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Universitätsbibliothek Heidelberg
Status: ausleihbar
Signatur: 2022 A 12436   QR-Code
Standort: Hauptbibliothek Altstadt / Freihandbereich Monograph  3D-Plan
Exemplare: siehe unten
Verfasst von:Kleßen, Patricia [VerfasserIn]   i
Titel:Adelige Selbstbehauptung und romantische Selbstentwürfe
Titelzusatz:die "queeren" Inszenierungen Herzog Augusts von Sachsen-Gotha-Altenburg (1772-1822)
Institutionen:Campus Verlag [Verlag]   i
Verf.angabe:Patricia Kleßen
Verlagsort:Frankfurt ; New York
Verlag:Campus Verlag
E-Jahr:2022
Jahr:[2022]
Umfang:387 Seiten
Illustrationen:Illustrationen
Format:22 x 14 cm
Gesamttitel/Reihe:Geschichte und Geschlechter ; Band 78
Fussnoten:Quellen- und Literaturverzeichnis: Seite 351-387
Hochschulschrift:Dissertation, Friedrich-Schiller-Universität Jena, 2020
ISBN:978-3-593-51582-3
 3-593-51582-2
Bestellnr.:51582
Abstract:„Da ich eine Pflanze, ein Gefäß, ein zauberisch aprasa bin, das noch keiner beschrieb, weil es noch keiner mit der Brille der Unparteylichkeit besah, erstlich weil ich nicht still hielt, 2tens weil diese Brille noch nie geschliffen wurde, so bitte ich Sie, mich gerade nur für das zu nehmen und zu halten, wozu mich mein Reden wandelt.“ Die vorangestellten Zeilen stammen aus einem Brief von Herzog August von Sachsen-Gotha-Altenburg (1772-1822) und stehen beispielhaft für die ambivalenten Inszenierungen des Adeligen. Diesen Selbsterschaffungen, ihrer Motivik und ihren Strategien widmet sich meine Arbeit vor dem Hintergrund zumindest zweier Forschungsinteressen. Zum einen sollen die Selbststilisierungen des Herzogs auf ihre Verbindung zu Strategien romantischer Subjektivierungsformen hin untersucht werden, die durch literaturwissenschaftliche und soziologische Forschungsarbeiten bereits breit gefächert analysiert wurden. Zum anderen wirft die Arbeit die Frage auf, inwiefern die situativen, grenzüberschreitenden und auch widersprüchlichen Identitäten, die als charakteristisch für frühromantische Strömungen um 1800 gewertet werden, ein queeres Potential besitzen und somit bereits an der Schwelle zur Moderne Impulse für postmoderne Subjektivierungsformen geben konnten. Diese abstrakt-theoretischen Fragen werden mithilfe der historischen Quellenanalyse am Beispiel Herzog Augusts diskutiert. Dabei werden nicht nur seine verbalen Selbstinszenierungen in Briefen Gegenstand der Untersuchung sein, sondern auch seine materiellen Interessen, die anhand von Bestellungsschreiben an seinen Einkäufer nachvollzogen werden können. Im Anschluss an Colin Campbells Theorie der romantic ethic and the spirit of modern consumerism wird Augusts Konsumverhalten als möglicher Ausdruck eines romantischen Zeitgeistes besprochen. Es soll belegt werden, dass der Lebensentwurf des Adeligen, seine Selbstdarstellungen und die Art und Weise seiner Interaktion mit anderen Menschen als eine erste Aktualisierungsstufe des im Kolleg erarbeiteten "Modells ‚Romantik" verstanden werden können. Diesen Überlegungen vorangestellt wird zu Beginn der Arbeit eine kondensierte Biografie des Protagonisten und ein Umriss seines sozialen Netzwerkes erarbeitet, um der bisher eher überschaubaren Forschungslage zur Person des Herzogs Ergänzungen leisten zu können. Somit bildet neben der Geschlechter- und Romantikforschung auch die Adelsforschung eine zentrale Säule meiner Arbeit. Sie stellt sicher, dass Herzog Augusts Formen romantischer Weltaneignung stets vor dem Hintergrund und der Historie einer adeligen Lebenswelt betrachtet werden. Herzog August von Sachsen-Gotha-Altenburg (1772-1822) wurde lange verklärt, ob abwertend als verweiblichter Mann oder glorifizierend als Ahnherr der Homosexuellenbewegung, ob durch vorsichtige Formulierungen wie "Sonderling" oder unmissverständliche Atteste des Wahnsinns. Patricia Klessen blickt auf seine vermeintlichen Eigenheiten im Spiegel der Zeit um 1800 und lässt ihm durch ihre differenzierte historiografische Betrachtung Gerechtigkeit widerfahren: Vor dem Hintergrund einer Krise des Adels suchte Herzog August Anschluss an die richtungsweisenden intellektuell-ästhetischen "Suchbewegungen" romantischer Kreise und inszenierte sich als ambivalente Kunstfigur, als "echtes Original"
URL:Cover ; Verlag: http://www.dietmardreier.de/annot/4B56696D677C7C39353737383339367C7C434F50.jpg?sq=1
 Inhaltsverzeichnis: https://d-nb.info/1255620048/04
Schlagwörter:(p)August <Sachsen-Gotha-Altenburg, Herzog>   i / (s)Selbstdarstellung   i / (s)Geschlechtsidentität   i / (s)Lebensstil   i / (z)Geschichte   i
 (p)August <Sachsen-Gotha-Altenburg, Prinz>   i / (k)Queer   i / (z)Geschichte 1772-1822   i
Dokumenttyp:Hochschulschrift
Sprache:ger
Bibliogr. Hinweis:Erscheint auch als : Online-Ausgabe
 Erscheint auch als : Online-Ausgabe: Kleßen, Patricia, 1989 - : Adelige Selbstbehauptung und romantische Selbstentwürfe. - Frankfurt : Campus Verlag, 2022. - 1 Online-Ressource (387 Seiten)
 Rezensiert in: Sternke, René, 1961 - : [Rezension von: ... weil ich ein Mensch bin!]
RVK-Notation:NR 6470   i
Sach-SW:Gender Studies: Transgender, Transsexuelle, Intersexuelle
 Geschichte allgemein und Weltgeschichte
 LGBTQ+ / Untersuchungen zu Homosexualität
 Adel
 Adeligkeit
 Briefwechsel
 Diverses
 Geschlecht
 Geschlechter
 Geschlechtergeschichte
 Geschlechtsidentität
 Herrscherfigur
 Homosexualität
 Queer
 Romantik
 Subjekt
Geograph. SW:Sachsen
K10plus-PPN:1800434227
Verknüpfungen:→ Übergeordnete Aufnahme
Exemplare:

SignaturQRStandortStatus
2022 A 12436QR-CodeHauptbibliothek Altstadt / Freihandbereich Monographien3D-Planausleihbar
Mediennummer: 10685789

Permanenter Link auf diesen Titel (bookmarkfähig):  https://katalog.ub.uni-heidelberg.de/titel/68991670   QR-Code

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