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Kriegsgefahr im Libanon: BND-Vize bemüht sich um Deeskalation

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Libanon - Al-Kuds-Tag
Nach Angaben der Hisbollah soll es ein Gespräch mit deutscher Beteiligung zur Entschärfung des Konflikts zwischen Israel und der Hisbollah gegeben haben. © Marwan Naamani/dpa

Nahezu täglich kommt es zu militärischen Konfrontationen zwischen der israelischen Armee und der Hisbollah. In Beirut sollen nun unter deutscher Beteiligung Verhandlungen stattgefunden haben.

Beirut – Angesichts der aktuellen Spannungen im libanesisch-israelischen Grenzgebiet hat der Vizepräsident des Bundesnachrichtendienstes, Ole Diehl, Hisbollah-Kreisen zufolge einen hochrangigen Funktionär der Schiitenorganisation getroffen. Zuvor hatte es Berichte von örtlichen und der Hisbollah nahestehenden Medien über die Unterredung mit dem stellvertretenden Generalsekretär Naim Kassim gegeben. Das Treffen soll demnach am Samstag (29. Juni) stattgefunden haben. Weitere Details waren zunächst nicht bekannt.

Der Bundesnachrichtendienst erklärte auf Nachfrage, man nehme zu Angelegenheiten, die etwaige nachrichtendienstliche Erkenntnisse oder Tätigkeiten betreffen, grundsätzlich nicht öffentlich Stellung. Darunter fielen auch angebliche Dienstreisen der Leitung. Weiter hieß es: „Damit ist keine Aussage getroffen, ob der Sachverhalt zutreffend ist oder nicht.“ 

Ole Diehl, Vizepräsident des Bundesnachrichtendienstes, im März 2019.
Ole Diehl, Vizepräsident des Bundesnachrichtendienstes, im März 2019. © Bernd von Jutrczenka/dpa

Kriegsgefahr im Libanon: Tägliche militärische Konfrontationen zwischen Israel und Hisbollah

Seit Beginn des Gaza-Kriegs kommt es fast täglich zu militärischen Konfrontationen zwischen der israelischen Armee und der proiranischen Hisbollah und anderen Gruppierungen im Libanon. Tote gab es dabei auf beiden Seiten. Zuletzt haben sich die Gefechte deutlich zugespitzt. Es besteht international die Sorge, dass sich der Krieg weiter auf die Region ausweiten und eskalieren könnte.

Auch der Konflikt mit dem Iran scheint sich wieder zu verschärfen. Am Montag drohte ein hochrangiger iranischer General Israel mit einem gewaltigen neuen Raketenangriff. Laut Staatsmedien wählte General Amir Ali Hadschisadeh, Kommandeur der Luftstreitkräfte der iranischen Revolutionsgarden, bei einer Veranstaltung in Teheran scharfe Worte. 

Video: Netanjahu erwartet baldiges Ende der israelischen Bodenoffensive im Gazastreifen

Vor wenigen Monaten standen beide Länder am Rande eines großen regionalen Kriegs. Hunderte Drohnen und Raketen hatten die Revolutionsgarden bei einer Operation mit dem Titel „Aufrichtiges Versprechen“ am 13. April auf Israel abgefeuert. Hintergrund der Attacke war ein mutmaßlich israelischer Angriff auf das iranische Botschaftsgelände in der syrischen Hauptstadt Damaskus, bei dem Anfang April zwei Generäle getötet wurden

Hadschisadeh sagte nun, er hoffe auf die Gelegenheit einer zweiten solchen Operation. „Ich weiß nicht, wie viele Raketen dafür erforderlich sein werden“, fügte er hinzu. Die Drohung dürfte im Zusammenhang mit den jüngsten Spannungen zwischen Israel und dem Libanon stehen. Erst am Wochenende hatte die iranische UN-Mission im Falle einer Eskalation zwischen Israels und der Hisbollah-Miliz mit einem „vernichtenden Krieg“ gedroht. (dpa/fmü)

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