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Gesellschaft für Vervielfältigende Kunst [Hrsg.]
Die Graphischen Künste — 10.1887

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Studie zu einer ruhenden Venus im Mufeum zu Chantilly.

IECE

ISIOIti

LA VIE ET L'CEUVRE DE TITIEN

GEORGES LAFENESTRE.

PARIS, MAISON QUANTIN, 1886.


Studie ziun Martyrium Petri.

IVlEHRMALS schon war unseren Lesern Gelegenheit geboten,
die gross angelegten, künstlerisch reich ausgestatteten Monographien
kennen zu lernen, welche die QucmtiiiTche Verlagshandlung seit
einer Reihe von Jahren den französischen Kunstliebhabern vorführt.
Keine Kunstepoche und keine Kunstnation sind aus dieser Sammlung
ausgeschlossen, welche nach ihrer allmälig fortsehreitenden Vervoll-
ständigung einen, vermöge ihrer reichhaltigen Illustrationen sehr
interessanten Überblick über die gesammte Entwicklung der Kunst
gewähren wird. Holbein, Rembrandt, van Dijck, Jean Bologne und
Böttcher sind bereits in diesem Sammelwerk erschienen, und haben
wir nicht unterlasfen, ausführlichere Anzeigen dieser Publicationen
nebst Proben ihrer Illustrationen unseren Lesern vorzufuhren; vor Kurzem ist nun auch eine umfasfende Monographie
von Georges Lafeneßre über Tizian erschienen, welche sich würdig den erwähnten früheren Prachtwerken der
Quautiii(chen Verlagshandlung anreiht.
Nahezu ein volles Jahrhundert hat der Lebenslauf des kräftigen Alpensohnes gedauert, dem Venedig zur
künstlerischen Heimat wurde und weit mehr Jahre, als der Mehrzahl der Sterblichen zu durchleben gegönnt ist,
hat er in unermüdlicher, erfolgreicher Ausübung seiner Kunst zugebracht, in welcher die höchsten Ziele zu erreichen
ihm schon im ersten Mannesalter beschieden war. Anziehend wird in der besprochenen Monographie die Gebirgs-
gegend geschildert, in welcher Tizian zur Welt kam und nach der er, gemäss der Sitte jener Zeit, den Beinamen
da Cadore führte. Das Alpenstädtchen Pieve da Cadorc, das schon zu Romerzeiten als Schlüsfel zum Wege nach
dem Lande der Germanen diente, galt zur Zeit Tizians als uneinnehmbare Bergfestung und war der venezianischen
Republik besonders treu; ein venezianischer Feldherr residirte dort als Festungscommandant. Das bescheidene
 
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