Hartung-Gorre Verlag
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MenschenArbeit Freiburger Studien
Herausgegeben von
Michael N. Ebertz, Werner Nickolai
und Martin Becker
Band 31
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J�rgen Sehrig Befremden,
Anerkennung und Selbsterkundung - Interviews zur Mitbeteiligung und Faszination im Nationalsozialismus Konstanz 2013, 414 Seiten, 29,80 � ISBN 978-3-86628-477-7 |
Diese Forschungsarbeit entstand als Dissertation an der
P�dagogischen Hochschule Freiburg. Sie f�hrt verschiedene, f�r mich wichtige innere,
gesellschaftspolitischeund fachliche Themen zusammen. Durch eine schwere
hirnorganische Sch�digung des Vaters als Folge russischer Kriegsgefangenschaft
waren ich und meine Herkunftsfamilie fr�h mit der Thematik von Krieg,
Vertreibung und Sprachlosigkeit �ber die Zeit des Nationalsozialismus
konfrontiert. F�r mich war das in sp�teren Jahren Ansporn zu Nachforschungen,
wieweit mein Vater als Wehrmachtsangeh�riger an der Verfolgungs- und
Vernichtungspolitik des Nationalsozialismus mitwirkte. Au�erdem begab ich mich
immer wieder auf biografische Spurensuche insbesondere in Osteuropa.
Aufgewachsen im Nachkriegsdeutschland erlebte ich, wie sich
die Gesellschaft der Bundesrepublik nur allzu z�gerlich den Verbrechen des
Nationalsozialismus stellte und sich gerne hinter Schlussstrichdebatten
zur�ckzog. Tief beeindruckte mich im Jahre 2002 eine Woche in einer
Dialoggruppe von Nachkommen von Beteiligten und von Opfern des
Nationalsozialismus, die von der Gruppe One-by-One in Berlin gestaltet wurde.
In einem Klima der Zugewandtheit konnten sich die Teilnehmenden ihre
Geschichten und ihre Betroffenheiten gegenseitig mitteilen.
Meine famili�re Erfahrung mit Hinf�lligkeit und
Hilfsbed�rftigkeit f�hrte mich letztlich in die Soziale Arbeit. In meiner
Berufst�tigkeit als Sozialarbeiter entwickelte ich Verstehen, Einf�hlung und
Bereitschaft zur Hilfe auch f�r diejenigen, die gewaltt�tig und straff�llig
geworden waren. In der Konfliktarbeit als freiberuflicher Berater und
Supervisor war eben diese Haltung unverzichtbar, wenn es darum ging, allen Konfliktbeteiligten
eine Haltung von Allparteilichkeit entgegenzubringen. Im Interviewprojekt Geschichte und Erinnerung wurde ich in Interviews mit alten Menschen, die sich am
Nationalsozialismus in welcher Form auch immer beteiligt hatten, nun
gleichzeitig in meiner biografisch gepr�gten Betroffenheit, in meinen
politischen �berzeugungen und in meiner Haltung von verstehender
Allparteilichkeit angesprochen und herausgefordert. Denn hier begegnete ich
Menschen, die teilweise mit einem Leuchten in den Augen �ber die damalige Zeit
berichteten oder ihre rassistischen �berzeugungen offen ansprachen. Dies war
der Ausgangspunkt einer wissenschaftlichen Auseinandersetzung, die in die nun
vorliegende Forschungsarbeit m�ndete.
Zum Autor:
J�rgen Sehrig, Jahrgang 1955,
arbeitete 10 Jahre als Sozialarbeiter und Gespr�chstherapeut in der Hilfe f�r
Suchtkranke und Psychisch Kranke. Seit 1995 ist er als selbst�ndiger Supervisor
und Organisationsberater im Gesundheitswesen, in der Pflege, in der Sozialen
Arbeit und im kirchlichen Bereich t�tig. Die Mitarbeit im Interviewprojekt
Geschichte und Erinnerung f�hrte in enger Verkn�pfung mit der Katholischen
Hochschule Freiburg zu seiner wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit der
Verarbeitung des Nationalsozialismus und m�ndete in die hier vorgelegte
Dissertation.
Schlagw�rter: Nationalsozialismus, Interviewprojekt, Mitbeteiligung im
Nationalsozialismus, Faszination im Nationalsozialismus, Verbrechen des
Nationalsozialismus, Opfer des Nationalsozialismus, Betroffenheit, Erinnern
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J�dische und
nichtj�dische Schicksale in der NS-Zeit und danach
Herausgegeben von
Erhard Roy Wiehn
Konstanz 2014; 178
Seiten, EUR 18,00. ISBN 978-3-86628-489-0
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