FH-Profil

Das FH-Profil beschreibt das einzigartige Profil von Absolventen/innen von Fachhochschulen.





Grundsätze

Die Fachhochschulen (FH) sind im Hochschulraum Schweiz gleichberechtig aber andersartig zu den anderen Hochschultypen. Die FH bereiten durch praxisorientierte Studiengänge sowie durch anwendungsorientierte Forschung und Entwicklung (aF&E) auf berufliche Tätigkeiten vor. Das FH-Studium strebt ein hohes Mass an Arbeitsmarktfähigkeit an und ist mit einem Bachelor- oder branchen- und fachbereichsbezogen mit einem Master-Abschluss berufsbefähigend. Die FH bilden folglich nach dem Credo «Aus der Praxis für die Praxis» aus.

1. Lehre
FH-Dozierende sind ein zentraler Erfolgsfaktor des FH-Profils. Sie garantieren den Transfer zwischen FH und Praxis: Einerseits wenden sie aktuelles Wissen in der Praxis an, anderseits bringen sie einschlägige Erfahrungen aus der Praxis in die Lehre ein. Entsprechend sind Teilzeitanstellungen für FH-Dozierende zu fördern. Arbeitgeber sind aufgefordert, betreffende Arbeitnehmende für die Lehre an der FH freizustellen. In Frage kommen auch Personen, die in solchen relevanten Funktionen tätig waren. Diese Lehrpersonen kennen die Schweizer Bildungslandschaft mit dem eigenständigen Profil der FH. FH-Studiengänge sind kompetenz- und anwendungsorientiert sowie wissenschaftlich-methodisch auszugestalten. Die FH setzt neue digitale Unterrichtsmethoden ein.
2. Anwendungsorientierte Forschung & Entwicklung
FH-Studiengänge müssen eng an die aF&E gekoppelt sein. Letztere weist eine hohe Praxisnähe auf und wird sowohl über Drittmittel als auch über FH-interne Mittel finanziert. Für die aF&E an der FH sind – mit Blick auf die anderen Hochschultypen – gleichwertige Bedingungen für die Finanzierung zu schaffen. Der Einsatz von Drittmitteln ist stärker auf die Bedürfnisse der FH auszurichten.
3. Arbeitsmarktfähigkeit
Die hohe Arbeitsmarktfähigkeit der FH-Absolventen/-innen ist ein wesentliches Argument für das FH-Studium. Der direkte Einstieg in die Berufstätigkeit ohne lange Einarbeitung ist im Interesse der Absolventen/-innen und der Arbeitgeber. Auf langandauernde Arbeitspraktika nach dem Studium ist zu verzichten. Damit die hohe Arbeitsmarktfähigkeit gesichert werden kann, bedarf es eines institutionalisierten Austausches zwischen FH und Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur. Der ständige Kontakt zwischen FH-Absolventen/-innen und FH-Verantwortlichen garantiert die konsequente Weiterentwicklung des FH-Profils (Innen- und Aussensicht). Aus diesem Grund sind Forderungen der Praxis so weit wie möglich bei Entscheidungen über die FH-Entwicklung zu berücksichtigen. FH SCHWEIZ fordert von FH-Studierenden, FH-Dozierenden und FH-Verantwortlichen ein klares Bekenntnis zur Marke «FH».
4. Zulassung
Das Profil der FH-Absolventen/innen wird massgeblich von der vor dem Studium erworbenen Praxiserfahrung geprägt (Berufsausbildung mit Berufsmaturität). Vermehrt entscheiden sich gymnasiale Maturanden/-innen für ein FH-Studium. Von ihnen wird eine mindestens einjährige, für den FH-Fachbereich qualifizierende Arbeitswelterfahrung gefordert (belegbar bis zum Abschluss des FH-Studiums). Der Zugang zu betreffenden Arbeitspraktika für gymnasiale Maturanden ist zu verbessern. Die Durchlässigkeit der verschiedenen Bildungswege ist eine grosse Stärke und muss sichergestellt werden.
5. Weiterbildung
Entwicklungen und Trends des Arbeitsmarkts sollen aufgenommen und im FH-Weiterbildungsangebot kompetenzorientiert vermittelt werden. Ein «Wildwuchs» bei den FH-Studiengängen – insbesondere in der Namensgebung – ist zu verhindern. Die Qualitätssicherung der FH-Weiterbildung muss im Rahmen der institutionellen Akkreditierung oder auf anderem Weg (Bsp.: Bewertungen) erfolgen. Praktische und schulische Vorleistungen müssen angerechnet werden.
6. Hochschulstufen nach Bologna
Die Hochschulen kennen drei Ausbildungsstufen (Bachelor, Master, Doktorat). Für FH-Absolventen/-innen ist die PhD-Stufe in der Schweiz zu ermöglichen. Sie kann durch Kooperationen oder mittelfristig durch eigenständige Angebote an der FH erfolgen. Die Förderung des FH-internen Nachwuchses muss das wesentliche Ziel sein. In allen drei Stufen ist das eigenständige FH-Profil aus Wissenschaft, Praxis und aF&E zu verankern.
7. Zusammenarbeit und Mobilität
Die FH arbeitet trotz wettbewerbsorientierter Positionierung mit anderen Hochschulen im In- und Ausland zusammen. Damit fördert sie ihre Exzellenz und gewährleistet ein vielfältiges Bildungsangebot – und sichert die von Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur erwarteten, qualitätssichernden Merkmale der Dachmarke «FH». Zudem ist die Mobilität der FH-Studierenden und FH-Dozierenden zu fördern (In- und Ausland).
8. Identität und Mitbestimmung
Das FH-Profil stiftet Identität und muss für die Weiterentwicklung der FH genutzt werden. In wichtigen Gremien und an relevanten Stellen der Hochschulpolitik sowie der Innovationsförderung müssen Persönlichkeiten mit FH-Profil vertreten sein. Diese Persönlichkeiten nehmen aktiv Einfluss auf Themen und die Arbeit der Gremien.
9. Benennung

Eine FH soll klar als solche erkennbar sein. Die offizielle englische Bezeichnung für die internationale Akzeptanz lautet «University of Applied Sciences».



Save the Date – 6. Mai 2025

Der Treffpunkt für Menschen, die im Integrationsbereich tätig sind. Inputreferate und Workshops zu aktuellen Themen. Moderation: Stephan Klapproth.


Mehr erfahren
Attraktive Prämien bei Sanitas

Profitieren Sie als FH-SCHWEIZ-Mitglied mit Ihrer Familie von attraktiven Angeboten auf ausgewählte Sanitas Zusatzversicherungen.


Jetzt Prämie berechnen!