Abstract: | Ein Schlaganfall, zehn Tage später der zweite, haben ihren Mann aus allem herauskatapultiert, was er bis dahin gelebt hatte. Und aus ihr wird die Frau des Kranken. Wie liebt und hütet man einen Mann, der an dem Tag zusammenbricht, an dem man ihm gesagt hat, man könne nicht mehr leben mit ihm? Wie schafft man die Balance, in der Krankheit zu sein und im Leben zu bleiben? Gabriele von Arnim beschreibt in diesem literarischen Text, wie schmal der Grat ist zwischen Fürsorge und Übergriffigkeit, Zuwendung und Herrschsucht. Wie leicht Rettungsversuche in demütigender Herabwürdigung enden. Und Aufopferung erbarmungslos wird. "'Wie geplatzte Knallerbsen' lagen seine Worte herum – und keiner konnte sie aufsammeln. Die Journalistin Gabriele von Arnim erzählt vom Leben mit ihrem Ehemann, der binnen weniger Tage zwei Schlaganfälle erlitten hatte. Er konnte nicht lesen, nicht schreiben – und sich vor allem nicht mehr richtig artikulieren. Über Liebe jenseits von Worten" (Platz 6 der Sachbuch-Bestenliste für April 2021). „Gabriele von Arnim schildert diese Zeit ohne Bitterkeit und ohne Selbstmitleid. Sie berichtet von einem Kreis von Freunden, den sie um ihren Mann herum sammelte, um ihm abwechselnd vorzulesen. Und davon, wie dieses Angebot ihn wiederum in Not stürzte, weil er darauf nicht reagieren konnte. Sie erzählt von den Anstrengungen, das Gegenüber nicht zu überfordern, ihm seinen Raum als Persönlichkeit zu lassen und sich darüber selbst nicht aufzugeben. Und von ihrer Suche nach Kraft und nach Trost, die schließlich, wie könnte es bei einer Literaturkritikerin nicht anders sein, in der Literatur mündet“ (Platz 8 der SWR Bestenliste Juni 2021, Platz 5 der SWR Bestenliste Juli/August 2021) |