%0 Generic %A Scheffler, Stephanie Nausikaa %D 2010 %F heidok:10760 %K Emotion , Emotionserkennung , Borderline-Störung , Mimischer Ausdruckemotion , decoding , borderline personality disorder , facial expression %R 10.11588/heidok.00010760 %T Die Kompetenz von Borderline-Patientinnen zur Dekodierung von Emotionen aus dem mimischen Ausdruck %U https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/10760/ %X Das Ziel der Untersuchung bestand in der Klärung der Frage, ob Personen mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung Besonderheiten in der Dekodierung von Emotionen aus dem mimischen Ausdruck aufweisen. Sowohl Befunde aus der neurobiologischen und entwicklungspsychologischen Forschung als auch empirische Ergebnisse aus der Untersuchung verschiedener psychiatrischer Patientengruppen legen nahe, dass bei Borderline-Patienten spezifische Kompetenzdefizite vorliegen. Zur Prüfung der Annahme wurde eine Gruppe von 30 stationär oder ambulant behandelten Borderline-Patientinnen mit einer klinischen Kontrollgruppe von 30 stationär behandelten depressiven Patientinnen und einer nicht-klinischen Kontrollgruppe von 30 psychisch gesunden Frauen hinsichtlich ihrer Trefferquoten und Verwechslungsfehler bei der Erkennung von verschiedenen Basisemotionen und neutraler Gestimmtheit aus der photografischen Darstellung mimischer Emotionsausdrücke verglichen. Die Eingangshypothesen konnten über die Prüfung mithilfe varianzanalytischer und nicht-parametrischer Auswertungsverfahren grösstenteils bestätigt werden. Die untersuchten Borderline-Patientinnen wiesen Defizite in der Erkennung von Verachtung, neutralem Ausdruck und Ekel auf, die jedoch nicht störungsspezifisch waren, und zeigten des weiteren eine störungsspezifische, verstärkte Tendenz zur Verwechslung anderer Emotionsausdrücke mit Verachtung und zur Fehlinterpretation neutraler Emotionen i.S. einer negativen Emotion. Auch konnten Subgruppenunterschiede in der Gesamtgruppe der Borderline-Patientinnen identifiziert werden dahingehend, dass stationär behandelte, stärker depressive Patientinnen mit stärkerer Medikation und sexuellen und/oder körperlichen Gewalterfahrungen in Kindheit und Jugend stärkere Defizite in der Emotionsdekodierungskompetenz aufwiesen.