In den gesellschaftlichen Konfliktfällen der Bundesrepublik sah sich der Protestantismus stets zu einer öffentlichen Stellungnahme gedrängt. Dabei standen Protestantinnen und Protestanten gerade bei Umweltthemen unter der Spannung, einerseits die Schöpfung anwaltschaftlich zu vertreten und andererseits als vermittelnde Instanz allen Positionen in den Debatten Raum zu geben. Die ambivalente Geschichte der Atomkraft in der Bundesrepublik war gerade in den späten 1950er und frühen 1970er Jahren so ein spannungsreiches, weil noch unentschiedenes Debattenfeld. Tim Schedel vermittelt in historischen Fallstudien die protestantische Strategie einer anwaltschaftlichen Vermittlung durch religiöse Sprache. Ausgehend davon diskutiert er aktuelle Übersetzungskonzepte religiöser Spracheund stellt eine eigene Konzeption zur Disposition.