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werden

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werden (Deutsch)

Person Wortform
Präsens ich werde
du wirst
er, sie, es wird
Präteritum ich wurde
ward
Konjunktiv II ich würde
Imperativ Singular werde!
werd!
Plural werdet!
Perfekt Partizip II Hilfsverb
geworden
worden
sein
Alle weiteren Formen: Flexion:werden

Anmerkung:

Die veralteten Vergangenheitsformen mit A werden nur in der Einzahl gebraucht: ich ward, du wardst, er ward. In der Mehrzahl existieren sie nicht, dort gebraucht man die Formen mit U: wir wurden, ihr wurdet, sie wurden. Das rührt daher, dass starke Verben der dritten Ablautreihe ursprünglich zwei verschiedene Ablaute in der Vergangenheit hatten, ein A in der Einzahl, ein U in der Mehrzahl. Man sagte also beispielsweise: ich warf, ich half, ich starb, aber: wir wurfen, wir hulfen, wir sturben. Daher stammt der Konjunktiv mit Ü bei jenen Verben (ich würfe, ich hülfe, ich stürbe). Im Frühneuhochdeutschen starb bei all diesen Verben der U-Ablaut der Mehrzahl aus und wurde durch das A der Einzahl ersetzt (wir warfen, ...). Lediglich bei werden geschah das Gegenteil (ward > wurde), wodurch das Verb unregelmäßig wurde. In der isländischen Sprache kann man den Ablautwechsel zwischen Einzahl und Mehrzahl noch heute beobachten. Dort heißt es beispielsweise ég fann (= ich fand) aber við fundum (≈ wir funden).

Worttrennung:

wer·den, Präteritum: wur·de, (veraltet) ward, Partizip II: ge·wor·den, als Hilfsverb: wor·den

Aussprache:

IPA: [ˈveːɐ̯dn̩]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild werden (Info), Lautsprecherbild werden (Info)
Reime: -eːɐ̯dn̩

Bedeutungen:

[1] oft mit zu + Dativ: seinen Zustand ändern; einer Änderung unterlaufen
[2] in Zukunft geschehen; in Zukunft sein
  • Als Hilfsverb:
[3] zur Futurbildung in Verbindung mit dem Infinitiv
[4] zum Ausdruck einer Vermutung mit dem Infinitiv
[5] zur Passivbildung in Verbindung mit dem Partizip II
[6] Bibelsprache: entstehen

Herkunft:

das Verb werden geht auf eine indogermanische Wurzel *wert- ‚drehen, wenden‘, so noch im verwandten Suffix -wärts, sonst jedoch schon urgermanisch mit heutiger Grundbedeutung[1]

Synonyme:

[6] entstehen, sich entwickeln

Gegenwörter:

[6] vergehen

Beispiele:

[1] Dein Gesicht wird rot.
[1] Es wird langsam dunkel.
[1] Wenn er wütend ist, wird er zum Berserker.
[2] Was wird aus ihm?
[2] Er wird Arzt.
[2] „Man kann beispielsweise Pflanzen mittels Gentechnik so manipulieren, dass sie gegen bestimmte Krankheiten immun oder unempfindlich gegen sonst giftige chemische Pflanzenschutzmittel werden.[2]
[3] Ich werde im Sommer nach Japan reisen.
[4] Sie wird wohl krank sein.
[5] Das Auto wird gerade repariert.
[5] „Heute werden jährlich Millionen Tonnen Hefe produziert.“[3]
[5] „Nur für obergärige Biere darf Weizen anstelle von Gerste verwendet werden.[3]
[6] Es werde Licht.

Redewendungen:

Wird’s bald? – rhetorische Frage, die eine Aufforderung, die Handlung zu beschleunigen, einschließt

Sprichwörter:

Es wird schon wieder werden.
Wer nichts wird, wird Wirt.

Wortbildungen:

Tätigwerden, Werdegang, Werden, Wirksamwerden
warmwerden, zuteilwerden

Übersetzungen

[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „werden
[2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „werden
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portalwerden

Quellen:

  1. Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 4. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1999, ISBN 3-423-32511-9, Seite 1557
  2. wissen.de – Bildwörterbuch „Lebensmittel- und Biotechnologie: Mehr als Käse und Bier
  3. 3,0 3,1 wissen.de – Bildwörterbuch „Lebensmittel- und Biotechnologie: Mehr als Käse und Bier

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Verden, Wehrden, wehren, werten, Werten, werben, wirsch, Wirt, wart, Wart, Wurz, Würde
Anagramme: Wender