Arbeiten bei Bärenreiter

„Was macht ein Musikverlag?”

Das ist eine Frage, die Mitarbeiter der Branche oft gestellt bekommen. „Ein Musikverlag druckt Noten“, ist dann häufig als einzige Vorkenntnis zu hören. Das ist nur in wenigen Fällen noch richtig, denn kaum ein Musikverlag von heute hat die Druckerei noch im eigenen Hause.

Nach dem Verlagsgesetz hat ein Verlagshaus die Aufgabe, für die „Vervielfältigung und die Verbreitung von Werken der Literatur und der Tonkunst zu sorgen“. Vor dieser Aufgabe steht jedoch die Entscheidung, welche Werke für den Verlag und den „Markt“ geeignet sind.  Hier nun beginnt eine eminent kulturelle Aufgabe, denn die „Waren“ sind nicht vergängliche Dinge wie Schrauben oder Gummibärchen, sondern kulturelle Güter. Die Entscheidung für ein Werk oder für das ganze Œuvre eines Komponisten der Vergangenheit oder der Gegenwart hat Teil an einer Tradition oder ist in der Lage, Tradition zu begründen. In dieser Spagatstellung zwischen Kulturgut und Markt – ein Musikverlag ist und bleibt ein Wirtschaftsunternehmen, das eine positive Bilanz anstreben muss – besteht der Reiz für einen Musikverlag.

Rund 160 Bärenreiter-Mitarbeiter in Kassel, London, Prag und Basel arbeiten mit unterschiedlichen, miteinander verzahnten Aufgabenstellungen daran, Notenausgaben und Bücher ins Programm zu nehmen, herstellen zu lassen und an Interessenten – Musiker, Musikwissenschaftler, Musikpädagogen, Musikfreunde, allgemein kulturell Interessierte – zu verkaufen. Verfügbar sind zurzeit etwa 13700 Ausgaben, davon 9200 als Kaufmaterial und 4500 als Leihmaterial.

Neben den verlagsspezifischen Abteilungen Lektorat, Herstellung, Vertrieb, Werbung und Presse, Rechte & Lizenzen, Lager und Auslieferung, Bühne und Orchester stehen Buchhaltung, EDV und Sekretariate, die für eine reibungslose Abwicklung von organisatorischen, elektronischen und buchhalterischen Abläufen sorgen.