Kleinere Krankenhäuser geraten in Demografiefalle

Berlin/Bonn – Die zunehmende Alterung der Gesellschaft trifft kleine Krankenhäuser in Deutschland besonders hart. Nicht nur durch die zunehmende Zahl älterer Patienten, sondern auch infolge der Überalterung der eigenen Mitarbeiter gerieten die Kliniken in eine Demografiefalle, heißt es in einer heute in Berlin veröffentlichten Befragung des Bundesverbandes Deutscher Unternehmensberater (BDU) und seines Fachverbandes Healthcare unter Entscheidungsträgern aus rund 200 Krankenhäusern.
Besonders im Pflegebereich kleinerer Kliniken spitzt sich die Situation laut Studie zu. So müssten sich 84 Prozent der Häuser mit weniger als 300 Betten intensiv mit den Folgen eines steigenden Durchschnittsalters auseinandersetzen, weil sich dort der fehlende Nachwuchs gravierender auswirke als in großen Krankenhäusern wie den Universitätskliniken. Bei den großen Kliniken mit mehr als 1.000 Betten liege der Wert im Vergleich bei 55 Prozent.
Gut 50 Prozent aller befragten Krankenhaus-Experten erwarten, dass die Produktivität des Personals infolge der Alterung zurückgehen wird, sofern nicht gezielt gegengesteuert wird. Rund 45 Prozent der Krankenhäuser hätten daher bereits Maßnahmen ergriffen, um die Qualität und Intensität der pflegerischen Leistungen weiterhin anbieten zu können, heißt es in der Studie. Parallel solle auch die Arbeit der Pflegekräfte erleichtert werden. Besonders häufig kommen dabei ergonomische Arbeitsmittel, spezielle Arbeitszeitmodelle sowie gesundheitsfördernde Angebote zum Einsatz.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: