WerkstattGeschichte (2015), 70

Titel der Ausgabe 
WerkstattGeschichte (2015), 70
Zeitschriftentitel 
Weiterer Titel 
arbeit begrenzen entgrenzen

Erschienen
Essen 2015: Klartext Verlag
Erscheint 
erscheint dreimal im Jahr
ISBN
ISBN 978-3-8375-1561-9
Preis
Abo 37,00 Euro (10,25 Euro je Heft zzgl. Versandkosten, 14,00 € je Einzelheft)

 

Kontakt

Institution
WerkstattGeschichte
Land
Deutschland
Ort
Bielefeld
c/o
transcript Verlag, Hermannstraße 26, 33602 Bielefeld, Tel. +49 521 393797 0, Fax: (0521) 39 37 97 - 34
Von
Kleinschmidt, Julia

Liebe Leserinnen und Leser,

es ist uns eine große Freude Ihnen hiermit das neue Heft "arbeit begrenzen entgrenzen" zu präsentieren. Diesmal widmen sich die Texte dem Arbeiten in einer globalisierten Welt. Aus einer alltagshistorischen Perspektive wird sich der Arbeit als soziale und kulturelle Praxis angenähert und mit einem transnationalen Fokus betrachtet und untersucht.

Zugleich möchten wir Sie auch auf unser Online-Angebot hinweisen: Unter <http://www.werkstattgeschichte.de> stehen Ihnen die archivierten Texte zurückliegender Jahrgänge, derzeit bis Heft 62, zum freien Download zur Verfügung.

Mit den besten Wünschen,
Die Redaktion

EDITORIAL

Arbeit Begrenzen Entgrenzen
Beiträge zu einer transnationalen Alltagsgeschichte

Ein Mann ist unterwegs, sein Gepäck auf den Rücken geschnallt. Zunächst bleibt das Motiv seiner Reise unsichtbar. Erst mithilfe der Bildbeschriftung wird der gesichtslose Wanderer als Migrant Worker on a California Highway eindeutig identifizierbar. Weiterhin unklar ist, welchem Beruf der Wanderarbeiter nachgeht. Darüber hinaus verbleibt auch das Ziel seiner Reise unscharf. Was auf den ersten Blick wie ein klassisch heroisierendes Motiv eines männlichen Arbeiterideals wirken könnte, ist bei genauerem Hinsehen und zu-sätzlicher Kontextualisierung weitaus vieldeutiger und ambivalenter: Die Fotografie entstand 1935 im amerikanischen Westen, der zu dieser Zeit von Umweltkatastrophen und Wirtschaftskrisen gebeutelt war. Damit dokumentiert das Bild politi­sche, ökonomische und soziale Instabilitäten von Erwerbsarbeit; es verweist auf erfahrene Unsi­cherheit und gleichzeitig auf Versuche, sich durchzuschlagen und nicht aufzugeben. Wir sehen im Titelbild und insbesondere in der Figur des Wanderarbeiters wichtige Anknüpfungspunkte zum Themenschwerpunkt dieses Heftes wie auch zu unserer eigenen Forschungspraxis. Die Alltagsgeschichte hat, als parallele Perspektive zur Struktur­ und Gesellschaftsgeschichte, die namenlosen »Vielen« ins Zentrum ihrer Aufmerksamkeit gerückt. Arbeit betrifft nicht alle, aber doch einen entscheidenden Teil der Gesellschaft. In ihrer mikrohistorischen Ausrichtung und Konzentration auf die sozialen Praktiken spürt Alltagsgeschichte anhand des Forschungsgegenstands ›Arbeit‹ den vielschichtigen Aneignungen historischer AkteurInnen nach. Aus dieser Perspektive betrachtet, ist Arbeit in erster Linie soziale und kulturelle Praxis.

Als akteurszentrierte und praxisorientierte Geschichtsschreibung erkundet die Alltagsgeschichte das konkrete Tun.1 Sie lotet das Ineinanderwirken von strukturellen Gegebenheiten bzw. Zwängen (Arbeitsvertrag, Arbeitszeit, Arbeitsteilung, Arbeitspensum, Arbeitsvorschrift, Kontrol­le, Spezialisierungsanforderungen etc.) und individuellen bzw. kollektiven Aneignungsdynamiken (Arbeitseinteilung, Bummeln, Sich­ins­Zeug­Legen, Gestaltung des Arbeitsplatzes, Pausen, Frei­zeit, Streik, etc.) aus. Die Praktiken des Mitmachens und Abtauchens erlauben einen kritischen Blick auf Macht­ und Herrschaftsdynamiken, der Arbeit auch als Kooperation oder Abgrenzung nach ›außen‹ und ›oben‹ konzipiert. Ziel und Herausforderung alltagsgeschichtlichen Forschens ist es, die »historische (Re­)Konstruktion so anzulegen, daß Individuen und Gruppen nicht iso­liert, sondern in Konfigurationen sozialer Kräftefelder gezeigt werden [konnten]«2. Es ist nicht zuletzt ein Verdienst der Alltagsgeschichte, die vielschichtigen Bedeutungsebenen und ambiva­lenten Praktiken von Arbeit herausgestellt zu haben. Am Arbeitsplatz fließen unterschiedlichste Gemütslagen zusammen, es geht nicht nur darum, das Pensum zu erfüllen und die Obrigkeiten zufrieden zu stellen. Zentral ist auch, sich gegenüber den KollegInnen zu behaupten. Im konkre­ten Arbeitsalltag, ob nun Fabrikarbeit, Gefängnisarbeit oder »Tötungsarbeit«, wirken Zwang und Selbstverwirklichung, Langeweile und Stress, Spiel und Spaß ineinander.3

In den letzten Jahren lassen sich jedoch gegenläufige Tendenzen in der Geschichtswissenschaft feststellen: Die Beschäftigung mit Arbeit sowie ArbeiterInnengeschichte, aber auch die Relevanz der Untersuchungskategorie Klasse ist in der deutschen und englischsprachigen Forschung in den Hintergrund getreten. Demgegenüber haben kulturwissenschaftlich ausgerichtete Studien an Gewicht gewonnen.4 Andere Gesellschaftswissenschaften, wie z. B. die Soziologie, versuchen schon länger neu zu bestimmen, was Arbeit in einer (trans)nationalen Perspektive ist bzw. wel­che Tätigkeiten überhaupt als Arbeit verstanden werden.5 Ähnlich wie in der Alltagsgeschichte steht hier die Arbeitssituation mit ihren individuellen Aneignungsweisen, konkreten Praktiken und sozialen Dynamiken im Zentrum. Transnational angelegte Studien erlauben es, die sozialen, materiellen und lokalen Zusammenhänge und Austauschprozesse sowie auch Brüche und Differenzen regional zu vergleichen und Verflechtungen auszuloten, die Kooperationen bedingen und möglicherweise Konflikte nach sich ziehen. Vor dem Hintergrund von (globaler) Politik, Firmen und Institutionen kann mit Blick auf AlltagsakteurInnen gezeigt werden, wie Erfahrungen und Imaginationen von Arbeit transnational entstehen und tradiert werden – wie sie in Politiken und Instrumente übersetzt werden und als solche wiederum Alltagspraktiken informieren. Erst aus ei­ner alltagsgeschichtlichen Perspektive erhalten Begriffe wie »Glokalisierung« (Roland Robertson) und Transnationalisierung ihre Tiefenschärfe und verdeutlichen, wie Arbeit immer auch lokal ange-eignet und ausgestaltet wird.

Den Kontinent Europa haben AlltagshistorikerInnen schon seit längerem verlassen bzw. pro­vinzialisiert.6 Im letzten Jahrzehnt setzten sie sich beispielsweise verstärkt mit Kolonialgeschichte auseinander, die sie auf ihre regionalen Verflechtungen hin untersuchten, um u. a. auf die Bre­chungen der kolonialen Macht von Seiten der lokalen AkteurInnen hinzuweisen.7

Die in diesem Heft versammelten Beiträge sind im Kontext des DFG­geförderten wissen­schaftlichen Netzwerks Welt aneignen entstanden. In ihren aktuellen Forschungsprojekten, von denen hier vier vorgestellt werden, verbinden die Mitglieder des Netzwerks den Blick auf das Situative der Alltagsgeschichte mit transnationaler Geschichte und nehmen dabei Erfindungen, Herkünfte und Brechungen historischer Praktiken der Ver­ und Entflechtungen, Be­- und Ent­grenzungen in den Blick.8

Die Beiträge zeigen zum einen, wie transnationale Arbeitsverhältnisse die Handlungsräume von Akteuren und Aktricen begrenzen. Christine Hartigs Text beschäftigt sich mit Sozialarbeiter-innen in den USA und Deutschland, die während der national-sozialistischen Herrschaft versuch­ten, jüdische Kinder vor der Verfolgung zu retten. Ihre Analyse nimmt am Beispiel einer akuten Notlage – wie wir heute wissen, eine Frage von Leben oder Tod – einen transnationalen Aushand­lungsprozess in den Blick. Mit ihrem Tun drückten die Sozialarbeiterinnen auf beiden Seiten des Atlantiks unterschiedliche Vorstellungen über professionelle Hilfe aus. Gleichzeitig ermächtigte das Projekt einer transnationalen Hilfe die Sozialarbeiterinnen in beiden Ländern, gemeinsam und in Abgrenzung zueinander neue Richtlinien abzustecken, die mitunter darüber entschieden, welche Kinder auswandern durften und welche nicht.

Leonard Schmieding analysiert deutsche Restaurants als Arbeitsplatz in Kalifornien um 1900. Die »kulturelle Arbeit« der Köche, Kellner und Gäste war beständiger Versuch, deutsche Küche als exotisches und gleichzeitig auch als ein lokal vermittelbares Produkt zu vermarkten. Zugleich macht Schmiedings Text die zweite Bewegung transnationaler Arbeit sichtbar: wie transnationale Arbeitsverhältnisse sich in und durch die Praktiken der Akteure konstituieren und dabei entgrenzen. In seinem Fall erlaubte das Setting in-between Akteuren und Aktricen, ihre eigenen Grenzen und Kategorien von Kultur, Ethnizität und, nicht zuletzt, von Professionalität in Frage zu stellen bzw. eigensinnig zu verschieben. Hier ging es nicht nur um Erfahrungen, sondern auch um Fan­tasien. Kochen und Essen waren wichtige Momente von Selbst­ und Fremddeutung, die gerade deshalb so wertvoll sind, weil sie nicht in Diskursivität aufgehen.

Dieses ›Dazwischen‹ der Praktiken und Akteure spielt auch in Tilmann Siebeneichners Bei­trag über den Einsatz britischer Söldner zu Beginn des Angolanischen Bürgerkriegs (1975) eine zentrale Rolle. Er zeigt, wie diese Männer gerade das transnationale Arbeitssetting nutzten, um ethische und professionelle Grenzen zu überschreiten und ihre gewaltsamen Enthemmungen zu rechtfertigen. Für die auf Zeit angeheuerten Briten bot Angola Arbeit, die ihnen in der Heimat nicht möglich war, und damit Räume für individuelles wie kollektives Ausleben von Kriegs­ und Gewaltfantasien.

Schließlich erlaubt Alexandra Oesers Beitrag einen Blick auf eine vermeintlich grenzenlose, globale Arbeitsgesellschaft, in der der lokale Arbeitskontext zur Konfliktzone wird. Im Kampf französischer Fabrikarbeiter gegen amerikanische Manager mobilisieren beide Seiten nationale Stereotype: hier störrische Gallier – dort gierige Raubtierkapitalisten. Oeser lotet die konfliktrei­che Gemengelage von sozial, national, transnational und geschlechtlich geprägten »Bildern der Arbeit« aus und erkundet be­- wie entgrenzende Praktiken transnationalen Arbeitens in Frankreich und den USA.

Die Texte verweisen auf gemeinsame Motive und Kategorien, die es ermöglichen, transnatio­nalen Arbeitskontexten auf einer konkreten Alltagsebene nachzuspüren. Die Verbindung von Konzepten der Alltagsgeschichte mit denen der Transfer­ und Verflechtungs-geschichte hilft dabei, Formen und Praktiken der Aneignung in einer transnationalen Welt besser zu verstehen. Indem die AutorInnen anhand konkreter Arbeitspraktiken von AkteurInnen wie Köchen, Soldaten, Fa­brikarbeitern und Sozialarbeiterinnen Wechselbeziehungen und Formen des Austauschs in den Blick nehmen, erweisen sie die Untauglichkeit etablierter Binaritäten (z. B. professionell und di­lettantisch oder zivilisiert und wild). Die AutorInnen fragen vielmehr danach, wie die konkreten Praktiken des Aneignens und des Nutzens von Dingen, Werte und Wahrnehmung der AkteurIn­nen vor Ort bestimmten und veränderten. Sichtbar werden damit die alltäglich­gleichzeitigen Ambivalenzen und Widersprüchlichkeiten des Mitmachens, Sich­Entziehens und Sich­Wider­setzens, die ohne das mikroskopische Heranzoomen unbeachtet bleiben. Darin sehen wir die konstruktiven Impulse, die eine Alltagsgeschichte zur transnationalen Debatte liefern kann. Erst der Fokus auf die Praxis und auf das »Unspektatkulär­Materiale« erlauben eine angemessene Er­kundung der »Grenzenlosigkeit und Unaufhebbarkeit von Alltäglichkeit«9.

Wie repräsentiert sich nun eine transnationale Alltagsgeschichte der Arbeit jenseits der täg­lichen Anschauung? Yasemin Ural beschreibt in ihrer Expokritik das Pariser Musée nationale de l´histoire de l´immigration. Im Gebäude der Kolonialausstellung von 1931 wird der Versuch un­ternommen, Immigration – der Arbeit und aus politischen Gründen – als historisch gewachsene Realität, ja Normalität zu zeigen. Die Ausstellung zielt dabei auf die Sozialgeschichte ebenso, wie auf die Verarbeitung von Migration in der französischen Gesellschaft. Ural deutet dabei an, das das Transnationale weniger in der Ausstellung als in den Erfahrungen der BesucherInnen existiert.

In der Rubrik Werkstatt diskutiert Jan Taubitz einen Wandel in der narrativen Struktur von Oral History­Interviews mit Holocaust­ZeitzeugInnen in den USA. Während frühere Interviews mit dem Holocaust begannen und den Schwerpunkt auf die Nachkriegserfahrungen und das Leben in den USA legten, nahm der Holocaust den zentralen Raum späterer Interviews ein. Im Anschluss an Hayden Whites »Metahistory« setzt Taubitz die Interviews in Beziehung zu popu­lärkulturellen Erzählungen, hier zur NBC­Miniserie Holocaust, und zeigt, wie sich die narrative Modellierung beider angeglichen haben.

Jan­-Henrik Friedrichs widmet sich in seinem Beitrag Karten, die im Umfeld der Berliner Hausbesetzungsszene in den früher 1980er Jahren entstanden. Eindrücklich zeigt Friedrichs mit Rückgriff auf Michel Foucault, Michel de Certeau sowie aktuelle raumtheoretische Arbeiten, wie sich die Hausbesetzungsbewegung über geographische Räume identifizierte. Die Prozesse des Kar­tierens halfen dabei nicht nur, den lokalen Nahraum zu organisieren, sondern strukturierten die Besetzungsbewegung insgesamt in spezifischer Weise.

Sebastian Jobs, Elissa Mailänder und die Redaktion

1 Paul Steege/Andrew Bergerson/Maureen Healy/Pamela E. Swett, The History of Everyday Life. A Second Chapter, in: The Journal of Modern History 80 (2008) 2, S. 358–378; Michaela Christ, Die Dynamik des Tötens. Die Ermordung der Juden in Berditschew, Frankfurt a. M. 2011, Josie McLellan,
Love in the Time of Communism: Intimacy and Sexuality in the GDR, Cambridge 2011; Leonard
Schmieding, »Das ist unsere Party«. HipHop in der DDR, Stuttgart 2014.

2 Alf Lüdtke, Alltagsgeschichte: Aneignung und Akteure. Oder – es hat noch kaum begonnen, in: WERKSTATTGESCHICHTE 17 (1997), S. 83–92, hier S. 84.

3 Alf Lüdtke, »Mein Arbeitstag – mein Wochenende«. Arbeiterinnen berichten von ihrem Alltag 1928, Göttingen 1991; Alf Lüdtke (Hg.), Herrschaft als soziale Praxis. Historische und sozialanthropologische Studien, Göttingen 1991 (Neuauflage in Vorbereitung); Elissa Mailänder Koslov, Gewalt im Dienstalltag. Die SS­Aufseherinnen des Konzentrations­ und Vernichtungslagers Majdanek, Hamburg 2009; Maren Büttner/Christine Hartig/Tilmann Siebeneichner (Hg.), Montagen zur Herrschaftspraxis in der Klassischen Moderne: Alltagshistorische Perspektiven und Reflexionen, Essen 2013.

4 Zum Forschungsstand exemplarisch: Jürgen Kocka (Hg.), Work in a Modern Society. The German Historical Experience in Comparative Perspective, Oxford 2013; Marcel van der Linden (Hg.), Humanitarian Intervention and Changing Labor Relations. The Long ­Term Consequences of the Abolition of the Slave Trade, Leiden 2011; Christine von Oertzen, Teilzeitarbeit und die Lust am Zuverdienen. Geschlechterpolitik und gesellschaftlicher Wandel in Westdeutschland 1948–1969, Göttingen 1999; Maria S. Rerrich, Die ganze Welt zu Hause. Cosmobile Putzfrauen in privaten Haushalten, Hamburg 2006; Encarnacion Gutiérrez Rodríguez, Haushaltsarbeit und affektive Arbeit: über Feminisierung und Kolonialität von Arbeit, in: Prokla 174 (2014), S. 71–92.

5 Zur Einführung Christelle Avril/Marie Cartier/Delphine Serre, Enquêter sur le travail. Concepts, méthodes, récits, Paris 2010; Fritz Böhle/G. Günter Voß/Günther Wachtler (Hg.), Handbuch Arbeitssoziologie, Wiesbaden 2010

6 Dipesh Chakrabarty, Provincializing Europe, Princeton, NJ 2000.

7 Claudia Kraft/Alf Lüdtke/Jürgen Martschukat (Hg.), Kolonialgeschichten. Regionale Perspektiven auf ein globales Phänomen, Frankfurt a. M. 2010; zu einem akteurszentrierten Blick auf Kulturkontakte Sebastian Jobs/Gesa Mackenthun (Hg.), Agents of Transculturation: Border­Crossers, Mediators, Go­Betweens, Münster 2013 sowie dies. (Hg.), Embodiments of Cultural Encounters, Münster 2011; Bildende Kunst e.V., N. N. G. (Hg.), Shared Divided United: Deutschland­Korea: Migrationsbewegungen im Kalten Krieg (Katalog zur gleichnamigen Ausstellung), Berlin 2009.

8 Netzwerk Welt aneignen. Alltagsgeschichte in transnationaler Perspektive, siehe http://tinyurl.com/kb9j84f. (letzter Zugriff 24.11.2015). Wir verwenden »Herkunft« als genealogisches Konzept in Abgrenzung zu »Ursprung«, vgl. Michel Foucault, Nietzsche, die Genealogie, die Historie, in: ders., Geometrie des Verfahrens. Schriften zur Methode, Berlin 2009, S. 181–205.

9 Alf Lüdtke, Alltagsgeschichte – ein Bericht von unterwegs, in: Historische Anthropologie 11 (2003) 2, S. 278–295, hier S. 279.

Inhaltsverzeichnis

INHALT

Editorial
3

Thema

CHRISTINE HARTIG
Grenzen ziehen durch professionelle Hilfe? Transnationale Flüchtlingsarbeit am Beispiel der Immigration unbegleiteter jüdischer Kinder in die USA 1934–1941
7

LEONARD SCHMIEDING
„Daily Specials“ im Heidelberg Inn und Bismarck Café: Deutsche Gastronomie und kulturelle Arbeit in San Francisco im frühen 20. Jahrhundert
25

TILMANN SIEBENEICHNER
Grenzenlose Gewalt. Britische Söldner im Bürgerkrieg in Angola
41

ALEXANDRA OESER
(Trans)-Nationale Bilder der Arbeit. Der Kampf um Arbeit und Macht als Transformation von Männlichkeiten in Nordamerika und Südfrankreich im 21. Jahrhundert
59

Mittelteil

JAN TAUBITZ
Der Holocaust als Anfang oder als Höhepunkt? Die narrative Modellierung von Zeitzeugeninterviews vor und nach 1978/1979
75

JAN-HENRIK FRIEDRICHS
Mapping Kreuzberg – Karten als Quelle der Bewegungsgeschichte
89

Expokritik

NUR YASEMIN URAL
Die Nation erzählen: »Cité nationale de l’histoire de l’immigration«
103

Rezensionen

Wolfgang Behringer
Kulturgeschichte des Sports
(STEFAN WIEDERKEHR)
107

Marco Veronesi
Oberdeutsche Kaufleute in Genua
(ANKA STEFFEN)
108

Klaus Ridder/Steffen Patzold (Hg.)
Die Aktualität der Vormoderne
(UNDINE OTT)
110

Dorothee Guggenheimer
Wirtschaftliches Scheitern in St. Gallen in der Frühen Neuzeit
(BEATE STURM)
113

Yaman Kouli
Wissen und nach-industrielle Produktion: Niederschlesien 1936–1956
(KORNELIA KOŃCZAL)
115

Leonard Schmieding
HipHop in der DDR
(THOMAS P. FUNK)
117

Valeska Bopp-Filimonov
Das sozialistische Rumänien im biographisch-zeitgeschichtlichen Gedächtnis
(ADELA HÎNCU)
119

Feminismus Seminar (Hg.)
Feminismus in historischer Perspektive
(KATHARINA BRECHENSBAUER)
121

Abstracts
125

Autorinnen und Autoren
127

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