Die Goldhagen-Debatte hat die Frage nach Art und Ausmaß des Antisemitismus in der deutschen Gesellschaft neu aufgeworfen. Erstaunlicherweise ist diese Frage für die unmittelbare Vorgeschichte des "Dritten Reiches", die zwanziger und frühen dreißiger Jahre, nur höchst unzureichend erforscht. Um so mehr Aufmerksamkeit verdient Dirk Walters Buch über Antisemitische Kriminalität und Gewalt in der Weimarer Republik. Es ist überhaupt die erste gründliche Untersuchung zu diesem Komplex, und man kann wohl annehmen, daß sie für einige Diskussionen sorgen wird.