"Denn wer liebt, der ist voller Sehnsucht und findet nie ruhigen Schlaf, sondern zählt und berechnet die ganze Nacht hindurch die Tage, die da kommen und gehen." - Chrétien de Troyes, Yvain / Botin der Königin
"Deutschland - auf weichem Pfühle // Mach dir den Kopf nicht schwer! // Im Irdischen Gewühle // Schlafe, was willst du mehr?" - Georg Herwegh, Wiegenlied
"Die im Wachen träumen, haben Kenntnis von tausend Dingen, die jenen entgehen, die nur im Schlaf träumen - Wols, 1949, in: Harenberg Museum der Malerei, Harenberg Lexikon Verlag, Dortmund 1999, ISBN 3-611-00814-1, S. 960
"Die meisten wissen gar nicht, was sie für ein Tempo haben könnten, wenn sie sich nur einmal den Schlaf aus den Augen rieben." - Christian Morgenstern, Stufen
"Drum will ich Mensch sein, um zu dichten, // will wecken, die voll Sehnsucht sind, // dass ich im Grab den Frieden find // des Schlafes nach erfüllten Plichten." - Erich Mühsam, Dichter und Kämpfer
"Ein Mittagsschlaf im Sommer tut gut, wenn einer ohne Sorgen bei der Magd auf dem Stroh liegen kann. Das bereitet Vergnügen." - Mönch von Salzburg, Das Kuhhorn
"Es singen die Wasser im Schlafe noch fort // Vom Tage, // Vom heute gewesenen Tage." - Eduard Mörike, Um Mitternacht
"Für mich ist ein Intellektueller einer, der morgens ausschlafen kann, nicht körperlich arbeiten und vor keinem Chef buckeln muss. In diesem Sinn bin ich auch ein Intellektueller." - Karl Dall, Interview durch Detlev Reinert im SZ-Magezin 5/1994
"Gefangenschaft ist eine Art Schlaf. Das Leben geht unbemerkt weiter, denn richtig lebendig fühlen wir uns nur, wenn wir alle unsere Fähigkeiten auch nutzen können." - Napoléon III. in einem Brief aus der Gefangenschaft in Ham an Hortense Cornu, aus: T.A.B. Corley: Napoleon III. Ein demokratischer Despot (orig.: Democratic Despot. A Life of Napoleon III, 1961), aus dem Englischen übersetzt von Liselotte Mickel, Stuttgart, 1970, S. 41 f.
"Ich begehre die Liebe, wie man Schlaf begehrt." - Georges Braque, Aufzeichnungen (Vom Geheimnis der Kunst)
"Ich liebe solche, die das Wort hinausdonnern! Die Christenheit liegt in tiefem Schlaf. Nichts als eine laute Stimme kann sie aufwecken." - George Whitefield, zitiert in »George Whitefield - Der Erwecker Englands und Amerikas« von Benedikt Peters, CLV Bielefeld, 1. Auflage 1997, ISBN 3-89397-374-5, S. 9
"Ich schlafe nie, denn Schlaf ist der Vetter des Todes." - Nasir Jones
"In jedem Lorbeer schläft ein Dornenkranz." - Ernst Ziel, Moderne Xenien
"Ist doch der Mensch gleichwie nichts; seine Tage gehen dahin wie ein Schatten, er hüpft umher wie ein Bock, bläht sich auf wie eine Blase, faucht wie ein Luchs, frißt sich den Bauch voll wie eine Schlange, wiehert beim Anblick eines fremden Weibes wie ein Hengst, ist tückisch wie der Teufel; hat er seine Begierden gestillt, so schläft er, wann und wo ihn der Schlaf überfällt(...)" - Awwakum, Das Leben des Protopopen Avvakum, von ihm selbst niedergeschrieben, aus dem Altrussischen übersetzt von Gerhard Hildebrandt, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1965, S.52
"Jetzt ist mein Wunsch endlich doch in Erfüllung gegangen, den ich seit meiner Kindheit hatte, ich kann mich nun ausschlafen, ich darf schlafen, so lange ich mag." - Anna Wimschneider, Herbstmilch, München, 1984. ISBN 3-492-20740-5. S. 151
"Sei mir willkommen süßer Schlaf! // Ich bin zufrieden, weil ich brav." - Wilhelm Busch, Maler Klecksel
"Schlaf, dass das Leben ein Nichts ist! // Schlaf, dass alles vergeblich ist!" - Fernando Pessoa aus Dorme, que a vida é nada!
"Schlaf ist ein Hineinkriechen des Menschen in sich selbst." - Friedrich Hebbel, Sämtliche Werke: Tagebücher, 1. Band. 1753 (1839). Hist.-krit. Ausgabe besorgt von Richard Maria Werner. Zweite Abteilung. Neue Subskriptions-Ausgabe, 3. unv. Auflage. Berlin: Behr, 1905. S. 393. Google Books-USA*
"Seltsam, dass eine Hälfte unseres Lebens Schlaf ist und von der verbleibenden Hälfte Vergessen oder Verblendung gegenüber der Zukunft. So nähert man sich stufenweise dem Tode: indem man die meiste Zeit davon träumt, zu leben." - Robert Merle, Madrapour
"Sonne hat sich müd' gelaufen, spricht: »Nun lass ich's sein!« // Geht zu Bett und schließt die Augen und schläft ruhig ein." - Robert Reinick, Im Herbst
"Süß ist der Schlaf des Arbeiters, ob er wenig oder viel isst; aber der Überfluss des Reichen lässt ihn nicht schlafen." - Prediger 5,11
"Was braucht der alte Mensch denn schon? Das Tageslicht wird dunkler, die Schatten werden heller, die Nacht ist nicht mehr zum Schlafen, die Wege verkürzen sich. Nur noch zwei, drei Wege, zuletzt einer." - Johannes Bobrowski, Brief aus Amerika. Aus: Erzählungen. 1. Auflage. Leipzig: Reclam, 1978. S. 31
"Wenn Schlaf und Wachen ihr Maß überschreiten, sind beide böse." - Hippokrates von Kós, Lehrsprüche II, 3
"Wir sind aus solchem Stoff wie Träume sind, und unser kleines Leben ist von einem Schlaf umringt." - William Shakespeare, Der Sturm, 4. Akt, 1. Szene / Prospero
"Zwischen Schlaf und Traum, // Zwischen mir und was in mir ist // Und was ich vermute zu sein, // Fließt ein unendlicher Fluss" - Fernando Pessoa aus Entre o sono e sonho …