Hamburg-Reitbrook

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Wappen von Hamburg
Wappen von Hamburg
Reitbrook
Stadtteil von Hamburg
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Lage in Hamburg
Koordinaten 53° 28′ 0″ N, 10° 9′ 0″ OKoordinaten: 53° 28′ 0″ N, 10° 9′ 0″ O
Fläche 6,9 km²
Einwohner 515 (31. Dez. 2023)
Bevölkerungsdichte 75 Einwohner/km²
Postleitzahl 21037
Vorwahl 040
Bezirk Bergedorf
Verkehrsanbindung
Bus 222, 321, 322
Quelle: Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein

Reitbrook ist ein in den Marschlanden gelegener Hamburger Stadtteil im Bezirk Bergedorf.

In Reitbrook bestimmen Milchhöfe und Getreideanbau das Bild. Im Gegensatz zu den anderen Gemeinden der Vier- und Marschlande eignet sich der hiesige sandige Boden nicht zum Anbau von Gemüse.[1]

Die erste urkundliche Erwähnung Reitbrooks geht auf das Jahr 1162 zurück, der Name bezeichnet ein Feuchtgebiet mit Bruchwald (Brook), das mit Reet (Reit) bewachsen war.[2] Zwischen 1202 und 1227 gehörte Reitbrook zu Dänemark und fiel danach mit den Marschlanden an Holstein. In der Mitte des 14. Jahrhunderts ging Reitbrook teilweise in den Besitz des Klosters Reinbek über. 1724 verpfändete Herzog Karl Friedrich Reitbrook für zwanzig Jahre an Hamburg. Sein Sohn Karl Peter Ulrich löste das Gebiet jedoch rechtzeitig wieder aus.

Im Rahmen des Gottorper Vertrags ging Reitbrook 1768 in Hamburger Eigentum über.

1937 wurde in Reitbrook ein Erdölfeld in 665 bis 800 Metern Tiefe entdeckt (später Reitbrook-Alt genannt, um es vom später gefundenen Reitbrook-West zu unterscheiden). Sofort begann man das Öl zu fördern und erreichte 1940 mit 350.000 t. bereits das Fördermaximum. So konnte zwischen 1937 und 1942 etwa 1 Million Tonnen Erdöl gefördert werden. Anschließend musste die Fördermenge jedoch stark gedrosselt werden. Später entschied man sich, Reitbrook-Alt von einer Förderstätte in eine Untertagegasspeicherung umzurüsten. Hierdurch konnten 1965 nochmal 80.000 Tonnen pro Jahr gefördert werden. In den nächsten Jahren nahm die Fördermenge immer weiter ab, so dass 1985 nur noch 29.615 Tonnen gefördert werden konnten. Diese Menge sank immer weiter, bis sie 2013 zum Schluss bei 7.532 Tonnen lag. Insgesamt wurden zwischen 1937 und 2013 etwa 2.589.787 Tonnen Erdöl gefördert. Da aber weiterhin größere Mengen Erdöl vorhanden waren, kündigte GDF Suez 2014 an, den Gasspeicher wieder in einer Förderstätte umwandeln zu wollen, da man der Überzeugung war, dort jährlich wieder 20.000 Tonnen Öl fördern zu können.[3][4]

Im Oktober 2015 nahm E.ON eine Power-to-Gas-Anlage (Windenergie wird mittels Elektrolyse in Wasserstoff umgewandelt und ins Erdgasnetz eingespeist) in Betrieb.[5]

  • Minderjährigenquote: 11,9 % [Hamburger Durchschnitt: 16,3 % (2017)].[6]
  • Altenquote: 25,3 % [Hamburger Durchschnitt: 18,2 % (2017)].[7]
  • Ausländeranteil: 8,1 % [Hamburger Durchschnitt: 17,1 % (2017)].[8]
  • Arbeitslosenquote: 1,2 % [Hamburger Durchschnitt: 5,2 % (2017)].[9]

Das durchschnittliche Einkommen je Steuerpflichtigen beträgt in Reitbrook 37.041 Euro jährlich (2013), der Hamburger Gesamtdurchschnitt liegt bei 39.054 Euro.[10]

Für die Wahl zur Hamburgischen Bürgerschaft gehört Reitbrook zum Wahlkreis Bergedorf. Die Bürgerschaftswahl 2015 brachte folgendes Ergebnis:[11]

  • SPD 43,8 % (+2,3)
  • CDU 31,3 % (−5,7)
  • AfD 7,5 % (+7,5)
  • Grüne 6,2 % (−1,9)
  • FDP 5,6 % (−0,1)
  • Linke 4,1 % (+1,0)
  • Übrige 1,5 % (−3,1)

Bei der Bürgerschaftswahl 2015 war Reitbrook der einzige Stadtteil, in dem die CDU ein Ergebnis von über 30 % der Stimmen erreichen konnte.

Die Mühle heute

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Reitbrooker Mühle

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Das wichtigste historische Bauwerk im Ort ist die Reitbrooker Mühle nahe der Dove Elbe. Sie beherbergt heute einen Getreide- und Futtermittelhandel.

Um 1840 verschollen und im Jahre 1891 auf dem Brückendamm wieder aufgestellt.[12]

In Reitbrook liegt das etwa 48 Hektar große Naturschutzgebiet Die Reit zwischen dem Zusammenfluss der Dove Elbe und Gose Elbe.

Persönlichkeiten

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Haus von Alfred Lichtwarks Eltern
  • Alfred Lichtwark (1852–1914) ist hier geboren und aufgewachsen. Sein Elternhaus steht links neben der Reitbrooker Mühle. Diese Windmühle am Vorderdeich 11 gehörte seinem Vater.
  • Harald Richert: Alfred Lichtwark: Blumenliebe und Gartenkunst. In: Lichtwark-Heft Nr. 69. Verlag HB-Werbung, Hamburg-Bergedorf, 2004. ISSN 1862-3549.
Commons: Hamburg-Reitbrook – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Hamburg.de: Leben in Reitbrook
  2. Horst Beckershaus: Die Namen der Hamburger Stadtteile. Woher sie kommen und was sie bedeuten, Hamburg 2002, ISBN 3-434-52545-9, S. 103
  3. Erdölfeld Reitbrook Alt Archive Erdöl und Erdgas in Deutschland
  4. GDF Suez will in Reitbrook wieder Öl fördern im Hamburger Abendblatt 4. November 2014
  5. Pressemitteilung vom 26. Oktober 2015
  6. Minderjährigenquote in den Hamburger Stadtteilen 2017
  7. Anteil der 65-Jährigen und Älteren in den Hamburger Stadtteilen 2017
  8. Ausländeranteil in den Hamburger Stadtteilen 2017
  9. Arbeitslosenquote in den Hamburger Stadtteilen 2017
  10. Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein (Hrsg.): Hamburger Stadtteil-Profile 2016 (= NORD.regional. Band 19). 2018, ISSN 1863-9518 (Online PDF 6,6 MB [abgerufen am 12. Februar 2018]).
  11. http://www.wahlen-hamburg.de/wahlen.php?site=left/gebiete&wahltyp=3#index.php?site=right/ergebnis&wahl=973&gebiet=76&typ=4&stimme=1&gID=2&gTyp=2
  12. L. Uphoff: Der Reitbrooker Fährstein erzählt. In: Lichtwark Nr. 10 (1. Jahrgang). Hrsg. Lichtwark-Ausschuß Bergedorf, Bergedorf 1949. Siehe jetzt Verlag HB-Werbung, Hamburg-Bergedorf. ISSN 1862-3549.