Zum Inhalt springen

Gäld

Us der alemannische Wikipedia, der freie Dialäkt-Enzyklopedy
200-Öiro-Banknote
Dütschs Gäld vor dr 1923er Wäärigsreform:
50-Pfennig-Stück

Gäld isch jedes Dusch- und Zaaligsmiddel, wo allgemäin anerkennt isch. Es git die verschiidenste Forme vo Gäld, vor allem Bargeld (Münze und Banknote) und Buechgäld bzw. Giralgäld, wo nume in de Büecher vo Banke ufgfüert wird und vo äim Girokonto uf en anders umbuecht wird.[1] Dr Begriff stammt vom althoochdütsche gelt (= Vergältig, Vergüetig, Iikomme, Wärt) ab.[2]

Gäld, wo in dr Wäärigsverfassig vom ene Land as gsetzligs Zaaligsmiddel bestimmt wird, bezäichnet mä as Wäärig.

Begriff und Ufgoobe vom Gäld

[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Braktisch wird Gäld as e Zaaligsmiddel brucht, wo sich vo äifache Duschmiddel drduur underschäidet, ass es nit unmiddelbar e Bedarf vom ene Duschpartner befriidigt, sondern wil s allgemäin akzeptiert wird, zum e witere Dusch cha brucht wärde.

D Funkzioone vom Gäld

[ändere | Quälltäxt bearbeite]

In dr Volkswirtschaftsleer wird Gäld funkzional definiert:[3]

  • Gäld isch e Zaaligsmiddel. Under eme Dusch- oder Zaaligsmiddel verstoot mä en Objekt oder au en erwärbbars Rächt, won e Chöifer eme Verchöifer git, zum Ware oder Dientsläistige zu chaufe. Gäld macht dr Dusch vo Güeter äifacher und d Ufnaam und d Abzaalig vo Schulde.
  • Gäld isch e Wärtufbewaarigsmiddel.
  • Gäld isch e Wärtmaassstaab und e Rächnigsäinhäit. Dr Wärt von ere Gäldäinhäit wird as Chaufchraft bezäichnet.

Je besser e Guet die Funkzione vom Gäld erfüllt, umso eender wird s as Gäld aagluegt.

D Schöpfig vo Gäld

[ändere | Quälltäxt bearbeite]
Härstellig vo Banknote in Russland.

Gäld entstoot hützudags üübligerwiis im zwäistuefige Bankesüsteem us Zentralbank und (Gschäfts)-Banke.[4]

S Zentralbankgäld bestoot us em Bargäld und de Guethaabe vo de Gschäftsbanke bi dr Zentralbank. Wenn d Gschäftsbanke dr Zentralbank Wäggsel, Devise oder Wärtbabbiir verchaufe, bechömme si Zentralbankgäld in dr Form vo Gäldschiin, Gäldmünze oder Zentralbankguethaabe über. Zentralbankgäld cha au dur Kredit entstoo, wo d Zentralbank für e Zins an Gschäftsbanke abgit und wo die drfür e Pfand hinderleege. Au d Gschäftsbanke chönned in Form von dr sog. Kreditschöpfig mit ihre Kreditvergabe bargeldloses Giralgeld erzüüge. D Zentralbank cha dä Brozäss vo dr Kreditschöpfig über iir gäldpolitischs Instrumentarium (bsundrigs dr Diskontsatz, dr Lombardsatz und dr Politik vom offnige Määrt, wo si de Gschäftsbanke festverzinsligi Wärtbabbiir aabietet) mehr oder weniger stüüre.

Giralgäld entstoot us Ufnaame vo Nettokredit. D Mängi vom Zentralbankgäld blibt drbii die gliichi, aber dur s Uszaale und Iizaale entstöön nöiji Kredit und Iilaage. Theoretisch chönnt dä Brozäss immer witer goo, er wird aber vo de Zentralbanke glegentlich beschränggt drduur, ass si vo de Gschäftsbanke Mindestresärve verlange, wo die e bestimmte Brozäntsatz bi dr Zentralbank müesse hinderleege und drfür e Zentralbankguethaabe überchömme. D Gschäftsbanke müesse sich au an e Bargäldkwote, halte und gnueg Bargäld barat haa für s daagdääglige Abheebe vo Bargäld.

E nöiji Art vo Gäld isch s elektronische Gäld, wo im daagdääglige Lääbe materiell nid existiert. S bekanntiste Bischbil isch Bitcoin, wo d Gäldschöpfig von em dur Mining bassiert und alli Internetbenutzer mit eme Bitcoin-Client chönne mitmache. Bim Mining wärde offnigi Dransakzioone bestätigt und gliichzitig nöiji Bitcoins erzügt. Für das müesse d Clients e kryptografischi Ufgoob lööse, wo dr Umcheerig von ere Äiwäägfunkzion entspricht. D Kompiuter müesse drbii seer vil rächne, aber es isch seer äifach z kontrolliere, öb d Löösig richdig isch. D Lösig vo dere Rächnigsufgoob entspricht eme Proof of Work, das häisst eme Bewiis, ass Arbet gläistet worde isch.

Iifüerig
  • Karl Marten Barfuß, in Volkswirtschaftslehre: Geld und Währung. Hrsg.: Neubäumer, Hewel. Gabler Verlag, Wiesbade 2001, ISBN 3-8349-1704-4.
  • Adalbert Kitsche, Heinz Markmann (Hrsg.): Geld & Geldpolitik: Ein Heft für die Schule Sekundarstufe II. Th. Mann Verlag, 2005/2006 (bundesbank.de (PDF; 5,7 MB) [abgerufen am 27. Dezember 2013]). bundesbank.de (Memento vom 11. Mai 2012 im Internet Archive)
  • Hans Harlandt: Das Geld: Eine Einführung in Wesen und Funktionen. Schäuble-Verlag, Rheinfelden / Berlin 1994, ISBN 3-87718-542-8.
  • Thorsten Schilling (Red.), In: fluter. Nr. 41: Thema Geld. Hrsg.: Bundeszentrale für politische Bildung. DUMMY Verlag, 2011/2012, ISSN 1611-1567 (fluter.de PDF; 3,15 MB [abgerufen am 27. Dezember 2013]). fluter.de (Memento vom 7. Augschte 2012 im Internet Archive)
Gschicht
  • Caspar Dohmen: Let’s Make Money – Was macht die Bank mit unserem Geld? orange press, Freiburg 2008, ISBN 978-3-936086-41-6.
  • Selma Gebhardt: Von der Kaurimuschel zur Kreditkarte. Geldentwicklung im Zivilisationsprozeß. Rosenholz Verlag, Kiel/ Berlin 1998, ISBN 978-3-931665-10-4.
  • Michael North: Das Geld und seine Geschichte. Vom Mittelalter bis zur Gegenwart. C.H. Beck Verlag, München 1994, ISBN 3-406-38072-7.
  • Michael North: Von Aktie bis Zoll. Ein historisches Lexikon des Geldes. C.H. Beck Verlag, München 1999, ISBN 3-406-45002-4.
  • Hanno Pahl: Das Geld in der modernen Wirtschaft: Marx und Luhmann im Vergleich. Dissertation Universität, Bielefeld 2008, ISBN 978-3-593-38607-2.
  • Dieter Schnaas: Kleine Kulturgeschichte des Geldes. Wilhelm Fink Verlag, München 2010, ISBN 978-3-7705-5033-3.
  • Wolfram Weimer: Geschichte des Geldes: Eine Chronik mit Texten und Bildern. Insel-Verlag, Frankfurt am Main/ Leipzig 1992, ISBN 3-458-16265-8.
  • Stephen Zarlenga: Der Mythos vom Geld. Die Geschichte der Macht. Conzett Verlag, Zürich 1999, ISBN 3-905267-00-4.
Theorii
  • Friedrich August von Hayek: Entnationalisierung des Geldes: Eine Analyse der Theorie und Praxis konkurrierender Umlaufsmittel. Mohr Verlag, Tübinge 1977, ISBN 3-16-340272-0.
  • Otmar Issing: Einführung in die Geldtheorie. Vahlen Verlag, Münche 2003, ISBN 3-8006-2993-3.
  • Bernhard Laum: Heiliges Geld. Semele Verlag, Frankfurt am Main 2006 (1924), ISBN 3-938869-02-X.
  • Ludwig von Mises: Theorie des Geldes und der Umlaufsmittel. 2005 (1924), ISBN 3-428-11882-0 (mises.org (PDF; 23,08 MB)).
  • Georg Simmel: Philosophie des Geldes. Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2003, ISBN 3-518-29184-X.
  • Alfred Sohn-Rethel: Das Geld, die bare Münze des Apriori. Wagenbach Verlag, Berlin 1990, ISBN 3-8031-5127-9.
  • Ferdinand Tönnies: Philosophische Terminologie in psychologisch-soziologischer Ansicht. Leipzig 1906.
Problematik
  • Bernd Senf: Der Nebel um das Geld. Zinsproblematik – Währungssysteme – Wirtschaftskrisen. Ein Aufklarungsbuch. 10. Auflage. Projekte-Verlag Cornelius, Kiel 2009, ISBN 978-3-87998-456-5.
  • Ansgar Knolle-Grothusen, Stephan Krüger, Dieter Wolf, in Geldware, Geld und Währung. Grundlagen zur Lösung des Problems der Geldware: Gesellschaftliche Praxis und das Problem der Geldware. Argument Verlag, Hamburg 2008, ISBN 978-3-88619-345-5.
  • Peter Seele, in Theologische Zeitschrift 4/65, S. 346–365.: "Gelt ist auff erden der irdisch got" : Überlegungen zu einer Religionsökonomie des Geldes. Hrsg.: Theologische Fakultät der Universität Basel. Friedrich Reinhardt Verlag, Baasel 2009 (abstract (PDF 45.7 kB)). abstract (Memento vom 19. Dezämber 2013 im Internet Archive)
 Commons: Geld – Sammlig vo Multimediadateie

Wikisource Geld im dütschsprochige Wikisource

  1. Springer Gabler Verlag (Herausgeber), Gabler Wirtschaftslexikon, Stichwort: Geld
  2. Geld. In: Wolfgang Pfeifer: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen
  3. G. Crowther (1940) An Outline of Money; London, Nelson; zitiert in Open University (2003) The Fundamentals of Finance; Open University, Milton Keynes, ISBN 0-7492-5726-1.
  4. Springer Gabler Verlag, Gabler Wirtschaftslexikon, Stichwort: Geldtheorie