„Emil Ettlinger“ – Versionsunterschied

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== Leben ==
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Ettlinger studierte Geschichte und Deutsche Philologie und wurde 1896 in [[Straßburg]] promoviert. 1898 begann er seine bibliothekarische Ausbildung als Volontär an der [[Badische Landesbibliothek|Landesbibliothek Karlsruhe]], hier wurde er 1899 Hilfsarbeiter. 1901 ging er als freiwilliger Hilfsarbeiter an die [[Staatsbibliothek zu Berlin]], wurde dort 1902 Volontär, 1903 Assistent und 1905 Hilfsbibliothekar. Im selben Jahr wurde er in Berlin beurlaubt und ging bis 1906 an die [[Staats- und Universitätsbibliothek Königsberg|Staats- und Universitätsbibliothek nach Königsberg]]. 1908 wurde er Bibliotheksrat an der [[Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen|Universitätsbibliothek Göttingen]], kehrte jedoch schon ein Jahr später wieder nach Königsberg zurück, wo er bis 1915 blieb. Von 1915 bis 1920 arbeitete Ettlinger dann an der [[Universitätsbibliothek Greifswald|Universitätsbibliothek Greifswald,]] anschließend an der [[Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt|Universitätsbibliothek Halle (Saale)]]. Hier wurde er 1936 aufgrund seines jüdischen Glaubens zwangsweise pensioniert. Im Anschluss emigrierte er nach England.
Ettlinger studierte Geschichte und Deutsche Philologie und wurde 1896 in [[Straßburg]] promoviert. 1898 begann er seine bibliothekarische Ausbildung als Volontär an der [[Badische Landesbibliothek|Landesbibliothek Karlsruhe]], hier wurde er 1899 Hilfsarbeiter. 1901 ging er als freiwilliger Hilfsarbeiter an die [[Staatsbibliothek zu Berlin]], wurde dort 1902 Volontär, 1903 Assistent und 1905 Hilfsbibliothekar. Im selben Jahr wurde er in Berlin beurlaubt und ging bis 1906 an die [[Staats- und Universitätsbibliothek Königsberg|Staats- und Universitätsbibliothek nach Königsberg]]. 1908 wurde er Bibliotheksrat an der [[Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen|Universitätsbibliothek Göttingen]], kehrte jedoch schon ein Jahr später wieder nach Königsberg zurück, wo er bis 1915 blieb. Von 1915 bis 1920 arbeitete Ettlinger dann an der [[Universitätsbibliothek Greifswald|Universitätsbibliothek Greifswald,]] anschließend an der [[Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt|Universitätsbibliothek Halle (Saale)]]. Hier wurde er 1936 aufgrund seines jüdischen Glaubens zwangsweise pensioniert. 1939 emigrierte er nach England.


Drei Kinder waren ebenfalls nach England emigriert: der Sohn [[Leopold Ettlinger (Kunsthistoriker)|Dr. Leopold David]], der ein bekannter Kunsthistoriker wurde, Therese Eva, die in Croyton lebte sowie Emmy Fanny, verheiratete Flesch, die in London lebte. Die drei Kinder stellten 1960 in Baden-Württemberg einen Antrag auf Wiedergutmachung.<ref name=":0" />
Ettlinger war verheiratet mit Dora, geb. Beer. Sie hatten drei Kinder, die ebenfalls nach England emigrieren konnten: der Sohn [[Leopold Ettlinger (Kunsthistoriker)|Dr. Leopold David]], der ein bekannter Kunsthistoriker wurde, Therese Eva, die in Croyton lebte sowie Emmy Fanny, verheiratete Flesch, die in London lebte. Die drei Kinder stellten 1960 in Baden-Württemberg einen Antrag auf Wiedergutmachung.<ref name=":0" />


== Schriften ==
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* ''Die ursprüngliche Herkunft der Handschriften, die aus Kloster, Bischöflichen und Ritterschafts-Bibliotheken nach Karlsruhe gelangt sind,'' Heidelberg: Groos 1901 (Die Handschriften der Grossherzoglich Badischen Hof- und Landesbibliothek in Karlsruhe / Großherzogliche Badische Hof- und Landesbibliothek; Beil. 3).
* ''Die ursprüngliche Herkunft der Handschriften, die aus Kloster, Bischöflichen und Ritterschafts-Bibliotheken nach Karlsruhe gelangt sind,'' Heidelberg: Groos 1901 (Die Handschriften der Grossherzoglich Badischen Hof- und Landesbibliothek in Karlsruhe / Großherzogliche Badische Hof- und Landesbibliothek; Beil. 3).


== Literatur ==

* Alexandra Habermann u. a.: ''Lexikon deutscher wissenschaftlicher Bibliothekare 1925–1980'', Frankfurt a. M.: Klostermann 1985, ISBN 3-465-01664-5, S. 73.
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Version vom 22. Juli 2020, 17:32 Uhr

Emil Ettlinger (* 19. Dezember 1872 in Karlsruhe; † 12. September 1943[1] in England) war ein deutscher Bibliothekar.

Leben

Ettlinger studierte Geschichte und Deutsche Philologie und wurde 1896 in Straßburg promoviert. 1898 begann er seine bibliothekarische Ausbildung als Volontär an der Landesbibliothek Karlsruhe, hier wurde er 1899 Hilfsarbeiter. 1901 ging er als freiwilliger Hilfsarbeiter an die Staatsbibliothek zu Berlin, wurde dort 1902 Volontär, 1903 Assistent und 1905 Hilfsbibliothekar. Im selben Jahr wurde er in Berlin beurlaubt und ging bis 1906 an die Staats- und Universitätsbibliothek nach Königsberg. 1908 wurde er Bibliotheksrat an der Universitätsbibliothek Göttingen, kehrte jedoch schon ein Jahr später wieder nach Königsberg zurück, wo er bis 1915 blieb. Von 1915 bis 1920 arbeitete Ettlinger dann an der Universitätsbibliothek Greifswald, anschließend an der Universitätsbibliothek Halle (Saale). Hier wurde er 1936 aufgrund seines jüdischen Glaubens zwangsweise pensioniert. 1939 emigrierte er nach England.

Ettlinger war verheiratet mit Dora, geb. Beer. Sie hatten drei Kinder, die ebenfalls nach England emigrieren konnten: der Sohn Dr. Leopold David, der ein bekannter Kunsthistoriker wurde, Therese Eva, die in Croyton lebte sowie Emmy Fanny, verheiratete Flesch, die in London lebte. Die drei Kinder stellten 1960 in Baden-Württemberg einen Antrag auf Wiedergutmachung.[1]

Schriften

  • Der sog. Anonymus Mellicensis de scriptoribus ecclesiasticis, Karlsruhe: Braun 1896 (Zugl.: Straßburg, Univ., Diss., 1896).
  • Studien über die Urprovinzen von Handschriften der Großherzoglichen Hof- und Landesbibliothek zu Karlsruhe. In: Zentralblatt für Bibliothekswesen, Bd. 16 (1899), S. 437–469 (Digitalisat).
  • Geschichte der Bibliothek von St. Peter im Schwarzwalde unter besonderer Berücksichtigung des Handschriftenbestandes. In: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins; N.F. 15. (1900), 4, S. 611–641 (Digitalisat).
  • Die ursprüngliche Herkunft der Handschriften, die aus Kloster, Bischöflichen und Ritterschafts-Bibliotheken nach Karlsruhe gelangt sind, Heidelberg: Groos 1901 (Die Handschriften der Grossherzoglich Badischen Hof- und Landesbibliothek in Karlsruhe / Großherzogliche Badische Hof- und Landesbibliothek; Beil. 3).

Literatur

  • Alexandra Habermann u. a.: Lexikon deutscher wissenschaftlicher Bibliothekare 1925–1980, Frankfurt a. M.: Klostermann 1985, ISBN 3-465-01664-5, S. 73.

Einzelnachweise

  1. a b Landesarchiv Baden-Württemberg: F 166/3 Nr. 7880.