Functional principles of early time measurement at Stonehenge and Nebra

Abstract

Die weltberühmte neolithische Kreisanlage von Stonehenge könnte möglicherweise über Jahrtausende als ein präziser Lunisolarkalender genutzt worden sein. Die aus der Bronzezeit stammende Himmelsscheibe von Nebra, die 1500 Jahre jünger datiert ist, verfügt in erstaunlicher Weise über die gleichen Konstruktionsmerkmale und Charakteristiken. In dieser Studie wird vermutet, dass die Lunisolarkalender von Stonehenge und der Himmelsscheibe von Nebra auf einem 18,6-Jahreszyklus basierten und ausschließlich auf der Beobachtung der Bewegung der nördlichen Mondwenden beruhten. Mit beiden Systemen hätten bereits vor mehr als 5000 Jahren Sonnen- und Mondfinsternisse auf den Tag genau vorhergesagt werden können. Mit den Ergebnissen dieses Beitrags könnte das große Rätsel gelöst worden sein, über welche astronomischen und funktionellen Möglichkeiten die Henge-Architekturen auf den britischen Inseln verfügten. Die Funktionsprinzipien der Lunisolarkalender erinnern an einen modernen Computer: Der Mond fungiert als Taktgeber (Prozessor), die kreisförmig angeordneten Pfosten speichern Informationen und es wird mit einfachen Mitteln ein Algorithmus in Form einer Kalendersoftware ausgeführt. Die Himmelsscheibe von Nebra könnte – bildlich gesprochen – als portable und weiterentwickelte Laptop-Version dieses Computers angesehen werden.

Statistiken

loading

Kommentare zu diesem Artikel

Veröffentlicht
2018-11-23
Sprache
de
Schlagworte
Stonehenge, Lunisolarkalender, Henge, Kreisgrabenanlage, Himmelsscheibe von Nebra, Informatik, Archäoastronomie, Mondwenden, Neolithikum, Bronzezeit, Woodhenge, Avebury