda Bua, da Franz Xaver Andreas Athanasius Weiser, hod 1762 de Therisa Haffner (1740-1798) gheirat, de de Dochda fum frian Soizbuaga Buagamoasda Sigmund Haffner im Ödan, wia a d Schwesda fum bekauntn Humanisdn Sigmund Haffner, am Edlen fu Imbachshausen, woa. Nochn Sigmund Haffner is in Mozart Woifal sei ""Haffner-Sinfoni" ois a de "Haffner-Serenade" benaunt.
Sei litararischs Schoffn
[Werkeln | Am Gwëntext werkeln]Mundoatdichtung
[Werkeln | Am Gwëntext werkeln]Mid seine im domolign Soizbuaga Dialekt gschriwenen Singschbü und Deataschdikl, de im Hofdeata in Soizbuag aufgfiad woan san, zöd da Ignatz Anton Weiser zu de wichdigstn Mundoatdichda fum 18. Joahundat im gaunzn boarischn Schbrochraum. Seine bekauntastn Schdikl woan "Der Wachend-träumende König Riepl" (1749) und "Die Geadelte Bauren oder Die ihr selbst unbekannte Alcinde" (1750), de oi zwoa mid Musik fum Johan Ernst Eberlin fadont woan san.
Zu dea Zeid woa s im Deata üblich, das bei de Festschbüauffiarungen, de hauptsechlich in lateinischa Schbroch woan, zwischn de Obschnite kloane Interludien auf Dialekt eigfügt woan san. De woan meistns ned so eanst wia da Hauptdeil und soitadn des Publikum eaheitan. De Mischung fu eansde, sogoa religiöse Sochan und daun wida lusdige Gschichtn woa gauns tipisch fia de Barokzeid. In de Interludien, oiso de Mundoat-Zschwischnschbü, san meistns oafoche Figuan, Bauan, Haundweaka oda Gnecht aufredn, de a an bsondas diafn und uarign Dialekt gret haum. Bekaunte Bühnenfiguan fum Weiser Ignatz woan de Bauan Jodl, Stefl und Bartl.
Des büagaliche Publikum hod daun mid Begeisdarung iwa de Wiz fu de Figuan auf da Bühne glocht oda a de Figuan ausglocht, je nochdem. Eascht schbed daun, beim Maurus Lindemayr, entwükid si aus de komissiarendn, oiso belustigendn, kuazn Interludien-Schdikl, daun seriöse und launge komplet auf Boarisch gschriwane Deataschdikl. Hochdeitsch ois Bühnenschbroch woa domois übrigens genau so weng üblich, bzw. hod ma des, egal ob s Dialekt oda Schriftdeitsch woa, oafoch ois Foiksschbroch bezeichnet.
Da Ignatz Anton Weiser hod auf jedn Foi grosse Eafoige ghobt mid seine Dialekt-Schdikl beim Publikum in Soizbuag und ned neta doat.
Mozartlibretto
[Werkeln | Am Gwëntext werkeln]Da Ignatz Anton Weisa woa a da Textdichda fum Mozart Woifal seim easchd Singschbü "Die Schuldigkeit des easchtn und führnemsten Gebottes" KV 35, wos am 12. Meaz 1767 im Rittasoi fu da fiastbischeflichn Residenz in Soizbuag zum easchdn Moi aufgfiad woan is. Des Weak is im Aufdrod fum Soizbuaga Eazbischof Sigismund fu Schrattenboch entschdaundn, dea si fu de Fehigkeitn fum domois eascht öifjarign und ois Wundakind aunprisanen Woifal iwazeign woit.
Aus dem Umschdaund aussa wiad da Ignatz Anton Weiser a oft in musikwissnschoftlichn Foaschungen eawend, seine Weake auf Boarisch san owa heit a weng in Fagessnheit grodn.
Sunst nu
[Werkeln | Am Gwëntext werkeln]Zu seine weidan Weake ghean a de fum Leopold Mozart fatondn Kantatn "Christus begraben" (1741) und "Christus verurteilt" (1743), drei dramatische Zwischenschbü auf Hochdeisch zu de "Captivi" fum Plautus (1745), sowia nu an Haufn aundare weniga beochde und bekaunte Intermedien, de a fia s Deata fu da Benediktinauniweasidet (heit Universitet Soizbuag) gschrim hod.
Zeidgenossn
[Werkeln | Am Gwëntext werkeln]Da zwoate wichdige Mundoatdichda fu deara Zeid, woa in Ignatz Anton Weiser sei Soizbuaga Laundsmau, da Florian Reichssigel (1735-1793), owa a da Pater Maurus Lindemayr, dea jo in Soizbuag schdudiad hod, is do zum eawenen. Es is sogoa iwalifat, das si da Maurus Lindemayr und da Ignatz Anton Weiser im Joa 1750 peasönlich kena gleant haum und a in de Lustspiele und Deataschdikl fum Lindemayr meakt ma deitlich, das a si in seina Aunfaungszeid schdoak am Weiser Ignatz orientiad hod.
Da Maurus Lindemayr hod in Stil fum Ignatz Anton Weiser weida entwükit und schbeda daun ned neta kloane heitare Interludien, sondan a eansde und a gschöschoftskritische Weake komplet auf Dialekt gschrim und des Foameninventar weida entwükit. Ma kintad oiso song, das da Lindemayr wos sei dramatischs Weak und sei Bühnenschbroch bedrift, a Schüla fum Weiser woa und dem sei Wiakn schbeda zua Foiendung brocht hod.
Freind fu da Familie Mozart
[Werkeln | Am Gwëntext werkeln]Da Anton Ignatz Weiser woa a guada Freind fu da Familie Mozart, bsondas fum Fota Leopold, dea a de Musik fia a boa Schdikl fum Weiser komponiad hod. Owa a da Woifal hod wia schau om gsogt woan is, a Libretto fum Weiser fatond, wos da easchde Tei fu seim Oratorium "Die Schuldigkeit des easchtn und führnemsten Gebottes" woan is. Da Ignatz Anton Weiser hod a seinaseiz 1770 a Lobliad aufn Woifal sei Talent gschrim, de "Ode an den jungen Mozart". De Opa "Don Giovanni" hod da Woifgaung Amadeus übrigens in da Villa fum Weiser seina Enkelin in Prag featig gschrim.
Dod und Tesdament
[Werkeln | Am Gwëntext werkeln]Da Ignatz Anton Weiser is am 26. Dezemba 1785 in Soizbuag gschdoam und am Sankt-Beda-Fridhof in da Weisaschn Gruft, de schau sei Fota ,da Bartmä Weiser, im Joa 1700 kauft hod, begrom woan. Am 29. Dezemba 1785 hod da Leopold Mozart seina Dochda Nannerln noch Sankt Güng an Briaf gschrim, wo a ia dazöd, das da Weiser gschdoam is: "Nachdem seit einiger Zeit schon die Gesundheit des alten Herrn Bürgermstr immer mehr abgenommen, seine Sand und Steinschmerzen sich vermehret, die Füsse angeschollen und der Athem schwer geworden, so ist er endlich den 26ten abends gegen 8 uhr in die Ewigkeit gegangen. Ebent itzt, da dieses schreibe, komme von der Begräbniss, die vollkreich genug war. Er hat nur einen gottesdienst angeordnet, der am Sammstag seyn wead, und 3 Bruderschaften mit den Weisenkindern waren die normal (Anm.: Begleitung)".
In Weiser sei foischdendig eahoidns Tesdament mid mearane Eagenzungsseitn san heit im Soizbuaga Laundesarchiv und eameglichn oan an Einblick in de Familie, de finanzieln Fahötnisse und in Bsiz fu oam fu de Mitbiaga und Zeidgenossn fum Mozart. Des is a oanzigoatigs Dokument, wei a in Soizbuag sunst koane Tesdament aus deara Zeid eahoidn san.
Beleg
[Werkeln | Am Gwëntext werkeln]- Adolf Haslinger und Peter Mittermayr (Hg.), Salzburger Kulturlexikon, Residenz Verlag, Salzburger und Wien 1987; ISBN 3-7017-0503-8
- Rudolph Angermüller: Das Testament des Salzburger Bürgermeisters Ignatz Anton von Weiser (1701-1785), Mozarts Textdichter. In: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde; Selbstverlag der Gesellschaft; Salzburg 2005;
- Maria Vinzenz Süß: Die Bürgermeister in Salzburg von 1433 bis 1840. Mit den Dateinissen derselben aus den noch jetzt in Salzburg lebenden Familien und des berühmten Sigmund Hafner Edlen von Imbachshausen; Salzburg 1840.