Geschichte
Das Schiller-Nationalmuseum wurde 1903 als »Schiller-Museum und -Archiv« eröffnet, das Zeugnisse zu Schiller und der schwäbischen Literatur sammelte, erforschte und zeigte. Von Anfang an wurden von dem schon 1895 eigens dafür gegründeten »Schwäbischen Schillerverein« auch Gegenwartsautoren und Philosophen einbezogen. Herrmann Hesse etwa stiftete schon 1902 seine ersten Gedichtmanuskripte.
Das 1900 in einem Architekturwettbewerb ausgewählte Gebäude des Stuttgarter Architekturbüros von Ludwig Eisenlohr und Carl Weigle spielt mit seiner Kuppel auf das Pantheon in Rom an, aber auch auf das Jagd- und Lustschloss Solitude, wo Schillers Vater Johann Caspar für die Baumschulen zuständig war.
Der zunächst der schwäbischen Literatur vorbehaltene Ausstellungs- und Sammelort gewann über die Landesgrenzen hinaus bald an Bedeutung und weitete sein Sammlungsgebiet konsequent aus. 1922 wurde das Museum auf eine Initiative von Theodor Heuss hin in »Schiller-Nationalmuseum« umbenannt. 1933/34 wurden die Flügel um das Doppelte erweitert. Zu Kriegsbeginn 1939 schloss das Museum vorübergehend und lagerte seine Sammlungen bis 1947 in einem Bergwerksstollen ein.
Nachdem 1955 das Deutsche Literaturarchiv in Marbach gegründet worden war, beherbergte das Schiller-Nationalmuseum noch fast zwanzig Jahre lang alle Einrichtungen. Es war Archiv, Bibliothek und Museum in einem, bis 1973 ein eigenes Archivgebäude eröffnet werden konnte.
1979/80 wurde das Museum renoviert und eine neue Dauerausstellung eingerichtet, 2006 folgte die Einweihung des Literaturmuseums der Moderne, von 2007 bis 2009 wurde das Schiller-Nationalmuseum dann unter der Leitung von David Chipperfield Architects innensaniert und mit einer neuen Dauerausstellung wieder eröffnet.
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