H�ufig gestellte Fragen (FAQ) zu PostgreSQL Current maintainer: Bruce Momjian (pgman@candle.pha.pa.us). Deutsche �bersetzung von Ian Barwick (barwick@gmx.net). Letzte Aktualisierung der deutschen �bersetzung: Di., den 02.09.2003, 10:00 CET Die aktuellste Version dieses Dokuments liegt auf der PostgreSQL Website: * http://www.PostgreSQL.org/docs/faqs/FAQ.html (engl.) * http://www.PostgreSQL.org/docs/faqs/FAQ_german.html (dt.) �bersetzungen dieses Dokuments in andere Sprachen sowie plattform- spezifische FAQs k�nnen unter http://www.PostgreSQL.org/docs/index.html#faqs eingesehen werden. _________________________________________________________________ Allgemeine Fragen 1.1) Was ist PostgreSQL? Wie wird es ausgesprochen? 1.2) Welchem Copyright unterliegt PostgreSQL? 1.3) Auf welchen Unix-Plattformen l�uft PostgreSQL? 1.4) Welche Nicht-Unix-Versionen sind verf�gbar? 1.5) Woher bekomme ich PostgreSQL? 1.6) Wo bekomme ich Support f�r PostgreSQL? 1.7) Was ist die neueste Version von PostgreSQL? 1.8) Welche Dokumentation ist f�r PostgreSQL verf�gbar? 1.9) Wie erfahre ich von bekannten Bugs oder fehlenden Features? 1.10) Wie kann ich SQL lernen? 1.11) Ist PostgreSQL Y2K (Jahr 2000) f�hig? 1.12) Wie kann ich im Entwicklerteam mitarbeiten? 1.13) Wie sende ich einen Fehler-Bericht? 1.14) Wie l�uft PostgreSQL im Vergleich zu anderen Datenbanksystemen? 1.15) Wie kann ich PostgreSQL finanziell unterst�tzen? Fragen zu Benutzerprogrammen 2.1) Gibt es ODBC-Treiber f�r PostgreSQL? 2.2) Welche Werkzeuge gibt es, um Web-Seiten mit PostgreSQL zu verbinden? 2.3) Hat PostgreSQL eine grafische Benutzerschnittstelle? 2.4) Welche Programmiersprachen k�nnen mit PostgreSQL kommunizieren? Administrative Fragen 3.1) Wie installiere ich PostgreSQL woanders als in /usr/local/pgsql? 3.2) Wenn ich den postmaster starte, erhalte ich die Nachricht "Bad System Call" bzw. "core dumped". Warum? 3.3) Wenn ich versuche, den postmaster zu starten, bekomme ich "IpcMemoryCreate"-Fehlermeldungen. Warum? 3.4) Wenn ich versuche, den postmaster zu starten, bekomme ich "IpcSemaphoreCreate"-Fehlermeldungen. Warum? 3.5) Wie regle ich Zugriffe von anderen Rechnern? 3.6) Wie optimiere ich die Datenbank f�r bessere Leistung? 3.7) Welche Debugging-Funktionen sind bei PostgreSQL verf�gbar? 3.8) Ich bekomme die Meldung "Sorry, too many clients", wenn ich eine Verbindung aufzubauen versuche. Warum? 3.9) Was befindet sich im Verzeichnis pgsql_tmp/? 3.10) Warum mu� ich bei jeder neuen Hauptversion von PostgreSQL die komplette Datenbank exportieren und anschlie�end reimportieren? Fragen zum Betrieb 4.1) Worin besteht der Unterschied zwischen Binary Cursors und Normal Cursors? 4.2) Wie w�hle ich per SELECT-Anweisung nur die ersten paar Zeilen bzw. eine beliebige Zeile in einer Abfrage aus? 4.3) Wie bekomme ich eine Liste der Tabellen oder anderen Dinge, die ich in psql sehen kann? 4.4) Wie entferne ich eine Spalte aus einer Tabelle? Wie �ndere ich den Datentyp einer Spalte? 4.5) Was ist die Maximalgr��e f�r eine Zeile, eine Tabelle, eine Datenbank? 4.6) Wieviel Plattenplatz wird ben�tigt, um die Daten aus einer typischen Textdatei abzuspeichern? 4.7) Wie finde ich heraus, welche Indizes oder Operationen in der Datenbank definiert sind? 4.8) Meine Abfragen sind langsam oder nutzen die Indizes nicht. Warum? 4.9) Auf welche Weise kann ich sehen, wie der Abfrage-Optimierer ("GEQO") meine Abfrage auswertet? 4.10) Was ist ein R-Tree Index? 4.11) Was ist der "Genetic Query Optimizer"? 4.12) Wie verfahre ich bei der Suche mit regul�ren Ausdr�cken und bei einer Suche, bei der Gro�- und Kleinschreibweisen ignoriert werden? Wie verwende ich bei solchen Suchabfragen einen Index? 4.13) Wie ermittle ich in einer Abfrage, ob ein Feld NULL ist? 4.14) Was ist der Unterschied zwischen den verschiedenen CHAR-Typen? 4.15.1) Wie erzeuge ich ein serielles Feld mit automatischer Erh�hung des Wertes? 4.15.2) Wie bekomme ich den Wert einer SERIAL-Sequenz? 4.15.3) F�hren currval() und nextval() zu einer Race-Condition mit anderen Nutzern? 4.15.4) Warum werden die Sequenzwerte nach einem Transaktionsabbruch nicht zur�ckgesetzt? Warum gibt es L�cken in der Nummerierung meiner Sequenz-/SERIAL-Spalte? 4.16) Was ist ein OID? Was ist ein TID? 4.17) Welche Bedeutung haben die verschiedenen Ausdr�cke, die in PostgreSQL benutzt werden (z.B. attribute, class,...)? 4.18) Wieso bekomme ich den Fehler: "FATAL: Memory exhausted in AllocSetAlloc()"? 4.19) Wie kann ich feststellen, welche PostgreSQL-Version bei mir l�uft? 4.20) Bei "large-object"-Operationen kommt die Fehlermeldung: "invalid large obj descriptor". Warum? 4.21) Wie kann ich eine Spalte erstellen, deren Default-Wert immer die aktuelle Uhrzeit enthalten soll? 4.22) Warum sind meine Unterabfragen (subqueries), die IN verwenden, so langsam? 4.23) Wie f�hre ich einen OUTER JOIN durch? 4.24) Wie kann ich Abfragen �ber mehrere Datenbanken hinweg ausf�hren? 4.25) Wie kann ich mehrere Zeilen bzw. Spalten von einer Funktion zur�ckgeben lassen? 4.26) Warum kann ich tempor�re Tabellen in PL/PgSQL-Funktionen nicht zuverl�ssig erstellen bzw. l�schen? 4.27) Welche M�glichkeiten zur Datenbank-Replikation gibt es? 4.28) Welche M�glichkeiten zur Verschl�sselung gibt es? PostgreSQL erweitern 5.1) Ich habe eine benutzerdefinierte Funktion geschrieben. Wenn ich sie in psql aufrufe, kommt ein core dump. Warum? 5.2) Wie kann ich praktische neue Typen und Funktionen zu PostgreSQL hinzuf�gen? 5.3) Wie schreibe ich eine Funktion in C, die einen Tupel zur�ckliefert? 5.4) Ich habe eine der Quellendateien ge�ndert. Warum macht sich die �nderung beim erneuten Kompilieren nicht bemerkbar? _________________________________________________________________ Allgemeine Fragen 1.1) Was ist PostgreSQL? Wie wird es ausgesprochen? Die (englische) Aussprache ist "Post-Gres-Q-L". PostgreSQL ist eine Weiterentwicklung des POSTGRES-Datenbank-Systems, eines zukunftsweisenden DBMS-Forschungsprototyps. W�hrend PostgreSQL das leistungsf�hige Datenmodell und die reichhaltigen Datentypen von POSTGRES beibeh�lt, ersetzt es dessen PostQuel-Abfragesprache durch eine erweiterte Teilmenge von SQL. PostgreSQL und dessen kompletter Quellcode sind frei und �ffentlich verf�gbar. Die PostgreSQL-Entwicklung wird von einem Entwickler-Team durchgef�hrt, die alle Teilnehmer der PostgreSQL-Entwicklungs-Mailingliste sind. Der aktuelle Koordinator ist Marc G. Fournier (scrappy@PostgreSQL.org) (Anmeldem�glichkeit: siehe unten). Dieses Team ist f�r die Gesamtentwicklung von PostgreSQL verantwortlich. Die Autoren von PostgreSQL 1.01 waren Andrew Yu und Jolly Chen. Viele andere haben zur Portierung, zum Testen, zur Fehlersuche und zur Verbesserung des Codes beigetragen. Der urspr�ngliche Postgres-Code, von dem PostgreSQL abstammt, ist auf die Arbeit von vielen Studierenden und Diplomanden sowie Programmierern zur�ckzuf�hren, die unter der Leitung des Professors Michael Stonebraker an der Universit�t von Kalifornien, Berkeley arbeiteten. Der urspr�ngliche Name der Software in Berkeley war Postgres. Als die SQL-Funktionalit�t 1995 hinzugef�gt wurde, wurde sein Name zu Postgres95 ge�ndert. Der Name wurde Ende 1996 in PostgreSQL ge�ndert. 1.2).Welchem Copyright unterliegt PostgreSQL? PostgreSQL unterliegt folgendem COPYRIGHT (Originaltext): PostgreSQL Data Base Management System Portions copyright (c) 1996-2002, PostgreSQL Global Development Group Portions Copyright (c) 1994-6 Regents of the University of California Permission to use, copy, modify, and distribute this software and its documentation for any purpose, without fee, and without a written agreement is hereby granted, provided that the above copyright notice and this paragraph and the following two paragraphs appear in all copies. IN NO EVENT SHALL THE UNIVERSITY OF CALIFORNIA BE LIABLE TO ANY PARTY FOR DIRECT, INDIRECT, SPECIAL, INCIDENTAL, OR CONSEQUENTIAL DAMAGES, INCLUDING LOST PROFITS, ARISING OUT OF THE USE OF THIS SOFTWARE AND ITS DOCUMENTATION, EVEN IF THE UNIVERSITY OF CALIFORNIA HAS BEEN ADVISED OF THE POSSIBILITY OF SUCH DAMAGE. THE UNIVERSITY OF CALIFORNIA SPECIFICALLY DISCLAIMS ANY WARRANTIES, INCLUDING, BUT NOT LIMITED TO, THE IMPLIED WARRANTIES OF MERCHANTABILITY AND FITNESS FOR A PARTICULAR PURPOSE. THE SOFTWARE PROVIDED HEREUNDER IS ON AN "AS IS" BASIS, AND THE UNIVERSITY OF CALIFORNIA HAS NO OBLIGATIONS TO PROVIDE MAINTENANCE, SUPPORT, UPDATES, ENHANCEMENTS, OR MODIFICATIONS. Bei der obigen Lizenz handelt es sich um die BSD-Lizenz, die klassiche Open-Source-Lizenz. Sie schr�nkt die Verwendung des Quellcodes in keine Weise ein. Wir m�gen diese Lizenz und haben nicht vor, sie zu �ndern. Es gilt die Copyright-Klausel im Original! 1.3) Auf welchen Unix-Plattformen l�uft PostgreSQL? Normalerweise kann PostgreSQL auf jeder modernen UNIX-kompatiblen Plattform eingesetzt werden. Diejenigen Plattformen, die bei der jeweiligen Versionsfreigabe getestet wurden, sind in den Installations- Anleitungen aufgelistet. 1.4) Welche Nicht-Unix-Portierungen sind verf�gbar? Client Es ist m�glich, die libpq C-Bibliothek, psql sowie andere Client- Anwendungen und Schnittstellen f�r den Einsatz auf MS-Windows-Plattformen zu kompilieren. In diesem Fall l�uft der Client auf MS-Windows und steht �ber TCP/IP mit einem Server in Verbindung, der auf einer der unterst�tzten Unix-Plattformen l�uft. Die Distribution enth�lt die Datei win32.mak, mit der Win32 libpq-Bibliothek und psql erzeugt werden k�nnen. Server Der Datenbankserver selber kann mit Hilfe der Cygwin-Umgebung (Unix/NT-Portierungsbibliotheken) auf Windows NT/2000 zum Laufen gebracht werden. Hierzu bitte lesen Sie die in der Distribution enthaltene Datei pgsql/doc/FAQ_MSWIN oder die MS-Windows-FAQ unter http://www.PostgreSQL.org/docs/faqs/text/FAQ_MSWIN. Eine eigenst�ndige Portierung auf MS Win NT/2000/XP befindet sich in der Vorbereitung. Weitere Informationen zum Status von PostgreSQL auf der Microsoft-Plattform befinden sich unter http://techdocs.postgresql.org/guides/Windows (en.). Eine Portierung f�r Novell Netware 6 gibt es unter http://forge.novell.com. 1.5) Woher bekomme ich PostgreSQL? Der zentrale FTP-Server f�r PostgreSQL ist der ftp-Server ftp://ftp.postgreSQL.org/pub. Weitere Mirror-Sites sind auf der PostgreSQL-Website aufgelistet. 1.6) Wo bekomme ich Support f�r PostgreSQL? Die zentrale (englischsprachige) Mailing-Liste ist: mailto:pgsql-general@PostgreSQL.org . Die Liste ist Themen vorbehalten, die PostgreSQL betreffen. Die Anmeldung erfolgt mit einer Email an die Adresse pgsql-general-request@PostgreSQL.org mit folgenden Zeilen im Text (nicht in der Betreffzeile): subscribe end Es gibt auch eine Digest-Liste (eine Liste, die Mails zusammengefasst sendet). Um sich an dieser Digest-Liste anzumelden, senden Sie eine Email an pgsql-general-digest-request@PostgreSQL.org mit folgendem Text: subscribe end Es gibt noch die Bug-Mailingliste. Die Anmeldung f�r diese Liste erfolgt durch eine Email an bugs-request@PostgreSQL.org mit folgendem Text: subscribe end Die Entwickler-Mailingliste kann mit einer Email an pgsql-hackers-request@PostgreSQL.org abonniert werden. Die Email mu� ebenfalls folgenden Text enthalten: subscribe end Eine deutschsprachige Mailing-Liste gibt es bei Yahoo Groups: http://de.groups.yahoo.com/group/postgres/; die Liste kann mit einer leeren E-Mail an postgres-subscribe@yahoogroups.de abonniert werden. Weitere Mailinglisten und Informationen zu PostgreSQL befinden sich auf der PostgreSQL-Homepage: http://www.PostgreSQL.org Es gibt au�erdem einen IRC-Channel bei EFNet und bei OpenProjects, Channel #PostgreSQL. Der FAQ-Autor Bruce Momjian nutzt den Unix-Befehl: irc -c '#PostgreSQL' "$USER" irc.phoenix.net um daran teilzunehmen. Eine Liste von Unternehmen, die Support f�r PostgreSQL auf kommerzieller Basis leisten, kann unter http://techdocs.postgresql.org/companies.php eingesehen werden. 1.7) Was ist die neueste Version von PostgreSQL? Die neueste Version von PostgreSQL ist 7.3.4 . Die Freigabe einer neuen Version erfolgt im Schnitt ca. dreimal pro Jahr. 1.8) Welche Dokumentation ist f�r PostgreSQL verf�gbar? Einige Handb�cher, Man-Pages und einige kleine Testprogramme sind in der Distribution enthalten. Siehe das /doc-Verzeichnis. Ausserdem sind alle Handb�cher online unter http://www.PostgreSQL.org/docs/ verf�gbar. Zwei B�cher zu PostgreSQL sind online verf�gbar unter http://www.PostgreSQL.org/docs/awbook.html und http://www.commandprompt.com/ppbook/ . Eine Liste lieferbarer PostgreSQL-B�cher befindet sich unter http://techdocs.PostgreSQL.org/techdocs/bookreviews.php Diverse technische Artikel befinden sich unter http://techdocs.PostgreSQL.org/ . psql hat einige n�tzliche \d-Befehle, um Informationen �ber Typen, Operatoren, Funktionen, Aggregate, usw. zu zeigen. 1.9) Wie erfahre ich von bekannten Bugs oder fehlenden Features? PostgreSQL unterst�tzt eine erweiterte Teilmenge von SQL-92. Siehe unsere TODO-Liste unter http://developer.PostgreSQL.org/todo.php f�r eine Auflistung der bekannten Bugs, fehlenden Features und zuk�nftigen Pl�ne. 1.10) Wie kann ich SQL lernen? Das PostgreSQL Book auf http://www.PostgreSQL.org/docs/awbook.html bietet eine Einf�hrung in SQL. Ein weiteres PostgreSQL-Buch befindet sich unter http://www.commandprompt.com/ppbook . Es gibt zudem nette Tutorials unter http://www.intermedia.net/support/sql/sqltut.shtm , http://ourworld.compuserve.com/homepages/graeme_birchall/HTM_COOK.HTM und http://sqlcourse.com . Eine weitere Empfehlung ist "Teach Yourself SQL in 21 Days, Second Edition", es ist unter http://members.tripod.com/er4ebus/sql/index.htm erh�ltlich. Viele PostgreSQL-Anwender m�gen "The Practical SQL Handbook" (Bowman et al., Addison Wesley). Andere dagegen m�gen "The Complete Reference SQL" (Groff et al., McGraw-Hill). 1.11) Ist PostgreSQL Y2K (Jahr 2000) f�hig? Ja, wir k�nnen Datumsangaben nach dem Jahr 2000 n.Chr. und vor 2000 v.Chr. leicht verarbeiten. 1.12) Wie kann ich im Entwicklerteam mitarbeiten? Zuerst laden Sie die neuesten Quellen herunter und lesen Sie die PostgreSQL-Entwicklerunterlagen auf unserer Website oder in der Distribution. Dann melden Sie sich zu den Entwickler-Mailinglisten pgsql-hackers und pgsql-patches an. Anschlie�end senden Sie qualitativ hochwertige Patches an die pgsql-patches Mailingliste. Es gibt ungef�hr ein Dutzend Leute, die das commit-Recht im PostgreSQL CVS-Archiv haben. Alle haben derart viele hochwertige Patches eingebracht, dass es f�r die CVS-Verwalter schwer war, mitzuhalten. Und wir hatten Vertrauen, dass die von ihnen festgelegten �nderungen aller Wahrscheinlichkeit nach von hoher Qualit�t sind. 1.13) Wie sende ich einen Fehlerbericht? Bitte besuchen Sie die PostgreSQL-BugTool-Seite http://www.PostgreSQL.org/bugs/, die Hinweise und Anleitungen zur Einreichung von Fehlerberichten enth�lt. �berpr�fe auch den ftp-Server ftp://ftp.PostgreSQL.org/pub, um nachzusehen, ob es eine neuere PostgreSQL-Version oder neue Patches gibt. 1.14) Wie l�uft PostgreSQL im Vergleich zu anderen Datenbanksystemen? Es gibt verschiedene Methoden, Software zu messen: Eigenschaften, Leistung, Zuverl�ssigkeit, Support und Preis. Eigenschaften PostgreSQL besitt die meisten Eigenschaften - wie Transaktionen, Unterabfragen (Subqueries), Trigger, Views und verfeinertes Locking - die bei gro�en kommerziellen DBMS vorhanden sind. Es bietet au�erdem einige anderen Eigenschaften, die diese nicht haben, wie benutzerbestimmte Typen, Vererbung, Regeln, und die Multi-Versionen-Steuerung zum Verringern konkurrierender Locks. Performanz PostgreSQL weist eine Performanz auf, die mit der von kommerziellen und anderen Open-Source-Datenbanken vergleichbar ist. In manchen Bereichen ist es schneller, in anderen langsamen. Im Vergleich zu MySQL oder abgespeckten Datenbank-Systemen sind INSERT- und UPDATE-Anweisungen aufgrund des Transaktionsaufwands langsamer. MySQL hat allerdings keine der oben erw�hnten Eigenschaften. PostgreSQL setzt auf Zuverl�ssigkeit und Funktionsumfang, obwohl selbstredend st�ndig an Performanz- Verbesserungen gearbeitet wird. Ein interessanter Vergleich zwischen PostgreSQL und MySQL befindet sich unter dieser URL: http://openacs.org/philosophy/why-not-mysql.html Zuverl�ssigkeit Wir stellen fest, dass ein DBMS wertlos ist, wenn es nicht zuverl�ssig arbeitet. Wir bem�hen uns, nur streng gepr�ften, best�ndigen Code freizugeben, der nur ein Minimum an Programmfehler aufweist. Jede Freigabe hat mindestens einen Monat Betatest-Phase hinter sich, und unsere Freigabehistorie beweist, dass wir stabile, solide Versionen freigeben, die im Produktionsbetrieb genutzt werden k�nnen. Wir glauben, dass wir im Vergleich mit anderer Datenbanksoftware vorteilhaft dastehen. Support Unsere Mailinglisten bieten die M�glichkeit, gemeinsam mit einer gro�en Gruppe von Entwicklern und Benutzern m�gliche Probleme zu l�sen. Wir k�nnen nicht immer eine Fehlerbehebung garantieren, kommerzielle DBMS tun dies aber auch nicht. Der direkte Kontakt zur Entwickler- und Benutzergemeinschaft, der Zugriff auf die Handb�cher und auf den Quellcode erm�glicht einen im Vergleich zu anderen DBMS h�herwertigen Support. Es gibt jedoch auch Anbieter von kommerziellen Support-Leistungen (siehe FAQ-Punkt 1.6). Preis PostgreSQL ist frei verf�gbar, sowohl f�r die kommerzielle wie f�r die nicht-kommerzielle Nutzung. Sie k�nnen den PostgreSQL-Code ohne Einschr�nkungen (au�er denjenigen, die in der oben angegebene BSD-artigen Lizenz erw�hnt werden) in Ihr Produkt integrieren. 1.15) Wie kann ich PostgreSQL finanziell unterst�tzen? PostgreSQL hat seit dem Anfang in 1996 eine exzellente Infrastruktur. Dies ist Marc Fournier zu verdanken, der sie �ber die Jahre hinweg geschaffen und gepflegt hat. Eine hochwertige Infrastruktur ist f�r ein Open-Source-Projekt wie dieses sehr wichtig. Sie verhindert Probleme und Verz�gerungen beim Fortschritt des Projekts. Selbstverst�ndlich ist diese Infrastruktur nicht billig. Es gibt eine Reihe von einmaligen und monatlich wiederkehrenden Kosten, die f�r den Weiterbetrieb beglichen werden m�ssen. Falls Sie oder Ihre Firma dazu finanziell beitragen k�nnen, besuchen Sie bitte die URL http://store.pgsql.com/shopping/ wo Sie eine Spende abgeben k�nnen. Obwohl diese Web-Seite das Unternehmen "PostgreSQL, Inc." erw�hnt, ist der Bereich "contributions" (Beitr�ge) ausschliesslich f�r die Unterst�tzung des PostgreSQL-Projekts da und nicht f�r die Finanzierung einer bestimmten Firma. Sie k�nnen auch gerne einen finanziellen Beitrag an die Kontaktadresse verschicken. Eine M�glichkeit der nicht-finanziellen Untetst�tzung besteht �brigens darin, f�r http://advocacy.postgresql.org (en.) bzw. http://advocacy.postgresql.org/?lang=de (dt.) einen Bericht �ber den erfolgreichen Einsatz von PostgreSQL in Ihrem Unternehmen oder Organisation bereitzustellen. _________________________________________________________________ Fragen zu Benutzerprogrammen 2.1) Gibt es ODBC-Treiber f�r PostgreSQL? Es sind zwei ODBC-Treiber verf�gbar: PsqlODBC und OpenLink ODBC. PsqlODBC kann von http://gborg.postgresql.org/project/psqlodbc/projdisplay.php heruntergeladen werden. OpenLink ODBC kann unter http://www.openlinksw.com geholt werden. Die Software arbeitet mit dem Standard-ODBC-Client dieser Firma, so dass PostgreSQL-ODBC auf jeder Client-Plattform zur Verf�gung steht, die unterst�tzt wird (Win, Mac, Unix, VMS). OpenLink wird dieses Produkt wahrscheinlich an Leute verkaufen, die kommerziellen Support ben�tigen, dennoch wird immer eine Freeware-Version verf�gbar sein. Fragen dazu bitte an postgres95@openlink.co.uk. 2.2) Welche Werkzeuge gibt es, um Web-Seiten mit PostgreSQL zu verbinden? Eine nette Einf�hrung zu datenbank-gest�tzten Webseiten kann unter http://www.webreview.com (engl.) abgerufen werden. F�r die Web-Integration ist PHP eine ausgezeichnete Schnittstelle. PHP gibt es bei http://www.php.net F�r komplexere Aufgaben bietet sich die Perl-Schnittstelle mit CGI.pm oder mod_perl. 2.3) Hat PostgreSQL eine grafische Benutzerschnittstelle? Es gibt mehrere grafische Schnittstellen f�r PostgreSQL, darunter PgAccess ( http://www.pgaccess.org), PgAdmin II (http://www.pgadmin.org, nur f�r Win32), RHDB Admin (http://sources.redhat.com/rhdb/ ) und Rekall ( http://www.thekompany.com/products/rekall/, propriet�r). Es gibt au�erdem PHPPgAdmin ( http://phppgadmin.sourceforge.net/ ), eine web-basierte Schnittstelle. 2.4) Welche Programmiersprachen und Schnittstellen gibt es? Die meisten g�ngigen Programmiersprachen bieten Schnittstellen f�r PostgreSQL. Die folgenden Schnittstellen werden mit der PostgreSQL-Distribution ausgeliefert: * C (libpq) * Embedded C (ecpg) * Java (jdbc) * Python (PyGreSQL) * TCL (libpgtcl) Weitere Schnittstellen f�r andere Sprachen k�nnen �ber http://gborg.postgresql.org (Bereich Drivers/Interfaces) bezogen werden. _________________________________________________________________ Administrative Fragen 3.1) Wie installiere ich PostgreSQL woanders als in /usr/local/pgsql? Bei der Ausf�hrung von configure die Option --prefix mit dem Zielverzeichnis angeben. 3.2) Wenn ich den postmaster starte, erhalte ich einen Nachricht "Bad System Call" bzw. "core dumped". Wieso? Das kann verschiedene Ursachen haben. �berpr�fen Sie zuerst, ob Ihr Kernel System V Extensions unterst�tzt. PostgreSQL ben�tigt Kernel-Unterst�tzung f�r Shared Memory und Semaphoren. 3.3) Wenn ich versuche, den postmaster zu starten, bekomme ich "IpcMemoryCreate"-Fehlermeldungen. Warum? Entweder ist Shared Memory in Ihrem Kernel nicht korrekt konfiguriert, oder Sie m�ssen den Shared Memory Bereich vergr��ern. Die genaue Gr��e h�ngt von Ihrer Systemarchitektur und von der Anzahl der Puffer und Serverprozesse ab, die Sie f�r postmaster konfiguriert haben. Bei den voreingestellten Werten f�r Puffer und Prozesse ben�tigen Sie bei den meisten Systemen ein Minimum von ca. 1 MB. Der "PostgreSQL Administrator's Guide" (http://www.PostgreSQL.org/docs/view.php?version=current&idoc=1&file=k ernel-resources.html) enth�lt weitere Informationen zu Shared Memory und Semaphores. 3.4) Wenn ich versuche, den postmaster zu starten, bekomme ich "IpcSemaphoreCreate"-Fehlermeldungen. Warum? Falls die Fehlermeldung "IpcSemaphoreCreate: semget failed (No space left on device)" lautet, ist Ihr Kernel mit zu wenig Semaphoren konfiguriert. PostgreSQL ben�tigt eine Semaphore pro m�glichem Backend-Prozess. Eine Zwischenl�sung w�re, postmaster mit einer geringeren Anzahl an Backend-Prozessen zu starten. Benutzen Sie dazu die -N Option mit einem kleineren Wert als die standardm��igen 32. Eine dauerhafte L�sung w�re es, die Parameter SEMMNS und SEMMNI Ihres Kernels zu erh�hen. Nichtfunktionierende Semaphores k�nnen au�erdem bei hoher Datenbanklast zu Abst�rzen f�hren. Falls die Fehlermeldung anders aussieht, ist m�glicherweise keine Semaphoren-Unterst�tzung in Ihrem Kernel aktiviert. Der "PostgreSQL Administrator's Guide" enth�lt weitere Informationen zu Shared Memory und Semaphores. 3.5) Wie regle ich Zugriffe von anderen Rechnern? PostgreSQL ist standardm��ig so eingestellt, dass Verbindungen nur vom lokalen Rechner �ber Unix Domain Sockets m�glich sind. Verbindungen von anderen Rechnern �ber TCP/IP sind nur m�glich, wenn der postmaster mit der -i Option gestartet wird und die host-basierte Authentifizierung in der Datei $PGDATA/pg_hba.conf entsprechend angepasst ist. 3.6) Wie optimiere ich die Datenbank f�r bessere Leistung? Der Einsatz von Indizes sollte auf jeden Fall Abfragen beschleunigen. Die Anweisung EXPLAIN zeigt, wie PostgreSQL Abfragen interpretiert und welche Indizes benutzt werden. Wenn Sie eine gro�e Anzahl von INSERT-Anweisungen durchf�hren, sollten Sie �berlegen, ob die Durchf�hrung mit der COPY-Anweisung in Frage kommt. Dies funktioniert wesentlich schneller als einzelne INSERT-Befehle. SQL-Anweisungen, die sich nicht in einem BEGIN WORK/COMMIT Transaktions- Block befinden, werden als eigene Transaktionen behandelt. �berlegen Sie, ob die Anweisungen nicht in einen einzelnen Transaktionsblock zusammen- gefasst werden k�nnen. Das reduziert den Transaktionsaufwand. �berlegen Sie auch, bei gr��eren Daten�nderungen Indizes zu l�schen und danach wiederherzustellen. Es gibt verschiedene Tuning-Optionen. Sie k�nnen fsync() ausschalten, indem Sie beim Starten des postmaster die Optionen -o -F angeben. Das hindert fsync()-Operationen daran, nach jeder Transaktion die Daten direkt auf die Festplatte zu schreiben. Sie k�nnen auch mit der -B Option des postmaster die Anzahl der Shared Memory Puffer f�r die Backend-Prozesse erh�hen. Falls Sie diesen Wert jedoch zu hoch setzen, kann es vorkommen, dass der postmaster nicht startet, weil die Obergrenze der Speicherzuweisung f�r Shared Memory �berschritten wird. Jeder Puffer ist 8 kB gro�, standardm��ig gibt es 64 Puffer. Sie k�nnen auch die -S Option des Backends nutzen, um die Gr��e des Speicherplatzes f�r tempor�res Sortieren zu erh�hen. Der -S Wert wird in Kilobyte gemessen und ist standardm��ig auf 512 kB festgelegt. Die CLUSTER-Anweisung kann benutzt werden, um Daten in Basistabellen zu gruppieren, so dass sie auf einen Index zusammengebracht werden. Siehe auch die CLUSTER(l) Man-Page f�r weitere Details. 3.7) Welche Debugging-Funktionen sind f�r PostgreSQL verf�gbar? PostgreSQL hat einige M�glichkeiten, Statusinformationen anzuzeigen, die bei der Fehlersuche n�tzlich sein k�nnen. Wenn Sie PostgreSQL mit dem --enable-cassert Option kompiliert haben, verfolgen zahlreiche assert()-Anweisungen den Ablauf des Backends und halten das Programm an, wenn etwas Unerwartetes passiert. Sowohl der postmaster als auch postgres stellen mehrere Debug-Optionen zur Verf�gung. Stellen Sie zuerst sicher, dass Sie den Standard-Output und den Fehlerkanal in eine Datei umleiten, wenn Sie den postmaster starten: cd /usr/local/pgsql ./bin/postmaster >server.log 2>&1 & Dadurch wird die Datei server.log im PostgreSQL-Verzeichnis erzeugt. Diese Datei enth�lt n�tzliche Informationen �ber Probleme oder Fehler, die im Server aufgetreten sind. postmaster hat eine -d Option, die noch detailliertere Informationen liefert. Zur -d Option wird eine Nummer angegeben, die den Debug-Level - also die Menge der berichteten Information - angibt. Achtung, hohe Debug-Levels erzeugen schnell gro�e Logdateien! Wenn der postmaster nicht l�uft, k�nnen Sie sogar den postgres-Backend von der Befehlszeile ausf�hren und eine SQL-Anweisung direkt eingeben. Dies ist nur f�r Debugging-Zwecke zu empfehlen. Beachten Sie, dass ein Zeilenumbruch, und nicht das Semikolon die SQL-Anweisung beendet. Falls Sie PostgreSQL mit Debugging-Symbolen kompiliert haben, k�nnen Sie mit einem Debugger sehen, was passiert. Da das Backend jedoch nicht vom postmaster gestartet wurde, l�uft es nicht in der gleichen Umgebung und deshalb k�nnen einige locking/backend Operationen nicht reproduziert werden. Wenn dagegen der postmaster l�uft, f�hren Sie psql in einem Fenster aus, dann ermitteln Sie die Prozessnummer (PID) des postgres-Prozesses, der von psql verwendet wird. Binden Sie einen Debugger an diese PID und f�hren Sie Abfragen von psql aus. Wenn Sie den postgres-Serverstart analysieren wollen, setzen Sie die Umgebungsvariable PGOPTIONS="-W n", und starten Sie dann psql. Dies verz�gert den Start um n Sekunden, damit Sie einen Debugger an den Prozess binden k�nnen und ggf. Breakpoints setzen, bevor die Startsequenz begonnen wird. Das Programm postgres hat auch die Optionen -s, -A und -t, die bei der Fehlersuche und Performanzmessung sehr n�tzlich sein k�nnen. Sie k�nnen die Anwendung auch mit Profiling kompilieren, um zu sehen, welche Funktionen wieviel Ausf�hrungszeit beanspruchen. Das Backend Profil wird im Verzeichnis pgsql/data/base/dbname abgelegt. Das Client-Profil wird in das aktuelle Verzeichnis abgelegt. Bitte beachtern Sie, dass unter Linux PostgreSQL mit der Option -DLINUX_PROFILE kompiliert werden mu�, um Profiling nutzen zu k�nnen. 3.8) Ich bekomme die Meldung "Sorry, too many clients", wenn ich eine Verbindung augzubauen versuche. Warum? Sie m�ssen die maximale Anzahl der gleichzeitig ausf�hbaren Backend- Prozesse hochsetzen. Die Voreinstellung ist 32 Prozesse. Sie k�nnen diese erh�hen, indem Sie den postmaster mit einem entsprechenden -N Parameter starten bzw. die Konfigurationsdatei postgresql.conf anpassen. Bitte beachten Sie, dass Sie auch -B auf ein Wert gr��er als die Voreinstellung von 64 setzen m�ssen, wenn Sie -N auf einen Wert h�her als 32 setzen; -B muss mindestens das Doppelte von -N betragen, und einer besseren Performanz wegen sollte der Wert noch h�her sein. Bei einer hohen Anzahl von Backend-Prozessen kann es vorkommen, dass Sie einige Unix-Kernel- Parameter ebenfalls erh�hen m�ssen. Folgende Parameter sind zu �berpr�fen: die Maximalgr��e der Shared Memory Blocks SHMMAX; die Maximalanzahl der Semaphoren SEMMNS und SEMMNI; die maximale Anzahl von Prozessen NPROC; die maximale Anzahl von Prozessen pro User MAXUPRC; und die Maximalzahl der ge�ffneten Dateien NFILE und NINODE. Durch die Begrenzung der Anzahl erlaubter Backend-Prozesse wird verhindert, dass System-Ressourcen durch PostgreSQL aufgebraucht werden. 3.9) Was befindet sich im Verzeichnis pgsql_tmp/? Dieses Verzeichnis enth�lt tempor�re Dateien, die durch den query executor erzeugt werden. Wenn zum Beispiel eine Sortierung durchgef�hrt werden mu�, um ein ORDER BY auszuf�hren, und diese Sortierung mehr Hauptspeicher ben�tigt, als mit dem Backend-Parameter -S erlaubt wurde, dann werden diese Dateien erzeugt, um die Daten dort zu auszulagern. Die tempor�ren Dateien sollten automatisch gel�scht werden. Falls das Backend jedoch w�hrend einer Sortierung abst�rzen sollte, bleiben sie erhalten. Nach einem Neustart des postmaster werden sie auomatisch gel�scht. 3.10) Warum mu� ich bei jeder neuen Hauptversion von PostgreSQL die komplette Datenbank exportieren und anschlie�end reimportieren? Zwischen "kleinen" PostgreSQL-Versions�nderungen (z.B. zwischen 7.2 und 7.2.1) werden keine strukturellen �nderungen durchgef�hrt, wodurch ein erneutes Aus- und Einlesen der Daten nicht ben�tigt wird. Allerdings wird bei "gro�en" Versions�nderungen (z.B. zwischen 7.2 und 7.3) oft das interne Format der Systemtabellen und Datendateien angepasst. Diese �nderungen sind oft sehr komplex, wodurch die R�ckw�rtskompatibilit�t der Datendateien nicht gew�hrleistet werden kann. Durch das Exportieren werden die Daten in einem generischen Format ausgegeben, wodurch die Importierung in das neue interne Format erm�glicht wird. Bei Versionenwechseln, wo kein Format�nderungen stattgefunden haben, kann das pg_upgrade-Skript benutzt werden, um die Daten ohne Aus- und Einlesen zu �bertragen. Die jeweilige Dokumentation gibt an, ob f�r die betreffende Version pg_upgrade verf�gbar ist. _________________________________________________________________ Fragen zum Betrieb 4.1) Worin besteht der Unterschied zwischen Binary Cursors und Normal Cursors? Vgl. die DECLARE Man-Page f�r eine Beschreibung. 4.2) Wie w�hle ich per SELECT-Anweisung nur die ersten paar Zeilen bzw. eine beliebige Zeile in einer Abfrage aus? Vgl. die FETCH Man-Page, oder benutzen Sie SELECT ... LIMIT... . Selbst wenn Sie nur die ersten paar Zeilen einer Tabelle abfragen m�chten, mu� unter Umst�nden die komplette Abfrage abgearbeitet werden. Ziehen Sie also m�glichst eine Abfrage in Erw�gung, die eine ORDER BY-Anweisung benutzt, die wiederum auf indizierte Spalten verweist. In diesem Fall kann PostgreSQL direkt nach den gew�nschten Zeilen suchen und braucht nicht jede m�gliche Ergebniszeile abzuarbeiten. Bitte beachten Sie, dass mit PostgreSQL 7.3 die Syntax LIMIT n, m durch LIMIT n OFFSET m ersetzt wurde. Um eine beliebige Zeile auszuw�hlen, nutzen Sie ORDER BY random(): SELECT spalte FROM tabelle ORDER BY random() LIMIT 1; 4.3) Wie bekomme ich eine Liste der Tabellen oder anderen Dinge, die ich in psql sehen kann? Sie k�nnen sich die Datei pgsql/src/bin/psql/describe.c mit dem Quellcode f�r psql ansehen. Sie enth�lt die SQL-Abfragen, die die Backslash-Kommandos (\) ausf�hren. Sie k�nnen psql auch mit der -E Option starten. Danach gibt psql die Abfragen aus, die es bei der Ausf�hrung der Befehle benutzt. 4.4) Wie entferne ich eine Spalte aus einer Tabelle? Wie �ndere ich den Datentyp einer Spalte? Der Syntax ALTER TABLE DROP COLUMN wird ab PostgreSQL 7.3 unterst�tzt. Bei fr�heren Versionen bietet das folgende Verfahren Ersatz: BEGIN; LOCK TABLE old_table; SELECT ... -- alle au�er der zu entfernenden Spalte hier ausw�hlen INTO TABLE new_table FROM old_table; DROP TABLE old_table; ALTER TABLE new_table RENAME TO old_table; COMMIT; Um den Datentyp einer Spalte zu �ndern, gehen Sie wie folgt vor: BEGIN; ALTER TABLE tabelle ADD COLUMN neue_spalte neuer_datentyp; UPDATE tabelle SET neue_spalte = CAST(alte_spalte AS neuer_datentyp); ALTER TABLE tabelle DROP COLUMN alte_spalte; COMMIT; Um den Platz zu reklamieren, der von der gel�schten Spalte verwendet wurde, f�hren Sie VACUUM FULL aus. 4.5) Was ist die Maximalgr��e f�r eine Zeile, eine Tabelle, eine Datenbank? Es bestehen folgende Obergrenzen: Maximale Gr��e eine Datenbank? unbeschr�nkt (es existieren Datenbanken mit 4TB) Maximale Gr��e einer Tabelle? 16 TB Maximale Gr��e einer Zeile? 1,6 TB Maximale Gr��e einer Spalte? 1 GB Maximale Anzahl von Zeilen in einer Tabelle? unbeschr�nkt Maximale Anzahl von Spalten in einer Tabelle? 250-1600 je nach Spaltentyp Maximale Anzahl von Indizies f�r eine Tabelle? unbeschr�nkt Selbstverst�ndlich sind dies theoretische Werte, die oft durch die verf�gbaren Platten- und Speicherressourcen eingeschr�nkt sind. Extreme Gr��en k�nnen zu Leistungseinbu�en f�hren. Die maximale Tabellengr��e von 16 TB ben�tigt keine Large-File-Unterst�tzung im Betriebssystem. Gro�e Tabellen werden in Dateien mit einer Gr��e von 1 GB aufgeteilt, wodurch etwaige dateisystem-bedingte Beschr�nkungen nicht relevant sind. Die maximale Tabellengr��e und die maximale Anzahl von Spalten k�nnen gesteigert werden, wenn die Default-Blockgr��e auf 32 KB heraufgesetzt wird. 4.6) Wieviel Plattenplatz wird ben�tigt, um die Daten aus einer typischen Textdatei abzuspeichern? Eine PostgreSQL-Datenbank kann beim Abspeichern einer einfachen Textdatei bis zu f�nfmal mehr Platz gegen�ber der eigentlichen Gr��e der Datei beanspruchen. Betrachten wir eine Datei mit 100.000 Zeilen mit einem Integer und einer Textbeschreibung pro Zeile. Gehen wir davon aus, dass die durchschnittliche L�nge der Textbeschreibung 20 Byte betr�gt. Die einfache Datei w�rde 2,8 MB gro� sein. Die Gr��e der PostgreSQL-Datenbankdatei, die diese Daten enth�lt, liegt ungef�hr bei 6,4 MB: 36 Bytes: jeder Zeilenkopf (ungef�hr) +24 Bytes: ein Integer-Feld und ein Textfeld + 4 Bytes: Zeiger auf der Datenseite auf den Tupel ----------------------------------------------- 64 Bytes pro Zeile Die Gr��e einer Datenseite in PostgreSQL betr�gt 8192 Bytes (8 KB), also: 8192 Bytes pro Seite --------------------- = 128 Zeilen pro Seite (abgerundet) 64 Bytes pro Zeile 100.000 Datenzeilen ----------------------- = 782 Datenbankseiten (aufgerundet) 128 Zeilen pro Seite 782 Datenbankseiten * 8192 Bytes pro Seite = 6.406.144 Byte (6,4 MB) Indizes beanspruchen nicht so viel Platz. Da sie jedoch die Daten beinhalten, die sie indizieren, k�nnen auch sie sehr gro� werden. NULL-Werte werden in Bitmaps gespeichert, wodurch sie sehr wenig Platz in Anspruch nehmen. 4.7) Wie finde ich heraus, welche Indizes oder Operationen in der Datenbank definiert sind? psql hat eine Vielzahl von Backslash-Befehlen, mit denen solche Informationen angezeigt werden k�nnen. Der Befehl \? zeigt eine �bersicht. Au�erdem zeigt der Befehl \l eine Liste von allen verf�gbaren Datenbanken an. Die Datei pgsql/src/tutorial/syscat.source enth�lt au�erdem viele SELECT-Anweisungen, mit deren Hilfe man Information �ber die Systemtabellen erhalten kann. 4.8) Meine Abfragen sind langsam oder nutzen die Indizes nicht. Warum? Indizes werden nicht automatisch bei jeder Abfrage verwendet. Indizes werden nur dann verwendet, wenn die abzufragende Tabelle eine bestimmte Gr��e �bersteigt, und die Abfrage nur eine kleine Prozentzahl der Tabellenzeilen abfragt. Grund hierf�r ist, dass die durch einen Index verursachten Festplattenzugriffe manchmal langsamer sind als ein einfaches Auslesen aller Tabellenzeilen (sequentieller Scan). Um festzustellen, ob ein Index verwendet werden soll, braucht PostgreSQL Statistiken �ber die Tabelle. Diese Statistiken werden durch die Anweisungen VACUUM ANALYZE bzw. ANALYZE berechnet. Anhand der Statistiken kennt der Abfragenoptimierer die Anzahl der Tabellenzeilen und kann besser entscheiden, ob Indizes verwendet werden sollen. Statistiken sind auch bei der Feststellung optimaler JOIN-Reihenfolge und -Methoden wertvoll. Indizes werden normalerweise nicht in ORDER BY-Abfrage oder in JOINs verwendet. Ein sequentieller Scan mit anschlie�endem explizitem Sortiervorgang ist normalerweise schneller als ein Index-Scan einer gro�en Tabelle. Jedoch wird bei einer Abfrage, in der LIMIT zusammen mit ORDER BY verwendet wird, oftmals ein Index verwendet, da nur ein kleiner Abschnitt der Tabelle zur�ckgeliefert wird. Dadurch wird es auch m�glich, die Minimal- und Maximalwerte einer Abfrage unter Verwendung von Indizes zu ermitteln: SELECT spalte FROM tabelle ORDER BY spalte [ DESC ] LIMIT 1 (Die Aggregatfunktionen MIN() und MAX() verwenden keine Indizes). Sollte es danach aussehen, also ob der Optimierer irrt�mlich einen sequentiellen Scan ausf�hrt, f�hren Sie SET enable_seqscan TO 'off' aus und pr�fen Sie, ob die Indexabfrage dadurch scheller geworden ist. Bei der Nutzung von Wildcard-Operatoren wie LIKE oder ~, k�nnen Indizes nur unter bestimmten Umst�nden verwendet werden: * Der Anfang des Suchmusters mu� mit dem Anfang des Strings verkn�pft werden, d.h.: + LIKE-Suchmuster d�rfen nicht mit % anfangen; + ~ (regul�re Ausdr�cke) m�ssen mit ^ anfangen. * Das Suchmuster darf nicht mit einer Zeichenklasse (z.B. [a-e]) anfangen Suchmuster, die Gross- und Kleinschreibung nicht ber�cksichtigen (z.B. ILIKE bzw. ~*), verwenden keine Indizes. Stattdessen k�nnen funktionale Indizes verwendet werden, die im Punkt 4.12 beschrieben werden. Die C-Locale mu� w�hrend der Datenbank-Initialisierung mit initdb bestimmt worden sein. 4.9) Auf welche Weise kann ich sehen, wie der Abfrage-Optimierer meine Abfrage auswertet? Vgl. die EXPLAIN Man-Page. 4.10) Was ist ein R-Tree Index? Ein R-Tree Index wird benutzt, um r�umliche Daten zu indizieren. Ein Hash-Index kann nicht f�r Bereichssuchen genutzt werden. Ein B-Tree Index kann nur f�r Bereichssuchen in eindimensionalen Daten genutzt werden. R-Trees k�nnen multi-dimensionale Daten abhandeln. Ein Beispiel: Wenn ein R-Tree Index auf ein Attribut vom Typ POINT gebildet wird, dann kann das System Abfragen wie z.B. "Zeige alle Punkte, die sich in einem umgebenden Rechteck befinden" effizienter beantworten. Die kanonische Ver�ffentlichung, die das originale R-Tree Design beschreibt, ist: Guttman, A. "R-Trees: A Dynamic Index Structure for Spatial Searching." Proc of the 1984 ACM SIGMOD Int'l Conf on Mgmt of Data, 45-57. Sie k�nnen dieses Werk auch in Stonebrakers "Readings in Database Systems" finden. Die eingebauten R-Trees k�nnen Polygone und Rechtecke verarbeiten. Theoretisch k�nnen R-Trees auf eine hohe Anzahl von Dimensionen erweitert werden. Praktisch bedingt diese Erweiterung eine Menge Arbeit und wir haben derzeit keinerlei Dokumentation dar�ber, wie das zu machen w�re. 4.11) Was ist der "Genetic Query Optimizer"? Das GEQO-Modul in PostgreSQL soll dazu dienen, das Optimierungsproblem beim JOIN von vielen Tabellen auf der Basis genetischer Algorithmen (GA) zu l�sen. Es erm�glicht die Behandlung von gro�en JOIN-Queries durch eine nicht-ersch�pfende Suche. 4.12) Wie verfahre ich bei der Suche mit regul�ren Ausdr�cken und bei einer Suche, bei der Gro�- und Kleinschreibweisen ignoriert werden? Wie verwende ich einen Index bei solchen Suchabfragen? Der Operator ~ bewirkt die Anwendung eines regul�ren Ausdrucks. ~* f�hrt zur Anwendung eines regul�ren Ausdrucks mit Ignorierung der Gro�- und Kleinschreibung. Gleichheitsvergleiche, die Gro�- und Kleinschreibung ignorieren, werden in der Regel so ausgedruckt: SELECT * FROM tabelle WHERE LOWER(spalte) = 'abc' Ein funktionaler Index, der wie folgt erstellt wird, wird auf jeden Fall verwendet: CREATE INDEX tabelle_index ON tabelle (LOWER(spalte)) 4.13) Wie ermittle ich in einer Abfrage, ob ein Feld NULL ist? Testen Sie die Spalte mit IS NULL bzw. IS NOT NULL. 4.14) Was ist der Unterschied zwischen den verschiedenen CHAR-Typen? Typ interner Name Bemerkungen ------------------------------------------------- VARCHAR(n) varchar die Gr��e legt die Maximall�nge fest; kein Ausf�llen mit Leerzeichen CHAR(n) bpchar mit Leerzeichen gef�llt bis zur angegebenen L�nge TEXT text Die L�nge wird nur durch die maximale Zeilenl�nge beschr�nkt BYTEA bytea Bytearray mit variabler L�nge "char" char 1 Zeichen Der interne Name kommt vor allem in den Systemkatalogen und in manchen Fehlermeldungen vor. Die ersten vier Typen sind "varlena"-Typen (d.h. die ersten vier Bytes geben die L�nge an, gefolgt von den Daten). Daher ist der tats�chlich belegte Platz immer etwas mehr als die deklarierte Feldgr��e. Allerdings wird unter Umst�nden auf diese Datentypen Datenkompression durch das TOAST- Verfahren angewendet, womit der tats�chlich belegte Platz auch geringer als erwartet ausfallen kann. F�r die Speicherung von Zeichenketten variabler L�nge empfiehlt sich VARCHAR(n). Die maximale L�nge eines VARCHAR(n)-Felds wird bei der Tabellendefinition festgelegt. TEXT setzt keine L�ngengrenze, allerdings gibt es eine systembedingte Obergrenze von 1 GB. CHAR(n) ist geeignet f�r die Speicherung von Zeichenketten, die alle die gleiche L�nge haben. Bitte beachten Sie, dass CHAR(n) automatisch Zeichenketten bis zur definierten Feldl�nge mit Leerzeichen ausf�llt, w�hrend bei VARCHAR(n) nur die tats�chlich eingegebene Zeichenkette gespeichert wird. BYTEA ist f�r bin�re Daten, besonders f�r Werte, die NULL-Bytes haben. Die hier erw�hnten Typen weisen �hnliche Performanzeigenschaften auf. 4.15.1) Wie erzeuge ich ein serielles Feld mit automatischer Erh�hung des Werts? PostgreSQL bietet einen SERIAL-Datentyp. Dieser erzeugt automatisch eine Sequenz und einen Index auf die angegebene Spalte. Zum Beispiel: CREATE TABLE person ( id SERIAL, name TEXT ) wird automatisch in: CREATE SEQUENCE person_id_seq; CREATE TABLE person ( id INT4 NOT NULL DEFAULT nextval('person_id_seq'), name TEXT ); CREATE UNIQUE INDEX person_id_key ON person ( id ); umgewandelt. Die create_sequence Man-Page liefert weitere Informationen �ber Sequenzen. Es ist auch m�glich, den OID-Wert jeder Spalte als einmaligen Wert einzusetzen. Sollten Sie allerdings die Datenbank exportieren und reimportieren wollen, m�ssen Sie die Option -o von pg_dump bzw. COPY WITH OIDS verwenden, um die OIDs beizubehalten. 4.15.2) Wie bekomme ich den Wert einer SERIAL-Sequenz? Eine M�glichkeit w�re, mit der nextval()-Funktion den n�chsten SERIAL-Wert von dem Sequenzobjekt vor der Auszuf�hrung einer INSERT-Anweisung anzufordern und ihn dann explizit in die INSERT-Anweisung einzubinden. Anhand der Beispieltabelle in 4.15.1 k�nnte dieser Vorgang in einer Pseudosprache so aussehen: new_id = output of execute("SELECT nextval('person_id_seq')"); execute("INSERT INTO person (id, name) VALUES (new_id, 'Blaise Pascal')"); Danach st�nde der neue Wert in der Variablen new_id f�r die Verwendung in weiteren Abfragen zur Verf�gung, zum Beispiel als Fremdschl�ssel zur Tabelle 'person'). Bitte beachten Sie, dass der Name des automatisch erstellten SEQUENCE-Objektes folgenden Name hat: