Abstract: | Bereits die Ikarussage erzählt vom Wunsch des Menschen, es Gott gleichzutun, und von seiner Angst, genau dafür bestraft zu werden. Dieser unauflösbare Widerspruch von Sehnsucht und Furcht bestimmt das westliche Mensch-Maschinen-Verhältnis bis heute - herzerhebendes Wunder und erschreckendes Monster, undurchschaubare Magie und kalt berechnete Mechanik: Was ist es, was wir da geschaffen haben? Während die Theatermaschinen, die als mechanische Singvögel, herabschwebende Gottheiten oder künstlicher Wind Leben auf die Bühne brachten, wohligen Schauer im Publikum erzeugten, schienen der mechanische Webstuhl und andere nützliche Maschinen sich den Menschen untertan zu machen. Die Maschine begeisterte mittelalterliche Mönche, die mit der Uhr die Zeit neu erfanden, und stieß auf die Ablehnung der Päpste, die eine von Gott unabhängige Zeit nicht dulden konnten. Maschinen bannen unsere Aufmerksamkeit und sind in der Lage, alles zu verändern: wie wir arbeiten, wie wir denken, wie wir lieben. „Daniel Strassbergs wunderbar lehrreiches Buch ist der Vorschlag, sich dieser Frage zu stellen und seine Ängste über Bord zu werfen, denn er lenkt den Blick weg von der Fixierung auf die Technik hin zum Menschen, indem er zeigt, dass die Maschine ein Spiegel des Menschen und seiner (unerfüllten) Wünsche ist. Worin diese bestehen, darüber muss er sich immer wieder neu klar werden“ (deutschlandfunkkultur.de) |