Lexikon verfolgter Musiker und Musikerinnen der NS-Zeit
an der Universität Hamburg herausgegeben
seit 2005 von Claudia Maurer Zenck und Peter Petersen
unter Mitarbeit von Sophie Fetthauer
seit Juli 2014 von Claudia Maurer Zenck, Peter Petersen und Sophie Fetthauer
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Guido Adler

geb. 1. Nov. 1855 in Eibenschitz (Mähren)/Ivančice, Österreich/Österreich-Ungarn/heute: Tschechien, gest. 15. Febr. 1941 in Wien (Ostmark), Deutschland/heute: Österreich, Musikwissenschaftler.

Biographie


Bildnachweis

Guido Adler wurde als sechstes und jüngstes Kind des praktischen Arztes Dr. Joachim Adler und dessen Frau Franziska Adler, geb. Eisenschitz, in der mährischen Kleinstadt Eibenschitz (Ivančice) geboren. Nach dem frühen Tod des Vaters (1856) siedelte die Familie zunächst nach dem nahen Iglau, dann nach Wien (1864) über. 1873 absolvierte Adler das Akademische Gymnasium und wenig später (1875) das Konservatorium, das er neben der Schule seit 1868 besucht hatte. Zu seinen Lehrern zählten u. a. Wilhelm Schenner und Josef Dachs (Klavier), Anton Bruckner und Otto Dessoff (Theorie und Komposition). Nach dem Abitur wandte sich Adler zunächst dem Studium der Rechtswissenschaften zu, das er 1878 abschloss. Als Mitbegründer des Wiener Akademischen Wagnervereins hielt er 1875/1876 Vorträge zur Einführung in den „Ring des Nibelungen“. Nach kurzer Praxis am Wiener Handelsgericht beschloss Adler, ganz in die Musikwissenschaft überzuwechseln. Er hörte Eduard Hanslicks (1825-1904) Vorlesungen an der Wiener Universität und wurde von diesem 1880 mit einer Arbeit über die Musik bis 1600 promoviert, die Adler noch im selben Jahr unter dem Titel „Die historischen Grundclassen der christlich-abendländischen Musik bis 1600“ publizierte. Es folgte die Habilitation 1882 mit einer „Studie zur Geschichte der Harmonie“ an der Wiener Universität. Nebenbei engagierte sich Adler auch kulturpolitisch in verschiedenen Kommissionen und Gesellschaften für die Interessen Österreichs. So vertrat er etwa in offizieller Mission sein Land beim „Internationalen Kongress für liturgischen Gesang“ in Arezzo, Italien (1882). Über die Ergebnisse, von denen damals Erneuerungsimpulse für den Gregorianischen Choral ausgingen, verfasste Adler ein Memorandum für die Regierung. 1884 gründete er zusammen mit Friedrich Chrysander (1826-1901) und Philipp Spitta (1841-1894) die „Vierteljahrsschrift für Musikwissenschaft“, die ab 1885 erschien und die er bis zu deren Erscheinungsende 1894 mit den Vorgenannten redigierte.

1885 erhielt Adler einen Ruf als außerordentlicher Professor an die Deutsche Universität Prag. In dieser Zeit verfasste er u. a. eine Denkschrift zur Herausgabe der von ihm geplanten „Monumenta historiae musices“ (1888), die er dem damaligen Unterrichtsministerium (Wien) vorlegte. Das Monumenta-Projekt war der erste Plan zur wissenschaftlichen Sammlung, Erschließung und Publikation von musikhistorisch relevanten (Komponisten- und Theoretiker-)Quellen auf internationaler Basis, der den Grundstein legte für die dann ab 1894 veranstalteten „Denkmäler der Tonkunst in Österreich“ (DTÖ). Unter Adlers Leitung erschienen trotz teilweise widriger Umstände ununterbrochen bis 1938 83 Bände der renommierten DTÖ. Zuvor plante und organisierte er die musikhistorische Abteilung der 1892 durchgeführten „Internationalen Ausstellung für Musik- und Theaterwesen“ in Wien und bewog die k.u.k-Regierung zum Ankauf der sechs kostbaren „Trienter Codices“ mit über 1.500 mehrstimmigen Tonsätzen aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts (1891). Im gleichen Jahr gab Adler auch eine Auswahl der musikalischen Werke der österreichischen Kaiser heraus, die er selbst in einen direkten Entstehungszusammenhang mit den DTÖ brachte.

Nach Eduard Hanslicks Pensionierung wurde Adler 1898 als dessen Nachfolger nach Wien an die Universität berufen, und damit auf den ersten (umgewidmeten) Lehrstuhl für Musikwissenschaft („Theorie und Geschichte der Tonkunst“) in der Geschichte der akademischen Disziplin überhaupt. Adler hatte diesen Lehrstuhl bis ins hohe Alter inne (1927) und baute um ihn das erste Musikwissenschaftliche Institut auf. Somit wuchs dem Institut, auch nach Adlers eigener Einschätzung, eine Wirkung zu, die sich u. a. darin erwies, dass die bald darauf einsetzenden Errichtungen ähnlicher Institute an anderen Universitäten dem Wiener Vorbild und Musikwissenschaftsverständnis folgten. Adler entfaltete während seiner Lehrzeit am Institut eine intensive akademische Unterrichtstätigkeit und promovierte bis zu seiner Emeritierung nicht weniger als 135 Doktoranden. 1904 erschienen seine Wagner-Vorlesungen, die beanspruchten, Richard Wagner jenseits der damals üblichen Parteinahme zum ersten Mal rein musikhistorisch gewürdigt zu haben. Die 1913 bis 1934 als Beihefte zu den DTÖ jährlich erscheinenden „Studien zur Musikwissenschaft“ dienten zudem der Fundierung und dem Ausbau der musikwissenschaftlichen Stilforschung. 1909 organisierte Adler anlässlich der Joseph Haydn-Zentenarfeier den dritten Kongress der Internationalen Musikgesellschaft (IMG), der ebenso wie die Ludwig van Beethoven-Zentenarfeier von 1927 einen Markstein im Kulturleben des damaligen Wien darstellte. Ein weites, aber beständiges Interesse brachte Adler zeitlebens der zeitgenössischen Musik(szene) entgegen. Hiervon zeugt nicht zuletzt Adlers allen zeitgenössischen Anfeindungen zum Trotz überzeugtes und nachhaltiges Eintreten für die Kunst und Person Gustav Mahlers (vgl. AdlerG 1916).

In seinem Buch „Der Stil in der Musik“ versuchte Adler 1911 eine systematische Behandlung jenes Begriffs, der im Zentrum seiner eigenen und der mit seinem Namen verbundenen musikwissenschaftlichen Forschungsrichtung steht. Ihm folgte 1919 die Darlegung seiner „Methode der Musikgeschichte“, die lange und nachhaltig die Entwicklung vor allem der historisch orientierten Musikwissenschaft beeinflusst hat. Mit diesem Buch brachte Adler zum Abschluss, was er bereits in seinem Grundlagenaufsatz, „Umfang, Methode und Ziel der Musikwissenschaft“ in der „Vierteljahrsschrift für Musikwissenschaft“ von 1885 entworfen hatte. Der Grundlagenaufsatz selbst ist Ergebnis eines Adler schon längere Zeit beschäftigenden systematischen Wissenschaftsentwurfs. Bereits im Sommer 1884, offensichtlich mit der Abfassung des nachmals programmatisch rezipierten Musikwissenschaftsaufsatzes beschäftigt, wurde Adlers ohne viel weiteres Nachdenken gehegte Absicht der dann die „Nachgeborenen“ so beschäftigenden Zweiteilung der Disziplin deutlich. Sich an gängige Klassifikationen und Theoreme in den benachbarten Geisteswissenschaften seiner Zeit anlehnend, legte er in einem wissenschaftsgeschichtlich bedeutsamen Brief an seinen Freund Alexius Meinong vom 2. Juli 1884 Folgendes auseinander: „Ich glaube, daß unsere musikwissenschaftliche Methode eine kombinierte sein dürfte: / 1) Erklärung der Dokumente und Monumente nach der historischen respektive philologischen Methode / 2) Erklärung der Kunstgesetze nach der induktiven Methode“ (EderGJ 1995, S. 87). Dies erklärt Adler in gewissem Sinne „spontan“, hatte er doch in demselben Brief nur wenige Sätze zuvor jenen seinen „Glauben“ erst noch als Frage an den befreundeten Erkenntnistheoretiker und Philosophen aufgeworfen. Er tat dies jedoch nicht, um sich wirklich über Prämissen und Konsequenzen solcher schwierigen „Grundsätze“ kundig zu machen, sondern um sich gewissermaßen lediglich absegnen zu lassen, was bereits als vorentschiedene Tatsache durch seinen Kopf geisterte. Was sich auf den ersten Blick wie eine methodologische Gleichberechtigung zwischen „Historie“ und „Systematik“ liest, lag tatsächlich weit entfernt von Adlers eigener Wissenschaftspraxis. Sein Denken, seine Arbeiten und Publikationen weisen aus, dass er der philologisch-historischen Orientierung (und nicht der philosophisch-systematischen!) deutlich Vorrang gab, woraus sich auch Adlers unglückliche Gleichsetzung des Begriffs „Musikgeschichte“ mit „Musikwissenschaft“ (erst!) im Titel seines Methodenbuchs von 1919 erklärt.

Als Resultat des Versuchs einer Gesamtdarstellung der (abendländischen) Musikgeschichte – und somit der historischen Behandlung der „musikalischen Stilperioden“ – ist Adlers „Handbuch der Musikgeschichte“ (1924, in überarbeiteter und erweiteter Auflage 1930) zu sehen, für dessen Ausführung er zahlreiche, internationale Fachkollegen gewinnen konnte Dabei versuchte Adler sie methodologisch alle auf das sie einen sollende Stilkonzept zu verpflichten. Das „Handbuch“ beabsichtigte im gewissen Sinne sogar das zwar angekündigte, aber nie erschienene zweite Buch seines „Stil in der Musik“ zu ersetzen.

1927 gab Adler die Anregung zur Gründung der Internationalen Gesellschaft für Musikwissenschaft (IGMW) mit Sitz in Basel, als deren Ehrenpräsident er bis zu seinem Tode fungierte. Im selben Jahr trat Adler auch vom Lehramt zurück, behielt sich jedoch noch die Leitung der DTÖ vor, bis ihm 1938 nach dem „Anschluss“ Österreichs an das Deutsche Reich jegliche publizistische Tätigkeit durch die Nationalsozialisten untersagt wurde (vgl. FickerR 1949-1951, Sp. 86). Im gewissen Sinne holte Adler politisch ein, was er bereits im Umfeld der Haydn-Zentenarfeier von 1909 in Wien zu spüren bekommen und auch erkannt hatte (ohne freilich daraus Konsequenzen zu ziehen): Aus dem einst „sozialen“ wurde jetzt ein „rassisch“ begründetes Problem geschmiedet. In einem mit „Juden, haltet Euch zurück! Ein Mahnruf von …“ übertitelten Manuskript steht zu lesen: „Denn daß dieser und jener Jude Fehler, Mängel hat, wird niemand bezweifeln oder bestreiten wollen, ebensowenig wie die moralischen Defecte von Jung und Alt, die einem anderen Glaubensverband angehören. In der Generalisierung solcher Erscheinungen, in ihrer Übertragung auf die ganze Gemeinde, oder wie heute gesagt wird, auf die ‚Raçe’ liegt der Grundirrthum der ganzen Bewegung“ (vgl. KalischV 2001, S. 454). Adler schrak also nicht vor der Judenkritik an sich, wohl aber vor dem Begriff der „Rasse“ zurück, mit dessen Auftauchen als politischem Schlagwort er zu Recht die drohende Gefahr verband, dass hier ein wesentliches Moment österreichischen kulturellen Selbstverständnisses zerstört werden könnte und von ihm aus eine Gefahr für die Menschen jüdischen Glaubens ausgehen könnte.

1935 schrieb Adler seine Autobiographie „Wollen und Wirken“. Seine letzte Lebenszeit bis zu seinem Tod am 15. Febr. 1941 verbrachte Adler in seinem Haus in der Lannerstraße in Wien (vgl. NowakL 1955, S. 383). Seine wertvolle Bibliothek wurde nach seinem Tode ohne Entschädigung beschlagnahmt und dem von ihm begründeten Musikhistorischen Institut zugewiesen (vgl. FickerR 1949-1951, Sp. 86). Adlers Tochter Melanie wurde nach seinem Tode in das Ghetto Theresienstadt deportiert und danach ins Vernichtungslager (KZ) Maly Trostinec verschleppt und dort ermordet. Sein Sohn, der Arzt Dr. Hubert Joachim Adler, floh in die USA, weshalb sich dort auch Guido Adlers Nachlass im Besitz der University of Georgia, Athens, befindet (UoGL AdlerG).

Hauptquellen: KalischV 1988

Empfohlene Zitierweise
Volker Kalisch: Guido Adler, in: Lexikon verfolgter Musiker und Musikerinnen der NS-Zeit, Claudia Maurer Zenck, Peter Petersen (Hg.), Hamburg: Universität Hamburg, 2007 (https://www.lexm.uni-hamburg.de/object/lexm_lexmperson_00002535).

Guido Adler – Personendaten

Personendaten

Hauptname:Adler, Guido
geboren:1. Nov. 1855 Eibenschitz (Mähren)/Ivančice, Österreich/Österreich-Ungarn/heute: Tschechien
gestorben:15. Febr. 1941 Wien, Deutschland/heute: Österreich
Mutter:Franziska Adler, geb. Eisenschitz
Vater:Joachim Adler (gest. 1856), Dr. med., Arzt
Geschwister:5 Geschwister
Ehe/Partnerschaft:∞ Betti Adler, geb. Berger (geb. 22. März 1887)
Kinder:Melanie Karoline Adler (geb. 22. Jan. 1888, gest. 26. Mai 1942 KZ Maly Trostinec), Deportation in das Ghetto Theresienstadt, danach ins Vernichtungslager (KZ) Maly Trostinec, Weißrussland – Hubert Joachim Adler (geb. 1894, gest. unbek.), Dr., Arzt, Exil in den USA
Muttersprache:Deutsch
Religionszugehörigkeit:jüdisch
Staatsangehörigkeit:österreichisch
Grabstätte:im Wiener Krematorium eingeäschert, seit 1980 Urne in einem Ehrengrab auf dem Wiener Zentralfriedhof

Guido Adler – Berufe/Tätigkeiten

Berufe/Tätigkeiten

Überblick:Musikwissenschaftler
Ausbildung/Studium:Wien Akademisches Gymnasium, Konservatorium, Klavierunterricht bei Wilhelm Schenner und Josef Dachs, Theorie- und Kompositionsunterricht bei Anton Bruckner und Otto Dessoff, Universität Wien, Rechtswissenschaften, Promotion bei Eduard Hanslick
Anstellung/Mitwirkung/Gründung:
Hochschulen
Prag Deutsche Universität (1885-1898), Wien Universität (Gründer des Musikhistorischen Instituts, 1898-1927)
Presse
„Vierteljahrsschrift für Musikwissenschaft“ (1885-1894, Mitbegründer und Redakteur)
Verschiedenes
Internationaler liturgischer Kongress in Arezzo (1882, Delegierter Österreichs), Internationale Ausstellung für Musik und Theater Wien (1892, Organisator der musikhistorischen Abteilung), „Denkmäler der Tonkunst in Österreich“ (1894-1938, Begründer und Leiter, 83 Bände), dazugehörige Beihefte „Studien zur Musikwissenschaft“ (1913-1938, Herausgeber), Haydn- und Beethoven-Zentenarfeiern 1909 bzw. 1927 in Wien (Organisator)
Mitgliedschaften:Wiener Akademie Richard Wagner-Verein (1873, Mitbegründer)
Titel/Auszeichnungen:
Akademische Titel
Dr. jur. (1878), Dr. phil. (1880), Habil. (1882), Prof. (1885)
Auszeichnungen
Ritter der Eisernen Krone III., Kmt. Kreuz I. des österreichischen Verdienstordens, Vorsitzender der Gem. Kommission für „Corpus scriptorum de Musica“, Ehrenpräsident der Internationalen Gesellschaft für Musikwissenschaft in Basel (1927), Ehrenmitgliedschaften in führenden Musikgesellschaften in Amsterdam, London, New York, Prag, Rom, Stockholm, Wien, Festschrift zum 75. Geburtstag: „Studien zur Musikgeschichte“, Wien 1930

Guido Adler – Verfolgung/Exil

Verfolgung/Exil

Gründe:„rassische“ Verfolgung
Schlagwörter:Arisierung/Enteignung, Berufseinschränkung, Juden
Stationen:
1938
nach dem „Anschluss“ Österreichs erhielt Adler 1938 ein Publikationsverbot und lebte bis zu seinem Tod in seinem Haus in der Lannerstraße in Wien

Guido Adler – Werke

Werke

Schriften

Buchpublikationen

  • Richard Wagner, Leipzig, 1904, München, 1923.
  • Der Stil in der Musik, Leipzig, 1911, 1929.
  • Gustav Mahler, Wien, Leipzig: Universal Edition, 1916.
  • Methode der Musikgeschichte, Leipzig, 1919 (Hg.).
  • Handbuch der Musikgeschichte, Frankfurt am Main, 1924, Berlin-Wilmersdorf, 1930.
  • Wollen und Wirken. Aus dem Leben eines Musikhistorikers, Wien, 1935.

Guido Adler – Quellen

Quellen

Archive

UoGL AdlerG
University of Georgia Libraries, Athens, Georgia, USA, http://www.libs.uga.edu/: enthält im Special Collections Department den Nachlass Guido Adler (Guido Adler Collection, Sign.: MS#769, http://www.libs.uga.edu/hargrett/manuscrip/guidoadler.html).

Publizierte Dokumente

AdlerG 1935
Guido Adler: Wollen und Wirken. Aus dem Leben eines Musikhistorikers, Wien: Universal Edition, 1935 (Reprographischer Nachdruck Hamburg: Severus 2012).
EderGJ 1995
Alexius Meinong und Guido Adler, in: Eine Freundschaft in Briefen, Gabriele Johanna Eder (Hg.) (= Studien zur österreichischen Philosophie, Bd. 24), Amsterdam, Atlanta: Rodopi, 1995.
ReillyER 1978
Edward R. Reilly: Gustav Mahler und Guido Adler. Zur Geschichte einer Freundschaft (= Bibliothek der Internationalen Gustav Mahler Gesellschaft), Wien: Universal Edition, 1978.

NS-Publikationen

BrücknerH/RockCM 1938
Judentum und Musik – mit einem ABC jüdischer und nichtarischer Musikbeflissener, Hans Brückner, Christa Maria Rock (Hg.), 3. Aufl., München: Brückner, 1938 (1. Aufl. 1935, 2. Aufl. 1936, antisemitische Publikation).
PessenlehnerR 1937
Robert Pessenlehner: Vom Wesen der Deutschen Musik, (= Deutsche Musikbücherei, Bd. 53/54), Regensburg: Gustav Bosse, 1937 (antisemitische Publikation).
StengelT/GerigkH 1941
Lexikon der Juden in der Musik. Mit einem Titelverzeichnis jüdischer Werke. Zusammengestellt im Auftrag der Reichsleitung der NSDAP auf Grund behördlicher, parteiamtlich geprüfter Unterlagen, Theo Stengel, Herbert Gerigk (Bearb.) (= Veröffentlichungen des Instituts der NSDAP zur Erforschung der Judenfrage, Bd. 2), Berlin: Bernhard Hahnefeld, 1941 (1. Aufl. 1940, antisemitische Publikation).

Literatur

AdlerG 1935
Guido Adler: Wollen und Wirken. Aus dem Leben eines Musikhistorikers, Wien: Universal Edition, 1935 (Reprographischer Nachdruck Hamburg: Severus 2012).
AntonicekT 1986
Theophil Antonicek: Musikwissenschaft in Wien zur Zeit Guido Adlers, in: Studien zur Musikwissenschaft, 37, 1986, S. 165-193.
BoisitsB 2005
B. Boisits: Guido Adler und die Gründung der Bibliothek am Musikwissenschaftlichen Institut in Wien, in: Musikwissenschaft als Kulturwissenschaft – damals und heute (= Wiener Veröffentlichungen zur Musikwissenschaft, Bd. 40), Tutzing: Schneider, 2005, S. 69-88.
EderGJ 1995
Alexius Meinong und Guido Adler, in: Eine Freundschaft in Briefen, Gabriele Johanna Eder (Hg.) (= Studien zur österreichischen Philosophie, Bd. 24), Amsterdam, Atlanta: Rodopi, 1995.
EderGJ 2005
Gabriele Johanna Eder: Guido Adler. Grenzgänger zwischen Musikwissenschaft und Kulturleben, in: Musikwissenschaft als Kulturwissenschaft – damals und heute (= Wiener Veröffentlichungen zur Musikwissenschaft, Bd. 40), Tutzing: Schneider, 2005, S. 101-123.
FickerR 1946
Rudolf von Ficker: Guido Adler und die Wiener Schule der Musikwissenschaft, in: Österreichische Musikzeitschrift, Jg. 1, H. 6, 1946, S. 185-187.
FickerR 1949-1951
Rudolf von Ficker: Adler, Guido, in: Die Musik in Geschichte und Gegenwart. Allgemeine Enzyklopädie der Musik, Bd. 1, Friedrich Blume (Hg.), 1. Aufl., Kassel: Bärenreiter, 1949-1951, Sp. 86-88.
FlotzingerR 1999
Rudolf Flotzinger: Österreichische Musik und Musikwissenschaft in ihrem Verhältnis zur Philosophie, in: Philosophischer Gedanke und musikalischer Klang, Christoph Asmuth (Hg.), Frankfurt am Main: Campus, 1999, S. 97-110.
GruberG 1998
Gernot Gruber: Tradition und Herausforderung. Historische Musikwissenschaft an der Wiener Universität, in: Österreichische Musikzeitschrift, Jg. 53, H. 10, 1998, S. 8-19.
HallMG/KösterC 2006
Murray G. Hall, Christina Köster: „… allerlei für die Nationalbibliothek zu ergattern …“ Eine österreichische Institution in der NS-Zeit, Wien u. a.: Böhlau, 2006.
KalischV 1988
Volker Kalisch: Entwurf einer Wissenschaft von der Musik: Guido Adler (= Collection d'études musicologiques, 77), Baden-Baden: Koerner, 1988.
KalischV 1998
Volker Kalisch: Guido Adler. Jubiläum und Kritik: was bringt fachgeschichtliche Besinnung?, in: Österreichische Musikzeitschrift, Jg. 53, H. 10, 1998, S. 27-30.
KalischV 2001
Volker Kalisch: Guido Adler und andere… Über den schwierigen Umgang der Fachdisziplin mit einem ihrer Gründungsväter, in: Musikforschung – Faschismus – Nationalsozialismus. Referate der Tagung der Gesellschaft für Musikforschung Schloss Engers (8.-11. März 2000), Isolde von Foerster, Christoph Hust, Christoph-Hellmut Mahling (Hg.), Mainz: Are, 2001, S. 435-459.
LassmannAK 1966
A. K. Lassmann: Guido Adler. Der Begründer der Wiener musikwissenschaftlichen Schule 1855-1941, in: Sudetendeutscher Kulturalmanach, 6, 1966, S. 208-213.
NowakL 1955
Leopold Nowak: Guido Adler zum hundertsten Geburtstag, in: Österreichische Musikzeitschrift, Jg. 10, 1955, S. 382-383.
ReillyER 1975
Edward R. Reilly: The Papers of Guido Adler at the University of Georgia: A Provisional Inventory, maschr., [Athens]: 1975.

Guido Adler – IDs

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Empfohlene Zitierweise
Volker Kalisch: Guido Adler, in: Lexikon verfolgter Musiker und Musikerinnen der NS-Zeit, Claudia Maurer Zenck, Peter Petersen (Hg.), Hamburg: Universität Hamburg, 2007 (https://www.lexm.uni-hamburg.de/object/lexm_lexmperson_00002535).